[1036] Teufelskind [Galeno, Iulia]

[Mai '20]
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Iulia Cornelia
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[1036] Teufelskind [Galeno, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Ein mit weißem Wachs ohne Siegelzeichen verschlossenes Schreiben auf hochwertigem Pergament hatte Galeno erreicht. Im Inneren stand mit in einer gestochen scharfen und lateinischen Schrift gleich jener die von Mönchen in Klöstern geschrieben wurde, als Empfänger Galeno Fiore mit entsprechender Anrede und als Absender Iulia Cornelia. Das Schreiben selbst war gekonnt verfasst und erwies den zu erwartenden Respekt, während er mit charmanten Worten über das Wohlbefinden des Kappadozianers versehen war und das große Bedauern ausdrückte, ihn nicht länger über den ihr bekannten Ort erreicht haben zu können.

Weiter schrieb Iulia Galeno, dass sie sich freuen würde, sofern dieser Zeit für sie erübrigen könnte, gäbe es eine Sache, bei welcher sie seine Erfahrung als Heilkundiger und Ordensbruder benötigen würde. So bat sie ihn in der Nacht zum Heiligen Vitus sich mit ihr an einem Ort zu treffen, der der Beschreibung nach an einer größeren Straßen nach Genua liegen musste, aber recht abgeschieden zu sein schien, war er doch offenkundig etwas außerhalb der Stadt und fernab allen näheren Dörfern. Iulia schloss das Schreiben mit einer respektvollen Bitte ihn dort in jener Nacht wiedersehen zu dürfen und angemessenen Abschiedsworten.

Der Ort, zu dem die Ventrue den Kappadozianer eingeladen hatte, lag südlich von Luccoli, nahe der Stelle, an dem zwei Flüsse aus den Bergen kommend sich rauschend verbanden, um gemeinsam durch Maddalena, vorbei an der Martinsfeste, ins Meer zu fließen. Dort hatte in jener Nacht eine kleinere Gruppe aus vier Männern ein Lagerfeuer entzündet, während sie die bereits recht angenehmen Temperaturen damit verbrachten, leichtes Bier zu trinken und den einfachen Eintopf im Kessel der über jenem Feuer köchelte gelegentlich umzurühren.

Es waren keine Zelte zu sehen und die Männer saßen auf dem Boden, während die Stimmung zwischen ihnen recht entspannt wirkte, auch wenn ihr Blick immer wieder wachsam in die Dunkelheit ging, als würden sie noch Jemanden erwarten. Dafür, dass die Person, die noch kommen sollte, wohl keiner von ihnen war sprach, dass sie ihre leichten Rüstungen nicht abgelegt hatten und ihre Waffen und Schilde griffbereit hielten.

Die Männer wirkten dabei weder feindselig noch aggressiv und die Kleidung, die sie am Leib trugen, war ganz und aus guter Qualität. Sie waren sichtlich keine Räuber oder Wegelagerer, wohl aber Söldner, die hier einem bisher offenkundig recht entspannten Auftrag nachgehen durften.
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Nubis
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Re: [1036] Teufelskind [Galeno, Iulia]

Beitrag von Nubis »

Sie war doch noch in Genua? Warum hatte er sie nicht gesehen. Vor allem nicht am Ende der Nächte. Was war mit ihr wohl in dieser Zeit geschehen?
Dies waren Gedanken, die in seinem Geist herumschwirrten, als er ihr Schreiben las und darüber grübelte. Wollte er Zeit für sie investieren? Hatte er dies? Und wozu benötigte sie ihn als Heiler und Ordensbruder nahe Luccoli? Nahe des Klosters seiner ehemaligen Clansschwester.

