[1037] Taurus [Ilario, SL]

[Juni '20]
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Il Canzoniere
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[1037] Taurus [Ilario, SL]

Beitrag von Il Canzoniere »

Die hell leuchtenden Sterne begleiteten ihn bereits eine Weile. Einen Schritt vor den anderen setzend, hatte er die Promenaden Mascharanas passiert, die Straßen Raveccas durchlaufen und gegen ein Handgeld die Porta Soprana durchschritten. Er hatte nach mehreren hundert Metern die Straße verlassen und war querfeldein über die Felder gelaufen.
Zwei Stunden hatte es gedauert bis er wieder einen Weg kreuzte den er dann auch nahm. Dann und wann irritierte es ihn und er dachte darüber nach was er hier tat, während seine Beine ihn immer weiter zogen. Als ob sie einen eigenen Willen hätten. Oder zumindest ein Ziel dessen Erreichung er sich nicht entgegenstellen wollte.

Umso weiter er von Genua fortgelangte, umso schlechter wurden die Straßen. Teilweise waren sie staubig, teilweise - besonders im Schatten der Bäume - mit Eicheln, Kastanien, Bucheckern oder sogar Nüssen bedeckt. Mehr als die Wildschweine, die quiekend reißaus nahmen sobald er sich näherte, je fressen konnten.
Die in der Nacht verstummten Zikaden ließen dann und wann ein Geräusch durch die lauwarme Luft ertönen und das Rauschen der Bäume gab dem Wind ein Gesicht welches nicht beruhigender hätte sein können.

Es war wirklich idyllisch. Die dunkel daliegenden Weiher der Bauern. Die Zelte der Holzfäller. Die Geräusche des Waldes und der Nacht. Irgendwo kauzte ein Käuzchen. Anderswo hob ein Hirsch den Kopf. Immer tiefer geriet er in den Wald hinein. Der bisher ansehliche Weg wurde schmaler, manchmal beinahe zu einem engen Treidelpfad, auch wenn Wagenspuren tiefe Furchen in die trockene italienische Erde gegraben hatten. Wölfe heulten jenseits der Siedlungen. Bären streiften durch die Dunkelheit. Von ihm jedoch hielten sie sich alle fern. Er war ein größeres Raubtier. Auch wenn man es der schmalen, schwarz gekleideten Gestalt mit ihrer Kapuze nicht unbedingt ansah. Auch für ihn war die Durchquerung ausgerechnet dieser Wälder mit einem gewissen Risiko behaftet, waren die Gesetzlosen die hier hausten teilweise von seiner eigenen Art. Verschlagene Räuber mit roten Augen und langen Zähnen.

Die Sorgen die in seinem Kopf aufflammten waren jedoch nichts gegen das Gefühl der Wärme die ihn wie ein Angelhaken aus Seide den nächtlichen Pfad entlangführte. Als säße er mit hinter dem Rücken gebundenen Händen auf einem Esel vor dessen Nase eine Karotte baumelte. Schritt für Schritt überquerte er kleine Bäche, umgestürzte Bäume und mit Nadeln der letzten Saison bedeckten Waldboden.

Mehr als die halbe Nacht war bereits vergangen als er endlich jenes kleine Dorf erreichte in das es ihn zog. Das es ihn ausgerechnet hierhin zog erkannte er erst jetzt, im Angesicht der unter sternklaremn Himmel daliegenden dunklen Umrisse der wenigen Gebäude. Sein feiner Geruchssinn erkannte bereits als er den Ort betrat das es nach Blut roch. Tierblut. Nicht solch süße Verlockung wie das eines Menschen, aber ausreichend um seine ganz eigene Bestie interessiert schnuppern zu lassen.

Es kam aus jener frisch gestrichenen Hütte am Rande der Siedlung. Die Tür zum Wald hinaus.
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Ilario
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Re: [1037] Taurus [Ilario, SL]

Beitrag von Ilario »

Sorge hatte sein Gesicht gezeichnet, denn der Sog hatte ihn überwältigt und gleichermaßen hatte Ilario verstanden welche Macht ihn hier erfasst hatte. Nur nicht wer diese Macht anwandte... Nicht einmal ein paar schnelle Befehle waren ihm möglich gewesen. Keine Wachen, keine Notfallpläne. Stattdessen ein einsamer Marsch durch das was einst das Revier Brimirs gewesen war oder noch immer war. Einst waren sie Verbündete gewesen, doch der Ancilla wurde nun gejagt und Ilario machte sich wenig Hoffnung ihm entkommen oder in einem offenen Kampf bestehen zu können. Ihm bliebe nur eine einzige Chance falls der Gangrel ihn angreifen würde...

