[1036] Wiedersehen unter dem Vollmond [Angelique, Arash]

[Mai '20]
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Arash
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Re: [1036] Wiedersehen unter dem Vollmond [Angelique, Arash]

Beitrag von Arash »

"Interessant." schnurrte er." während er Angeliques Bewegungen auf dem Brett mit den Augen verfolgte. Dann wandte sein Blick sich wieder dem kleinen Orakel zu. Er blinzelte träge bevor er schmunzelte. Scheinbar tat er es selten gleichzeitig.

"Selan..." murmelte er. "Ein Kainit der der Menschlichkeit folgt, würde sie als Monster beschreiben. Sie konnte das Tier reiten, wie kein Kainit, den ich seitdem getroffen habe. Sie lebte im Einklang mit ihm. Sie sagte mir einst, sie sei noch weiter im Osten geboren, als ich. Als sie mich in die Nacht holte nahm sie mir meinen Namen und begann zu erzählen." Wieder ein träges Blinzeln. "Wenig über die Götter ihrer Welt. Aber viel über das Leben in der Wildnis. Jagd, Überleben, Freiheit, ihre Art die Welt zu sehen." ein gähnen verzog seinen Mund kurzzeitig zu einer Fratze.

"Aber hört mit zu."

Dann begann er zu erzählen. Über Götter und Geweihte, über Welten und Sterne, über Himmel und Erde. Freiheit und Verzicht. Das Tier und die Bestie. Arash schien zu wissen wie er Worte weben musste, um sie faszinierend zu machen. So zweichnete er Bilder in Angeliques Kopf nur mit der Stimme und den Beschreibungen. Zwar blasse Abbilder der Realität aber doch eine Kunst die nicht jeder bei einem Gangrel vermuten würde.

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Charisama + Vokaler Vortrag:

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Angelique
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Re: [1036] Wiedersehen unter dem Vollmond [Angelique, Arash]

Beitrag von Angelique »

Angelique, die wie so häufig vergaß zu blinzeln, saugte die Worte wie ein Schwamm das Wasser auf. Gott allein mochte wissen, was für Bilder gerade in der Malkavianerin fiebrigen Hirn beschworen wurden.

SIe revanchierte sich danach und erzählte ihrerseits von ihrer Sire, die in Arles lebte, der Stadt, deren Mauern die des alten Amphitheaters waren.
Sie erzählten von den Kämpfen, die dort immer noch von tapferen Kriegern gegen mächtige Bestien, vor allem Stiere der Carmarc, in der Arena bestanden wurden. Auch die Kinder Arikels, die später in der Inquisition den Namen Toreros und noch später Toreador bekommen würden, weil sie eng mit den Stierkäpfen verbunden waren, erwähnte sie und wie diese den im Blute der Opferstiere wie in uralten Zeiten badeten.
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Arash
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Re: [1036] Wiedersehen unter dem Vollmond [Angelique, Arash]

Beitrag von Arash »

Auch Arash lauschte den Worten Angeliques, wenn auch seine Aufmerksamkeit offenbar immer wieder abschweifte. Mal hierhin. Mal dorthin. Offenbar schaute er fast nach jedem Geräusch. Manche davon kaum wahrnehmbar, aber der Gangrel schien zu hören.

Schließlich blinzelte er träge. "Das sind fantastische Geschichten, wenn auch mehr der Fantasie entsprungen, als der Realität." schmunzelte er. "Ich verstehe nur nicht wieso man Tiere in Arenen hinrichten sollte. Haben sie etwas verbrochen?"
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Angelique
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Re: [1036] Wiedersehen unter dem Vollmond [Angelique, Arash]

Beitrag von Angelique »

"Das sind keine Geschichten!", rief sie empört. "Reist nach Arles oder Marseilles. Selbst im fernen Spanien und sogar in Konstantinopel gibt es Tierkämpfe in der Arena. Es ist ein Erbe aus den Tagen des Imperiums. Damals kämpften sogar Menschen gegeneinander, bis die christlichen Kaiser es verboten haben. Fragt jeden, der aus Okzitanien oder Spanien ist, ob ich die Wahrheit sage."

