[1036] Mit Engelsgeduld zu teuflischen Plänen [Iulia, Toma]

[Iulia Cornelia]

Iulia nickte verstehend, bevor sie feststellte: „Man könnte eine Nachverfolgung zusichern, sollte es zu etwaigen Schäden oder Verlust kommen. Über eine exakte Umsetzung bin ich mir jedoch noch nicht vollständig schlüssig. Sie reicht von einer überwachten Verwahrungsstelle bis hin zum regelmäßigen Erscheinen mit persönlicher Abholung. Derzeit erkundige ich mich noch nach dem grundsätzlichen Bedarf daran, generellem Interesse und vorhandenen Bedenken gegenüber einem solchen System.“

[Toma Ianos Navodeanu]

"Eine Nachverfolgung...hm und was wenn diese keinen Erfolg bringt? Die Idee ist nicht verkehrt, es wäre immerhin eine Garantie, doch was geschieht, wenn der Übeltäter nicht gefunden werden kann? Bürgt ihr dann für den entstandenen Schaden?" fragten sie zurück als sie über diese Optionen nachgedacht hatten.

"Eine persönliche Abholung würde eine höhere Sicherheit garantieren. Da müsste man ledeglich den Aufbewahrungsort sichern. Jedoch müsste man dann auch sicher gehen, dass der der auftaucht auch die richtige Person ist." Sie schmunzelten etwas. "Jeder Kunde könnte ja vielleicht ein Erkennungswort bekommen, das er nennen muss. Sicher auch keine Garantie, dass es nicht gestohlen würde, doch keine Variante ist völlig sicher."

[Iulia Cornelia]

„Auch ein Erkennungswort könnte belauscht werden, wohlwerter Toma, auch wenn es grundsätzlich eine gute Überlegung ist.“, meinte die junge Ventrue ruhig, als sie ihrem Gegenüber ein höfliches Nicken und dankbares Lächeln schenkte, bevor sie mit gleichmäßiger Stimme erklärte: „Wie ihr richtig festgestellt habt ist wohl letztlich keine Variante vollständig sicher. Auch nicht die eigenen Diener. Denn wer kann schon zweifelsfrei ausschließen, ob sie nicht ausgetauscht werden könnten ohne unser Wissen oder dass sie uns nur glaubhaft vormachen loyal ergeben zu sein?“ Iulia ließ ihre Worte für einen Moment so stehen, bevor sie mit den Schultern zuckte.

„Eine Art Bürgschaft wäre wohl eine Option, auch wenn sie den Dienst ungleich teurer werden lassen würde. Vermutlich würde es dann eine vorhervereinbarte obere Grenze geben müssen, um vorsätzlichen Missbrauch zu verhindern. Gerade da bei einer diskreten Behandlung der Nachricht und einer nicht erfolgreichen Nachverfolgung, der wirkliche Wert der Nachricht im Nachhinein nicht länger feststellbar wäre und somit auch nicht der entstandene Schaden.“, meinte Iulia, bevor sie erklärte: „Ich nehme an man könnte Gefallen hierfür verwenden, denn letztlich ist es irgendwie nichts anderes.“

Ihr Blick aus blaugrauen Augen wanderte auf das Pergament vor Toma, als sie sagte: „Oder wie würdet ihr gerade verfahren so mein Schreiben an Galeno verloren ginge oder andere außer Galeno über dessen Inhalt gewahr werden würden?“

[Toma Ianos Navodeanu]

Toma blickte auf den überreichten Brief neben sich und dann wieder zu Iulia.
"Wir würden euch sagen, dass ihr dann besser den Brief selbst hättet überbringen sollen. Wir sind kein Bote und wir haben euch keine Sicherheit garantiert. So habt ihr uns den Brief auf eigene Gefahr und Vertrauen gegeben. Ihr könnt in der Tat nicht wissen, ob wir den Brief übergeben oder ob wir ihn selbst lesen. Ihr müsst vertrauen. Nur würde es sicherlich schnell herauskommen. Wenn der werte Galeno euch keine Antwort zukommen lässt oder ihr irgendwann mit ihm sprecht, würde sich offenbaren, dass der Brief nie angekommen wäre. So läge es bei euch was ihr daraufhin tun würdet um uns zu bestrafen dafür, dass wir eure Geheimnisse gestohlen hätten, so ihr beweisen könntet, dass wir das getan hätten. Ist der Brief schlicht von unserem oder seinem Guhl verloren worden, so könntet ihr eine Widergutmachung fordern...im Endeffekt würde es darauf hinaus laufen, worauf sich die Streitparteien dann einigen. Im schlimmsten Fall bliebet ihr auf eurem Schaden sitzen. So wie es auch bei einem eigenen Boten wäre. Nur hättet ihr in diesem Fall weniger Streit." erklärte Toma ihre Gedanken dazu.

