[1036] Ein drittes Auge in Genua [Aurora, Galeno, Toma]

[Mai '20]
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Nubis
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Re: [1036] Ein drittes Auge in Genua [Aurora, Galeno, Toma]

Beitrag von Nubis »

Er lächelte wieder leicht, wissend. Er gab ihr zu verstehen, dass er ahnte oder sogar wusste, was sie war. Und zugleich hatte er damit wohl auch kein Problem, sondern wusste es zu schätzen.
"Die Suche nach Wissen vermag hier mannigfaltige Möglichkeiten bieten und auch die Verwirklichung in der Hilfe gegenüber den Menschen wird wohl gern gesehen sein, sofern ihr euch mit anderen ähnlicher Interessen zu verstehen gelobt. Sofern ihr uns nicht das Blaue vom Himmel herbetet, könnte Genua jemanden wie euch gut gebrauchen können."

Er sah kurz zu Toma, wendete sich dann aber sogleich wieder Aurora zu.
"Die Grösse Genuas bedarf auch einer sorgfältigen Verwaltung und Kontrolle. Dementsprechend müssen sich Gäste an Richtlinien und Gesetze halten, die hier herrschen. Bei Zuwiderhandeln wird die Aufnahme in dieser Domäne im besten Fall verwehrt..."
Den schlimmsten Fall musste er nicht wirklich erwähnen. Den sollte ein jeder Kainit kennen.
"Einige Anforderungen dürftet ihr gut meistern können, sofern ihr der höchst verehrten Aurore und der Stadt wirklich gern dienen wollt. Zu Beginn möchte ich euch allerdings darauf hinweisen, dass in Genua derzeit strikt auf die Wahrung der Stille geachtet wird. Jedes Vergehen dieser Art kann schlimme Konsequenzen mit sich führen, nicht nur die Strafe selbst, die darauf folgen wird, sondern auch die Unannehmlichkeiten, die sich für die Stadt selbst entwickeln würden. Wer sich schon von vornherein nicht in der Lage sieht, sich daran zu halten, sollte der Stadt fern bleiben."

Er blickte sie eindringlich an. Eine Salubri war durchaus auch ein wandelnder Stillebruch, wenn der Knoten auf der Stirn einmal doch sein Eigenleben zeigen würde.

"In der Stadt ist es den nicht anerkannten Gästen untersagt zu jagen.
Ausserhalb der Stadt ist dies möglich, ausser in bestimmten Gebieten. Das Castelletto und die Villa Illuminati sind Gebiete des höchst verehrten Prinzen. Dort ist selbst der Aufenthalt ohne Anmeldung untersagt. Burgus im Nordwesten, der zugehörige Zentralfriedhof und das angrenzende Kloster San Marcellino sind Jagdgebiet des Clan des Todes und die Domäne des verehrten Benedetto, Chronist Genuas, Ancilla vom Clan des Todes. Fern bleiben solltet ihr ausserdem von Kreuzdorf und zur Zeit ist Nervi nicht zu empfehlen.Es dürfte sich gesünder für die eigene Sicherheit herausstellen.
Innerhalb der Mauern Genuas ist ebenfalls Vorsicht geboten. Einige Menschen wurden unserer Existenz gewahr und sind auf der Hut, schlimmer noch, sie suchen teilweise nach unsereins. Broglio, also dieser Stadtteil hier, darf nicht mit Waffen betreten werden. Ravecca, südlich dieses Stadtteils und Platealonga, das Hafengebiet hatten ebenfalls recht viele Unruhen erlebt. Jedoch ist überall äusserste Achtung gefragt."

Jedes seiner Worte war von einem warnenden Unterton begleitet. Es war ihm ernst damit, dass niemand die Stille gefährden sollte.
Nun wartete er jedoch ab, ob vorerst Fragen auftauchen würden. Er wollte sie nicht gleich mit allen Informationen überschütten.
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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Aurora
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Re: [1036] Ein drittes Auge in Genua [Aurora, Galeno, Toma]

Beitrag von Aurora »

Ihr Blick mit dem sie die ganze Zeit leicht versetzt an ihm vorbei sah, veränderte sich zu keinem Zeitpunkt seiner langen Rede. Ihre Mimik wechselte währenddessen wieder und gab ihm deutlich zu verstehen, dass sie zum einen seine Worte, ebenso seinen warnenden Unterton mehr als verstanden hatte, zum anderen dies allem eine hohe Bedeutung beimaß. Als er endete, nahm sie ohne diesmal zuvor auf den Kelch direkt zu schauen, diesen wieder in die Hand und trank erneut und diesmal ganz aus. Das Blut darin hatte in ihren Augen bereits mehr und mehr seine Temperatur sowie seine Konsistenz begonnen zu verändern und sie wusste durch ihre Erfahrung, dass schon bald die homogene Masse sich verändern würde. Eine erste Bildung kleiner Klumpen war bereits eingetreten.

