[1036] Ein Schreiben an die Herolde Genuas [Joanes, Toma, Galeno]

[Mai '20]
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Joanes Navarez
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Re: [1036] Ein Schreiben an die Herolde Genuas [Joanes, Toma, Galeno]

Beitrag von Joanes Navarez »

Der Mönch lauschte wieder der Übersetzung des Büßers. Statt sofort zu antworten nimmt er sich einen Moment und blickt kurz Toma an. Immerhin hat er diese Frage gestellt. Galeno und sein Geschreibe rücken gerade offenbar etwas in den Hintergrund. Dann dreht er den Kopf wieder zu seinem Diener und flüstert ihm in der wunderbaren Sprache der Spanier etwas ins Ohr. Diesmal eindeutig kürzer als noch zuvor.
"Einen besonderen Grund würde ich es nicht nennen. Doch es hat bei der Entscheidungsfindung geholfen. Meine Heimat ist zerrissen und der Schatten verschwindet immer mehr. Möglicherweise finde ich hier Inspirationen um meine Heimat zu unterstützen." spricht dann der Ghul anstelle des Untoten.
Nachdem er den Kelch nun einige Augenblicke in der Hand gehalten hat, stellt er ihn auf den Tisch vor sich ab. Ohne daran zu nippen. Er hat wohl vorerst noch kein Interesse davon zu trinken. Er sieht dann wieder zu Toma und scheint sich vorerst mit Gegenfragen zurückzuhalten. Seine Mimik ist weiterhin recht ausdruckslos. Seine Haltung etwas angespannt und steif.
 Ist mein Wort nicht brennend wie Feuer, spricht der Herr, und wie ein Hammer, der Felsen zerschmettert?
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1036] Ein Schreiben an die Herolde Genuas [Joanes, Toma, Galeno]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Toma musterte die Gestalt Joanes, als dieser sprach oder viel mehr sein Übersetzer sprach.

„Ihr sucht Inspiration um eurer Heimat zu helfen? Wie gedenkt ihr eurer Heimat zu helfen? Und wie gedenkt ihr Genua zu unterstützen? Denn wenn ihr in Genua bleiben wollt werdet ihr eine Aufgabe annehmen müssen um der Domäne zu Diensten zu sein. Was sind also eure Fähigkeiten und Talente, die für uns nützlich wären?“
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Joanes Navarez
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Re: [1036] Ein Schreiben an die Herolde Genuas [Joanes, Toma, Galeno]

Beitrag von Joanes Navarez »

Abermals lauschte er den Worten des Übersetzers und flüsterte dem Mann dann etwas ins Ohr. Zwischendrin wanderten seine Fingerspitzen der rechten Hand zur von der Stirn, zum Bauch, dann zur linken und zur rechten Schulter. Das Kreuzzeichen der katholischen Welt. Doch dann erzählt er weiter, so als hätte das Kreuzzeichen nicht stattgefunden.
Der Übersetzer, nachdem er die Worte des Mönches gelauscht hat, bekreuzigt sich ebenfalls, bevor er wieder anfängt zu Reden.

