[1037] Wer ist ein guter Junge? [Benjamin, Galeno]

[Juni '20]
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Benjamin
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[1037] Wer ist ein guter Junge? [Benjamin, Galeno]

Beitrag von Benjamin »

Im Tarda Ora war eine Nachricht für den neuen Herold hinterlegt worden. Benjamin der Liktor würde sich gerne für eine Gespräch treffen. Es ginge um wichtige Dinge, die die Sicherheit Genuas betreffen würden. Treffpunkt sei der Turm am Hafen, der eins Roger d'Arles gehört habe. Eine Antwort mit einem Zeitpunkt könne ebenso hier im Tarda Ora hinterlegt werden.
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Nubis
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Re: [1037] Wer ist ein guter Junge? [Benjamin, Galeno]

Beitrag von Nubis »

Er überlegte eine gute Weile, ob er sich mit eben jenem überhaupt treffen sollte. Er hatte Kontaktmöglichkeiten zu den Liktoren und dieser war ihm noch in den Zeiten des Krieges nicht all zu positiv aufgefallen. Er sollte vorsichtiger werden, nicht mehr so leichtsinnig, wie er hier begonnen hatte. Doch sollte er deswegen einige Prinzipien unter den Teppich kehren? Sicherlich nicht.
Er konnte es nicht ignorieren, wenn es um die Sicherheit Genuas ging. Allerdings ...der Turm, der ehemals Angelique gehörte und ihr dann wohl entrissen worden war? Ein seltsamer Treffpunkt? Gehörte dieser nun diesem Liktoren?

Tatsächlich ungern hinterliess er eine Nachricht, die man im A Tarda Ora abholen konnte.

Ein Vollmond der kommenden Nächte sollte über dieses Treffen wachen. Doch nichts war hinterlegt, dass über sein anderes Äusseres informierte. Wenn der Liktor seine Arbeit getan hatte, wusste er es vermutlich ohnehin schon.

Und so begab sich Galeno auch in eben jener Vollmondnacht zu diesem Turm. Die Zeit der Geisterstunde war nah. Der Herr war in recht einfaches Leinen und einen Umhang gehüllt. Ein nächtlicher Besucher, der nicht all zu sehr erkannt werden wollte und sich nicht all zu lang in den Strassen dieser Nacht aufhalten wollte. Fast als würde er lieber gern nach Hause in seine eigenen vier Wände, die nicht mehr weit entfernt schienen.
Ihn begleitete ein mutmasslicher Kumpel. Ein raues, nicht sonderlich freundliches Gesicht. Jemand, der sicher schon ein paar Nasen gebrochen hatte. Auch dieser trug einfaches Leinen und war wohl etwas angetrunken. Nun wurde es dem Beobachter schon deutlicher. Der eine hatte wohl über den Durst gekippt und nun war der andere der arme Tropf, der ihn sicher nach Hause bringen wollte. Niemand würde bei solch einer Aktion wohl gern gesehen werden, denn es konnte schnell peinlich werden. Das trunkene Kichern und Jaulen liess den anderen das Gesicht noch mehr vor Scham gen Boden huschen und ein "Leise...pst..." in Richtung des anderen flüstern.. Seine Antwort darauf. "ooooccchhh Tschulllhickldigung..."
Sicherlich wollte niemand den Beiden zu nahe kommen. Der Typ Mensch, der Anstand und Höflichkeit besass, wollte zum einen nicht mit solchen gesehen werden und zu anderen den einen nicht in noch mehr Gesichtsverlust hineinzwingen.
Der andere Typus Mensch hielt sich zurück, weil er lieber von dem unberechenbaren Trunkenbold nicht eine verpasst bekommen wollte. Denn noch konnte der sich ganz gut auf den Beinen halten, also könnte auch der Schlag noch Kräftig ins Auge oder die Nase gehen und er hatte offensichtlich Erfahrung dabei schon gesammelt und lebte noch.