Doch die Sorgen verblassten und machten neuen Platz als er sich der Hütte näherte. Er wusste wer in dieser Gegend agierte. Zuerst hatte er gedacht der Ruf könne vielleicht von Maximinianus ausgegangen sein... doch dieser hier war ungleich gefährlicher...
Das Tierblut irritierte den Schattenmystiker, vielleicht eine kultische Handlung? Nach den was er auf Sardinien gesehen hatte schien Blut der Fokus vieler Ritualhandlungen der Kainiten.

Seine Schritte führten ihn zu dem Haus, er betrat es.
Die Nächte lehren viel, was die Tage niemals wissen.
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Il Canzoniere
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Re: [1037] Taurus [Ilario, SL]

Beitrag von Il Canzoniere »

Die mit weißer Kreide an den Innenlauf des Dachfirstes gezeichneten Smbole hatte er noch nie gesehen. Dann und wann waren lateinische Verbindungswörter dazwischen zu sehen, Sinn ergaben aber auch sie nicht. Ohnehin hatte er kaum Zeit sich diese anzusehen. Seine Füße trugen ihn einfach weiter bis direkt vor die Schwelle, wo sich seine Hand wie ferngesteuert hob und am eisernen Türring zog, der sie öffnete.

Wärme schlug ihm entgegen. Der Geruch nach verbranntem Harz und Kiefernzweigen war nicht sonderlich angenehm, so als ob das Holz eigentlich noch zu feucht zum verbrennen sei, es denjenigen der es verbrannte aber einfach nicht zu stören schien. Es qualmte dadurch und der schmale Abzug im oberen Bereich der Hütte konnte kaum alles auf einmal hinausbefördern. Die enge Wärme mochte beruhigend für Menschen sein, dr Rauch wäre jedoch stickig und würde Tränen in ihre Augen treiben. Für Ilario hingegen war es gefährlich. Das Tier in seiner Magengegend wollte dort nicht hinein.

Klack. Die Tür hatte er hinter sich zugezogen, sich selbst und sein eigenes Tier damit überraschend, dann war er, unsicher und stolpernd, als ob die Wirkung jener Kraft nachließ, zwei Schritte in den Raum gestolpert und hier zum stehen gekommen. Die Hütte war leer, mit Ausnahme der am Boden ausgelegten Reisigbündel, Hölzer in verschiedenen Größen, getrocknete Moosflächen sowie mehreren Sandschneisen dazwischen. An Schnüren waren Fische und Fleisch quer durch den Raum an der Decke aufgehängt worden, als ob man die Hütte gelegentlich auch zum räuchern oder trocknen benutzte. Es wirkte alles wie ein altes, länger unbenutztes Wohnhaus, welches nun als Lager genutzt wurde. Außer Ilario war nur eine Person anwesend. Sie saß auf einem breiten hölzernen Armlehnenstuhl, der überhaupt nicht in diese Hütte passt. Dunkles, einfach aber gut gefertigte Handwerksware. Robust stand er mittig zwischen mehreren der schwelenden Feuer, der Kohlen die am Boden lag, der rauchenden Moosreste, knackenden Holzscheite und anderen Feuerquellen die Funken in die Luft geworfen hatten als Ilario die Tür geöffnet und frische Luft mit hineingebracht hatte. Auch schien es, als ob die Feuer in einem gewissen Muster angeordnet wären, mittels Sandschneisen voneinander getrennt die breit genug waren um sich darauf so bewegen zu können um sich nicht (völlig) zu verbrennen.