"Der Einsatz von Gefallen als Ausgleich bei Schaden, wäre genau dies. Das Aushandeln einer Entschädigung bei Verlust, die wir gerade nannten. Wenn ihr also diesen Punkt der Streiterei zuvorkommen wollt, dann wäre ein bindender Vertrag womöglich sinnvoll. Eine feste Gefallensschuld bei Verlust. Jedoch könnte euch jemand damit sehr schaden, in dem er eure Boten überfällt und euch somit immense Schulden bei euren Kunden auflastet."

Sie blickten zur Seite, nachdenklich.
"Letztendlich läuft alles auf Vertrauen hinaus. Vertrauen darauf, dass ihr einen sicheren Dienst garantieren könnt, Vertrauen darauf, dass ihr den Schaden ersetzt, Vertrauen darauf dass euch keiner Schaden will....Es scheint uns eher nachteilig für euch ein solches Geschäft einzugehen."

[Iulia Cornelia]

„Ja, das Geschäft könnte einige persönliche gravierende Nachteile bereithalten, aber gerade deshalb bietet es auch eine gewisse Chance für mich.“, erklärte Iulia mit einem sanften Lächeln, bevor sie feststellte: „Kaum einer der Alten würde derartiges angehen wollen. Deshalb kann ich recht offen über dieses Thema sprechen und mich nach generellem Interesse erkundigen. Die diversen Feindschaften bei Anderen würden viel zu schwer wiegen und einem solchen Projekt massiv im Wege stehen, weshalb Niemand es einfach so aufgreifen und selbst angehen würde. Von politischen Reibereien ganz zu schweigen. Ich dagegen bin ein Kind und ein recht unbeschriebenes Blatt in Genua. Ich stelle keine aktive Gefahr dar.“ Die junge Ventrue zuckte leicht mit den Schultern.

Dann blickte sie kurz auf das Pergament und erklärte milde: „Vertrauen kann zudem aufgebaut werden, sofern überhaupt die Möglichkeit dafür gewährt oder auch erhalten wird, wohlwerter Toma.“ Dann sah sie wieder mit gesenktem Blick auf das Kinn des Tzimiscen zurück, als sie freundlich sagte: „Die entscheidendere Frage ist für mich entsprechend eher, ob überhaupt ein grundsätzlicher Bedarf an etwas Derartigem vorhanden wäre.“

[Toma Ianos Navodeanu]

"Wir können in diesem Falle nur für uns selbst sprechen: Wir würden einen solchen Dienst nutzen, für Nachrichten die unverfänglich sind. Eine Anfrage zu eine Gespräch enthält keine geheimen oder sensiblen Informationen unbedingt. Vor allem nützlich wäre es um Kainiten zu erreichen die ihren Aufenthaltsort geheim halten. Wir würden also durchaus gern sehen ob ihr so etwas aufgebaut bekommt und wie es sich sodann entwickelt."

[Iulia Cornelia]

Ein offenes Lächeln fand auf die zarten Lippen der jungen Ventrue zurück, als sie mit einer warmen Stimme erklärte: „Eure bestätigenden Worte bedeuten mir viel, wohlwerter Toma. Habt Dank für eure Einschätzung und eure nicht generelle Abgeneigtheit gegenüber einer solchen Überlegung.“

[Toma Ianos Navodeanu]

Toma nickte ihr zu.
"Habt ihr weiterhin noch ein Anliegen oder sind eure Fragen damit beantwortet?"

[Iulia Cornelia]

„Nur eine Frage, die womöglich zu einem Anliegen führen könnte, wohlwerter Toma.“, meinte Iulia, bevor sie eine Erlaubnis abwartete, diese vorzutragen. „Ich war vor einigen Nächten in San Donato und fand eure beeindruckende Kunst nicht länger dort vor.“, erklärte die junge Frau charmant, wenn auch mit einem hörbaren Bedauern in ihrer sanften Stimme, bevor sie sich erkundigte: „Ich fragte mich, was mit ihr geschehen und weshalb sie dort nicht länger vorzufinden ist.“

[Toma Ianos Navodeanu]

Toma legte den Kopf leicht zur Seite und schauten überrascht.

"Wir waren seit dem aschenen Pakt nicht mehr in San Donato gewesen. Unsere Statuen stehen also nicht mehr? Dann wird sie die neue Hüterin wohl entfernt haben." Ihr Ausdruck wechselte in einen wenig fröhlich wirkenden.
"Hm...wir werden einmal mit ihr sprechen, was mit diesen geschehen ist. Habt Dank für diese Information."