[1037] Besitzverhältnisse [Avelina, Toma]

[Toma Ianos Navodeanu]

Sie waren seit dem aschenen Pakt nicht mehr in San Donato gewesen, hatten daher auch keinen der Aushänge gesehen und fanden an einem Tag das Elysium geschlossen vor. Nun gut, dann ein ander mal, es war kein Problem während der Jagd ohnehin auf dem Weg vorbei zu sehen.

So gelangten sie auch an einem feria tertia endlich in die bekannten Hallen und sahen sich um ob die Hütern selbst anwesend wäre oder ein Diener ihrerseits.

Die Aushänge ignorierten sie dabei und traten direkt ins Mittelschiff und schauten sich um was sich verändert hatte, abgesehen von den offensichtlich leer daliegenden Nischen in denen bisher ihre Werke gestanden hatten.

Dabei trugen sie ein gänzlich anderes Gesicht, als noch in der Nacht der Versammlung und die Nächte danach. Es blieb ein männliches und eine italienische Abstammung konnte man vermuten, doch es war ein anderer Mann, mochte man meinen.

[Avelina di Braida]

Tatsächlich wirkte San Donato ruhig und verlassen. Jeder der eigenen Schritte war zu hören, wenn man durch das Kirchenschiff lief... doch welche Kirche war schon des Nachts bevölkert?

Trotz der Abwesenheit der Statuen wirkten die Nischen jedoch nicht ganz so leer. Sie waren dekoriert worden. Verzierte Stoffe, Tontöpfe mit grün sprießenden Gewächsen und große Kerzen, sowie Laternen mit teils buntem Glas, welche den Innenraum in ein warmes Licht tauchten.

Weiter vorne, in einer dunkleren Ecke, konnte man schließlich die Gestalt der Hüterin ausmachen. Sie hatte die Schritte vernommen, erhob sich und kam auf den nächtlichen Besucher zu. Mit zur Seite geneigtem Kopf, in ein Himation gehüllt welches ihre Gestalt und ihr Gesicht nicht gleich offenbarte, betrachtete sie die vermeintlich fremde Gestalt.

„Was führt euch zu solch später Stunde nach San Donato, Reisender?“ fragte sie mit sanfter, leiser Stimme, während sie auf ihn zu trat und nach jenen kleinen Anzeichen suchte, die ihn als einen der ihrigen entlarven würden. Die Farbe der Haut? Ein Heben und Senken des Brustkorbes?

[Toma Ianos Navodeanu]

Toma blickte die in diesen fremdartiges Gewand gehüllte Frau an und erkannte sie doch an ihrer Stimme und dem Fakt, dass sie bereits diese altertümliche Kleidung zuvor getragen hatte, jedoch etwas anders. Sie hatten selbst nie gelernt es zu binden, als sie ihnen den Stoff geschenkt hatten, aber sie hatten ihn getragen. Sie nickten ihr leicht zu.

"Werte Hüterin? Wir hatten eine solche Begegnung schon einmal zuvor. Wir sind Toma und hier um mit euch über unsere Statuen zu sprechen." Der Blick des fremden Mannes ging zu den Nischen mit den Pflanzen und Laternen. "Sie sind offensichtlich nicht mehr da. Habt ihr Pläne mit ihnen?"

[Avelina di Braida]

Sie schob das Himation, welches eigentlich nicht mehr war als ein großes Tuch, von ihrem Kopf und blickte Toma entgegen. Stirnrunzelnd, die Augen leicht verengt, als versuche sie irgendwo in der Gestalt jenen Toma zu entdecken, den sie kennengelernt hatte.
Dann nickte sie sacht.
„Werter Toma. Ihr seid es ohne Zweifel, wie immer kommt ihr gleich zum Punkt.“

Sie lächelte kurz, jedoch ein Lächeln welches die Augen nicht erreichte.
„Eure Statuen... Natürlich sind sie in Sicherheit. Es ist ein Jammer sie nicht ausstellen zu können, ob der neuen Auflagen unseres sehr verehrten Seneschall. Ich muss eingestehen sie sind von äußerster Kunstfertigkeit und wunderschön.“

