[1036] Ein drittes Auge in Genua [Aurora, Galeno, Toma]

[Aurora]

Mit Beendigung seiner Worte saß der Wimpel wieder züchtig und richtig geknüpft. Das eben noch offenbarte dritte Auge, so kennzeichnend für ihren Clan war wieder verborgen. Die Neugierde in ihrem Blick war gewichen für das Verständnis. Verständnis für seine Entscheidung. Verständnis, dass es Mitglieder gab, die ihre Fähigkeiten auf eine andere Art und Weise benutzten. Manchmal vielleicht zu auffällig, manchmal gewollt. Egal welchem Clan sie angehörten. Ob Kappadozianer, Salubri, Nosferatu, Toreador…ein jeder Clan konnte niemals behaupten, dass seine sämtlichen Mitglieder blütenreine Westen besitzen. Auf der anderen Seite sollte man auch nicht alle Mitglieder eines Clanes bezichtigen mit dem Bösen zu praktizieren.

Als sie nun wieder das Wort erhob, schüttelte sie sachte ihren Kopf um das folgende sachlich abgeklärte Gespräch damit zu betonen.

„Nein, ich habe keine Fragen mehr an euch. Meine Aufgaben wurden mir erklärt, die Struktur dieser Domäne wurde mir erläutert. Von nun an besitze ich das Wissen darum und werde mich dieser Domäne beweisen, um ein Teil von ihr zu werden.“

[Nubis]

"Nun gut..." Galeno nickte und blickte dann zu seinem stillen Schatten in dieser Angelegenheit.

"Wollt ihr noch etwas anbringen, werter Toma?"

[Toma Ianos Navodeanu]

Als Aurora ihr geschlossenes drittes Auge gezeigt hatte, starrte Toma es unverhohlen die ganze Zeit an. Als Galeno diese speziellen Fragen stellte, zuckte ihr Mundwinkel ein wenig in die Höhe, doch sie nahmen den Blick nicht von Aurora.

„Besitzt ihr die Fähigkeit der Heilung wie andere eures Blutes? Oder die Fähigkeit Schmerzen mit euren Händen auszulösen?“ fragte Toma Aurora nachdem Galeno ihn angesprochen hatte.
„Könnt ihr euer Auge verstecken? Also auch wenn man eure nackte Stirn sehen würde?“

[Aurora]

Die Stimme des anderen Heroldes im Raum ließ sie den Kopf in seine direkte Richtung drehen. Dann erfolgte ein kaum sachtes aber durchaus wahrnehmbares Nicken als Zeichen ihrer Aufmerksamkeit. Ihre Hände lagen inzwischen wieder gut sichtbar auf dem Tisch mit den Fingern der rechten Hand sachte über denen der linken.

Sie schien über seine Fragen nachzudenken, kurz runzelte sich zu Beginn die Stirn, ehe sie sich wieder glättete und sie sogar schmunzeln musste, ehe sie ihm in dem gleichen höflichen Tonfall antwortete.

"Jeden Tag lernen wir ein wenig mehr. Aus unseren gemachten Erfahrungen, aus den Anwendungen unseres Wissens, aus den Erfahrungen und dem Wissen der anderen, die unseren Weg kreuzen. Die Fähigkeiten, die ihr beschreibt, Schmerzen mit den Händen auszulösen…“sie schüttelte den Kopf und für einen Moment mochte man sogar Erleichterung bei ihr verspüren. „Ich wiederhole gerne. Meine Schlachten finden dort statt, wo zwar auch des manchen Male Krieger liegen und ihre eigenen Schlachten fern ab ihrer Könige, Herzöge und Grafen schlagen, jedoch haben meine Hände bislang keine willentlichen Schmerzen ausgelöst." sie hielt einen Moment inne, ehe weiter sprach, jedoch war der Tonfall nun fragend. "Vielleicht mögt ihr mir in einer anderen Nacht als der heutigen erlauben euch erneut zu besuchen und ich dürfte euch vielleicht ebenso Fragen bezüglich eures Clanes stellen? Meine Kenntnisse sind auf diesem Gebiet bescheiden.“ sie drehte erneut den Kopf in Richtung Galeno „Diese Frage beziehungsweise diesen Wunsch möchte ich gerne auch an euch richten.“ Sie machte eine kurze Pause in der sie sich sicher war, dass Galeno ebenfalls diesen Wunsch wahrgenommen hatte, ehe sie erneut den Kopf wieder in Richtung Toma drehte, die Augen etwas zusammenkniff, sich dann aber wieder entspannte. Sie wollte dieses Mal sehen, wie Toma, der in der Zwischenzeit Zeit hatte sich seine Meinung zu überlegen, auf ihren Vorschlag reagierte. Das Fokussieren auf Toma war jedoch nicht möglich, etwas schien sie zu sehr abzulenken.

