Der Bock im Garten [Caterina]

[Fabrizio]

"Landratte? Der Gedanke allein beleidigt mich!" Schimpft Fabrizio amüsiert, dann wird er plötzlich ernst.

"Es gibt zwei wichtige Fragen die ich dir stellen muss: Warum verschweigst du mir deinen Status? Und wer aus Mailand schickt dich?" Dabei beobachtet er sie sehr genau, scheint jedes Deatail aufnehmen zu wollen, das diese Fragen bei ihr auslösten.

[Caterina]

Was sollte denn dieser Vorstoß
Verwundert blickten Fabrizio die dunklen, eindringlichen Augen der Toreador an.
Doch antwortete Caterina schlagartig und wahrheitsgemäß: „Mein Meister wurde bei einem Angriff vernichtet, weshalb ich mich nach Genua flüchtete.“
„Ihr scheint ein echter Seebär zu sein, wenn ihr so mystische Fragen stellt.“, kommentierte die Mailänderin fast im selben Atemzug.

[Fabrizio]

Fabrizio überlegte kurz, aber offenkundig war er nicht zufrieden mit der Antwort und meinte es durchaus ernst damit.

"Warum nach Genua? Kennst du hier jemanden?" Dann fügte er, inzwischen leicht nervös, erinnernd hinzu: "Dein Status..."

[Caterina]

„Ich bin ein unerfahrenes Gör ohne Status und wurde nur durch den Einsatz meines Ghouls gerettet, der Genua für die beste Wahl hielt!“, fauchte ihn Caterina an, während ihre Augen Wut versprühten.

Es war der Frau schmerzlich bewusst, dass sie sich ihm damit auslieferte, waren doch alle Vampire auf Schwächen der anderen aus.
Dennoch war in Fabrizios Augen auch zu lesen, dass er sich mit nichts zufrieden geben würde, dass nach Unwahrheit klang.
Zu sehr war die Mailänderin noch von der Raserei und dem Blutverlust mitgenommen.

„Mein Meister holte mich nach Rapallo, etwa 30 Kilometer von hier entfernt.“, fügte sie leise schmollend hinzu.
Als sie den Capitano wieder ansah, war der Schmerz sichtbar in ihren Augen:: „Glaubt mir, Mailand würde mir auch besser gefallen. Doch würde das alte Wunden aufreißen“, die letzen Worte kamen leise und voller Gram hervor.

[Fabrizio]

Ein bischen Anstand schien der Kapitän dann doch noch zu haben.

"Verzeih, ich wollte dir nicht zu nahe treten."
Da war ihm also ein Küken über den Weg gestolpert, na herrlich...

"Rapallo ist nicht weit." Schöner flacher Strand, kleiner Hafen, ziemlich klein.
"Wem konntest du schon von dem Angriff und deiner Flucht berichten? Das könnte wichtig sein."

Und irgendwer musste sich jetzt um das Küken kümmern. Der Gedanke beunruhigte ihn.

[Caterina]

Noch immer wüten fauchte Caterina wieder: „Das geht dich nun wirklich nichs an, Capitano. Auch geht es dich nichts an mit wem ich verkehre.“
Das Hoch des Rausches wich langsam und die Scham über den Gefühlsausbrich wuchs.
Nein, in dieses Geplänkel würde sich die Toreador nicht hineinziehen lassen.
Sollten er und Angelique sich doch die Köpfe einschlagen! Wenn er wollte auch mit Alerio. Sie würde der Schau beiwohnen und alle Seiten anfeuern.
Hasserfüllte Augen blitzten Fabrizio an.

[Fabrizio]

Beschwichtigend hob er die Hände vor sich und machte einen halben Schritt zurück. Auch wenn er dabei irgendwie amüsiert erschien über ihren Hass. So als würde ein Welpe ihn niedlich anknurren.

"Mir egal. Ich wollte nur helfen. - Andere werden die Fragen stellen. Sie wollen vielleicht nicht helfen."
Dann zuckte er mit den Schultern.

"Verkehr mit wem du willst, die Nacht gehört dir." Beiläufig wies er mit einer Hand auf die Gasse, aus der sie gekommen waren. Sein Gesichtsausdruck hatte etwas entlassendes, aber nur der Möglichkeit nach, fordern tat er scheinbar nichts mehr.

[Caterina]

Verdutzt blickte Caterina den Capitano an: "Warum ist es wichtig, mit wem ich sprach?
In ihrer Frage war weder Hass noch List, die Mailänderin verstand es einfach nicht.

Da kam ihr eine düstere Ahnung.
Nachdenklich fragte die Toreador daher: "Könnten hier der Angriff geplant worden sein?"
Auf diese Idee war Caterina noch gar nicht gekommen, doch schien es ihr nun völlig klar. Genua war nicht weit weg und hatte gerade ferne Kämpfe gewonnen.
Wandten sie sich in ihrem Hochmut nun gegen ihre Landsleute?

[Fabrizio]

"Ich werde auf meiner nächsten Fahrt in Rapallo an Land gehen. Mal sehen was ich dort noch so vorfinde."
Ihre Fragen überging er offenbar einfach. Wer selber keine Fragen zuließ, der bekam dann wohl auch keine Antworten.

"Wenn du mir sagst wo ich dich antreffen kann, werde ich dir gerne davon berichten." Das war dann auch mehr eine Feststellung als eine direkte Frage. Fabrizio passte sich an.

[Caterina]

"Danke", leise kam dieses einzelne Wort heraus.
Viel zu aufgewühlt war Caterina nun mit diesen neuen Spekulationen um mehr herauszubekommen.

Den Kloß im Hals lächelte die Mailänderin Fabrizo dennoch ehrlich und herzlich an: "Ich hoffe inständig, dies war nicht unser letztes Treffen, war mir eure Gesellschaft doch mehr als angenehm."
Aus unerfindlichen Gründen mochte sie den Lasombra. Die Toreador hoffte, er würde den Wink verstehen.

Nachdem Caterina dem Capitano den Weg zum Gasthaus beschrieb, in dem sie nächtigte, blickte sie ihn noch einmal verstört an.
Schließlich wandte sie sich zum Gehen, blickte sich jedoch noch einmal um: "Begrüßt wurde ich von den Vampirkindern Genuas und dem Drachen Broglios. Alle waren auf ihre Art interessant, doch hast du in wenigen Minuten mehr von mir erfahren als die drei in Stunden".

Gedankenverloren ging die zarte Hand an die Bissstelle am Hals, sie schloss sich schon wieder. Morgen war alles vergessen, oder eben nicht.
Ahoi, Seebär und viel Glück bei deiner Mission.