Direkt vor dem Stuhl und den Füßen der darauf sitzenden Person, war eine kleine, runde Fläche ausgespart worden. Gerade groß genug für eine Person. Mit offenbar feuchter Lehmerde bedeckt, die zäh wirkte und an Stiefeln, Hosen und Haut haften würde, wenn man ihr die Chance dazu gab. Eine Chance die sie offenbar erhalten sollte. Mit einer auffordernden Geste deutete der Gastgeber eben dort hin. Vorbei an zwei glimmenden Feuern von vielleicht jeweils anderthalb Metern Durchmesser ins Zentrum der Flammen. Wer hier knien würde, wäre auf Augenhöhe von Flammen umringt.
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Re: [1037] Taurus [Ilario, SL]

Beitrag von Ilario »

Alles was er sah, was er spürte, nahm Ilario auf. Jedes Detail konnte über Unleben oder Vernichtung entscheiden. Der Geste folgend begab er sich an jenen Platz der ihm bestimmt war. Das Tier, die feige Bestie, begehrte auf... und wurde durch Ketten aus eiserner Selbstbeherrschung und Willen darn erinnert wer der Herr war.*

Formvollendet, wie es außer ihm wohl kein Neugeborener oder Ancilla Genuas zustande bringen könnte, verneigte er sich tief und ließ sich in der gleichen Begegnung auf ein Knie hinab. Das Haupt und den Blick gesenkt. Dies war nicht sein Prinz, aber wenn ein solch alter Kainit einem deutete zu knien, dann tat man dies besser. Vermutlich war er schon über die Erde gewandelt zu Zeiten Mamercus, vielleicht hatten sie einander gar gekannt.

Er wartete auf ein Zeichen.


*Rötschreck nach zwei Runden abgewendet

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Re: [1037] Taurus [Ilario, SL]

Beitrag von Il Canzoniere »

Es gab mehr als ein Zeichen. Die fein geäderten Linien die an den Sternenhimmel erinnerten dort wo er kniete, erst zu erkennen wenn man so dicht herunterkam wie Ilario. Die knisternen Feuer die in einer gewissen Abfolge drapiert worden war und - auch wenn sie jetzt nicht mehr zu erkennen waren - auch die Anordnung des Feuerholzes beinhaltet haben mochten. Die in rot, schwarz und lila gehaltenen Zeichen auf der Kleidung der thronenden Gestalt. Die mit Kreide angebrachten Symboliken auf den Stuhlbeinen jener. Die bronzenen Äderungen die von den dunklen Pupillen wegführten.

Pupillen? Hatte er aufgesehen? Hatte er ein Zeichen dafür erhalten? Hatte er eben gesprochen? Ihm war so als ob er just den Mund geschlossen und damit geendet hätte. Hatte er? Was hatte er gesagt? Und wieso lag vor ihm eine einzelne, glühende Kohle? Warum brannte sein Mund so sehr als ob sich diese noch eben darin befunden hätte? Wieso schmerzte seine Hand so sehr als ob er direkt ins Feuer gegriffen habe?

Hatte er sich selbst mit der feuchten, rötlichen Lehmerde im Gesicht bemalt? Er spürte wie die dünne, aufgetragene Schicht aushärtete und Risse bildete. Wieso roch es plötzlich nach verbranntem Haar? Weshalb war das Tier in ihm in solcher Aufregung? Und... saß er hier wirklich barfüssig? Wo waren seine Schuhe?

Er erinnerte sich auch das ihm eine Frage gestellt worden war, eine die er für sich selbst beantworten müsste, nur der Wortlaut dieser kam ihm nicht mehr in den Sinn. Wieso war er hier? Wieso fühlte er sich als ob er eine Stunde lang Schwur um Schwur gesprochen hätte, jeder widersprach dem vorherigen und nur dieses seltsame Vergessen schützte ihn davor auf der Stelle wahnsinnig zu werden?
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Re: [1037] Taurus [Ilario, SL]

Beitrag von Ilario »

Er schmeckte die Asche in seinem Mund, spürte den Schmerz. Der von seiner Hand ausgehende war Ilario fast schon vertraut, wie oft hatte er sich ihn selbst schon zugefügt? Doch dies hier war anders, reichte tiefer. In das Wirrwar seiner Gedanken etwas Ordnung bringend, würde ihm gewahr was ihm hier widerfahren war. Er hatte Ilario hierher gerufen und Ilario war dem Ruf gefolgt. Er hatte ihn bestohlen, etwas entfernt.*

Der Blick seiner meergrauen Augen wanderte über die Symbole auf der Kleidung hoch zu den Pupillen der Gestalt, während seine Linke sacht die Lehmspuren auf dem eigenen Gesicht berührte. Blickkontakt war ihm anscheinend schon gewährt worden ebenso Worte. Mit sehr leiser, flacher Stimme sprach er dann:
"Was... ist geschehen... sehr verehrter Herr?"


