[1036] Das Schiefe wieder gerade rücken [Galeno, SL]

[Nubis]

"Unschön und gut zu wissen. Noch ein weiterer Grund mehr, der den Umweg hier her umso positiver darstellt." Er schloss für einen Wimpernschlag die Augen. "Liegt der Grund auf der Seite Pisas oder war dies ein Wunsch von Seiten Genuas? Wisst ihr dies? Habt ihr eine Empfehlung, denn ich denke, wenn ich ihn so kalt erwische, dann dürfte dies kein gutes Ende nehmen?"

[La Cronista]

"Unabhängig davon wie er es aufnehmen mag, ist er nicht dumm. Euch zu vernichten oder festzuhalten würde ihm Schaden." erwiderte Cristian und ließ es wohl bewusst aus auf Galenos erste Frage zu antworten?
"Er sollte verstehen was es bedeutet und das ist das Wichtige. Ihr seit ein Bauer in diesem Spiel, werter Galeno. Die Botschaft ist für Stephanus, ihr seid nur der Bote."

[Nubis]

"Würde es...ja, nur sind dies auch nicht alle Konsequenzen, die einem widerfahren können," meinte er ruhig. Trotz dass er unzufrieden mit der Tatsache schien, war er dennoch sehr gefasst. Er hatte sich etwas in der Art ohnehin denken können. Benedetto war eben einfach Benedetto und schlug hier zwei Fliegen mit einer Klappe...mindestens...

"Aber ja, das Übliche eben." er zuckte mit den Schultern. "Doch warum teilt ihr mir dies dann mit? Wenn es ohnehin nicht den Boten trifft, ist es doch unerheblich, ob ich davon weiss, oder nicht. Mir erschliesst sich der Nutzen für euch daraus nicht, aber dennoch danke ich euch, dass ihr mir die unschöne Überraschung genommen habt."

[La Cronista]

Cristian sah Galeno nun einige Sekunden schweigend an und hob dann eine Augenbraue.
"Habt ihr das wirklich gerade nicht erkannt? Ich habe einen Gefallen mit euch getauscht. Etwas euch gegeben das für mich einfach war und euer Talent dafür bekommen."
Der Blick den er ihm schenkte mochte nicht gerade als wohlwollend aufgefasst werden.

[Nubis]

Auch er hob eine Braue, nicht aus Überraschung, sondern weil er es gerade nicht glauben konnte. Er fand dies gerade durchaus sehr...kleinlich. Irgendwie dachte er in letzter Zeit in zu grossen Bahnen und diese Kleinigkeiten bedeuteten ihm nicht sonderlich viel. Aber ja, er hatte Recht. Im Grunde konnte man jede kleine Hilfe in Gefallen benennen...dafür waren so einige in Genua meist noch zu freundlich und pulverten vieles kostenlos heraus. Auch er.
Hätte er womöglich auch ohne diesen Hinweis dem Hüter gern hier zu mehr Kunst verholfen, würde dies auch das Ansehen seiner Kunst steigern.
Zumal der Hüter noch keine Kostprobe seiner Kunst gesehen hatte, oder doch? Also war es womöglich auch die gekaufte Katze im Sack...wenn auch sehr günstig erlangt.

"Ich dachte, ihr führt dies noch etwas aus?" meinte er dann lächelnd. "Oder wollt ihr darauf später zurück kommen? Unter etwas Kunst kann ich mir alles vorstellen... Schliesslich gibt es eine gewaltige Auswahl an Motiven, Farben und Materialien. Zudem..nur ein Entwurf und umgesetzt wird es von den heimischen Malern, oder auch gänzlich die Arbeitskraft, angereist aus Genua? Ich bin offen für Details. Natürlich bleibe ich auch gern einige Nächte länger und bringe vorerst das Treffen hinter mich, um wenigstens diese Last los zu sein und mich den erfreulicheren Dingen gänzlich widmen zu können."

[La Cronista]

"Offenbar wäre dies nötig gewesen." erwiderte Cristian und kein Lächeln zeigte sich mehr auf seinen Zügen.
"Wir haben uns wohl missverstanden. Doch hättet ihr abgelehnt, wenn ihr mehr Details gehört hättet?" Er musterte ihn eindringlich. "Es gibt keine. Ihr seid der Künstler, ich möchte Kunst an meinem Palazzo sehen, so kommt ihr doch sicher auf eine Idee die mich begeistert, oder?" Er wandte sich um und blickte auf die Fassade des Gebäudes die an den Rändern mit geschwungenen Linien eingerahmt war, doch noch nicht wirklich etwas her machte.