Sie war sichtlich verstimmt. Offenbar mochte sie es gar nicht, wenn man sie der Lüge bezichtigte.
"Und überhaupt: Wieso Hinrichtung und verbrochen haben? Ich denke, Ihr schätzt die Jagd. Ist es nicht eher eine Hinrichtung, wenn einem wehrlosen Tier der Hals durchschnitten wird oder ein Wolf elendig in der Falle verendet? Ist ein letzter Kampf, bei dem das Tier auch gewinnen könnte, wenn der Krieger schlecht ist oder unbedacht, nicht ein schöneres Los, als einfach nur geschlachtet zu werden? Wir in der Provence haben die alten Riten nicht vergessen. Wir feiern einen tapferen Stier genauso wie den, der ihn ersticht."

Sie zeigte ihre kleinen Fänge. "Und das Blut eines wilden Auerochsen, der im Kampf getötet wurde, nährt uns Kinder der Höfe so gut wie das Blut der Menschen."
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Arash
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Re: [1036] Wiedersehen unter dem Vollmond [Angelique, Arash]

Beitrag von Arash »

"Ahh." schnurrte er und schmunzelte. "Ich sehe wir reden aneinander vorbei." träge blinzelte er und gähnte, was aber scheinbar keine Geste der Langeweile war. "Ich meinte nicht die Geschichten die ihr erzählt, sondern die Fantasie der Menschen das es ehrenvoll ist ein Tier in einer Arena zu töten. Egal wie sehr der Mensch dabei auch sterben kann." traurig schüttelte den Kopf.

"Ein Tier zu fangen und es in einen engen Ring aus Steinen zu stellen, damit es darin stirbt ist eine Hinrichtung, keine ehrenvolle Jagd." er knurrte ungehalten. "Eine wahre Jagd stellt Jäger und Beute im ureigensten Territorium der Beute gegenüber. Jäger und Beute sind sich meist ebenbürtig, wenn Raubtiere aufeinander treffen. Die Jagd hat etwas mit Bewegung zu tun. Keine Fallen die gestellt werden, keine Schlingen die ausgelegt werden. Der Bessere gewinnt. Jäger oder Beute es kommt die Fähigkeiten jedes Wesens an. Es ist eine Hatz, ein Kampf, ein Tanz. Es ist wie ein Rausch. Ein fernes Echo des Lebens, welches eins durch unsere Körper tobte. Aber nun durch "es" ersetzt wurde. Die Bestie in uns die uns antreibt. Das was uns am Leben erhält, welches unsere toten Herzen mit Wut füllt." er leckte sich genießerisch über die Lippen.
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Angelique
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Re: [1036] Wiedersehen unter dem Vollmond [Angelique, Arash]

Beitrag von Angelique »

"Ich verstehe, was Ihr meint", gab Angelique zu, "und erscheint es mir zu verallgemeinernd. Was ist mit der Spinne und ihrem wunderschönen und tödlichen Netz? Jagt denn nicht auch sie? Und sind, mit Verlaub, wir anderen Familien, die wir nicht in der Wildnis leben, die Jäger, die der Beute in ihr ureigenstes Territorium folgen, den Städten, und dort mit ihr tanzen?"

Dabei drehte sie sich spielerisch im Tanz zu einer Melodie, die wohl nur sie hören konnte.
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Arash
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Re: [1036] Wiedersehen unter dem Vollmond [Angelique, Arash]

Beitrag von Arash »

"Jagd ist wie Freiheit, individuell." schnurrte Arash leise. "Für mich ist eine Jagd, wenn ich wilde Tiere jage, eine Hatz. Es ist für mich die perfekte Art der Jagd. Andere mögen ihre Methode auch Jagd nennen und andere Methoden benutzen. Aber in meinen Augen ist es keine Jagd." er leckte sich über die Lippen. "Eine Spinne jagt natürlich. Ein Lauerjäger, wenn man den Begriff weiter fassen will, sind alle Kainiten in den Städten Lauerjäger." ein schmunzeln verzog das Gesicht des Gangrels.