"Ich wollte nicht den Eindruck erwecken, als würde ich die Gaben die mir aufgetischt werden, durch eure Großzügigkeit, stehlen wollen. Ich werde selbstverständlich meinen Teil dazu beitragen. Denn der Herr spricht: Wenn ihr in eine Stadt kommt und sie euch aufnimmt, dann esst was man euch auftischt, heilt die Kranken darin und verkündet ihnen, dass das Reich Gottes nahe ist. Wer also wäre ich, mich den Problemen dieser Stadt nicht anzunehmen, wer also wäre ich, wenn ich die Gaben nicht essen sondern stehlen würde, wer also wäre ich, wenn ich nicht die frohe Kunde unseres Herrn verkünden würde?
Daher lasst mich euch versichern, dass ich hier zur Buße bin und meine Fähigkeiten Euch zur Verfügung stellen werde. Der Akt des Lernens und der Inspiration ist ein langwieriger und daher lässt sich nun noch nichts darüber sagen, wie es meiner Heimat helfen könnte, wenn ich mich hier aufhalte. Doch in jeder Erfahrung versucht der Herr uns etwas zu Lehren.
Zu meinen Fähigkeiten sei gesagt: Ich habe zu Lebzeiten eine sehr gute Ausbildung in einem Kloster genossen. Ich bin geschult in den Lehren des Herrn und kann die heilige Schrift auswendig rezitieren. In meiner Heimatsprache, sowie in der heiligen Sprache Roms. Ich habe viele Beichten begleitet und vorbereitet und für viele Sünder gebetet. Daher kann ich sagen, dass ich sehr geübt darin bin Sünder zu befragen und ihre Sünden aus ihnen hervorzulocken. Vor dem Kloster war ich als Soldat in Scharmützeln mit den Sarazenen beteiligt. Das zog sich auch in die Jahre als Kind der Nacht hinein. Ich ziehe mein Schwert nur gegen die Ungerechten, niemals aber gegen die Unschuldigen.
Ich darf also wohl behaupten, dass meine Talente in einem scharfen Verstand, wie einem scharfen Schwert liegen."

Damit endet der Büßer wieder und sieht seinen Herren wieder an. Der Meister schaut aber nur gen Toma. Seine Miene hat sich beim Gesagten des Dieners nicht verzogen.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1036] Ein Schreiben an die Herolde Genuas [Joanes, Toma, Galeno]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Der Salubri sagte viel und wenig was den Tzimisce eigentlich interessiert hatte. Doch ein Satz ließ Toma dann zustimmend nicken.
Doch in jeder Erfahrung versucht der Herr uns etwas zu Lehren.
Auszuziehen um neue Erfahrungen zu finden, seinen Weg zu finden, konnten sie sehr gut nachvollziehen.

"Interessant. Ein Streiter Gottes...mit Schwert und Wort. ihr könntet euch mit der werten Geißel Genuas, Titus, Neugeborener von den Kappadozianern vermutlich gut verstehen." warfen sie ein und gingen dann wieder zum eigentlichen Thema über:

"Derzeit stellt es sich so dar, dass einigen Menschen Genuas unsere Existenz offenbart wurde und auch weite Teile der Bevölkerung die Gerüchte von Dämonen, Monstern, Wiedergängern und so weiter, glauben. So sehr glauben und fürchten, dass sie bereit sind uns zu jagen und zu vernichten. Dieser Glaube wird auch von der Kirche gefestigt.
So ihr euch also in Genua einbringen wollt, wäret ihr wohl als eine Unterstützung unserer Liktoren geeignet.
Sucht Kontrolle in der Kirche Genuas und helft dabei den Blick der Kirche und generell aller Sterblicher von uns zu lenken. Das soll eure Aufgabe für den höchstverehrten Prinz und Genua sein.
Dort könnt ihr sicher auch euren eigenen Ambitionen nachgehen, die Sünder zu finden und zu strafen, wenn euch danach ist."
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Joanes Navarez
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Re: [1036] Ein Schreiben an die Herolde Genuas [Joanes, Toma, Galeno]

Beitrag von Joanes Navarez »

Er lauschte den Worten seines Ghules sehr genau und ein leichtes Stirnrunzeln zeigte an, dass er sichtlich über das Gesprochene nachdenkt. So dauert es noch einige Sekunden, nachdem der Diener geendet hat, bevor der Salubri wieder das Wort erhebt und in der schönen Spanischen Zunge dem Büßer die Worte ins Ohr flüstert.
Als Joanes geendet hatte richtet er den Blick wieder auf den Tzimisce.

