So betrat er dann die Kirche San Donato und blickte sich einen Augenblick lang um. Ehe er die nächstgelegene Person demütig grüßt und ihr einen Brief an den wohlwerten Liktor Fray Diego überreichen wollen würde. Er würde abwarten ob die Person weiß was damit gemeint ist. Denn sollte sie verwirrt oder überrascht wirken, dann würde er sich noch vor der Übergabe aus dem Staub machen. Doch sollte dem nicht so sein, dann wird der Brief, nach eifriger Beteuerung, dass der Meister neu in der Stadt sei und so gut wie niemanden persönlich kenne, übergeben und der lebendige Diener verabschiedet demütig.
Der Brief wurde in einem sauberen, gut leserlichen aber nicht sonderlich herausragend schönen Latein geschrieben. Die schmucklose Handschrift eines Gelehrten.Wohlwerter Fray Diego vom Clan der Lasombra,
es hat mich überaus gefreut zu erfahren, dass es noch weitere Anhänger des heiligen Benedikt in dieser Stadt gibt. Zu eben diesen zähle ich mich auch schon seit vielen Jahren. Seine Werke sind eine Inspiration und seine Früchte gut und prächtig.
Es wäre mir eine sehr große Freude Euch kennen zu lernen und mit Euch über die aktuellen Angelegenheiten in der Stadt zu reden, denn mir ist das ein oder andere betrübliche zu Ohren gekommen. So muss ich mich auch nicht nur an einen inspirierenden Bruder wenden, sondern auch an den wohlwerten Träger eines Amtes.
So Ihr ein Treffen wünscht, dann lasst mir eine Botschaft über den selben Weg zu kommen. Oder trefft mich nach den nächtlichen Gebetszeiten im Umfeld der Kirche des heiligen Stephan an. Ich richte mich bei den Umständen des Treffens gerne nach Euren Vorstellungen.
Friede sei mit Euch und demütige Grüße,
Joanes Navarez, Neugeborener vom Clan Salubri