[1036] Teufelskind [Galeno, Iulia]

[Mai '20]
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Iulia Cornelia
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Re: [1036] Teufelskind [Galeno, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Iulia dachte einen längeren Moment nach, indem sie das kleine Bündel im Handkarren nur schweigend anblickte. Dann seufzte sie leise und schüttelte sanft den Kopf, bevor sie ihren Blick auf Galeno zurückfinden ließ und sprach: „(Latein:) Ihr sagtet ja gerade selbst, dass wahrscheinlich Niemand von uns gänzliche Sicherheit geben kann. Was würde dann eine Zweitmeinung von Nicolò noch nutzen, wohlwerter Galeno?“ Fragend blickte sie auf den Kappadozianer. In ihrer Stimme war eine leichte Resignation zu hören, bevor sie sich von dem Wachmann die Lampe zurückreichen ließ, ohne den Blick von ihrem Gegenüber zu nehmen.

„(Latein:) Sicher ist so ein Kind eher ungewöhnlich. Doch was ist schon Normalität, so man auf unser eigenes Dasein blickt?“, fragte die junge Ventrue, bevor sie erklärte: „(Latein:) Aber ich danke euch dennoch vielmals für eure Meinung und euer Hierherkommen.“ Höflich verneigte Iulia sich vor ihrem Gegenüber, bevor sie mit ihrer freien Hand einladend zu der Stelle deutete, an welcher sie zuvor gestanden war. Offenbar wollte sie den Schlaf des Kindes nicht weiter stören, nachdem Galeno anscheinend mit Anne fertig war.
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Nubis
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Re: [1036] Teufelskind [Galeno, Iulia]

Beitrag von Nubis »

Er hatte sich das Kleine noch kurz genauer angesehen, als es scheinbar nicht durch seine Berührung wach wurde. Die Beine abgetastet, den Bauch, kurz etwas am Hals gefühlt, doch jedes Mal nicht länger als nötig. Dann sollte sie wieder warm gehalten werden und er nickte Iulia bestätigend zu.
Er liess ihr ihre Meinung und antwortete daher nicht auf die Fragen von Sinn und Zweck mancher Dinge. Wenn es für sie nicht nötig war, war es in Ordnung. Er hatte einen Vorschlag unterbreitet, sie musste ihn nicht annehmen.

Bei der Stelle fernab vom Kind, doch nah genug, um den Karren im Blick zu halten, sah er sie leicht nachdenklich an.
"Sollten in Zukunft Auffälligkeiten auftreten, dann könnt ihr mich gern noch einmal konsultieren, sofern kein sterblicher Medicus dies nicht auch erledigen könnte."

Er setzte ab, legte die Hände hinter dem Rücken zusammen und schien für ein paar Sekunden völlig in sich zu ruhen. Der Blick wich nicht von ihr.

"Habt ihr sonst noch ein Anliegen?"
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Iulia Cornelia
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Re: [1036] Teufelskind [Galeno, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

„(Latein:) Ich werde mich gerne in Zukunft an euch wenden, so Auffälligkeiten bei Anne auftreten sollten.“, erklärte die junge Ventrue mit einem dankenden Lächeln, bevor sie sich höflich erkundigte: „(Latein:) Wie werde ich euch künftig am besten erreichen können, wohlwerter Galeno? Die Mönche am Kloster eures Ältesten sagten, ihr wärt dort nicht mehr zu erreichen und sie würden auch nicht wissen wie man euch erreichen könnte. Sie gaben an, ihr hättet das Kloster verlassen?“ Ihr Blick lag fragend auf dem Kinn ihres Gegenübers, als er sich kurz senkte und mit einer gewissen Nachdenklichkeit über die Kleidung glitt, welche er trug.
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Nubis
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Re: [1036] Teufelskind [Galeno, Iulia]

Beitrag von Nubis »

Das höfliche Lächeln wurde erwidert, ehe es dann aber starb. Ihre Frage und die dazu gehörende Ausführung erinnerten ihn an Geschehen, die weniger erfreulich gewesen waren und noch Konsequenzen mit sich ziehen würden. Bald würde er sich dem stellen müssen.