[Nubis]

„Nein“ meinte er bestimmt. „Doch diese Informationen helfen mir dabei, eure Vorstellungen nicht zu kreuzen und euch womöglich zu verärgern. Ich enttäusche ungern einen Auftraggeber. Es freut mich, dass ihr mir freie Hand lassen wollt.“

Ein tiefes Nicken von ihm, ehe er sich genauer umsah und man konnte erkennen, dass er nun mit dem Auge eines Künstlers die Szene betrachtete.
Er legte Bilder über die leeren Flächen der Wände, änderte Szenen und Stile, Farben und Muster.
Stille begleitete ihn dabei und die Kühle um ihn herum breitete sich aus.
Es war ein Elysium eines Toreador. Die Musen wären ein passendes Motiv... Es war eine schöne Herausforderung.
Mehr und mehr formte sich das Bild, natürlich nur der Entwurf.
„Ja, ich denke, ich habe eine gute Vorstellung davon, was diesem Ort noch bereichern könnte.“

[La Cronista]

Cristian hob für einen Moment die Hand, die auf der Seite war, wo Galeno stand und strich die Finger gegeneinander.
Dann blickte er neugierig zu Galeno.
"Würdet ihr diese bereits mit mir teilen oder braucht es noch Zeit?"
Man sollte Künstler ja nicht hetzen.

Derweil hatte sich Alfonsina wieder ganz Giorgio zugewandt und die beiden blickten nur kurz zu den beiden Männern, als diese auf die Fassade blickten und dabei in ihre Richtung sahen. Doch dies war nun ein Gespräch zwischen ihnen beiden.

[Nubis]

Er benötigte noch einen Moment, um die Bilder vor seinem Auge auch in Worte zu fassen.

"Das Wissen und das soziale Umfeld sind zwei der wichtigsten Bereiche unserer Gesellschaft. Beides zusammen gebunden durch die Kultur, denn sie sorgt für das Weiterreichen von Wissen durch Lieder, Geschichten und Theater, sorgt für Gespräche und Diskussionen und dient somit der Unterhaltung. Ohne Kultur wäre unsere Gesellschaft sehr arm und dem des Tiers am nächsten.
Schon in den alten Zeiten schätzen Künstler jene, die sie beflügeln zu Höherem. Zu Erkenntnissen , die für die Nachwelt festgehalten wurden und selbst bis in unsere Zeit es schafften. Ich denke, nichts könnte passender sein, als ein Gemälde, in dem der Aspekt der Kunst dargestellt wird, eine Huldigung an die Musen alter Zeit, die uns noch immer eine besondere Sicht auf die Dinge vor uns schenken. Allerdings in einem kirchlichen Kontext natürlich, um nicht der Ketzerei anheim zu fallen und Menschen dazu zu bringen, dies wieder zu zerstören.
Die Musen als Gesandte Gottes, die Geschenke der Geschichte, der Tragödie, des Tanzes, der Komödie, der Lyrik, der romantischen Dichtungen, der Astronomie, des Gesangs und der Philosophie und Wissenschaft den Besuchern dieses Ortes bringen."

Leidenschaften...nun, er besass zwei. Das Forschen, welches mittlerweile in Genua irgendwie verkommen war und so vor sich hin welkte und dann noch die Kunst. Greifbarer für ihn. Darin hatte er sich sogar spezialisiert, während anderes kläglich verkümmerte. Und da er genau zu dieser Leidenschaft nun seine Visionen für diese Wände preis gab, konnte man die Begeisterung förmlich spüren. Seine Augen glänzten vor Begeisterung und je nach Licht wurde wieder das Bernstein aus den sonst braunen Augen hervorgehoben. In seiner Aura waren vermutlich klare, flackernde Farben zu erkennen in violett, rot, grün und blau, nur eben so blass, wie es Vampirauren nun einmal waren.
Und auch seine Stimme zeugte vom Klang der Inspiration, die ihn ergriffen hatte. Beinahe wie ein Mitglied des Clan der Rose, möge man meinen.

[La Cronista]

Mit den Händen hinter dem Rücken gefaltet stand Cristian schweigend neben Galeno und betrachtete die Fassade als würde er sich bereits etwas vorstellen, was der Kappadozianer beschrieb.
Dann nickte er mit einem Lächeln.

"Eine passende Idee. Ich bin gespannt auf eure Entwürfe. Es wird sicher von Nöten sein, dass ihr für eure Arbeit eine Weile länger hier bleibt. Wir werden dies also zu einem anderen Zeitpunkt fortführen müssen. Außer ihr gedenkt euren Besuch hier zu verlängern nachdem eure Aufgabe abgeschlossen ist?"