Wenige Stunden später war ebenfalls ein Schreiben aufgesetzt. Er würde ihrer Bitte nachkommen und sich mit ihr treffen. An eben jenem ungewöhnlichen Ort. Auch dies war sauber geschrieben, in überlegte Worte gekleidet und dann beim Elysium hinterlegt worden. Natürlich ebenfalls versehen mit jeglicher der Etikette entsprechender Betitelung und den nötigen Höflichkeitsfloskeln und Schlussworten.

Sie hatte sogar den Tag oder besser gesagt die Nacht elegant ausgewählt, an dem er als Medicus sich in Richtung des Waldes von Brimir aufmachen würde. Er war in dunklen Stoffen gekleidet, Alltagskleidung besserer Qualität. Ein Umhang mit Gugel verbarg sein Äusseres. Begleitet wurde er von zwei Männern. Der eine ein blonder Bursche, ein Lehrling womöglich, der recht froh gelaunt des Weges Schritt und die Aufgabe hatte, eine Lampe zu halten und den Weg zu erleuchten. An seinem Gürtel der ebenfalls dunklen Leinenkleidung war ein Messer angebracht. Ausserdem trug er noch einen Beutel aus Leinen mit etwas Klimpernden darin. Er trug als einziger seine Gugel nicht über den Kopf gezogen, sondern sie lag in seinem Nacken.
Der grössere Begleiter war Luciano. Auch er trug Kleidung aus dunklem Leinen, heute mal in einem Grün und auch er hielt sich bedeckt. Er war ein wenig der Packesel der Gruppe, so kräftig, wie er gegenüber den anderen wirkte, kein Wunder. Einen Koffer aus Holz und Leder gefertigt trug er an einem Riemen über die eine Schulter, ein grosser Leinensack wurde von seinen Händen über der anderen gehalten.

So also kam es, dass zwei ältere Männer, einer schlank und verborgen, der andere kräftiger gebaut, mit einem naiv wirkenden Jüngling eben zu jener Stelle kamen. Dort, wo auch die Söldner scheinbar rasteten zu so später Stunde. Man grüsste mit einem Kopfnicken, ging dann aber erst einmal vorbei und sah sich um. Wenn sie hier warten müssten, würde es etwas seltsam wirken. Aber falls, dann gab es Möglichkeiten, dies zu erklären. Für die Söldner wirkten sie vermutlich wie Reisende, die gerade dabei waren möglicherweise den Weg zu verlieren.
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Iulia Cornelia
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Re: [1036] Teufelskind [Galeno, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Die Gespräche waren leiser geworden und mehrere Augenpaare lagen auf den Fremden, als die Gruppe nähergekommen war. Als diese dann jedoch vorbei gegangen war, war das Kopfnicken schlicht erwidert worden. Nachdem die kleine Gruppe in einiger Entfernung dann jedoch stehen geblieben war und sich umblickte, begannen die Männer am Feuer leise miteinander zu tuscheln.

Man war sich offenkundig nicht sicher, wer die Fremden ansprechen sollte, bis einer der Männer dann angestoßen wurde. Dessen lautere und brummige Stimme hallte schließlich durch die Nacht, während er selbst am Feuer sitzen geblieben war und fragte: „Kann man den Herrschaften helfen?“
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Nubis
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Re: [1036] Teufelskind [Galeno, Iulia]

Beitrag von Nubis »

Von den Herrschaften wendete sich der junge Blondschopf an den brummigen Kerl und lief auch etwas zu ihm hin, um nicht vollends über die Strasse und gegen das Gewässer anschreien zu müssen.

"Naja.. es mag sein, dass wir möglicherweise etwas spät sind. Wir wurden hier her bestellt, sollten und hier treffen, wahrscheinlich, um nicht alles zu Fuss, sondern vielleicht mit einem Karren zurücklegen zu können. Ein Medicus wurde verlangt und nun, man folgt diesem Ruf doch gern, um zu helfen. Es stört doch nicht, wenn wir hier ein wenig...verschnaufen? Oder? Es ist doch ein recht langer Weg, den wir eiligen Schrittes zurückgelegt hatten. Und sollte niemand kommen, werden wir wohl weiter bis noch zum Dorf gehen müssen. Hach, die Blasen an den Füssen..."