"ich bin zur Zeit nicht im Kloster anzutreffen, nein. Der Krieg hatte einige Nachwirkungen. Aber nun, das Elysium ist stets eine gute Anlaufstelle. Ansonsten könnt ihr im A Tarda Ora etwas hinterlassen. Ich werde dort ohnehin nun sehr oft zugegen sein und daher auch meinen Diener hinschicken, um Nachrichten zu empfangen."

Dann wurde sein Blick interessierter. "Und ihr? hat sich bei euch mittlerweile etwas geändert und seid ihr besser erreichbar, als noch vor dem Krieg?"
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Iulia Cornelia
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Re: [1036] Teufelskind [Galeno, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Iulia nickte auf die Antwort ihres Gegenübers hin, bevor sie auf seine Frage leicht den Kopf schüttelte, als sie erklärte: „(Latein:) Ich sollte dem vermutlich mehr Zeit widmen. Allerdings hatten die vergangenen Jahre dazu geführt, dass anderes einen weitaus höheren Stellenwert besitzt. Ich möchte jedoch darauf hoffen, dass sich mit den neuen Harpyien und der Hüterin ohnehin auf lange Sicht eine Möglichkeit für regelmäßigere, gesellschaftliche Treffen auftun wird.“
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Nubis
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Re: [1036] Teufelskind [Galeno, Iulia]

Beitrag von Nubis »

"Wobei man auch immer darauf achten sollte, dass eine Möglichkeit vorhanden ist, die fernab von gesellschaftlichen Grossveranstaltungen zur Kommunikation untereinander dient. Manches hat auf gesellschaftlichen Anlässen der Harpyien oder der Hüterin nichts verloren."
Man wollte schliesslich nicht alles immer so offensichtlich breit treten. Gesellschaftliche Anlässe waren immer sehr verhalten.
"Aber ich kann auch verstehen, dass anderes wichtiger sein mag."

Er blickte zu dem Wagen zurück und lächelte etwas. Schwer zu erkennen, warum er dies tat.
"Habt ihr noch ein anderes Anliegen?"

Fragte er mit ruhigem Ton. Er liess sich die nötige Zeit, auch wenn die Nächte stets eine Herausforderung in Zeitplanung und Aufgabenbewältigung waren. Schon alleine die Jagd konnte nachtfüllend sein. Und hier spielte der Weg noch eine grosse Rolle. Der Rückweg würde noch einmal eine gute Stunde dauern, wenn nicht sogar zwei.
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Iulia Cornelia
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Re: [1036] Teufelskind [Galeno, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Iulias Blick war dem des Kappadozianers nicht gefolgt. Dennoch hatte sie sein Lächeln mit einem eben solchen milde erwidert. Auf seine Frage hin zögerte sie kurz, nickte dann aber leicht und sprach: „(Latein:) Ein Anliegen eher nicht direkt, als vielmehr eine Frage, wohlwerter Galeno. Etwas, was mit der Erreichbarkeit zu tun hätte.“

Die junge Ventrue schwieg für einen Augenblick, bevor sie erklärte: „(Latein:) Ich empfand es als überaus unglücklich, dass sich anscheinend kein gesicherter Weg in Genua etabliert hat, über den man diskret einander Nachrichten zukommen lassen kann. Deshalb fragte ich mich, ob ihr denkt eine Art kainitisches Botensystem könnte in der Domäne Fuß fassen und so es so etwas gäbe, würdet ihr es selbst nutzen oder gäbe es für euch zu viel was zu schwer wiegen würde und dagegenspräche?“
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Nubis
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Re: [1036] Teufelskind [Galeno, Iulia]

Beitrag von Nubis »

"Ein kainitisches Botensystem?"

Er blickte sie fragend an. Die Wiederholung ihrer Worte war ruhig, am Ende mit einem leicht höheren Ton. Nicht lächerlich, nicht tonlos gelangweilt, sondern interessiert nachdenklich.

