[1037] Besuch beim Heilkundigen [Angelique, Nicolò]

[Juni '20]
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Angelique
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Re: [1037] Besuch beim Heilkundigen [Angelique, Nicolò]

Beitrag von Angelique »

Sie wäre gerne auf den Themenkomplex der Verdammnis und des Helfens für Sterbliche eingegangen und es wäre sicher hoch intellektuell geworden, aber der letzte Satz Niolos drängte alles andere in den Hitergrund.

Sie wusste nach all der Zeit immer noch nicht, ob sie sich freuen oder ärgern sollte, wenn sie ausgerechnet als Orakel immer und immer überrascht wurde.

"Ja,ja, ja, unbedingt!", rief sie mit kindlichem Überschwang, den man einfach nicht so vorspielen konnte. "Bitte lehret mich, was die Teufelsanbeter in unseren Reihen angeht. Ich bin wohl bewandert in alle Esoteriken der Sterblichen, aber über die Diener der Finsternis in unseren Reihen weiß ich nichts, denn sie sind doppelt verschwiegen."
Sie schauderte. "Ich sah manch Dinge, die die Unseren taten, die ein Dämon nicht besser hätte vollbringen können. Aber die meisten, die ich der Dämonenhuldigung verdächtigte, stellten sich dann doch eher als sich selbst als einzigen Götzen anbetend heraus. Und das ist im Auftrag enthalten, den der Fluch GOttes an ihnen mit sich bringt. Huldigt man aber Denen aus der Grube und den Baals der Altvorderen ist man dreifach verdammt und auch Kain selbst ein Greuel."
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Nicolo Trevisan
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Re: [1037] Besuch beim Heilkundigen [Angelique, Nicolò]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Nicolò blickte seinerseits etwas enttäuscht drein, als Angelique mit Begeisterung das Thema aufnahm:

"Ich hatte gehofft, Ihr wüsstet bereits mehr über die Teufelsanbeter, schließlich nanntet Ihr mir vor nun einigen Jahren ihren Namen."

Bei ihren letzten Worten hob sich allerdings eine Augenbraue und die vorherige Enttäuschung war wie weggewischt.
"Ah also kennt Ihr doch zumindest die Legenden über ihren Ursprung. Leider kann ich Euch nicht so viel berichten, wie Euch vermutlich lieb wäre, denn auch mein Wissen über die Baali ist begrenzt. Mein Clan führt schon seit langem den Kampf gegen diesen Dämonenpaktierergezüchts. Zwei große Kriege gab es gegen sie und dies ist auch der Grund, warum unser Blut nun so selten in den Nächten geworden. Triumphieren die Baali allerdings, läutet es den Untergang von allem ein."

Nicolò machte keinen Hehl daraus, dass er die Baali verabscheute und von der sonstigen Sanftheit seiner Stimme war nichts mehr zu hören, als er das Wort Baali in den Mund nahm.

"Auch Genua ist in Gefahr. Es gibt Baali hier und sie trachten danach, uns gegeneinander auszuspielen und die Domäne unter ihre Kontrolle zu bringen. Ich bin wegen des Verdachts von Baali hierher gekommen und nach dem Gespräch mit dem Ahnen meines Clans war ich mir sicher, dass sich der Verdacht als begründet erwies. Euch ist die Domäne ebenfalls wichtig und Eure Abneigung gegen die Baali ist aufrichtig, das habe ich während unseres ersten Treffens gemerkt und mein Ahn deutete an, dass die Prediger dieser Stadt im Kampf gegen die Baali unerlässlich sind."

Nicolòs Starren war intensiv und die Frage in seinem Gesicht, war eindeutig erkennbar - war sie die Predigerin oder musste er sich an ihren Bruder im Blute wenden. Kurz schauderte er bei dem letzten Gedanken und doch galt es den Feind um jeden Preis zu schlagen.
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Angelique
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Re: [1037] Besuch beim Heilkundigen [Angelique, Nicolò]

Beitrag von Angelique »

"Ich predige nicht unter Menschen und nicht mehr unter Kainiten. Das geziehmt sich für die Nachfahren Kains und Lilliths nicht. Wir sind Wölfe außerhalb der Herde und sollten uns nicht zu Hirten machen. Wir können keine Ämter bekleiden und keinen Segen aussprechen. Nur die Kinder Seths können dies unter Ihresgleichen.
Alles was wir zu uns nehmen, wird zu bitterer Asche. Auch der Wein und das Brot, das die Gemeinschaft teilt. Wir sind außerhalb der Gemeinschaft.
Ich gehe nur mit gutem Besipiel voran und ermuntere die Sterblichen im Glauben oder lehre sie Dinge über die Schrift, die sie selbst nicht gelesen haben können.