Und ja, er wirkte auch ziemlich ausser Atem dabei, auch wenn er sonst quietschfidel und ein wenig aufgeregt erschien. Man sprach nicht ständig mit einem Trupp Söldner irgendwo an der Strasse. Etwas belustigt jammernd, aber nicht wirklich ernsthaft dabei wirkend, setzte er kurz beim letzten Satz den einem Fuss und dann den anderen auf.

Die anderen beiden beobachteten ihn und der schlankere Mann schien kurz einmal über die Söldner drüber zu blicken, doch regte sich sonst nicht.


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Iulia Cornelia
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Re: [1036] Teufelskind [Galeno, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Der Blick des Sprechers wanderte über die drei, bevor er ans Feuer deutete und meinte: „Na dann kommt doch her und setzt euch zu uns. Wir haben noch etwas Eintopf hier und Brot. Unser Hauptmann hat uns auch etwas Bier dagelassen. Er meinte, wir sollen hier auf einen, vielleicht auch zwei Mönche warten, um sie respektvoll in Empfang zu nehmen. Bisher sind sie aber noch nicht aufgetaucht. Scheint also wir warten heute Nacht alle auf Jemanden.“
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Nubis
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Re: [1036] Teufelskind [Galeno, Iulia]

Beitrag von Nubis »

Die Einladung nahmen sie an, denn ein Feuer bot auch Sicherheit. Allerdings kam lediglich der junge Mann nah heran und schien ganz offen den anderen entgegen zu treten, während einer der Herren etwas reserviert wirkte und weiter weg sich vom Feuer, dem Speis und dem Trunk stand. Er lehnte die Geste dankbar ab, indem er mit dem Kopf schüttelte und die Hand leicht abdankend hob.

"Ah, nicht wundern. Zu solch Stunde pflegt er nichts mehr zu sich zu nehmen. Ein empfindlicher Magen." kommentierte der junge Mann weiter, denn er schien gerade hier der zu sein, der gern kommunizierte und plapperte drauf los. Vielleicht war es aber auch Nervosität, die aus ihm sprach.

"So, ihr wartet auf ein paar Mönche? Huh..."
"Ungewöhnlich." brummte im Bariton die Stimme von Luciano, dem kräftigeren Mann. "Hier vor Luccoli? Es gibt doch nur ein Frauenkloster in der Nähe. Warum sollten sich Mönche hier hin bemühen, so weitab von Klöstern und zu solch später Stunde. Obwohl doch das Morgengebet sie schon wieder sehr früh aus ihrem Schlaf reissen wird."
"Wir kennen ein paar Mönche aus...Burgus zum Beispiel. Aber das ist auch ein gutes Stück von hier weg. Auf wen wartet ihr denn?" fuhr dann der junge wieder dazwischen und schien recht neugierig zu sein. "Vielleicht kennen wir ja einen von ihnen durch Zufall?"
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Iulia Cornelia
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Re: [1036] Teufelskind [Galeno, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

„Keine Ahnung was hier draußen für Klöster sind oder wann die beten.“, stellte der Sprecher der Gruppe mit einem teilnahmslosen Zucken der Schultern fest, als er dem Fremden den Humpen mit Bier weiterreichte.

„Wir werden nicht dafür bezahlt Fragen zu stellen, sondern machen was uns gesagt wird. Also haben wir die junge Schönheit sicher hier hergebracht und warten jetzt auf die Mönche, um einen gewissen Bruder Galeno zu ihr zu bringen.“, erklärte er mit einer brummigen Stimme, bevor er erneut mit den Schultern zuckte und begann den Eintopf mit einer Kelle in eine der leeren Schüsseln zu machen.