"Wie stellt ihr euch die Umsetzung vor? Bisher nutzen viele ihre Blutdiener. Ich hatte eine Idee ähnlicher Natur, nicht für alle, sondern für Liktoren, jedoch noch mit ein paar anderen Vorzügen verbunden.
Allerdings wurde dies wieder zurückgeworfen durch den Krieg.
Wie wollt ihr sicher stellen, dass die Nachrichten nicht andere erreichen? Bei dem eigenen Ghul geht man davon aus, dass er treu ist und sie nur dem Empfänger überbringt. Aber bei fremden Dienern oder gar einfachen Menschen könnte heutzutage die Angst bestehen, dass andere dort hineinpfuschen werden. Die Vertrauensfrage wird eine schwierige werden, denke ich."

Er setzte ab und lächelte leicht. An sich war er der Idee nicht ganz abgeneigt, aber ob jetzt gerade die rechte Zeit dafür war?

"Könntet ihr die Wahrung der Stille garantieren?"
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Iulia Cornelia
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Re: [1036] Teufelskind [Galeno, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

„(Latein:) Die Zahl der Blutsdiener ist durch den Erlass stark eingeschränkt worden und wer nicht bewusst mit dem Feuer spielen will, der wird sich überlegen müssen, ob und wie deren Zeit eingesetzt werden soll. Ob sie tatsächlich längere Botengänge für einen erledigen oder ob sie stattdessen anderen Aufgaben nachgehen sollen.“, erklärte die junge Ventrue mit ruhiger und gleichmäßiger Stimme, bevor sie ergänzte: „(Latein:) Die Wahrung der Stille halte ich dabei für die kleinere Schwierigkeit, als vielmehr die zweifelsfreie Überstellung, schließlich verändern sich Manche von uns in ihrem Äußeren durchaus stärker als andere.“

Ihre Hand öffnete sich leicht nach oben hindrehend, wodurch sie eine dezente, darreichende Geste beschrieb. „(Latein:) Allerdings ist es eine Problematik, mit der sich auch sterbliche Diener konfrontiert sehen.“, meinte die junge Ventrue entspannt, bevor sie mit den Schultern dabei sanft zuckte. „(Latein:) Ich denke die Vertrauensfrage ist wohl die entscheidendere. Nicht zwangsweise unbedingt in den Anbieter, auch wenn das sicherlich förderlich ist, sondern in das System selbst. Ähnlich dem Gefallensystem, auf das unsere Gesellschaft baut.“

Iulia machte eine bewusste Sprechpause, bevor sie feststellte: „(Latein:) Ein vollständiger Schutz wird sicherlich nie zu garantieren sein. Doch diese Garantie besitzt man auch bei den eigenen Blutsdienern nicht. Man könnte jedoch eine Nachverfolgung versichern, sollte es zu etwaigen Schäden kommen. Über eine exakte Umsetzung bin ich mir jedoch noch nicht vollständig schlüssig. Sie reicht von einer überwachten Verwahrungsstelle bis hin zum regelmäßigen Erscheinen mit persönlicher Abholung. Derzeit erkundige ich mich noch nach dem grundsätzlichen Bedarf daran, generellem Interesse und vorhandenen Bedenken gegenüber einem solchen System.“
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Nubis
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Re: [1036] Teufelskind [Galeno, Iulia]

Beitrag von Nubis »

"Wenn man seine Diener anderweitig einsetzen und entlasten kann, indem jemand anderer sich um Boten kümmert..." er wirkte kurz nachdenklich. "Nun, es wäre interessant. Aber ja. fragt noch andere deswegen. Es klingt nach einem guten Ansatz. Sicherlich interessant, ob dieser ein Erfolg in der Umsetzung werden könnte."

Er nickt ihr zu.
"Viel Erfolg dabei"
Und das meinte er nicht einmal als eine nette Floskel, sondern durchaus ernst. Warum sollte er ein Kind nicht bei etwas bestärken, was es vor hatte? Es würde sicherlich so und so noch schwer genug werden.

"Ich hoffe, ich zähle dann zu einem der ersten, der von der Inbetriebnahme eines solchen Systems erfahren würde?" vergewisserte er sich fragend.
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