Wenn Ihr einen Prediger sucht, dann ist es wohl Ferrucio. In seinem Fanatismus könnte er Erfolg haben. Wenn des Bischofs von Rom Schergen alle Vampire Genua vernichtet haben werden, so auch die Baali.
Anders wüsste ich nicht, wie die, die selbst unter den Verfehmten GOttes, die mit Verstellung im Dunkel herrschen, die Verstellsteten und Verlogenstsen sind, ausgerottet werden könnten.
Die Baaliten wollen also die Kainiten der Stadt gegeneinander ausspielen? Das ist ja wie das Einrennen eines offenen Tores! Das wird denen nicht viel Mühe bereiten.

Ich hätte Möglichkeiten, einzelne Baaliten zu enttarnen mit Aupizien und Orakelsprüchen, aber wer würde mir glauben? Wer würde handeln, wenn es mächtige Hohe Klane in hohen Positionen wären? Ich nehme Euch die Spannung: Niemand.

Was die Mächtigen der Stadt fürchten würden, wären nicht die Baaliten an sich, deren Praktiken nicht weit entfernt vom Nachtwerk mancher wohlgelittener Kainiten ist, sondern dass sie mächtiger als sie sein würden und man am Ende vor einem Dämon knien müsste, wo doch die Dämonen vor einem selbst knien sollten in deren Augen.
Sie verstehen nicht, dass die Dämonen, denen die Baaliten sich verschrieben haben, nicht einfach herrschen wollen, sondern die Schöpfung vernichten und verdrehen. Es sind nicht einfach Luizifers Schergen, die gegen GOtt rebellierten, sondern die Dinge aus den dunklen Urwassern, über dem GOttes Geist VOR der Schöpfung schwebte.

Aber wem erzähle ich das? Euer Haus wird das besser wissen als ein Orakel. Ich hoffe, Ihr habt Erkenntnisblutzauber mitgebracht, um die Baaliten zu enttarnen. Über Eure Heilmagie werden sie eher müde lachen."
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Nicolo Trevisan
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Re: [1037] Besuch beim Heilkundigen [Angelique, Nicolò]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

"Leider sind die Worte eines Orakels oftmals kryptisch und schwer zu deuten, auch wenn hier ein anderes Orakel gemeint ist, als Ihr."
Nicolò wirkte enttäuscht ob ihrer Worte, aber er fing sich schnell wieder zu einem neutralen Ausdruck.

"Ein Prediger muss nicht zwangsläufig allen sein Wort aufdrücken. Ich denke, dass jemand, der mit guten Beispiel voran geht und damit seine Umgebung ermuntert, ebenso ein Prediger ist oder sein kann. Fanatismus alleine macht in meinen Augen keinen Prediger aus...."

Ernst schaute er sie an.
"Ich denke, Ihr würdet Euch täuschen oder zumindest überrascht sein, wen es interessieren könnte.Aber Ihr habt zweifelsohne recht - ich weiß sehr genau, was es bedeuten würde, wenn die Baali hier oder irgendwo sonst obsiegen würden."
Nicolò kniff die Augen leicht zusammen.
"Dafür das Ihr zu Beginn wenig Ahnung vorgabt, wisst Ihr jetzt sehr genau über die Ziele und den Ursprung der Baali Bescheid. Wolltet Ihr mich testen?"

