[1037] Ein Medicus unter Fischern [Alain, Nicolò]

[Juni '20]
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Nicolo Trevisan
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Re: [1037] Ein Medicus unter Fischern [Alain, Nicolò]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

"Sollte ich Hinweise auf Ihren Verbleibt erhalten, setze ich Euch umgehend in Kenntnis."
Nicolo meinte es ehrlich, aber er vermittelte auch den Eindruck, dass es nicht unbedingt wahrscheinlich war, dass er sie fand.

Auf den weiteren Vorschlag hob Nicolo eine Augenbrauen, dann lächelte er:
"Einverstanden, ich werde es so erzählen. Allerdings bin ich überrascht, dass Euch der Ruf nach etwas heiligem so wichtig ist. Wenn die Kirche nicht abgebrannt wäre... Man könnte meinen, Euch wäre die Errichtung eines Pilgerorts wichtig."

Nicolo führte seine Hand in einer sich öffnenden Geste nach vorne.
"Aber natürlich bin ich weiterhin interessiert. Auch wenn sich durch jüngste Ereignisse eher der Handel über Land sich bei mir verstärkt hat, bin ich immer noch daran interessiert auch ein Schiff zu erstehen oder zu pachten."
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Alain le Beau
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Re: [1037] Ein Medicus unter Fischern [Alain, Nicolò]

Beitrag von Alain le Beau »

"Ich stecke eben voller Überraschungen" erwidert Alain bescheiden und lächelt ein hintersinniges Lächeln. "Die Fischer werden ihre eigenen Schlüsse daraus ziehen, natürlich. Lasst sie es tun. Sie haben schließlich genug gelitten."

Dann klatscht er in die Hände. "Ausgezeichnet. Der werte Ilario und ich denken über eine Handelsroute zu den Höfen der Liebe nach, ins südliche Frankenreich. Die werte Angelique will sich dem Unterfangen ebenfalls anschließen. Ich schlage vor, dass wir uns zusammenfinden und die Details besprechen. Ich werde ein baldiges Treffen organisieren."

Der Tzimisce schweigt für einen Moment. "Den heutigen Tag könnt ihr im Palast verbringen. Ich werde den Wirt von Nervi informieren. Giorgio ist ein Freund von mir, wie ihr ja vielleicht wisst. Er wird die anderen Dorfbewohner fragen. Sie sind skeptisch gegenüber Fremden, aber mit seiner Empfehlung werden sie mit euch sprechen."
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Nicolo Trevisan
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Re: [1037] Ein Medicus unter Fischern [Alain, Nicolò]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

"Allerdings, das kann man wohl sagen," aber Nicolò ließ es damit bewenden.

Überraschung zeigte sich auf seinem Gesicht.
"Die werte Angelique ebenfalls?
Nun gut, ich denke, das mehrere Unternehmer das Risiko vermindern. Zwar habe ich keine Kontakt zu den Höfen der Liebe, aber immerhin zu den sterblichen Händlerfamilien in Aquitanien und die Routen über Land nutze ich immer noch."

Mit einem schwer deutbaren Blick schaute Nicolò den Drachen an, dann nickte er.
"Ich danke Euch für Eure Gastfreundschaft. An Giorgio erinnere ich mich natürlich noch. Für die nächsten Nächte werde ich mir eine Scheune suchen, um Euch nicht zur Last zu fallen, während ich den ein oder anderen untersuche und somit zeige, dass es keine Seuche gibt. Ich glaube nicht, dass es sonderlich lange dauern wird."
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Alain le Beau
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Re: [1037] Ein Medicus unter Fischern [Alain, Nicolò]

Beitrag von Alain le Beau »

Mit einem Klatschen seiner feinen Hände ruft Alain seinen Leibdiener herbei. "Sieh, dass sie gut untergebracht sind", sagt er lächelnd. "Das beste Gästezimmer. Oh, und eine kleine Erfrischung für den werten Nicolo in der nächsten Nacht." Der Mann verneigt sich, dann sieht er Nicolo erwartungsvoll an. Alain fährt fort: "Ich stimme euch zu, um die Menschen nicht zu verschrecken, solltet ihr dort übernachten. Aber wenn euer Werk getan ist, biete ich euch gerne wieder meine Gastfreundschaft an. Dann können wir noch einmal über all diese Angelegenheiten sprechen."