*Geistesschärfe und Gewahrsein: @Schattenwandler (Martin) rolled 47. (8 + 4 + 8 + 2 + 7 + 8 + 10 = 47)
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Re: [1037] Taurus [Ilario, SL]

Beitrag von Il Canzoniere »

"Das frage ich dich." kam es in stark akzentiertem Latein zurück. Die Stimme glitt wie flüssiges Wachs langsam ins Bewusstsein der Harpyie. Das Volumen dahinter, die Tonlage und die tiefe Resonanz lockte einen Blutstropfen von der Konsistenz von Honig aus der Nase des Magisters. Mit geschlossenen Augen saß jener vor ihm. In der Haltung die die Mächtigen gerne für steinerne Abbilder ihrer selbst wählten wenn sie den nahenden Tod in den Knochen spürten.

Abstraktes Vokabular geisterten durch Ilarios Gedanken wie Nachbilder eines Erdbebens. Er spürte wie die Feuchtigkeit des Lehms in seine Haut einsickerte und damit mehr mitnahmen als die Summe ihrer Teile. Glutfarbener Schmerz zog sich seinen Hals hinab als habe er glühende Kohlen gegessen. Schlagartig erinnerte er sich wie er mit seinen bloßen Fingernägeln einen Sonnenkreis in die rote Hitze gedrückt hatte, mit dem Daumenabdruck den Sonnenkörper, mit seinen Nägeln deren Strahlen. Dann schob er sie sich in den Mund.

Bleierne Gelenke und poröse Knochen machten sich bemerkbar als er merkte das er schon länger hier knien musste als er sich gewahr schien. Waren es Stunden? Nächte? Wochen? Fühlte es sich so an wenn die schwere Altersstarre von den Schultern des Kainiten erhob und ihre Last mit sich nahm wie ein schwerer Vogel der die eigene Schulter verlassen hatte? Brannten seine Adern voller Feuer, dehnte sich seine Lunge als wäre sie aufgeblasen worden? Er spürte sein Herz in einem unregelmässigen dysfunktionalen Takt schlagen, getragen von so wenig greifbaren Erinnerungen wie sich verflüchtigenden Träumen. Lichtpunkte tanzten vor seinen Augen wie Glühwürmchen am Waldrand. Nahmen Formen an und änderten immer wieder ab. Taurus und Scorpio waren jene die ihm am geläufigsten waren.

"Bring mir mehr." sauste die Stimme auf ihn herab wie ein Hammer auf einen Amboss. Mit Wucht ließ jeder Vokal seine Knochen vibrieren und sein Herz einen Ton aussetzen, den es sonst machen zu wollen schien. Der Geschmack von Eisen verblieb in der Luft.
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Re: [1037] Taurus [Ilario, SL]

Beitrag von Ilario »

Er bemühte sich ruhiger zu werden, besann sich auf jene mentalen Übungen und Mantras die ihn während seiner Studien des tiefen Abbyss vor dem Wahnsinn bewahrt hatten. Dies hier war ein Ahn, vielleicht der älteste den Ilario bisher getroffen hatte, und zudem fast ebenso rätselhaft wie Kometiolos. Doch hatte Ilario unter der Hand von Lucius Valerius Galba gelernt. Hatte gelernt mit Andeutungen und Rätseln umzugehen, hatte gelernt zu überleben.