Und so kamen beide zum Turm. Man sah sich um, ob man eben jenen jungen Mann entdecken würde.
"Ich sollte dich ins Hafenbecken werfen..." murrte der noch nüchternde Mann und seufzte. Ein "Hehehe" ertönte und verschluckte sich dann knapp und hustete, als er den Blick des anderen sah. Beinahe, als wär er sprunghaft nüchtern geworden.
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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Benjamin
Assamit
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Re: [1037] Wer ist ein guter Junge? [Benjamin, Galeno]

Beitrag von Benjamin »

Auf den Stufen die zum Turmeingang laufen sitzt ein junger Mann, vielleicht um die zwanzig Sommer alt. Ansonsten stehen hier nur zwei Wachen, die jedoch nicht wie Sarazenen aussehen, sondern wie, falls Galeno diese schon einmal gesehen hat erkennt er die gleichen Farben, Angeliques Söldner. Hoch oben ist der Turm beleuchtet, wahrscheinlich durch ein Feuer und man erkennt Lichter die aus den Fensteraugen herausstrahlen. Die beiden Wachen scheinen sich nicht wirklich für den Jungen zu interessieren. Genauso wie er sich nicht für sie interessiert.

Als die beiden näher kommen, reagiert der junge Mann nicht direkt, sondern wartet auf etwas, erhebt sich dann aber. Er läuft auf die beiden zu und bleibt in respektvollem Abstand stehen und neigt sein Haupt, etwas tiefer als es vielleicht nötig gewesen wäre, wenn sie von Liktor zu Herold miteinander geredet hätten.

"Die Nacht zum Gruße werter Galeno, Herold von Genua." seine Stimme war gedämpft, aber dennoch hörbar. Die Wachen waren jedoch außer Reichweite um wirklich etwas davon mitzubekommen. "Wenn Ich mich vorstellen darf, Benjamin, Neugeborener der Banu Haqim, Liktor Genuas. Ihr kennt mein Blut wahrscheinlich eher als Assamiten. Es freut mich das ihr die Zeit gefunden habt. Ebenso freue Ich mich über eure Fähigkeit über die potentiellen Differenzen die uns beide trennen könnten hinwegzusehen. Ihr werdet es nicht bereuen. Wollen wir hinein gehen und Ich erkläre euch alles weitere? So können wir uns auch gleich ungewollter Augen und Ohren entledigen. Euer Diener ist eingeladen mit den Wachen ein Mahl einzunehmen, kann natürlich aber auch an eurer Seite verbleiben. Wie ihr wünscht." interessiert waren seine Augen über seinen Gesprächspartner geglitten. Sein Lächeln und seine Art lassen ihn fast schon menschlich wirken, auch wenn Galeno irgendetwas sagt das dieser junge Mann schon deutlich älter ist als er aussieht.
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Nubis
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Re: [1037] Wer ist ein guter Junge? [Benjamin, Galeno]

Beitrag von Nubis »

Als der junge Mann auf sie zutrat, wartete Galeno ab und nichte einfach.
"Ihr habt nun also diesen Turm für euch beantsprucht?" kühl und doch angenehmer, als man meinen könnte, war seine Äusserung dazu und obwohl es eine Frage schien, so war sie doch eher eine trockene Feststellung.

Er wies mit einem Wink der Hand zur Tür und wartete, bis der Gastgeber voran ging und er ihn nicht im Rücken haben würde.
Sein Diener folgte ihm und verblieb nicht bei den Wachen, um mit ihnen zu speisen.
Es hatte seine Gründe.

Oben angekommen, liess Galeno die Verhüllung der Kapuze fallen und zeigte mit gewisser Würde und Stolz das, was er war. Er hatte offensichtlich keine Angst, lediglich gesunden Respekt.

"Ich kenne euren Blut vor allem als Clan der Jagd."
Eine kleine Pause, dann fuhr er fort.
"Potentielle Differenzen?"
Er schien doch leicht amüsiert.
"Euer kleines Misstrauensvotum etwa?"
Ein Kopfschütteln und eine wegwischende Handbewegung.
"Aber nun... worum geht es, werter Liktor?"
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Benjamin
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Re: [1037] Wer ist ein guter Junge? [Benjamin, Galeno]

Beitrag von Benjamin »

Benjamin nickt Galeno respektvoll zu als dieser den Namen Blut der Jagd benutzt. Sie befanden sich im ersten Obergeschoss des Turms nachdem sie ein paar sehr enge Treppenstufen erklommen hatten. Jeder Krieger oder Kämpfer konnte sich denken was für eine schier unlösbare Aufgabe es sein würde diesen Terrainvorteil ausgleichen zu müssen. Es sind drei Stühle aufgestellt um einen Tisch und Benjamin weißt auf die Stühle bevor er sich ebenfalls setzt. Wenn nötig auch noch vor den Besuchern.