Er neigt den Kopf. "Ich wünsche euch eine angenehme Ruhe."

Dann führt der Diener Nicolo in eine reich ausgestattete Kammer, wo ein Bett für ihn bereitsteht. Auch sein Begleiter wurde mit einem simplen Feldbett bedacht, das nahe der Tür aufgebaut worden ist. Am nächsten Abend wird ein junger Mann zu Nicolo geführt, um dessen Aufmerksamkeiten zu genießen. Derart gestärkt wird er von Luca nach Nervi geführt.

Das Fischerdorf hat sich kaum verändert. Noch immer sind die Hütten schief und primitiv, kaum mehr als kleine Schlafkojen, insbesondere, wenn man die vielköpfigen Fischerfamilien bedenkt, die darin hausen. Einzig die geschwärzte Ruine der Kirche deutet darauf hin, dass hier noch vor nicht allzu langer Zeit gleich zweimal das Unglück über die Menschen hereingebrochen ist - durch Seuche und durch Brand.

Luca führt Nicolo und Begleitung zum Gasthaus. Als sie eintreten, wenden sich verschiedene weißliche Augenpaare ihnen zu, verstummt das Geraune der Stammgäste. Einer macht ein Zeichen mit der Hand - Mittelfinger über den Zeigefinger gelegt - wie zur Abwehr böser Geister. Andere, jüngere nehmen eine Haltung ein, die man nur mehr mit 'feindselig' beschreiben kann. Erst als Giorgio auf die beiden zugeht und sie herzlich begrüßt, so, als wären sie alte Freunde, lockern sich die Mienen. Ein wenig. Nur Nicolo hört dessen leise Respektsbekundungen und den Dank für sein Kommen.
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Nicolo Trevisan
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Re: [1037] Ein Medicus unter Fischern [Alain, Nicolò]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Als Nicolò eintrat ließ er einen raschen Blick über die Menge schweifen, so als suche er jemanden bestimmten. Die feindselige Stimmung ignorierte er einstweilen und setzte ein lächeln auf, als er des Wirts ansichtig wurde.
Der Salubri ging auf die herzliche Begrüßung ein und erwiderte sie, in dem er Hand und Schulter des Wirts drückte. Die leisen Respektsbekundungen quitierte er kurz mit einem Nicken. Dann sprach er etwas lauter, sein Gesicht zeigte dabei Erleichterung.

"Giorgio, ich bin froh Euch Gesund hier zu sehen. Ich habe mir Sorgen gemacht - eine seltsame Geschichte sage ich Euch... jedenfalls bin ich dieser Eingebung gefolgt und sofort hierher gereist... Umso erfreulicher Euch hier gesund zu sehen. Aber vielleicht habt Ihr einen Becher Wein für mich und meinen Diener und ich erzähle Euch die Geschichte erst einmal."

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Alain le Beau
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Re: [1037] Ein Medicus unter Fischern [Alain, Nicolò]

Beitrag von Alain le Beau »

Der Wirt schenkt Nicolo demonstrativ ein, ebenso seinem Diener, bevor er die beiden an einen Tisch in der Mitte des Raumes führt. Es ist ein gut gewählter Platz. Jedes leise Wort wird im ganzen Raum zu hören sein, insbesondere, weil nun die Gespräche sehr leise weitergehen, während die Männer ihre Ohren auffällig unauffällig spitzen.

Neugier ist auch den Fischern von Nervi nicht fremd, so scheint es.
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Nicolo Trevisan
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Re: [1037] Ein Medicus unter Fischern [Alain, Nicolò]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Nicolò und sein Diener Giove nehmen dankend am Tisch in der Mitte Platz. Während Nicolò sich mit dem Wein scheinbar wohl noch zurück hält, stürzt sich Giove beinahe direkt auf ihn und nimmt einen langen Schluck.

