[1037] Hundselend [Galeno, Anastasia]

[Nubis]

„Mauricio!“ donnerte es durch die Räume. Der Mann, dem Anastasia gegenüber stand, hatte die Stimme erhoben und klar und deutlich gesprochen. Die Kälte, die von ihm aus ging, kroch tödlich mit diesem Namen mit und jener, den es betraf, würde wissen, dass er hier schleunigst zu erscheinen hatte.

Derweil wendete sich der hohe Herr an seinen Gast.
„Werte Anastasia, euch wurde wohl die Nachricht nicht in vollem Umfang überbracht und das Wichtigste dabei vergessen. Entschuldigt dies.“

Er schüttelte leicht mit dem Kopf. Seufzte und löste dann seine Hände vom Rücken. Die Handflächen nun offen ihr zugewandt.

„Da ihr mein neues Äusseres noch nicht kennt und mich scheinbar nicht an der Stimme erkennt...stelle ich mich euch lieber erneut vor.
Galeno Fiore, Herold der Domäne Genua, Neugeborener vom Clan des Todes.“

Der Hund blieb auf Verteidigungsposition, seinen Herrn schützend.

Sein Blick wanderte zu Toni. „Er darf sich in die Küche zu Julio begeben und kann sich gern etwas stärken oder an einem Wein erfreuen.“

[Anastasia]

Anastasia entspannt und die Dolche gleiten an die Innenseiten ihrer Schenkel in eine Art Scheide an den Lederbändern. Sie verneigt sich leicht. "Anastasia die Verborgene, Liktorin der Domäne Genua, Neugeborene vom Clan der Nosferatu."
Sie schüttelt den Kopf. "Erfreut Euch widerzusehen. Gratuliere zu euerem Titel. Wie habt ihr..." Zeigt auf sein Gesicht.
Toni verkrümmelt sich , so schnell, wie er nur kann, froh, dass er endlich weg darf.
Anastasia sieht sehr entspannt aus, neugierig, ihr Schleier verbirgt das Gesicht.

[Nubis]

„Unwichtig wie...“ meinte er ruhig.
Es klopfte zaghaft an der Tür, kurz nachdem Toni aus dem Zimmer verschwand und von dem jungen Blondschopf in Empfang genommen wurde. Toni wurde gefragt, ob er etwas zu sich nehmen wolle.

Galeno wusste, wer da zaghaft klopfte und die eben freundliche Stimme des Herolds wurde schneidend.
„Herein mit dir.“
Ein kräftiger Mann in einfachen Unterkleidern trat hinein und hielt den Blick gesenkt.
„Wie hast du die Nachricht überbracht? Wort für Wort...“
Er antwortete wahrheitsgetreu und bemerkte selbst dabei, dass er etwas vergessen hatte, denn er kam ins Stocken.

Galenos Mine verfinsterte sich und er nickte in Richtung einer Tür. Zugleich strich die linke Hand über den blanken Schädel des Hundes.
„Ab in den Raum und ich höre keinen Ton von dir.“
Der Diener nickte und trat verwirrt in den Raum, einen beinahe leeren ohne Nutzen, ohne Fenster. Er schloss die Tür hinter sich.
Galeno streichelte den Kopf des Knochenköters und setzte sich dann in Bewegung.
„Spiel mit ihm..aber töte ihn nicht.“ dann öffnete er die Tür und der Hund sprang hinein. Gleich danach schloss er die Tür wieder.

Der Herold drehte sich unbekümmert nun Anastasia wieder zu. Die Stimme wieder freundlicher.
„Auch euch Glückwunsch zu dem erlangten Amt. Ich bin gespannt in welche Richtung es gehen wird und ob endlich wieder Ordnung einkehren wird.“

Ein Lächeln, aber es war berechnend kalt.
„Und daher rief ich euch auch zu mir. Wisst ihr noch, als wir über die Hunde der Melissiden sprachen? Sie zu vergiften war eine Idee. Ihr solltet die Zwinger ausfindig machen. Nun will ich dies ausweiten und hoffe auf eure Mithilfe, sodass die Liktoren bald agieren können, ohne das diese Köter dazwischen gehen.“

[Anastasia]

Anastasias Mine verfinstert sich etwas. "Die Melissandriden. Der neue Seneschall riss diese an sich, verbot sich weiter darum zu kümmern. Nahm auch meine Informanten." Sie sieht zu Boden. Die Wut über die viele Arbeit für nichts war ihr anzusehen. Doch dann hebt sie plötzlich den Kopf, ein kurzer frecher Blick streift den von Galeno.
"Es sieht gut aus." Sie lacht leise, ihr lachen, dass wohl das unsichtbare Lächeln oder Grinsen anzeigt. "Aber ich könnte mir ja die Theorie anhören... Was jemand vorhaben könnte... und wie jemand anderes dabei helfen könnte, so rein theoretisch."