Dann hob er beschwichtigend eine Hand.
"Wie dem auch sei, Ihr seid mir in der Gabe des Erkennens überlegen. Und ja uns Heilern ist nur die Möglichkeit gegeben anderen zu Helfen oder zu schützen. Und dennoch führte und führt mein Clan Krieg gegen die Baali. Und das ist auch der Grund warum ich mich bemühe einige Kainiten unter den Clans zusammen zu führen, um diese Bedrohung anzugehen. Ich alleine vermag das nicht und die Krieger meines Clans sind ebenfalls nicht mehr allzu zahlreich. Wenn wir aber nun zusammen arbeiten, bietet sich vielleicht eine Möglichkeit die Baali hier aufzuhalten."
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Angelique
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Re: [1037] Besuch beim Heilkundigen [Angelique, Nicolò]

Beitrag von Angelique »

"Ich will gerne helfen und liebe es zusammenzuarbeiten. Kleine Hilfe ist ja besser als keine Hilfe, oder?"

Auf die Aussage bezüglich des Predigen schaltete sie sofort in den Lehrerinnenmodus, den so mancher enervierend fand. "Oh, da redeten wir an einander vorbei. Ich ging vom reinen Wortsinn aus, der auch in den Kirchen per definitionem gilt.
Ich sehe, dass Ihr in Eurer Weisheit die ursprüngliche salomonische Bedeutung bei den Juden und Alten Griechen sucht und es als קֹהֶלֶת, als philosophischen Versammler, deutet und nicht auf das Lateinische praedicare, das den Verkünder der Frohen Botschaft auszeichnet."
Sie nickte begeistert wie ein kleines Kind. "Genau, Vorleben anstatt Predigen. So hält man es in meiner Heimat, der Provence. Man predigt nur, wenn man mit gutem Bespiel vorangeht."

Bei der Deduktion der wahren Herren der Baali dagegen winkte sie bescheiden ab. "Nein, ich weiß nichts, obwohl ein anderer Salubri Dinge andeutete. Aber ich kenne uns Vampire genug, um zu wissen, dass sie nicht vor Astaroth und Asmodeus das Knie beugen würden, die selber nur Diener eines gefallenen Dieners sind, sondern nur vor Dingen, die waren, als außer GOtt nichts war. Typhon, Chaos, Tiamat, mit weniger würden Vampire sich nicht zufrieden geben."

Unbewusst war viel Wahres in ihrer Einschätzung, obwohl sie nur von einem akademischen Ansatz des Okkulten und der Natur des weltensprengenden Egos der Vampire ausging.
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Nicolo Trevisan
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Re: [1037] Besuch beim Heilkundigen [Angelique, Nicolò]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

"Allerdings - aber ich glaube, dass Ihr Eure Hilfe unterschätzt," antwortete Nicolò während er freundlich dreinblickte.

Dann nickte er zu ihren Erklärungen.
"Richtig, so sehe ich es und ich vermute, dass mein Ahn es genauso sieht. Zumindest hoffe ich es..." letztere Worte murmelte er kaum hörbar zu sich selbst, während er nachdenklich drein sah. Dann schaute er die Malkavianerin wieder an.
"Ich kenne Eure Heimat zumindest ein wenig... Oft genug bin ich als sterblicher noch dort hindurch gekommen, auf dem Weg nach Aquitanien."
Ein gewisser sehnsüchtiger Ausdruck legte sich auf sein Gesicht, als er die letzten Worte sprach. Seine Augen blickten in die ferne - sich zurückerinnernd an Tage, die er nie mehr erleben würde.

Dann aber kehrte sein Blick zurück und sein Gesicht nahm einen grimmigen Zug an.
"Und damit liegt er richtig. Natürlich sind Eure Namen nur Pseudonyme für diese Dinge, denn ihren wahren Namen sollten niemals ausgesprochen werden. Aber ich brauche Eure Hilfe darin, sie aufzufinden. Alleine vermag ich das nicht. Wenn wir aber zusammen arbeiten... gibt es eine Chance."

Nicolò zögerte etwas bei seinen nächsten Worten, doch schließlich rang er sich doch dazu durch:
"Ich werde versuchen den verehrten Brimir zu finden, laut dem, was mir gesagt wurde, hat er weiteres Wissen. Sollte ich ihn finden und überzeugen können, dieses Wissen mit mir zu teilen, sollten wir uns danach erneut über dieses Thema unterhalten."
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Re: [1037] Besuch beim Heilkundigen [Angelique, Nicolò]

Beitrag von Angelique »

Angelique hob überrascht die Brauen. "Ihr solltet nicht so freigiebig mit so einenr Bekundung sein! Wenn Ihr ihn finden solltet und ihn nicht ausliefert, würde die Prinzeps Euch das vielleicht als Hochverrat auslegen. Ich würde so ein Wissen nie weitertragen, aber vergesst nicht, dass so manch anderer des schnöden Vorteils einer Gunst wegen den Judas machen würde."