„Ich danke euch für eure einführenden Informationen bezüglich Genua und die gewährten ersten Einblicke. Die Informationen bezüglich der aktuellen Lage in Genua waren mir bislang nicht so bekannt. Gewiss gibt es entlang den Routen in den Gasthäusern von manchen Menschen die dem Alkohol zu viel zugeneigt waren das ein oder andere Wort, das einen aufhorchen lässt, aber vieles stellt sich schnell als Fantasie desjenigen heraus.“

Sie schüttelte leicht und sachte den Kopf. Beide anderen Kainiten im Raum konnten leicht annehmen, dass sie dahingehend schon Erfahrung besaß. Wer unterwegs ist, hört zwangsläufig auch mehr als nur den üblichen Tratsch.

„Ihr sagtet die Menschen suchen nach uns teilweise. Könntet ihr dies näher erläutern? Nach welchen Merkmalen schauen sie? Wie hat sich der oder diejenige den Menschen offenbart und die Stille des Blutes gebrochen?“

Während die Intonation im ersten Teil wieder relativ gesehen nüchtern ausgesprochen wurde, war im Fragenteil deutlich die Neugierde zu spüren und so betonte sie diesen Teil deutlicher.
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Nubis
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Re: [1036] Ein drittes Auge in Genua [Aurora, Galeno, Toma]

Beitrag von Nubis »

"Da sich ohnehin jeder Gast bei uns vorzustellen hat und sonst die Regeln als Neuling in einer Domäne weitreichend bekannt sein dürften, reicht es doch auch, dass dies beim Erstgespräch mit den Herolden geschieht und nicht in irgendwelchen Gasthäusern am Wegesrand."
Seine Worte schwangen noch immer angenehm zu ihr herüber, wiesen aber einen Unterton auf, der eine solche Selbstverständlichkeit dieses Umstandes klar machte.

Er faltete etwas die Hände vor sich auf dem Tisch. Die Gelenke stachen deutlich unter der bleichen Haut hervor. Die Augen musterten weiterhin ihre Züge, versuchten jedes Detail zu erkennen.
Ein fähiger Beobachter mochte erkennen, dass jedoch ein Schatten über seinen Blick huschte. Dunkel und schwer.

"Wir hatten einige Unstimmigkeiten in der Domäne zu lösen und dabei haben einige Kainiten ihren Sinn für die Traditionen unserer Gesellschaft vergessen. Im Kampfe, in der Flucht... Daraufhin wurden Menschen uns und unserer Kräfte gewahr und begannen sich gegen uns aufzulehnen, uns zu suchen und zu vernichten. Man zerrte sogar gezielt einige Kainiten aus ihrem gewohnten Umfeld, ihren Behausungen und übergab sie der Sonne. Diese Menschen wissen sich zu wehren, sich zu schützen. Sie besitzen abgerichtete Hunde, die Alarm schlagen, wenn sie uns entdecken. So mancher weiss offenbar von unseren Verhaltensweisen. Ausgangssperren werden verschärft gefordert und auch andere Möglichkeiten uns einzuschränken. Es ist mannigfaltig dieses Problem.
Einige der Kainiten, die ihrer endgültigen Vernichtung entgegen blickten oder die zuvor schon Genua verlassen hatten, hinterliessen Unrat, den sie erzeugt hatten. Und manche nicht gerade wenig. Wir nennen sie Egel, Blutdiener ohne Herrn, eingeweiht und gefährlich für alle von uns."