[Nubis]

Der Kappadozianer schien nicht überrascht von ihrer Haltung, aber auch nicht der Tatsache, die sie erwähnte.
"Nun, einige von ihnen entziehen sich seiner Kontrolle und er nennt diese nun Egel. Um diese Unkontrollierten sollten wir uns zuerst kümmern und ihren Versuchen uns aufzuspüren. Da eure Kontakte nun fehlen, müssen wir vermutlich beinahe bei Null anfangen, aber das ist für mein Vorhaben nicht sonderlich störend. Vielleicht verschafft uns das sogar neue Sichtweisen. "

Er räusperte sich leicht.

"Die Hunde... sie sind ein gewaltiges Problem, nicht wahr? Noch immer. Vergiften ist langfristig gesehen keine Option, also forsche ich daran, etwas Langfristiges zu finden. Ich vernahm Gerüchte, dass der Clan der Verborgenen durchaus Tiere zu nutzen weiss?"

Er war sich nicht sicher, aber vielleicht konnte sie dies ja bestätigen.

"Ich habe selbst keinen besonderen Zugang zu Tieren. Ich kann sie nicht leiden und sie fürchten mich. Dementsprechend fehlt mir der Zugang zu ihnen. Ich könnte sicherlich dafür auch den werten Arash fragen, doch fürchte ich, dass sein Clan wiederum einen zu guten Zugang besitzt und mein Vorhaben nicht gut heissen wird. Bei euch weiss ich, dass ihr etwas unternehmen wollt. Ich benötige Hunde, gesunde wie kranke, für die Forschung an ihnen und ich will einige von ihnen abrichten. Sie zählen sicherlich auch nicht zu der Grenze an gebundenen Sterblichen. Seht ihr Möglichkeiten mir dabei zu helfen?"

[Anastasia]

Anastasia sieht Galeno an. Lange. Überlegend. "Wollen wir spazieren gehen? Ich kenne dieses Haus nicht. Ich weiß nicht, ob hier Ohren zuhören."

[Nubis]

"Meint ihr nicht, dass diese Ohren uns möglicherweise folgen würden?" fragte er ruhig. "Wenn ihr spazieren wollt, solltet ihr unbedingt noch einmal eure Kleidung wechseln. Ich fürchte euer Diener sitzt mit dem Rest in der Küche."
Er blickte mit hochgezogener Braue bei ihr auf und ab. Ein seltsamer Körperbau und welche Krankheiten sie wohl so entstellt hatten?
"Die Menschen dort draussen würden es seltsam finden, dass ich mit euch des Wege gehe. Das optische Ungleichgewicht..ihr versteht...ein hoher Herr in feinen Leinen und eine Frau im Unterkleid..."
Er deutete ein "Nein passt nicht" nur mit der Bewegung seines Kopfes an, der langsam, nach unten geneigt einmal hin und her schwank.

[Anastasia]

Anastasia lacht, es klingt leicht belustigt. "Wohlwahr. Lasst uns trotzdem spazieren. Draußen weht der Wind die Worte schneller fort. Und ich kann vielleicht etwas freier sprechen. Gehen wir doch über die Küche hinaus."

[Nubis]

Galenos Mine bleibt ernst, denn da war nichts zum Lachen an seiner Aussage gewesen.
Ohne zu der Tür, hinter der man einige gedämpfte, unterdrückte Laute von Entsetzen, Angst und Schmerz vernehmen konnte, zu sehen, schritt er in Richtung Aussentüre, deutete dann zur Küche.
Er selbst bewegte sich keinen Schritt weiter, blickte zu Anastasia und dann zur Aussentür.
"Ich warte." Sein Blick verriet aber auch ein "nicht lange"
"Am Strand dürften die Wellen viele Worte hinfort tragen."

[Anastasia]

Schneller als zu hoffen war, war sie zurück, in dem Kleid wie immer, es hatte nur eine dunklere Farbe als früher.
"Ich hoffe, ich war schnell genug."
Dann folgt sie ihm hinaus mit dem Gebührenden Abstand, zum Strand, von dem er sprach. Dort schließt sie zu ihm auf.
"Hunde sind an sich kein größeres Problem. Ich kann welche besorgen. Sollen es die Wachhunde sein, oder auch Straßenkötermischungen?"
Dann betrachtet sie ihn, genauer. "Ich war sehr überrascht euch beim Kriegstreffen gegen Aurore zu sehen."