"Nicht ganz werter Galeno. Ich habe diesen Turm nicht für mich beansprucht auch wenn Ich dies hätte tun können nachdem Ich Livia im Krieg entgültig vernichtet hatte. Stattdessen habe Ich, weil Ich das Gefühl hatte die werte Livia hätte ihr diesen unrechtmäßig entrissen nachdem die werte Angelique so lange verschwunden war, dafür gesorgt, dass dieser Turm sowohl auf kainitischer, als auch menschlicher Ebene wieder an die werte Angelique zurückfällt. Daraufhin hat sie mir lebenslages Ein und Ausgangsrecht gewährt und sollte Ich es als sinnvoll erachten darf Ich den Turm auch für Treffen benutzen. Da Ich niemandem in diesen Zeiten eine Reise bis Quinto al Mare zumuten will, war mir die Möglichkeit sich hier zu treffen sehr wilkommen." Benjamin wirkt bei seiner Erklärung durchaus ehrlich. Wenn er irgendetwas verheimlichen würde, so würde er sicherlich nicht zugeben, dass er es war der Livia vernichtet hatte.

Er gibt Galeno Zeit zu antworten, dann fährt er fort. "Weswegen Ich euch gebeten habe Euch zu treffen ist folgendes. Ihr wurdet mir von der werten Harpyie Ilario Contarini als jemand empfohlen der sich mit dem Wirken von Krankheiten und Seuchen auskennen würde. Ich habe eine Idee und würde gerne mit euch die Umsetzung dieser Idee besprechend, da Ich nicht sagen inwieweit sie möglich ist. Zur Erklärung muss Ich aber etwas weiter ausholen. Momentan ist meine wichtigste Aufgabe das Beseitigen des Egelnetzwerkes und eventueller weiterer freier Ghule. Als eine der größten Schwierigkeiten hat sich hierbei die Existenz von extra zur Erkennung von Kainiten trainierten Hunden erwiesen. Meine Frage an euch wäre also. Gibt es eine Möglichkeit für euch eine Krankheit zu erforschen und zu erschaffen welche sich speziell nur gegen Hunde richtet? Eine Seuche welche sich in den gegebenen Bedingungen, extreme Nähe der Tiere zueinander, ständiger Stress durch ihr Trainung, verbreiten und sie über Zeit extrem dezimieren könnte?" er lächelt verschmitzt und beobachtet die beiden Besucher während er sich gedankenverloren durch seinen Harschopf fährt.

"Ihr sollt dies natürlich nicht nur für das Wohl Genuas tun. Ich habe bereits einige Ideen wie Ich euch dafür kompensieren könnte. Zusätzlich natürlich zu einer entsprechenden positiven Erwähnung eurer Mühe vor dem sehr verehrten Seneschall" auch wenn Galeno ihm nicht trauen mag, wenigstens kommt er direkt und ohne Umschweife direkt zur Sache.
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Nubis
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Re: [1037] Wer ist ein guter Junge? [Benjamin, Galeno]

Beitrag von Nubis »

"So?" Sein Erstaunen war nicht gespielt und dabei setzte er sich. Sein Begleiter wartete etwas brummig wirkend, bis sich Benjamin gesetzt hatte.
Galeno schien positiv überrascht von Benjamin. "Gut für die werte Angelique. So haben beide Seiten einen Nutzen. Dies findet man doch zu selten vor."
Doch als er weiter sprach und Quinto al Mare erwähnte, verengten sich die Augen Galenos zu Schlitzen. Was er über das Ableben Livias dachte, blieb allerdings wohl ein Geheimnis, welches er für sich behalten würde. Vorerst.

Die weiteren Worte des Kainiten der Jagd zeichnete deutliche Falten in das Antlitz des weise erscheinenden Mannes.
"Die Hunde der Wachen und Melissiden und was sonst jetzt noch diese Möglichkeit der Entdeckung unserer Art nutzt, sollten eigentlich schon längst das Zeitliche segnen. Sie sind uns schon vor dem Krieg ein Dorn im Auge gewesen, aber der Krieg...nun ja, der hat das alles noch erweitert."
Er schüttelte genervt mit dem Kopf.

