[1037] Was lange währt wird endlich gut [Angelique, Benjamin]

[Benjamin]

Benjamin wirkt leicht überrascht. "Ihr vermittelt Söldner? Wenn Ich an einer kleinen Zahl, nehmen wir einfach mal zehn Männer an, gut ausgebildeter Veteranen interessiert wäre, was würde mich das kosten?" anscheinend hat er Bedarf.

"Sehr gut, informiert mich wenn es um die Geldmittel oder andere Dinge geht die Ich bereit stellen kann und von welcher Investitionsmenge wir sprechen. Die anderen Parteien sind für mich nur wichtig wenn sie aus dieser Unternehmung, aufgrund eigener Streitigkeiten, eine Zielscheibe machen." manchmal war es von Vorteil wenn es keine persönlichen Verbindungen gab.

Zu ihrer Aussage bezüglich des Orakelspruches nickt er leicht. "Ich verstehe. Dann lasst es uns auch dabei belassen. Ich werde mit meinen Überlegungen ebenso verfahren und sie vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt offenbaren.

[Angelique]

Oh, und wie sie ihm erklärte, wie viel Vermittlung und Unterhaltung einer solchen Schar kostete und wie es variierte je nach Qualität, Ausrüstung und Herkunftsgebiet der Söldner.

Sie vermittelte tatsächlich den Eindruck, sehr viel von dem Söldnergeschäft zu verstehen.
Haarklein erklärte sie die Bedingungen eines solchen Geschäfts und die Risiken. Außerdem gab sie nützliche Tipps, wie man Kosten senken konnte und welche Söldnerarten für welche Funktionen wie Wachschutz oder Eskorte am besten geeignet waren.

Sie zauberte sogar einen kleinen uralten und abgegriffenen Zettel hervor, auf dem ein Mustervertrag zu lesen war.
"Nostalgie", meinte sie dazu. "Ich habe ihn immer noch dabei, wie damals, bevor Roger von..."

Sie brach ab und ihre Lippen wurden schmal. Mit künstlicher Fröhlichkeit überspielte sie es.
"Wie seltsam, der Schmerz wird nicht weniger mit den Jahren, nur bittersüßer."

[Benjamin]

"Der Schmerz ist zumindest bei mir nicht bittersüß, sondern überkommt mich in manchen Nächten eher wie ein Schauer." man könnte ihm Taktlosigkeit unterstellen, aber er scheint so zu wirken als ob ihm das gerade gesagt sehr wichtig wäre und er es komplett ernst gemeint hätte.

"Habt ihr zufällig gerade jemanden an der Hand den ihr vermitteln könntet werte Angelique. Ich brauche nicht viele fünf Männer sollten ausreichen, mir kommt es mehr auf die Qualität an als auf Masse." gibt es jemanden der diesen Anforderungen genügt. DIese Frage sieht man deutlich in seinem Gesicht.

[Angelique]

"Qualität ist schwierig zu bekommen und teuer. Aber ich arbeite dran. Die Milites, die sich als Söldner verdingen, werde mehr und mehr. Ich empfehle Normannen, wenn Reiter gewünscht sind, und Sachsen und Franken, wenn es um gepanzerter Fußsoldaten geht. Ungarn und Armbruster aus Maine sind die besten Schützen. Ich würde gerne Arbrustschützen in Genua selbst ausbilden lassen, hatte aber eine Rückschlag und auch Ajax ist aus dem Rennen, mit dem ich das machen wollte."

Sie runzelte die Stirn. "Ich vermittle keine Söldner, um sie gegen Unseresgleichen vorgehen zu lassen. Die Stille wäre gefährdet. Oft genug wurde diese kleine Einschränkung ignoriert von Vertragspartnern und gute, schwer ersetzbare Männer wurden verheizt."

[Benjamin]

Benjamin hebt abwehrend die Hände vor seinen Körper bei den letzten Worten Angeliques. "Niemals, Ich bräuchte einige gut ausgebildete Männer um gewissen Unternehmungen meinerseits etwas Sicherheit zu bieten. Was Ich damit meine ist, sie sollen als Leibwächter oder ähnliches dienen. Ich habe keinerlei Interesse daran Söldner gegen unsereins oder gegen die Egel ins Feld ziehen zu lassen um dort ihr Leben sinnlos zu vergeuden. Nichts liegt mir ferne als das! Unsere Art und die der Menschen sollte so wenig Kontakt wie möglich haben!" In seinem Gesicht sieht man sogar so etwas wie Abscheu vor dem Gedanken. Seine Reaktion wirkt nicht gespielt sondern vielmehr als komme sie aus tiefer Überzeugung.