Er setzte kurz ab, als musste er einfach kurz eine Pause einlegen. Dann aber sprach er weiter.
"Aus diesem Grund wurden die Blutdiener in Genua für einen jeden von uns eingeschränkt. Euer Clan darf sich drei Blutdiener bemächtigen, nicht mehr und egal welcher Stärke des Bandes. Mitgebrachte zählen natürlich mit hinein."
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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Aurora
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Re: [1036] Ein drittes Auge in Genua [Aurora, Galeno, Toma]

Beitrag von Aurora »

Ihr Blick glitt kurz ab zu seinen Händen. Ohne Zweifel nahm sie alles was er tat zur Kenntnis, ebenso wie sie sich mit einem kurzen Seitenblick vergewisserte das Toma noch immer das gleiche tat wie schon seit Beginn dieser Unterhaltung. Sie hatte ihn nicht vergessen und ein Beobachter wie Galeno könnte leicht erkennen das es sie etwas verwirrte, warum der andere Herold so still als Teilnehmer dieses Gespräches war. Dann glitt ihr Blick zurück zu ihm und sie hörte ihm aufmerksam zu, nahm jedes Wort in sich auf, als wenn sie ein gutes neues Buch in den Händen hielt und seine Stimme ihr den Text daraus vorlas. Allerdings schienen die Informationen dieses Buches ihr wenig Freude zu bereiten. Ja, sogar Bestürzung bei einzelnen Passagen, für was genau blieb jedoch offen. Über allem blieb jedoch die Neugierde bestehen, die nur zum Ende hin abgelöst wurde und einem sehr ernsten Blick gewichen war.

„Misereatur vestri omnipotens Deus, et dimissis peccatis vestris, perducat vos ad vitam aeternam. Dominus vobiscum.“
Die Klänge ihrer Stimme hatten den unverkennbaren Klang eines Betenden angenommen. Dazu passte auch das sehr leichte Absenken ihres Kopfes, die lateinische Sprache und das kurzzeitige Schließen beider Augenlider. Ihre Hände waren auf dem Tisch nicht mehr zu entdecken, das leichte Rascheln ihres Kleides würde jedoch dafürsprechen, dass sie zum Gebet in ihren Schoß gelegt worden waren.

„Bitte verzeiht mir. Mir war es ein Bedürfnis für diese vielen Seelen ein kurzes Gebet zu sprechen.“ Damit wären auch letzte Zweifel ausreichend ausgeräumt.
„Ich höre aus euren Wörtern, dass vieles in der Vergangenheit in der Domäne geschehen ist, dessen Folgen bis zum heutigen Tage reichen. Als Gast dieser Domäne der höchstverehrten Majestät Aurore von Genua möchte ich natürlich meinen bescheidenen Beitrag dazu leisten den Schaden und die Folgen zu begrenzen. Vielleicht gibt es ja bereits ein Einsatzgebiet in dem meine Kenntnisse von Vorteil sein mögen.“

„Ansonsten würde ich mich gerne bei euch erkundigen, welche weiteren Regelungen für Genua von ihrer höchstverehrten Majestät getroffen wurden. Gibt es zum Beispiel in regelmäßigen Abständen allgemeine Treffen oder Möglichkeiten für Audienzen der Amtsträger?“
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Nubis
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Re: [1036] Ein drittes Auge in Genua [Aurora, Galeno, Toma]

Beitrag von Nubis »

Der Herold blieb ruhig, sass ausdrukslos vor ihr mit stummer Mine und beobachtete sie bei dem kleinen Gebet für die Seelen der Opfer dieser Nächte. Ein Nicken , als sie sich erklärte zeugte von Zustimmung. Ihre Handlung war nichts sonderbares. Gebete wurden oft gesprochen und waren dieser Nächte oftmals noch angebrachter, als sonst schon.

Seine melodische, angenehme Stimme nahm wieder den Raum ein, allerdings leise, sodass niemand draussen zu viel davon mitbekommen würde, sondern nur jene, die in diesem Raum sich gegenüber sassen.
"Nun, es gibt einige, die der Kunst des Heilens mächtig sind und die sich etwas organisiert haben. Möglicherweise könntet ihr dort einmal anfragen." Tatsächlich zeichnete sich ein kleines Lächeln wieder auf seinen Lippen wieder, jenes, welches durch die Berichte über Tötungen und Stillebrüche verschwunden gewesen war.

"Doch vorerst zu weiteren Informationen.