"Es ist wirklich seltsam, sage ich Dir, "
Nicolò beugt sich etwas zu ihm herüber, da die Worte wohl nur für den Wirt bestimmt zu sein scheinen und obwohl er sich scheinbar bemüht leise zu sprechen, trägt sein Wort weit in den Raum hinein.
"...man könnte glatt meinen, ich hätte den Tag zuvor zu tief in den Becher gesehen, aber Du wisst ja, dass ich kein übermäßiger Trinker bin."
Leicht entschuldigend blickte er den Wirt an.
"Also ich hatte einen Traum, was an sich ja nichts besonderes ist. Aber in diesem Traum ist mir eine junge Frau erschienen - wunderschön aber gleichzeitig eine unbescholtene Reinheit ausstrahlend, wie es nur junge Damen können. Diese Frau schwamm im Wasser, während ich im Hafen auf die Wellen starrte und dann kam dieses reine Wesen auf mich zu und sprach zu mir - 'Nicolò' sagte sie, 'Nicolò du musst nach Nervi gehen und dich um die Menschen dort kümmern.' Und sie sagte es in einer Weise, der man sich nicht entziehen konnte."
Nicolò hielt kurz inne, aus den Augenwinkeln versuchte er die Reaktion der Fischersleute um ihn herum zu erfassen, bevor er fortfuhr:
"Als ich aufgewacht bin, war mir seltsam zumute und dieses Gefühl ging erst weg, nachdem ich meine Tasche mit Kräutern, Tinkturen und meinem Besteck gefüllt hatte und hierher aufgebrochen bin. Als ich dann durch Quinta kam, erzählten mir die Leute dort, dass hier eine Seuche grassiere und die Sorge trieb mich sogleich an, was ich hier vorfinden würde, wo ich doch diese eindringliche Mahnung erhielt. Also bin ich schnellen Schrittes durchmarschiert, um wenigstens noch in der Nacht hier anzukommen. Und deshalb bin ich auch so erfreut Dich hier wohlbehalten zu sehen."

Wieder machte Nicolò eine kurze Pause und lehnte sich dabei etwas zurück.
"Aber wo ich nun hier bin, will ich der Dame entsprechend auch den Leuten hier helfen. Als Medicus kenne ich mich natürlich mit allen möglichen Leiden aus und als Christ gebietet es mir, es dem Barmherzigen Samariter gleich zu tun und die Leute hier ohne Gegenleistung zu versorgen. Ich hoffe Du kannst mir in meinem Ansinnen helfen?"
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Alain le Beau
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Re: [1037] Ein Medicus unter Fischern [Alain, Nicolò]

Beitrag von Alain le Beau »

Die Worte des Salubri haben einen geradezu magischen Effekt. Sobald er diese Frau erwähnt, weiten sich die Augen der Gäste und leise Gespräche beginnen, von denen er Bruchstücke versteht. "...das gehört?" "...heilige Dahut..." "...ein Wunder, ein Wunder!" Giorgio dagegen lächelt ein wissendes Lächeln und nickt ihm dann freundlich zu. "Ein Bote höherer Mächte ist uns immer willkommen in Nervi, lieber Nicolo." Er schließt kurz die Augen, sein Gegenüber stumm um Verzeihung für die formlose Anrede bittend, dann legt er die Hand aufs Herz. "Mein Haus und mein Bett gehören dir. Bleib solange du möchtest."