"Ihr habt etwas entfernt aus meinem Geist, habt ihn genommen wie einst Zeus die junge Europa. Ihr habt getan was euch durch Macht und Alter zusteht sehr verehrter Herr." Weder Groll noch Verzweiflung klangen mit in Ilarios Worten, er war eins damit und völlig aufrichtig. Es käme letztlich darauf an was der Ältere genau getan und welche unsichtbaren Grenzen überschritten wurden.
Die Aufforderung, der Befehl, ließen Ilario aufblicken und vorsichtig nachfragen. Seine Stimme flach wie bei einer rituellen Anrufung des Ahriman.
"Euch mehr bringen Herr? Mehr... Kainiten?"Da war kein Zweifel, sollte dem so sein, dann wüsste der Lasombra was für Kainiten es sein sollten.
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Re: [1037] Taurus [Ilario, SL]

Beitrag von Il Canzoniere »

"Neunundneuzig Schwüre in einem Labyrinth aus Stille. Finden sie den Weg hinaus, führen sie das Monstrum ans Licht. Es wird dich unter seinen Hufen zertrampeln wie einen kretischen Jüngling. Bis nur noch Blut und Knochen übrig sind." grollte die Stimme wie ein ferner Donner über dem Wasser zu ihm hinüber. Und wie ein solches Gewitter auf See wusste man nicht in welche Richtung jene dunklen Wolken ziehen würden und ob neben dem Donner auch Blitze dabei sein würden.

Auf die Erwiderung der Harpyie, die so frei von Zweifel war, schien jener wie in einem gewöhnlichen Gespräch zu antworten. Als wäre es keine Leistung bei diesen gedanklichen Sprüngen mitzuhalten. Als ob - im Gegenteil - jeder der das nicht tat auf der Strecke bleiben würde.

"Namen." forderte er dann mit einem einzigen Wort welches für das eine stand sowohl das eine als auch das andere. Ob es dem offenbar nicht ganz vollständigen lateinischen Vokabular geschuldet war oder ob er erwarte das man ihn so verstehen konnte wie er sich gab - er wollte wissen wen der Lasombra im Auge hatte. Nicht mit welchen Worten sie einst getauft wurden.

Der Geruch von Kiefernnadeln und verbrannten Knochen zog durch Ilarios Nase wie eine schwache Erinnerung an etwas das er gerade getan und schon wieder vergessen hatte. In einem Labyrinth aus Stille.
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Re: [1037] Taurus [Ilario, SL]

Beitrag von Ilario »

Bestürzung, ja Furcht, erfasste Ilario. Der Alte hatte die heiligsten, ethischen Grundsätze gegen ihn gekehrt. Dafür bewunderte, hasste, fürchtete der Lasombra diesen hier mehr als jeden anderen Kainiten der Domäne. Aber wenn er eines hatte war es Zeit, Zeit Wege zu finden mit Problemen wie diesem fertigzuwerden. Sich mit ihnen arrangieren und sie irgendwann, irgendwie überwinden. Bis dahin galt es zu überleben. Von dieser Bestürzung jedoch zeigte sich nichts in des Schattens Mimik, seinem Ausdruck oder seiner Stimme. *

"Gasparo, ein Ventrue aus etruskischer Linie. Wandelt auf der Via Regalis, ein ehrbarer Kainit. Vermutlich standhaft aber etwas unflexibel. Des sehr verehrten Lydiadas Wirken und der höchverehrten Aurores Eidbruch werden sicherlich Einfluss auf ihn haben.... Angelique, kindliches Orakel und Feindin des sehr verehrten Godeoc. Malkavianerin aus der Linie dessen den man den Ketzer nennt. Dessen Plänen sie sich widersetzte... Galeno, Kappadozianer aus dem Etruskerbund. Konvertiert zur Via Regalis. Er ist einer der Herolde Genuas und scheint ein Problem mit seinem Ältesten Benedetto zu haben... Vielleicht auch noch Vergonzo Faro, der Baumeister. Ein Nosferatu welcher sich im Geheimen schon des öfteren gegen den Willen seines Ältesten wandte. Er erhob das Wort wider ein Urteil des Prinzen und wurde jüngst zum Pharmakos verdammt. Allesamt Neugeborene."Nannte er die geforderten Namen und mögliche Details die von besonderem Interesse waren.




* Manipulation und Ausflüchte um die Gefühle zu verbergen: @Schattenwandler (Martin) rolled 59. (10 + 7 + 10 + 5 + 2 + 7 + 8 + 10 = 59)
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