Die Struktur der Domäne und ihrer Amtsträger nebst unseres höchst verehrten Prinzen ist folgendermassen aufgebaut:

der sehr verehrte Seneschall Genuas: Lydiadas, Ahn vom Clan der Schatten, Consigliere del padrone profondo, sanguigno cacciatore di Catania, Herr der Tiefen, aus der Linie Ahriman min alzilals, Ahnherr des Clan der Schatten, Kind Lasombras.

Die Hofgelehrten:
Der verehrte Ferruccio, Ancilla vom Clan des Mondes
Der werte Gasparo di Como, Neugeborener des Clan der Könige, Kind des Ancilla Majorianus aus der Linie Lucius Tarquinius Priscus.

die werte Harpye: Ilario Contarini, Neugeborener der Schatten, Kind des Ahnen Lucius Valerius Galba
und die Harpye: Alain vom Clan der Drachen

die werte Hüterin: Avelina di Braida, Neugeborene vom Clan der Rose, Kind der Baroness Sarina di Lerone

die beiden werten Geißeln:
Titus, Neugeborener vom Clan des Todes, Kind von Gaius, Ahnherr des Clan des Todes
und Arash, Neugeborener vom Clan des Tiers, Kind von Selan, Ancilla des Clan des Tiers.

Zu guter Letzt noch die werten Liktoren:
Benjamin, Neugeborener vom Clan der Jagd
Fray Diego, Neugeborener vom Clan der Schatten
Anastasia, Neugeborene des Clan der Verborgenen
und Ghazed, Neugeborener vom Clan des Tiers"

Er setzte kurz ab, aber nicht, um Fragen zuzulassen, sondern um ein neuerliches Thema anzuschlagen, welches aber etwas damit verknüpft schien.

"Dieses Wissen wird euch helfen folgende Voraussetzung für einen dauerhaften Aufenthalt in der Domäne zu erreichen. Ihr müsst innert fünf Jahren Fürsprecher finden und zwar zwei an der Zahl. Einer muss als Vasall Genuas oder der See der Schatten gelten, der andere kann auch nur ein anerkannter Gast sein. Andere neue Gäste dieser Domäne, die noch nicht als anerkannt gelten, zählen natürlich nicht."

Wieder setzte er ab.

"Was eure Frage anbelangt. Die Domäne Genua besitzt ein Elysium, welches Feria Secunda und Feria Tertia für gemeinsame Treffen geöffnet ist. Dann wird vermutlich auch die werte Hüterin anwesend sein. Wer ausserhalb dieser Regelung das Elysium benötigt, muss dies vorher bei ihr anmelden. Im Elysium finden sich zudem Aushänge, die es zu beachten gilt. Dort werdet ihr sicherlich auch einmal die Einladung zu einem Treffen finden, wenn ihr nicht persönlich geladen werdet. Zur Zeit gibt es allerdings noch keine regelmässigen Zusammenkünfte."

Ein leichtes Schütteln mit dem Kopf betonte dies noch.
"Audienzen könnt ihr jederzeit bei entsprechenden Stellen anfragen. Auch diese werden individuell gewährt."

Er musterte sie noch einmal eindringlich. Sicherlich war dies noch nicht alles. Er versuchte zu ergründen, wo er als nächstes ansetzen konnte...
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Aurora
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Re: [1036] Ein drittes Auge in Genua [Aurora, Galeno, Toma]

Beitrag von Aurora »

Der gedeckte Tisch an neuen Informationen, die ihr von Galeno über die Domäne Genua da genannt worden waren, war überaus komplex und reichhaltig. Es war ihr stark anzusehen, dass sie sich bemühte das eben genannte aufzunehmen und zu verarbeiten, gerade in Bezug auf die wichtigen Posten. Aber ob sie tatsächlich die Ahnenlinie der Personen bei einer Abfrage wie er aufzuzählen vermochte…
Interessierter schien sie im weiteren Verlauf vor allem an der Bedingung für die endgültige Aufnahme als Gast in Genua zu sein. Mit einem leichten Nicken signalisierte sie ihm, dass sie das gesagte verstanden hatte. 5 Jahre Zeit konnten in einem kainitischen Leben sehr schnell vergehen. Ihr Gesichtsausdruck blieb dabei ernst um keinen Zweifel an dieser Wichtigkeit der Information zu hinterlassen.