"Sei es drum, wir müssen diese Sache endlich ins Reine bringen. Jedoch ... wir dachten ursprünglich an Gift. Eine Verseuchung mit einer Krankheit wäre natürlich längerfristig effektiver, da man die Quelle weniger gut eindämmen könnte. Das bemerkt man an Seuchen, die immer wieder auftauchen, obwohl man sie einmal als besiegt behandelte. Ein guter Ansatz, doch ein ziemlich neuer und für gewöhnlich forsche ich eher an der Umkehrung einer Seuche, also ihrer Heilung, nicht wie man diese erschafft oder ausbreiten kann. Das eine beinhaltet oftmals das andere, aber nie mit der Intention, dieses Wissen dann auch zur Ausbreitung zu nutzen."

Er legte die Hände auf den Schoss ab, ineinander gefalten.
"Dies würde also durchaus meine Prinzipien verletzen, auch wenn es zum Wohle Genuas ist. Zudem kann dabei einiges verheerende Folgen haben. Und diese können schwer mit einkalkuliert werden, das nicht alle absehbar sein werden. Was, wenn die Krankheit dennoch die Menschen befällt? In solch ein Vorhaben müsste viel Zeit und Anstrengung und auch Kontrolle gesteckt werden, sodass es gelingt...oder wir entvölkern durch einen Unfall oder ein Versehen plötzlich ganz Genua."

Er musterte den Banu Haqim in Gedanken versunken.
"Schwierig..."

Ein langes Schweigen...

"Aber ...interessant..."
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Benjamin
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Re: [1037] Wer ist ein guter Junge? [Benjamin, Galeno]

Beitrag von Benjamin »

Benjamin nickt... langsam, er versteht und kommt ebenso wie sein Gegenüber ins Grübeln. Seine Wachen Augen fahren über die Szenerie.
"Es ist also machbar. Aber natürlich sind alle eure Einwände berechtigt. Würdet ihr es trotzdem versuchen wollen werter Galeno? Ich kann schwer einschätzen wie viel Zeit euch so etwas kosten wird, aber es ist sicherlich nicht falsch zu wissen wie man tötet wenn später versuchen will einen Mord aufzuklären." er hebt eine Augenbraue und einer seiner Mundwinkel zieht sich leicht hoch.

"Falls ihr sie braucht nehmt euch soviel Zeit wie nötig. Besser dies wird eine Sache die die Sache ein für alle Mal regelt. Wenn man sie mit Gift töten würde, müsste man sie drei Jahre später wieder töten und weitere drei Jahre später wieder und so fort. Wir werden kaum alle auf einmal erwischen und sie vermehren sich rasant. Ich bin auch bereit euch alleine für den Versuch zum kompensieren, wenn ihr mich über den Stand der Forschung auf dem Laufenden halten würdet und ich wenn möglich einen Einblick darin erhalten könnte." er wirkt definitiv interessiert.

"Mir fiel gerade auf, als Ich über Quinto sprach, dass ihr nicht gerade erfreut darüber schient? Warum ist dem so und was kann Ich dagegen tun das dem nicht mehr so ist? Ich hörte bereits das der Clan Kappadozius zumindest mit Quinto al Mare verbandelt war. Wurde ein Außenposten im Krieg zerstört? Haben Diener oder Menschen unter eurem Schutz ihr leben verloren?" das Gesicht Benjamins zeigt eine Spur Besorgnis.
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Nubis
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Re: [1037] Wer ist ein guter Junge? [Benjamin, Galeno]

Beitrag von Nubis »

"Ich habe mich bisher wenig mit Tieren auseinandergesetzt. Mein Augenmerk, wie erwähnt, lag und liegt in der Heilung des Menschen, indem ich unter anderem den Tod mit betrachte. Warum stirbt derjenige und wie kann es verhindert werden. Ursachenforschung. Ich denke, dass dies auch auf Hunde übertragbar ist. Ich bräuchte eine Meute Hunde, müsste ein paar kranke Tiere finden, was sicherlich in Clavicula in einer Nacht möglich sein wird und dann die Versuche beginnen. Natürlich auch am mensch, denn wir wollen diese schliesslich geschützt wissen, nicht wahr? Also ja, ich denke, es wäre möglich...."