Ihr Blick wanderte zu den leeren Nieschen.
„Ich würde euch gerne sagen, dass ich sie wieder ausstelle, doch um die Stille zu wahren sind wir wohl gezwungen alle ein paar Opfer zu bringen. Da es euer Eigentum ist, steht es euch natürlich frei sie wieder mitzunehmen.“
Es schien nicht gelogen, dass sie viel von Tomas künstlerischen Fähigkeiten hielt.

[Toma Ianos Navodeanu]

"Natürlich. Wir könnten auch palavern mit euch. Doch das Wetter oder wie hübsch die Pflanzen den Platz unserer Statuen ausfüllen...ist kaum von Belang. Wir könnten auch sagen wie schön ihr heute Abend ausseht, doch ihr verhüllt euch zu sehr und wir beide wissen dass wir es nicht ernst meinen würden.
Was wir wohl aber noch euch überbringen wollen sind Glückwünsche für euer Amt. Ihr habt es euch sicher verdient. Verzeiht, wenn das beleidigend klang, nur wissen wir nicht was ihr so getan habt, aber der Prinz hat euch offenbar für eure Dienste belohnt." Es lag auch tatsächlich kein Unbill in ihrer Stimme als sie das sagten. Vielleicht waren sie eben nur so unempathisch wie sie oft wirkten oder es war ihnen schlicht egal, dass sie ungehobelt wirkten. "Das Elysium ist jedoch nicht mehr jede Nacht geöffnet?"

"und ihr habt recht. Es ist in der Tat bedauerlich was die vergangenen Nächte für Konsequenzen nun gebracht haben." Woran sie auch Schuld waren. "Die Stille..." sie seufzten. "...muss geschützt werden. Daher verstehen wir durchaus warum die Statuen nicht mehr hier stehen. So nehmen wir sie also gern wieder zurück."

[Avelina di Braida]

Sie runzelte sacht die Stirn bei seiner Erklärung, wenngleich sie mit dem meisten konform ging. Sie waren über jenen Punkt hinaus, da man über Nichtigkeiten plauderte, der Etikette wegen. Die Glückwünsche erwiderte sie mit einem leichten Nicken.

„Ich... verhülle mich? Nun, das ist mir nicht bewusst, aber ich nehme es als Kompliment.“ erwiderte sie nüchtern, „Und ja, leider ist es uns wie ihr wisst untersagt eine Gewisse Anzahl an Blutsgebundenen zu überschreiten. Was es erforderlich macht, dass ich persönlich über das Elysium wache, damit wenigstens das von mir aufbringbare Maß an Schutz geboten ist. Eine ausgebildete Wachtruppe, wie Acacia sie stellte, ist somit unmöglich. Doch... nun... der sehr verehrte Seneschall hat es so entschieden.“

Sie nickte sacht zu den Statuen.
„Es ist bedauerlich eure Kunstwerke nicht weiter ausstellen zu dürfen. Trotz unserer Meinungsverschiedenheiten halte ich euch für einen äußerst begabten Künstler.“

[Toma Ianos Navodeanu]

Ein Kompliment? Toma musterte sie ein wenig irritiert. Sie hätten es nicht so aufgefasst und es nicht so gemeint, doch andere waren mitunter seltsam.
Sie nickten auf ihre Aussage.
"Ja. Es wurden uns Grenzen auferlegt, die mitunter schwierig einzuhalten sind." Sie unterließen es preis zu geben wie sie dies alles empfanden. Doch es war offensichtlich dass die Hüterin nicht erfreut darüber war. Wie viele andere.