„Diese Informationen beantworteten meine Fragen mehr als ausreichend. Wie angedacht würde ich mich in naher Zukunft mit den Mitgliedern in Verbindung setzen, die sich auf die Kunst des Heilens spezialisiert haben. Vielleicht mögt ihr geneigt sein und einen ersten Kontakt herstellen?“

Trotz der ausgesprochenen Frage war sie noch nicht fertig. Aurora schloss für den Bruchteil nochmal die Augenlider, nickte ein weiteres Mal sachte und nicht zu einer bestimmten Person geneigt, ehe sie fortfuhr. Das Lächeln auf ihrem Gesicht war bereits zurückgekehrt.

„Ansonsten danke ich euch Wohlwerter Galeno Fiore…“ dieses Mal ein bewusstes Nicken in seine Richtung “...und euch Wohlwerter Toma Ianos Navodeanu…“ ebenfalls ein bewusstes Nicken in seine Richtung nachdem sie beim Beginn seines Namens sich auch so vom Körper her gedreht hatte, dass er nun direkt in ihrem Blickfeld lag “….für eure Gastfreundschaft und dass ich vor euren Augen erscheinen und mein Anliegen vortragen durfte.“ Der Körper positionierte sich wieder so, wie bereits während der meisten Zeit des Gespräches, indem wieder Galeno in ihrem direkten Blickfeld lag, obwohl sie erneut leicht seitlich an ihm vorbei sah.

„Einst sagte man mir: Gott will nicht mehr von dir, als du geben kannst. Aber er möchte das du das Beste gibst. Diese Lehre habe ich beherzigt und werde sie immer beherzigen. Deus laudanda!“
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1036] Ein drittes Auge in Genua [Aurora, Galeno, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Toma blickte kurz zur Seite als Aurora von der Heilung von Frauen sprach und Galeno meinte, dass sie jemanden wie sie hier brauchen konnten. Heiler für Menschen interessierten den Tzimisce nicht. Nur das Streben nach Wissen wussten sie zu schätzen.
Die Salubri würde sich sicher gut mit ihrem Bruder verstehen.
Sie ließen ihren Blick auf Galeno wandern, denn um diesen ging es hier heute auch.
Erst als Aurora zu beten begann sahen sie wieder zu ihr, doch zeigten keine nennenswerte Regung darauf. Dann warfen sie Galeno einen Seitenblick zu und lächelten leicht als er über die Harpyen sprach. Als Aurora sie ansprach und sich bedankte, nickten sie ihr zu.
"Du fügst dich falsch ein! Du bist so fremd hier! Kannst du du selbst sein? Und bist du ganz bei dir!?" - ASP
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Nubis
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Re: [1036] Ein drittes Auge in Genua [Aurora, Galeno, Toma]

Beitrag von Nubis »

"Ihr habt bereits einen ersten Kontakt hergestellt." sprach er ruhig und zog nur leicht die Mundwinkel hinauf.
"Aber ich werde auch eurem Bruder im Blute eine Nachricht zukommen lassen."

Eine kleine Pause entstand, dann kam der Themenwechsel. Tomas Blicke lenkten Galeno nicht ab, er blieb auf den Gast fixiert.

"Zusätzlich zu den Fürsprechern erhält jeder neue Gast eine Aufgabe zum Wohle Genuas. In dieser solltet ihr innert der fünf Jahre ebenfalls Ergebnisse vorweisen können.

Ihr erhaltet von mir eine für euch recht passende Aufgabe. Bewahrt die Menschen Genuas vor Krakheiten. Eine gesunde Herde für die höchst verehrte Aurore obliegt nun eurer Pflicht.
Sollten euch dabei sonderbare Todesfälle auffallen, so teilt mir dies zudem mit."

Nun wechselte er doch einen Blick zu Toma, dann wieder zu ihr. Hatte der zweiter Herold möglicherweise noch ein Anliegen?

"Wie steht es um euer drittes Auge? Könnt ihr es gut kontrollieren? Lauft ihr damit Gefahr die Stille möglicherweise zu brechen? Besitzt ihr Merkmale, die euch dem Menschen ähnlicher machen, oder sogar solche, die euch speziell von ihnen abheben?"