Er zuckte mit den Schultern. "Aber auch bei einer Seuche oder Krankheit sei gesagt, dass diese schlichtweg nervig sein kann für die Opfer, aber nicht unbedingt endgültig. Was ihr mit dem Gift beschreibt, ist bei einer Seuche durchaus auch möglich. Entledigt euch aller kranken, wartet ein wenig und versucht es erneut. Möglicherweise ist die Ursache mit allen verendeten Tieren ebenfalls verschwunden und die neuen sind kerngesund und werden nicht krank. Die Ursache müsste also eine sein, die ganz Genua heimsuchen müsste...eine Ausrottung aller Hunde.... oder die eben auch wieder neue Tiere befallen müsste. Im Boden, im Wasser? In ihren Schlafstätten?"

Nun schmunzelte er leicht. "Wie viel zählen Hundeleben im Tausch Leben gegen Leben?"

Als er erneut Quinto anstiess, wischte Galeno dies mit einer etwas leicht genervten Handbewegung bei Seite.
"In Quinto al Mare sorgte ich einst für das Ende einer Seuche, zumindest war sie nach meinem Zutun verebbt. Daraufhin ergaben sich Handelsbeziehungen mit jener Kainitin, die ihr Stolz dahingerafft habt... Bevor ihr mit der See der Schatten unsere Ufer erreichen konntet, war es zu einem Handel gekommen, bei welchem ich und mein Partner die kleine Festung als Wirkstätte überlassen bekommen hatten. Wir waren gerade dabei...einzuziehen, als nun, eure Männer Quinto al Mare angriffen, meinen Ghul hinaus warfen und...."

Er schüttelte mit dem Kopf. "Nun ist dort ein Wirken vorerst undenkbar und ich habe meine Pläne für Genua überdacht. Wahrscheinlich ist dies ohnehin nicht mehr notwendig mit der neuen Aufstellung der Liktoren und der Ernennung eines Seneschall.
Lediglich der Anschluss an einen eigenen Hafenanleger wäre weiterhin äusserst praktisch gewesen.. zu schade..."

Die letzten Worte trugen etwas mit sich, was die Welt ein klein wenig trauriger erschienen liess. Als wenn Genua eine schöne Chance dadurch verloren gegangen wäre.
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Benjamin
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Re: [1037] Wer ist ein guter Junge? [Benjamin, Galeno]

Beitrag von Benjamin »

Benjamin klopft mit den Fingern auf die Tischplatte seine Augen huschen schnell von Galeno zu seinem Begleiter und wieder zurück. "Ich bin ehrlich ich will mich mit den Einzelheiten dieser Sache nicht wirklich auseinandersetzen. Ich habe weder genug Wissen noch die Muse. Ich habe andere Aufgaben denen Ich nachgehen muss. Und die Unfähigkeit meiner Liktorenkollegen macht die ganze Sache nicht einfacher. Was Ich wissen will ist ob ihr euch dieser Aufgabe annehmen wollt und was euer Preis ist."

"Quinto al Mare wird... schwierig. Aber Ich sehe euren Unmut und bin gewillt diesen verebben zu lassen. Ich könnte mir vorstellen euch und eurem ... Partner ein kleines Anwesen in Pontedecimo errichten zu lassen, wo ihr etwaigen Studien, zum Beispiel dem der Seuchenkunde, nachgehen könntet. Es hat zwar keinen Anleger aber es ist fernab von neugierigen Augen und an einer Handelsstraße gelegen. Klingt das nach etwas, was euch euren Verlust in Quinto vergessen lassen könnte und von weiteren Investitionen in das Fischerdorf abhalten könnte?*" Galeno merkt, dass Quinto in irgendeiner Weise wichtig sein musste.... mal wieder, auch wenn Benjamin kein direktes Interesse daran zeigt.

"Was meintet ihr genau mit ihr habt eure Pläne überdacht und was hat das mit der Aufstellung der neuen Liktoren und dem sehr verehrten Sensenschall zu tun?" hier wirkt Benjamin noch einmal sehr interessiert.