Sie stemmte selbstbewusst die Fäustchen in die schmalen. "Sagt mir, wie ich Euch helfen kann, und ich werde es tun. Die Bedingung ist, sollten wir dabei Schriften habhaft werden, so sind sie mein, bevor sie in irgendwelchen Katakomben der Hohen Klane verschwinden ,zu unser aller Sicherheit'."
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Re: [1037] Besuch beim Heilkundigen [Angelique, Nicolò]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

"Ich weiß, dennoch erschien es mir Euch gegenüber sinnvoll, diese Information preis zugeben. Manchmal muss man etwas riskieren, um etwas zu gewinnen."

Danach blickte Nicolò die Malkavianerin länger abschätzend an. Schließlich nickte er zögerlich.
"Einverstanden unter einer weiteren Bedingung. Ihr könnt Euch vorstellen, das gewisse Texte äußerst gefährlich sein können. Daher müsst Ihr Sorge tragen, dass sie nicht in die falschen Hände geraten - sofern wir überhaupt Texte finden werden..."

Nicolò wirkte angespannt und er wartete ab, ob Angelique dem zustimmen würde. Schließlich räusperte er sich und fuhr fort.
"Sobald ich mehr Informationen erlangt habe, werde ich mich melden und sollte ich in den Wäldern verschwinden, wisst Ihr zumindest, was mir vorgefallen ist. Für den Fall das ich zurückkehre, wie kann ich Euch am besten kurzfristig erreichen?"
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Re: [1037] Besuch beim Heilkundigen [Angelique, Nicolò]

Beitrag von Angelique »

"So wollen wir es machen. Und keine Sorge, keiner würde solche Schriften je in die Hände bekommen, wenn sie erst einmal in meinen sind. Auch Basilisken sind kleine Drachen und horten ihre Schätze. Erreichen braucht Ihr mich nicht. Ich selbst werde ab und an hier vorstellig werden, und sei es nur, um Kräuter zu erstehen oder zu verhandeln. Ich habe ja Kontakte in die Provence und weiß selber auch, wo die schaurigsten Gifte wachsen und Galgenmänner die besten Alraunen zeugen."

Sie runzelte die Stirn, als der Salubri seine klantypische Schwarzseherei von sich gab. "Braucht Ihr Hilfe oder Gleitschutz, wenn Ihr in die Wälder wollt? Soll ich Euch begleiten und Euch beistehen? Soll ich Euch einen Orakelspruch machen, ob es weise oder gefährlich ist, was Ihr da vorhabt?"
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Nicolo Trevisan
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Re: [1037] Besuch beim Heilkundigen [Angelique, Nicolò]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Nicolò hob eine Augenbraue und nickte - wobei ihm der Vergleich mit dem Basilisken offensichtlich etwas verwirrte, so fragend wie er aussah. Dennoch beschränkte er sich auf ein zögerliches "Gut, gut..."
Dann räusperte er sich erneut.
"Am Handel mit Kräutern bin ich stets interessiert - sowohl als Käufer, als auch als Verkäufer. Ich besitze selber einige Quellen für das ein oder andere und stelle auch selber Tinkturen, Öle und Salben her. Vielleicht kann man sich auch auf diesem Gebiet austauschen...
Wenn ich nicht selber anzutreffen sein sollte, könnt Ihr mir hier auch jederzeit eine Botschaft hinterlassen."

Das Stirnrunzeln blieb ihm nicht verborgen, aber er sah Angelique nur neugierig an.
"Geleitschutz ist nicht nötig oder würde die Sache eher verkomplizieren. Ob es weise ist, steht auf einem anderen Blatt...
Jedoch bin ich durchaus an einen zweiten Orakelspruch interessiert."
Gesperrt

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