"Wenn Ich mich um Probleme kümmern will, so tue Ich das selbst. Ihr meintet ihr würdet gerne Armbrustschützen ausbilden lassen? Was würdet ihr dafür benötigen? Könntet ihr die Lehrer stellen? Seht Ich suche nach Möglichkeiten um Geldmittel langfristig anlegen zu können. Weswegen Ich auch Interesse an den Handelsbeziehungen bekundet hatte. Arbeit für die Menschen dieser Stadt, sodass sie auf lange Sicht eine peraspektive haben und ihr Leben so leben können wie es für sie vorhergesehen war."

[Angelique]

"Seht ihr, ich habe nachgedacht. Bögen sind momentan immer noch die Hauptwaffe für Seesöldner. Bogenschießen zu lernen aber dauert Jahre. Und mit der Takelage und den Segeln der modernen Schiffe, Ich wisst schon, die mit den Rechtecksegeln der Normannen, ist das Schußfeld und das Spannen stark eingeschränkt. Nicht so mit der Armbrust, die man wie ein kleines Geschütz auf der Reling anlegen könnte, oder verdeckt aus dem Krähennest.

Und das Beste ist: man lernt Armbrustschießen in Wochen und das Zielen ist furchtbar einfach. Ein kleines Mädchen könnte es spielend lernen."
Sie grinste dabei, als wüsste sie das aus eigener Erfahrung.

"Jeder gute Sergeant meiner Söldner aus Maine könnte so etwas dem dümmsten Bauernjungen beibringen. Man bräuchte nur eine Akademie in einer Garnison in Hafennähe, damit man sie auch schnell vermieten kann und sie bei der Verteidigung der Stadt sofort einsatzfähig wären. Ich hatte mit Ajax just eine solche geplant gehabt, als ich in Torpor ging. "

[Benjamin]

Benjamin überlegt. „Ihr sucht also nach jemandem der eine Schule aus dem Boden stampfen könnte am besten in Hafennähe? Ihr könntet die Lehrer stellen?“

„Ich würde mir überlegen ob das eine Möglichkeit zur Investition sein könnte. Bis dahin könntet ihr ja eure Partner darüber befragen ob sie Interesse an einer Kollaboration wären bezüglich des Handels.“

[Angelique]

"Das werde ich tun. Solange Profit herausspringt, werden die übelsten Feinde alle Streitereien vergessen. So ist die Natur dieser Bestien."

Auf die Frage nach den
"Ja, ich könnte erfahrenen Söldner zu Sergeanten machen, dann hätten sie auch ein Altersgeld, das nicht zu verachten ist.
Söldner kann man nicht ewig sein und für viele, die solange leben, bleibt nur der Bettelstab anstelle des Speers.
Sie könnten sich dann auch niederlassen und ihre Bastarde zu Erben machen. Eine neue, bessere Klasse von Milites wäre geboren."

Eins musste man ihr lassen: Sie dachte wirklich progressiv und visionär. Ein bodenständiges Orakel sozusagen.

[Benjamin]

Benjamin zieht aus seinem Mantel ein Messer, wo man kurz falsches denken könnte, doch er nutzt ihn um in den Stein ein Bild zu ritzen. Es ist ein sehr vereinfachtes Haus. Währenddessen spricht er einige Worte in Arabisch

""Jeder nun, der diese meine Worte hört und sie tut, den werde ich mit einem klugen Mann vergleichen, der sein Haus auf den Felsen baute;
Und der Platzregen kam herab und die Ströme kamen und die Winde wehten und stürmten gegen jenes Haus; und es fiel nicht, denn es war auf den Felsen gegründet." somit habt ihr euer Haus wieder werte Angelique und wir werden sehen ob wir noch weitere Häuser zusammen bauen können." er schaut grinsend von der Zeichnung hoch.

"Habt ihr noch Themen, ansonsten würde Ich mich auf den Weg machen werte Angelique?"

[Angelique]

Nachdem sie interessiert dem Spruch gelauscht und das Ritual verfolgt hatte, setzte sie feierlich den Bibelspruch fort: "Und jeder, der diese meine Worte hört und sie nicht tut, der wird mit einem törichten Mann zu vergleichen sein, der sein Haus auf den Sand baute; und der Platzregen fiel herab, und die Ströme kamen, und die Winde wehten und stießen an jenes Haus; und es fiel, und sein Fall war groß."

Sie ließ bei diesen Worten den verhuschten, fiebrigen Blick über die Silhoutte der Stadt gleiten. An einigen Stellen schien sie dabei zu verweilen.

"Es gibt bestimmt noch tausend Themen, die ich mit Euch besprechen möchte, aber so eine einzelne Nacht währt nicht ewig."

Als die Sprache auf weitere Bauvorhaben kam, musste sie schief grinsen. "Ich habe da einen gewissen Baumeister... an der Hand", meinte sie, "der kann solche Dinge gut und diskret erledigen und hat dabei auch unsere speziellen Bedürfnisse im Auge."