"Aber letztendlich ist ein Kampf zwischen einem Tier und einem Menschen in einem Ring aus Stein kein Wettstreit den ich spannend finden würde. "Wie jagt ihr werte Angelique? Was ist euer Geheimnis?"
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Angelique
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Re: [1036] Wiedersehen unter dem Vollmond [Angelique, Arash]

Beitrag von Angelique »

Sie überlegte kurz.

"Luderjagd", sagte sie schließlich. "Wobei ich selbst das Luder und die Jägerinzugelich bin. Aber ich töte selten bei der Jagd. Ich unterweise gerne Sterbliche und Tote können nichts mehr lernen.

Wenn man sich selbst als die hilflose Beute anbietet, lässt der Gegner seine Vorsicht fahren und man erwischt ihn mit heruntergelassener Bruoch, sozusagen."

Sie grinste schelmisch. "Und die Kunst dabei ist, dass der Aderlassende hinterher nicht einmal merkt, was geschah und sogar noch einem Geld gibt."
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Arash
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Re: [1036] Wiedersehen unter dem Vollmond [Angelique, Arash]

Beitrag von Arash »

Arash betrachtete die Malkavianerin nachdenklich. "Interessant." antwortete er. "So wir also in den engen Schluchten der Gassen gejagt. Ich habe niemals in der Stadt gejagt. Ich halte es in diesen engen Mauern nicht lange aus. Es ist wie ein manifestierter Käfig der Sicherheit. Aus Angst geboren. Aus Angst gebaut und mit Angst getränkt." er schüttelte traurig den Kopf. "Wie haltet ihr es dort aus? Riecht ihr nicht die Angst, die von den steinernen Käfigen tropft? Ist es für euch unsichtbar? Fühlt es sich nicht selbst für euch an, als wärt ihr eingesperrt?" schnurrend und neugierig wartete er auf die Antwort des kleinen Orakels.
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Angelique
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Re: [1036] Wiedersehen unter dem Vollmond [Angelique, Arash]

Beitrag von Angelique »

"Ich rieche nur die Angst im Miasma des Waldes. Die Angst zu verhungern, die Angst Beute zu werden. Die Stadt dagegen gibt Sicherheit vor dem Chaos der Ödnis. Die Stadtluft macht frei."

Sie drehte sich im Kreis. "Einst war all das hier geordnet und kein Baum außer Obstbäumen und Alleen an den Straßen, die wie ein Spinnennetz das Land durchzogen, stand hier. Auf Feldern reifte das Korn, an den Büschen die Beeren. Der Wein wuchs an den Hängen und man konnte keine Stunde gehen, ohne in einer anderen Ortschaft zu sein. Armeen sicherten die Grenzen und nur in hintersten Bergwäldern, die keinem nutzten, ging der Adel noch auf Jagd. Keine Mauern waren nötig. Gesetze schützten die ärmsten Menschen.
Alles war in perfekter, effizienter Ordnung.

Doch dann kamen die Barbaren, die jetzt herrschen, der lebensfeindliche Wald mit seinen Bären und Wölfen kehrte zurück und fraß die Straßen und Ortschaften. Millionen starben und dünkten diese Einöde. Menschen wie ich waren nun wieder Gefangene auf ihren Feldern, der Willkür der Barbarenhäuptlinge ausgeliefert und ihrer primitiven Gesetze."

Sie schaute irritiert. "Erzählt mir nicht, dass diese... Wucherungen hier für irgendjemanden außer den Gangrel, den Lupines und den Faten von irgendeinem Nutzen wären. Sie sind schön, aber auch nur für Jäger wie Adlige und ... nun, ja, uns. Alle normalen Menschen fürchten die Ödnis und ihr Miasma."
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