Diese Fragen waren sehr gezielt und mit interessiertem, aber auch kritischem Blick gestellt. Wie die Salubri wohl darauf antworten würde?
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Aurora
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Re: [1036] Ein drittes Auge in Genua [Aurora, Galeno, Toma]

Beitrag von Aurora »

Aurora hatte seinen weiterführenden Informationen, sowie der für sie gestellten Aufgabe gelauscht. Kurzzeitig hob sich dabei die rechte Augenbraue nur um sich sofort wieder zu senken und dafür ihr Lächeln ihm gegenüber zu intensivieren. Sie folgte ebenfalls seinem Blick wieder in Richtung Toma, dessen Nicken sie zur Kenntnis vorher genommen hatte.
Zum Schluss veränderte sich jedoch ihre non-verbale Konversation. Das Lächeln blieb, doch wirkte es nun wieder neutraler. Nach einer gewissen Zeit in der man ihr wiederum ansah, dass sie über seine Worte nachdachte, senkte sie erneut die Augen ebenso wie ihren Kopf für wenige Zentimeter, straffte danach aber wieder sofort ihre Schultern und begann daraufhin mit einer ruhigen Geste den sorgsam gewickelten weißen Wimpel von ihrem Kopf zu entfernen. Dadurch kam nun zum Vorschein, was zuvor verborgen war und nun nur noch durch einzelne, braune Haare leicht verdeckt wurde. Ein feines, aber gut erkennbares Knotengewebe das sich mittig auf ihrer Stirn befand.


„Etwas zu sehen kann unterstützen, was Worte nur bedingt vermögen.“
Die Wörter erklangen als leichter sachlich, lehrender Ton ohne das eine Arroganz darin zu vermuten war. Ihre Mundwinkel hoben sich wiederum für einen Moment während der Blick ihrer beiden Augen bei ihm blieb.

Jetzt ohne den Wimpel war erkennbar, dass sie sich von den Menschen abhob. Allerdings blieb das Knotengewebe so wie es war und öffnete sich nicht zu dem bekannten dritten Auge.

„Wie meine Brüder und Schwestern vermag ich mich dadurch leicht von den Menschen abzuheben. Doch stellt dieses Auge keine Gefahr für euch dar, noch für die Stille des Blutes. Ein jeder der es besitzt, weiß um seine Macht und die Verantwortung die daraus entsteht. Das Tragen des Wimpels verfolgt somit auch nicht nur die wichtige, züchtige Kopfbedeckung einer Frau, sondern gewährt meiner Person gleichermaßen den Schutz vor Blicken."

Sofern keine Einwände erhoben wurden, würde sie wieder langsam und mit sehr geübten Bewegungen beginnen den Wimpel erneut zu knüpfen. Das dafür keine Kontrolle in einem Spiegel nötig war, war sehr schnell zu merken. Ebenso, dass sie ihren Blick nicht dabei von ihm abwandte.

„Eure Fragen haben mich überrascht. Ist es bereits vorgekommen, dass die Stille des Blutes durch den Einsatz eines dritten Auges gestört wurde? Oder benötigt ihr dies für eure allgemeinen Informationen?“


Da war sie wieder. Die Neugierde in ihrem Blick, die sich in ihrem Tonfall spiegelte.
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Re: [1036] Ein drittes Auge in Genua [Aurora, Galeno, Toma]

Beitrag von Nubis »

Bei ihren Worten musste Galeno an eine besondere Person denken und hob eine Braue. Doch er sagte nicht direkt etwas dazu, aber man konnte erkennen, dass er nicht ganz ihrer Meinung war.
So dauerte es einen Moment, ehe er sprach, beschäftigt mit den Gedanken der Vergangenheit.

Ruhig faltete er ein paar seiner Finger der auf dem Tisch liegenden Hände zusammen und löste sie wieder etwas.
Sein Blick blieb bei ihr.

"Es ist gut, wenn ihr euch dieser Verantwortung bewusst seid, doch solltet ihr nie davon ausgehen, dass dies auf alle unserer Art und auch im Speziellen der eures Clans zutrifft. Erfahrung lehrt einen anderes!"

Er lächelte und beliess es dabei. Nicht weiter auf ihre Neugierde eingehend.

"Nun, ihr wisst um die Bedingungen und Aufgaben, sowie um die Struktur dieser Domäne. Habt ihr sonst Fragen, die ihr an uns heranragen wollt?"
Nun schloss er auch wieder Toma mit ein und nickte auch kurz in dessen Richtung.
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