Wahrnehmung und Aufmerksamkeit(6 + 2 + 3 + 4 + 2 + 3 = 20)gg8: Fehlschlag

[Toma Ianos Navodeanu]

Tomas Augen verengten sich ebenfalls leicht, als Aurora ihre Antwort gab, jedoch nicht aus Frust, vielleicht waren sie etwas ungehalten, wer wusste das schon genau. Schließlich lehnten sie sich zurück und antworteten ihr: "Sicher. Wenn es die Zeit erlaubt, können wir ein Gespräch über unsere Clane führen."

"Wir haben sonst keine weiteren Fragen an euch." schlossen sie das jetzige Gespräch von ihrer Seite aus noch und ließen Galeno noch etwas erwidern.

[Nubis]

Galeno hatte schmunzeln müssen, als Toma nach den Fähigkeiten fragte. Vermutlich wusste Galeno sogar mehr über den Clan der Salubri, als es der Drache tat. Vielleicht hatte er deswegen auch ganz andere Fragen gestellt und nicht solche.
Als Aurora auch ihn mit ansprach, sie wolle mehr über den Clan erfahren, runzelte er mit der Stirn und nickte dann aber.

"Gewiss, sofern dies möglich ist. Doch ja, eine andere Zeit und zu anderen Bedingungen," bestätigte er ihr.
"Wir werden uns sicherlich noch einmal oder vermutlich sogar mehrmals treffen."

Dann notierte er auf einer extra Wachstafel etwas und reichte es ihr. Es war eine Beschreibung, bzw. eine Adresse eines Hauses in Platea Longa. Die Namen Tommaso und Herr Trevisan, Medicus.

"Ich rate euch, euch dort einmal einzufinden und dem ersten Herrn mitzuteilen, ihr seid auf mein Geheiss dort hin geschickt worden. Ihr wollt seinen Herrn, den zweiten Namen, sprechen. Ich werde mich erkundigen und auf euch zurück kommen."

Dann war auch für ihn dies Gespräch vorbei. Ein freundliches Nicken und Lächeln zum Abschied und eine gewisse Aufmerksamkeit gegenüber Toma, sofern Aurora sie verlassen hatte. Abwartend, ob von ihm noch Kritik oder Anmerkungen folgen würden.

[Aurora]

Aurora verbarg nicht, dass sie sich über beide Antworten freute. Es gab nicht immer Möglichkeiten wie diese, meistens traf man sich nur sehr selten, lebte man zudem in einer größeren Stadt womöglich noch seltener. Die Bedingungen hier waren also auch in dieser Weise ideal.
Sie dankte Galeno, nachdem sie sehr langsam und konzentriert zuvor versucht hatte die Wachstafel aus seinen angebotenen Händen zu entnehmen. Ihre beiden menschlichen Augen waren hierbei sehr konzentriert auf das Ziel gerichtet und eine leichte Anspannung war bis zu dem Moment in dem sie die Tafel in den eigenen Händen hielt immer deutlicher spürbar und in ihrem Gesicht zu erkennen, ehe sie sich wieder entspannte.
Nun hieß es endgültig gehen. Ein letztes Mal verabschiedete sie sich erneut von beiden Personen, ehe sie den Raum und schließlich, ohne dass sie ein weiteres Wort sagte, zusammen mit ihrer Begleitperson das Haus verließ.

[Toma Ianos Navodeanu]

Aurora wurde von einem Diener des Hauses mit ihrer Begleitperson zur Tür gebracht und höflichst verabschiedet.

Toma sah indes zu Galeno. "Eine weitere Salubri in kurzer Zeit...welch ein Zufall.."
Ein solcher war es wohl kaum...oder? In der kainitischen Welt geschah doch selten etwas ohne dass ein Ahn seine Finger irgendwo im Spiel hatte. Was war es jedoch dass die Salubri an Genua reizte? Die kürzlichen Veränderungen? Doch auch schon zuvor hatte es drei gegeben. Nun wieder drei.

[Nubis]

Galeno sah zur Tür und zuckte mit den Schultern.

"Nicht wirklich. Mag sein, dass es tatsächlich ein Zufall ist, aber bei dem, was ich so gehört habe, könnte es auch wichtige Gründe haben. Abwarten. Ich denke, dies kann auch von Nutzen sein. Zwei, die sich auf Heilung verstehen und einer, der sehr gläubig zu sein scheint. Ich bin auf die Ergebnisse gespannt..."

Er lächelte leicht. Galeno war sich nicht sicher, ob Toma wusste, wovon er sprach. Er würde es ihm jedenfalls nicht gleich auf die Nase binden.

[Toma Ianos Navodeanu]

"Nun, sollte sich Joanes wie Ferruccio entpuppen, so könnte man auf einen solchen Gläubigen wohl auch gut und gern verzichten." antworteten sie. "Ein rationales Vorgehen ist stets besser als ein emotionales. Jedoch wäre seine Arbeit wichtig, wenn er sie gut macht."
Was die Heiler anging...sie hatten wenig Interesse an ihnen. Die Fähigkeiten der Salubri waren bemerkenswert, doch ihr Streben danach die Menschen zu heilen, war ihnen einerlei. Jedoch wären ihre Fähigkeiten auch für die Gesellschaft der Kainiten von Wert.

"Was für wichtige Gründe meint ihr, die ihr gehört habt?"