"Das sind bedauerliche Neuigkeiten. Am besten lassen sich die Schafe hüten, wenn sie nichts von unserer Existenz wissen. Ich werde mir dazu etwas überlegen und mit besten Werken daran mitwirken, dass die Schafe wieder ruhen und nicht auf die Jagd gehen wollen. Denn so will es die göttliche Ordnung. Gerne werde ich mich auch den Hütern annehmen, die die Herde in Unruhe versetzen.
Einen Namen habt ihr mir ja bereits genannt. Darf ich nochmals um eure Güte bitten, auf dass ihr mir sagen könnt, um welche wohlwerten Kinder der Nacht es sich bei den Liktoren handelt? Ich denke es wäre hilfreich bei der Bewältigung dieser Aufgabe, dass Pläne sich nicht überschneiden und gegenseitig aufheben."
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1036] Ein Schreiben an die Herolde Genuas [Joanes, Toma, Galeno]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

"Zu den werten Liktoren zählen aktuell: Fray Diego von den Lasombra; Benjamin von den Assamiten, Anastasia von den Nosferatu und Ghazed von den Gangrel. Alle haben den Status eines Neugeborenen inne. Fray Diego gehört wohl ebenso zu den Benediktinern."

"Habt ihr weitere Fragen zu eurer Aufgabe? Wenn nicht, würden wir zu einer Erklärung der Domänenstruktur übergehen." fragten sie und warteten jedoch geduldig.
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Joanes Navarez
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Re: [1036] Ein Schreiben an die Herolde Genuas [Joanes, Toma, Galeno]

Beitrag von Joanes Navarez »

Nachdem der Diener ihm die Worte des Drachen übersetzt hatte, schüttelte er den Kopf und schien diesmal still bleiben zu wollen. Seine Stirn blieb gerunzelt und offenbar machte er sich schon Gedanken über die Aufgabe oder das Herantreten an die Liktoren. Vielleicht lag es auch an dem abwesenden Blick, den er stets an die Nacht trägt, dass er in Gedanken wirkt.
Der Büßende aber, an seiner Seite, ist voller Aufmerksamkeit der Worte die da kommen mögen. Die kurze Pause scheint ihm auch die Gelegenheit zu geben etwas durchzuatmen und die Lippen neu anzufeuchten. Er schaut kurz auf das Blut in dem Kelch welches dort auf dem Tisch steht, doch scheint er sich dann ertappt zu fühlen und richtet den Blick wieder auf den Tzimisce.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1036] Ein Schreiben an die Herolde Genuas [Joanes, Toma, Galeno]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

"Gut. So dann zur Domäne:

Innerhalb der Stadt gibt es sechs Stadtgebiete.
Ihr befindet euch derzeit in Broglio. Nordwestlich von hier befindet sich Domus.
Südlich liegt Ravecca. Westlich davon Mascharana.
Nördlich von Mascharana liegt der Hafen und damit Platealonga.
Und schließlich mitten im Herzen Genuas liegt Clavicula.

Als temporärer Gast der Domäne dürft ihr innerhalb der Mauern nicht jagen, doch auch außerhalb gibt es Gebiete die für euch ebenso tabu sind:

Das Castelleto und die Villa Illuminata im Norden sind private Gebiete des Prinzen. Dort habt ihr weder zu jagen noch euch ohne Erlaubnis aufzuhalten.

Burgus, ein Dorf im Norden, ist das Jagdgebiet der Kappadozianer. Das Kloster San Marcellino darin ist Domäne deren Ältesten. Dem verehrten Benedetto, Ancilla seines Blutes.

Des weiteren:

Ihr habt fünf Jahre Zeit zwei Fürsprecher aus der Domäne oder einer Domäne der See der Schatten vor uns vorzubringen, die für euch bürgen, sodass ihr als permanenter Gast aufgenommen werden könnt. Solltet ihr nach dieser Zeit keine Leumünder vorweisen können müsst ihr die Domäne verlassen oder werdet von der Geißel gejagt.

Einer dieser zwei Fürsprecher muss ein Vasall sein. Der andere kann ein Gast sein.