„Weiß nicht, ob man den kennen muss oder woher der ist. Der Name sagt mir zumindest überhaupt nichts, aber der Hauptmann meinte er zieht uns die Hammelbeine lang, wenn wir den nicht wie den verfickten Bischoff selbst, behandeln würden. Muss wohl Irgendjemand wichtiges sein. Aber wie gesagt, noch nie von dem gehört und auch keine Ahnung, was das Fräulein von ihm will.“, stellte er fest, als er ein Stück des Brots abbrach und dieses samt Schüssel und Löffel an den Fremden weiterreichte.

„Der Hauptmann meinte vielleicht käme noch ein anderer Mönch mit. Ein gewisser Bruder Luciano, zu dem wir freundlich sein sollen. Sollen ihm zu essen und trinken anbieten und hier am Lager auf ihn aufpassen. Die Herrin würde wohl mit diesem Galeno allein sprechen wollen, aber keine Ahnung worüber. Der Hauptmann ist selber erst vor ein paar Augenblicken hier angekommen und redet noch mit ihr. Er war so frei gewesen und hatte das Bier hier mitgebracht.“, sprach der Mann und klopfte auf das kleine Fässchen, dass neben ihm auf dem Boden stand.

„Heißt zwar, dass Mönche einen guten Durst haben sollen, aber allein bekommt der das eh nicht leer und es wäre doch schade, wenn man es verkommen lässt, wenn es denn schonmal offen ist. Nicht wahr? Wenn man es bisschen streckt, fällt es auch gar nicht auf, dass etwas fehlt und wir alle haben etwas davon.“, erklärte er lachend, während er begann eine zweite Schale zu füllen.

„Wo soll es denn für euch überhaupt hingehen? Ich wüsste nicht, wer in den Dörfern da draußen lebt, der sich überhaupt den Dienst von einem Medicus leisten kann. Vor allem, wenn man ihn bei so gotteslästerlichen Zeiten aus dem Bett reißt und durch die Wildnis jagt.“, sprach er, bevor er eine weitere gefüllte Schüssel, einen Löffel und Brot zu dem zweiten Mann am Feuer reichte.
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Nubis
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Re: [1036] Teufelskind [Galeno, Iulia]

Beitrag von Nubis »

"Es gibt mittlerweile Medici, die auch den Armen helfen."
Der junge Blondschopf lächelte breit.
"Finde ich sehr gut. Er nimmt dafür, was man geben kann."

Der dünne, grössere Mann liess sich derweil von seinem Begleiter aus dem Gepäcke eine Wachstafel geben lassen, schrieb darauf ein paar Worte und schlug sie dann in Leinen ein.

"Übergebt dies doch bitte dieser Herrin. Es könnte sonst sein, dass ihr noch länger warten müsst. Es geht um den erwarteten Bruder Galeno. Wir kennen oder besser ... kannten ihn."

Meinte dann dieser bisher stumme Herr in einer angenehmen Stimme, die einem guten Sänger gehören konnte.

"Das Bier braucht ihr wohl nicht zu sehr zu strecken."


Auf dem Wachstäfelchen stand in Latein:
Bruder Galeno lebt in dieser Stadt nicht mehr. Er ist in sein Heimatkloster zurückgekehrt. Seine Aufgaben hat ein anderer hier übernommen. Di Fiori
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Re: [1036] Teufelskind [Galeno, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Der Sprecher nickte einem der Männer zu, der das Wachstäfelchen entgegennahm, sich eine Fackel am Feuer entzündete, um dann sich abseits des Weges in Richtung Flussarm aufzumachen. Nach einigen Metern kam ihm eine Gestalt in der Dunkelheit entgegen und die Beiden sprachen miteinander, wobei die Wache mit der Nachricht immer wieder anscheinend erklärend auf das Feuer deutete, bevor er allein gelassen wurde und die zweite Person in die Dunkelheit entschwand.