Der Wirt erhebt sich. "Und ihr, Leute, ihr habt es gehört! Wir wurden nicht im Stich gelassen. Niala hatte recht! Geht und bringt die Kunde euren Lieben. Bringt sie zu ihm, morgen, in der Kühle des Abends, nicht in der Hitze des Tages. Dann wird er sie untersuchen, wie es seine Vision befohlen hat!"
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Nicolo Trevisan
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Re: [1037] Ein Medicus unter Fischern [Alain, Nicolò]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Nicolò schenkt dem Wirt ebenfalls ein lächeln - während er aus den Augenwinkeln die Reaktion der Leute beobachtet.
Dann legt er Giorgio eine Hand auf seine Schulter - nicht nur, dass er sich in die Rolle des befreundeten Bekannten begab, so schien Nicolò diese auch noch zu genießen.
"Giorgio, dass ist ein großzügiges Angebot und Dir wird es bestimmt vergolten werden." Dabei blickten die Augen des Salubri kurz nach oben.
"Natürlich nehme ich es gerne an, aber ich will auch nicht zu viele Umstände machen. Dennoch werde wohl leider einen Teil deines Schankraumes nutzen müssen, wenn du erlaubst natürlich nur, um die Leute hier behandeln zu können. Aber ich werde Dich entschädigen, auch wenn es vielleicht eine Weile dauern mag, bis ich das Geld zusammen habe."

Erst dann nahm er seine Hand von den Schulter, schaute Giorgio noch kurz freundlich an, bis er sich schließlich zurückzog.

Und tatsächlich kamen in den Abendstunden der nächsten Nächte einige Familien mit ihren Leiden an, die Nicolò mit konzentriertem Gesicht behandelte. Eine Seuche konnte man aber nichts davon nennen. Denn es waren nur Erkältungen, eine leichte Infektion nach einem Unglück mit einem Fischmesser und einige Fischer mit Furunkeln.
Nicolò behandelte alle nach ihren jeweiligen Leiden und nach zwei, drei Nächten beschloss er Alain einen letzen Besuch abzustatten.

Entsprechend zog er daher Giogio nach der letzten Behandlung beiseite, bevor aber die letzte Familie gegangen war. Er sprach leise, aber dennoch, so dass diese noch seine Worte vernehmen konnte:
"Nun gibt es wohl nicht mehr zu tun - die Seuche ist besiegt, aber ich glaube, es lag nicht an meinen Fähigkeiten, sondern an derjenigen, die mir diesen Traum schickte. Vielleicht sollten die guten Leute in Nervi hier ein Fest zu Ehren des Ereignisses feiern. Ich bin mir sicher, dass Du einen Gönner finden kannst, der diese Idee unterstützt."

Wesentlich leiser und nur für die Ohren Giorgios bestimmt, fuhr er dann noch fort:
"Wenn Dein Herr noch etwas Zeit für mich erübrigen kann, würde ich ihn gerne in der nächsten Nacht besuchen. Ich bitte Dich darum, ihm eine Botschaft zu senden. Falls er keine Zeit mehr erübrigen kann, werde ich nach Einbruch der Nacht direkt nach Genua aufbrechen. Den Ausfall deines Verdienstes werde ich Dir zahlen, sobald ich einen Boten aus Genua wieder schicken kann."
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Alain le Beau
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Re: [1037] Ein Medicus unter Fischern [Alain, Nicolò]

Beitrag von Alain le Beau »

Giorgio versichert, dass keinerlei Erstattungen notwendig seien und dass er die Botschaft des Heilers gerne überbringen wird. Und so kommt es, dass sich Nicolo am nächsten Abend wieder in Alains großem Ballsaal wiederfindet, wohin ihn der Leibdiener Luca geführt hat. Es dauert nicht lang, da erscheint der scheinbare Jüngling höchstpersönlich, ein breites Lächeln im Gesicht.

"Ah, werter Nicolo!", sagt er fröhlich. "Ich hörte von der wundervollen Errettung Nervis durch die Hand der heiligen Dahut und ihr bescheidenes Werkzeug - euch! Eine exzellente Wendung der Ereignisse. Ich danke euch vielmals." Er neigt den Kopf leicht, dann legt er die Hände auf den Rücken. "Und ein Fest, was für eine feine Idee. Nun aber sprecht, was kann ich für euch tun?"
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