"Wir danken euch" sie neigten leicht den Kopf auf ihr Kompliment hin. "Wenn wir die Zeit hätten würden wir euch anbieten euch andere Kunst zu fertigen die weniger die Stille gefährdet, doch dazu kommen wir in nächster Zeit leider nicht. Viel hat sich verändert und wir alle haben neue Aufgaben bekommen, nicht wahr? Gedenkt ihr San Donato zu halten als Elysium?"

[Avelina di Braida]

Sie nickte, „Schwierig besonders mit Blick auf einen öffentlich Raum wie das Elysium.“ sie hob sacht die Schultern, „Doch da es nun eure Kunstwerke hier nicht mehr zu bewundern gibt, scheint diese Örtlichkeit doch eher reduziert auf neutralen Boden für Gespräche, sowie ein Ort, an dem man seinem Glauben nachgehen kann. So denke ich zwei Nächte von sieben werden genügen um diesen Raum zu schaffen. Zögert jedoch nicht zu fragen, wenn ihr eine andere Nacht benötigen solltet.“

Ein leichtes Zögern folgte.
„Ich glaube nicht, dass Seitens der Obrigkeit ein anderes Elysium als San Donato gewünscht wird. Ich gebe zu ich würde es nur allzu gerne verlegen. Allerdings würde dies auch noch sehr lange dauern, die Aufgabe die ihr mir als Herold einst gabt ist zwar abgeschlossen, und der Garten ist wahrlich prachtvoll geworden, doch der sehr verehrte Seneschall hat ihn wie ich hörte in seinen Besitz übergehen lassen in jenen Nächten.“

[Toma Ianos Navodeanu]

"Werden es immer dieselben Nächte von sieben sein?" fragten sie bezüglich der Öffnungszeiten.

"Wir haben Zeit. Selbst wenn es ein neues Eylsium erst in 30 Jahren geben sollte...ihr solltet es anstreben, wenn ihr es wollt. Ihr seid die Hüterin oder wurde euch explizit gesagt vom Prinzen, dass es kein anderes als San Donato geben soll?" Sie zogen eine Augenbraue hoch und blickten sich in der kleinen Kirche um.
"Es gäbe wirklich bessere Orte und nachdem so einige Menschen von uns wissen und daher vermutlich auch von diesem Ort, wäre ein neues geheimeres Elysium nicht verkehrt." Nicht dass sie sich dort dann öfter aufhalten würden. Sie hatten kein Interesse an sozialer Interaktion, wenn es sich vermeiden ließ. Doch wenn man die Sicherheit und Stille derzeit bedachte...
"Wie kam es dass der sehr verehrte Seneschall euren Garten nun hält?"

[Avelina di Braida]

Sie nickte auf seine Frage.
„So nichts wirklich bedeutendes dazwischen kommt, sollte ich immer in jenen Nächten hier sein um das Elysium zu öffnen. Mir liegt daran anwesend zu sein, zumal eine derartige Wache, wie sie die vorherige Hüterin stellte, mit den derzeitigen Auflagen nicht möglich ist.“

Ein sachtes Kopfschütteln folgte.
„Mit Sicherheit könnte ich ein zweites Elysium eröffnen, doch ich kann nicht an zwei Orten zugleich sein. Und abermals würde sich da die Frage stellen, wer sonst über das Elysium wachen soll. Was den Garten betrifft... ich weiß es nicht genau.“
Sie zögerte einen Moment. Toma war sicher keine Person des Vertrauens für sie.
„Ich hatte den Garten in die damals richtigen Hände dafür gegeben. In die der Hüterin, immerhin sollte es ein Elysium werden. Eine Antwort habe ich leider nie erhalten, vorher kam es zu ihrer Vernichtung. Das nächste was ich hörte war, dass der sehr verehrte Seneschall ihn nun sein eigen nennt.“
Vermutlich würde Toma erkennen können, dass dies eine höchst weitläufige Umschreibung dessen war, was passiert ist, wenngleich nicht gelogen.


Rausreden
@? Avelina (Mona) rolled 31. (5 + 5 + 4 + 9 + 7 + 1 = 31) = 1 Erfolg