Relevante Amtsträger sind neben uns Herolden:
der sehr verehrte Seneschall Genuas: Lydiadas, Ahn vom Clan der Schatten, Consigliere del padrone profondo, sanguigno cacciatore di Catania, Herr der Tiefen, aus der Linie Ahriman min alzilals.
die werte Harpye: Ilario Contarini, Neugeborener der Schatten, Kind des Ahnen Lucius Valerius Galba
die werte Hüterin: Avelina di Braida, Neugeborene der Rosen, Kind der Baroness Sarina di Lerone
die beiden werten Geißeln: Titus, Neugeborener der Kappadozianer und Arash, Neugeborener der Gangrel, Kind der Ancilla Selan.
und die Liktoren nannten wir euch bereits.

dann gibt es noch zwei Hofgelehrte, doch mit diesen werdet ihr vorerst eher weniger zu tun haben:
Der werte Gasparo di Como, Neugeborener der Ventrue, Kind des Ancilla Majorianus aus der Linie Lucius Tarquinius Priscus.
Und der verehrte Ferruccio, Ancilla der Malkavianer.

Habt ihr Fragen dazu?"
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Joanes Navarez
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Re: [1036] Ein Schreiben an die Herolde Genuas [Joanes, Toma, Galeno]

Beitrag von Joanes Navarez »

Aufmerksam lauschte der Mönch den Worten des Dieners. Dieser redet sich den Mund trocken beim Übersetzen der gewaltigen Masse an Worten. Joanes wirkt sehr nachdenklich und runzelt die Stirn gar noch etwas mehr. Nachdem der Diener endete, lehnte sich Joanes für einen Augenblick zurück und überlegte sich seine Worte. Dann beugte er sich wieder vor und flüsterte dem Diener seine Antwort ins Ohr.

Dieser hörte genaustens zu. Überlegte, wendete sich dann an Toma und Galeno und sprach dann wieder im sauberen Ligurisch. "Zunächst einmal danke ich euch für die ausführliche Erklärung. Das hat mir neue Einblicke eröffnet, die ich vorher noch gar nicht hatte und haben konnte. Ich werde danach eifern von den Mitgliedern dieser Domäne als würdiger Gast wahrgenommen zu werden.
Tatsächlich hätte ich noch die ein oder andere Frage: Ihr erwähntet die Stadtgebiete, sind diese für jedes Kind der Nacht frei betretbar? Ihr sagtet auch, dass die Menschen etwas unruhig bezüglich der Unseren sind. Gibt es ein Gebiet in dem das am deutlichsten Spürbar ist? In welchem der Gebiete hetzt der Klerus die Schafe am deutlichsten gegen unsere Art auf, sofern ihr mir diese Frage gestattet?"


Während der Büßer sprach, lehnte sich der Mönch zurück und blickte Toma etwas neugieriger und aufgeweckter an. So als würde sein Blick diesmal ausnahmsweise ins Diesseits gehören und nicht ins Jenseits gerichtet sein.
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Nubis
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Re: [1036] Ein Schreiben an die Herolde Genuas [Joanes, Toma, Galeno]

Beitrag von Nubis »

Galeno, der die ganze Zeit Notizen nieder schrieb, hörte natürlich aufmerksam dem Gespräch zu. Das Wichtigste wurde festgehalten, vor allem Antworten des neuen Gastes. Doch es mochte insbesondere Toma nicht entgehen, dass ein Seitenblick und ein leichtes Schmunzeln, sowie eine darauf folgende, gehobene Augenbraue den Herold etwas zu strafen schien.
Hatte Toma doch tatsächlich eine Harpyie ausgelassen. Doch er sagte dazu nichts, auch um Toma nicht vor dem Gast bloss zu stellen.

Bei den Worten des Gastes wog er mit dem Kopf leicht hin und her und schüttelte diesen dann sachte.
Doch er wartete ab, welche Antwort Toma darauf hin geben würde. Für Galeno gab es keinen besonderen Bereich. Es war überall recht viel Schaden angerichtet worden.
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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