Der Mann am Feuer sprach derweil weiter mit den Fremden: „Den Armen helfen? Interessante Vorstellung, aber wo will man da anfangen und wo aufhören? Dann überleben ein paar Arme vielleicht, aber was nutzt es ihnen, wenn sie keine Arbeit haben, mit der sie ihre Familie ernähren können? Dann sterben sie auch, nur eben etwas später. Versteht mich nicht falsch, es Ist nicht so, dass ich es nicht gut finden würde. Aber das hat eben auch was von Wasser auf einen heißen Stein kippen. Und wenn er das nimmt, was sie ihm geben können, was bleibt ihnen dann noch zum Leben? Wenn sie arm sind, haben sie doch eh schon nichts.“

Dann musterte der Sprecher den bisher schweigenden Mann als er fragte: „Aber ihr sagt, ihr kanntet diesen Bruder Galeno? Wer ist er? Oder besser wer war er? Was hatte er getan, dass er sich so eine bevorzugte Behandlung verdient hat und was ist mit ihm passiert? Warum soll er nicht kommen? Ich denke nicht, dass wir extra nach hier draußen geschickt werden würden, wenn sie nicht ein Treffen mit ihm vereinbart hätte. Vor allem weil die Herrin jetzt nicht nach Jemanden aussieht, die freiwillig hier raus gehen würde.“

Derweil verging etwas Zeit, bis der Mann, der sich mit der Fackel aufgemacht hatte, zurückkam. An seiner Seite schritt zügig ein in Kette gekleideter Mann, der die Fackel übernommen hatte und zwei der Männer bekannter vorkommen mochte. Zumindest hatte Luciano mit ihm bereits vor ein paar Jahren gesprochen. Sein Gesicht hatte sich seitdem nicht verändert. Es war noch immer recht markant, als sein Blick aus blauen Augen musternd über die drei Fremden am Feuer wanderte, bevor er ihnen zunickte und höflich feststellte: „Die Herrin hörte es würde sich ein Medicus unter euch befinden. Sie bittet den hoch verehrten Herrn höflich, er möge zu ihr kommen für ein Gespräch, so er einen Teil seiner Zeit für sie erübrigen könne. Seine Begleiter sollen derweil weiterhin am Feuer unsere Gastfreundschaft erhalten.“ Der letzte Teil seiner Worte schien vor allem an seine Männer gerichtet zu sein, die nickten, während sich der Hauptman tiefer vor dem Medicus selbst verneigt und mit der Fackel in die Dunkelheit gedeutet hätte, diesem den Weg leuchtend, so er ihn begleiten wollen würde.
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Nubis
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Re: [1036] Teufelskind [Galeno, Iulia]

Beitrag von Nubis »

Der schweigsame Mann erhob nun doch die Stimme, nachdem der Mann über die Armen und Bruder Galeno sprach und Fragen stellte.

"Ihr habt also nur die Münze zu geben? Wenn ja, dann mögt ihr ärmer sein, als die Armen. Denkt einmal darüber nach, vielleicht versteht ihr den Sinn dahinter ja noch."

Er schüttelte leicht mit dem Kopf. Aber was sollte er von einer einfachen Wache auch erwarten. Bei ihr angekommen, nickte er erst einmal nur.

"Was Bruder Galeno betrifft, so kann ich euch nur sagen, dass die Wege des Herrn unergründlich sind. Man sollte sich also nie sicher sein, ob jener, den man in einer Woche treffen wollte, dann auch wirklich kommt. Mönche sind, soweit ich weiss, an die Order der Klöster gebunden. Wenn ihr wissen wollt, warum er hier her kommen sollte, so fragt eventuell eure Herrin? Oh...."

Er wendete sich ab, nickte dem Hauptmann zu und dann zu dem anderen. Das Gespräch war beendet.
So folgte er dem Hauptmann zu dessen Herrin, ohne Worte mit diesem zu wechseln.
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