*Benjamin (Adrian)heute um 14:39 Uhr
/roll 7d10
SidekickBOTheute um 14:39 Uhr
@Benjamin (Adrian): 7d10 = (4+4+6+1+7+8+9) = 39 (2Erfolge zum Verbergen von Gefühlen)
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Re: [1037] Wer ist ein guter Junge? [Benjamin, Galeno]

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"Nun..halten wir fest...." meinte der Kappadozianer ernst.
"Diese Aufgabe ist wichtig für einen jeden Kainiten hier in Genua, wenige haben sich bisher so umfassend mit Seuchen beschäftigt, es ist zeitintensiv, hält mich von wichtigen sonstigen Arbeiten ab, bietet Gefahren im Ansehen, sollte etwas unschönes dabei geschehen....alles in allem sehr umfangreich und auch nicht gerade mit wenig Kosten und Risiken verbunden. Die Erwähnung beim sehr verehrten Seneschall, falls dies gelingt mag reizvoll klingen, doch ich leistete einen Schwur und dieser richtet sich nicht danach, wo ich schlussendlich bei wem hoch im Kurs stehe und oder nicht. Dieser Antrieb mag anderen gefallen, mir nicht. Für mich ist wichtig, dass sich Genua zum Positiven hin verändert....und dafür gibt es unzählige Projekte."

Es klang fast so, als würde er die ganzen Schwierigkeiten aufzählen, da er ohnehin wenig Interesse daran zu haben schien. Er ging sachlich dabei vor, sehr neutral in der Tonlage.

"Ich möchte einen ähnlich schwierigen, aber noch offenen Gefallen dafür, denn aktuell kann ich euch noch nicht genau mitteilen, ob ihr für eine meiner Projekte etwas tun könntet. Ich bin noch am Sichten einiger Informationen. Ich würde euch also später Bescheid geben und dann können wir dies noch einmal genauer besprechen. Derweil werde ich allerdings Zeit sparen und mit der Forschung so schnell wie möglich beginnen, da es uns nichts nützt, wenn die Hunde erst in fünfzig Jahren verschwinden."

Und ja, irgendwas hatte er in Aussicht, das konnte man an seiner Stimmung durchaus erkennen. Doch schwer zu sagen, was es war.

Bei Quinto al Mare schüttelte er mit dem Kopf. "Vergesst es. Pontedecimo ist zu weit weg für mein Wirken, denn dafür benötige ich die Nähe zu Genua. Und wirkliches Interesse an dem Fischerdorf selbst hatte ich nie. Weswegen eine Investition dort nun reine Zeitverschwendung ist. Die Kraftanstrengung nutze ich dann lieber für Projekte, die Genua bereichern. Man sollte nur hoffen, für denjenigen, der es gern sein Eigen nennen will, dass die Seuche dort wirklich besiegt wurde, die einst dort herrschte. Manche Menschen erinnern sich noch sehr deutlich daran und mag man einigen Gerüchten glauben, so kämpft wohl nun Nervi damit. Dieser Süden Genuas hat es in sich, sage ich euch...."

Dann schwieg er einen Moment..sollte er es dem Liktor mitteilen? Warum nicht. Und wenn es jemand anderer schuf, so war es eben so.
"Vor dem Krieg hielt ich es für angebracht ein Projekt ins Leben zu rufen, welches sich mit der verbesserten Kommunikation zwischen den Liktoren beschäftigte. Gesicherte Niederschriften zu Sachverhalten, auf die jeder Liktor gleichermassen Zugriff hat, um auch bei getrennten Aufgaben gemeinsam agieren zu können. Beispielsweise eben auch zu erkennen, ob Fälle möglicherweise eine gemeinsame Ursache haben, obwohl sie bisher getrennt voneinander betrachtet wurden. Eine Chronik für Liktoren, verwaltet durch einen Chronisten. Eine zentrale Stelle, in der jederzeit die Ergebnisse abgefragt werden können. Eine bessere Vernetzung untereinander und somit auch eine Entlastung des damaligen Blutvogtes. Dafür wäre das Anwesen gut nutzbar gewesen. Inklusive Räumlichkeiten für Gefangene und deren Verhör oder Untersuchung. Jedoch weiss ich nicht, ob dies noch in der jetzigen Konstellation erwünscht ist. Restlos alle am Projekt Beteiligten sind weggebrochen oder besitzen neue Ämter und somit neue Aufgaben. ich wollte dies noch einmal beim hoch verehrten Seneschall anbringen...."

Er hielt es offen, ob er nun noch einmal den Versuch wagen würde oder es verebben lassen wollte. Zumindest war es ihm einst wohl recht wichtig gewesen.
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