[1038] Der Fürst der Finsternis und die kleine Basiliskin [Angelique, Lydiadas (SL)]

[Angelique]

Die Malkavianerin kannte ein, zwei Tricks der Schattenvampire und war nicht ganz so eingeschüchtert wegen dieser unheimlichen Begebenheiten.

Sie wusste nicht so recht, ob erwartet wurde, dass sie die Kiste mitnahm oder ihre Orakelkunst hier verrichten sollte.
Da sie aber kein Interesse hatte, in naher Zukunft hier wieder vorstellig zu werden, brachte sie es hinter sich.

Seufzend öffnete sie die Kiste und nahm das Kissen hervor. Melancholie überkam sie für einen Moment. Sie meinte mit ihren gesteigerten Sinnen den Geruch der Freundin wahrzunehmen und fragte sich, ob sie eben dieses Kissen mit der alten Liebsten einst geteilt hatte.
Angelique ignorierte die Allgegenwärtigkeit des Abyss und versetzte sich in Trance, griff mit ihren Erinnerungen hinaus ins Gespinst der Gegenwart und Zukunft.

Das Gesicht kam augenblicklich und was auch immer sie nun sagte, damit würde der Schattenfürst arbeiten müssen oder an seiner Hybris zugrunde gehen.

Oracular anility 1WK
heute um 06:01 Uhr
@ Angelique (Olaf) rolled 46. (10 + 1 + 8 + 9 + 5 + 3 + 10 = 46)

[Il Canzoniere]

Erde.
Dunkle, satte, feuchte Erde. Getränkt von frischem Wasser und dem Schaben eines Pfluges der durch den Boden getrieben wurde. Dann und wann stieß er auf einen Stein, worauhin angehalten wurde und man das Geräusch einer Schaufel hörte. Denn trotz des satten, saftigen Bodens schien es sehr warm zu sein. Die wärmenden Strahlen der Sonne waren so kräftig das Angeliques Tier von Unruhe erfasst wurde. Zu eindrücklich waren die Visionen. Dann hörte Angelique Schritte.

Wasser.
Das Rauschen des Meeres und der Wellen die mit jeder Welle an den felsigen Strand geworfen wurden. Das donnern der Brandung, das schäumen der Wellen. Weißer Meeresschaum der mit Algen zusammen am Schiffsrumpf kleiner Boote entlangperlte. Die Schreie der Möwen die hungrig über der Hafenanlage kreisten und dann und wann hinabschossen, immer mit der Hoffnung etwas zu erbeuten. Dann hörte Angelique Schritte.

Feuer.
Der stechende Geruch von Qualm und Rauch in der Luft der aus der Ferne heranzog wo Gebäude brannten und Männer schrien. Züngelnde Flammen die auf Stein emporleckten, aber nicht erreichen konnten was sie wollten. Dann hörte Angelique Schritte.

Luft.
Der Blick von einer Stadtmauer hinüber zu einem kleinen Gebirgszug, ohne weiße Kuppen, aber mit kargem Bewuchs und sicherlich bereits einer größeren Kälte auf den Gipfel. Das helle Blau des Himmels strahle auf seine sandig-gelben Erhebungen hinab und mahte ein Zweifarbenspiel daraus. Dann hörte Angelique Schritte.

Das gesehene erinnerte nicht unbedingt an Ligurien, aber die weit gereiste Angelique hatte bereits ein ochen hinter der Schläfe. Wirklich unbekannt kam ihr das ganze nun auch nicht mehr vor. Es machte keinen gigantischen Eindruck, eher nach einem kleineren Städtchen, aber trotzdem schien dort einiges zu passieren.

Lydiadas hingegen beobachtete die Malkavianerin in der kleinen Gestalt mit stoischem, ruhigen Blick. Ließ sie ihre Arbeit tun und wartete bis sie der Meinung war das sie genug gesehen hatte. Dann blickte er fragend drein.

[Angelique]

Angelique gab buchstabengetreu die Eindrücke wieder, die Vision ihr gegeben hatte. Sie hatte lange zuvor gelernt, nicht selbst zu interpretieren, wenn sie die Pythia für andere machte.
Der Auftraggeber würde es deuten müssen, was sie gesehen hatte.

Einzig fragte sie sich selbst im Stillen, ob sie diese Vista verorten konnte, vielleicht am Bauwerk des Gotteshauses, oder ob die Schritte, die sie gehört hatte, männlich oder weiblich waren oder gar einer ihr bekannte Person gehörten.

[Il Canzoniere]

Ein Nicken seinerseits, dann ein stilles Grübeln als würde er einen Moment darüber nachdenken. Einem Gedanken schien er einen Moment zu folgen, dann wandte er sich wieder der Malkavianerin zu: "Danke. Das könnte sich als hilfreich erweisen." nahm er die Prophezeiung erst einmal auf.

"Ihr kanntet sie doch recht gut. Wisst ihr welche Sprachen sie beherrschte? Ob sie über Blutsdiener verfügte die fremde Sprachen beherrschten? Falls ja: welche? Wann war euer letzter Kontakt mit ihr? Und sagte sie etwas das auf einen Fortgang aus Genua rückschliessen ließ?" stellte er ein paar Fragen die ein wenig eingrenzen sollten was Angelique soeben prophezeit hatte.

"Würdet ihr euch freuen sie wiederzusehen?"

[Angelique]

"Oh, sie war gebildet, fürwahr. Das alte Griechisch und Latein kamen ihr wie ihre Muttersprache vor, obwohl sie das neumodische Griechisch der Oströmer von Kindheit an sprach. Und auch von der Sprache der Sarazenen kannte sie, was wir miteinander in Symposien lernten.

Aber ansonsten vermag ich Euch wenig zu sagen, da ich zur Zeit ihres Verschwindens... unpässlich war und erst lange danach gerettet wurde."

Sie seufzte leise lächelnd. "Oh, sehr würde ich freuen, wenn sie wiederkäme. Allerdings weiß ich nicht, wie sehr die Jahrzehnte uns entfremdet haben. Ich bin nicht mehr die, die sie kannte. Und vielleicht ist umgekehrt es ihr ähnlich ergangen.
Trotzdem würde viel allein um eine Nachricht, dass es ihr wohl ergeht, geben. Sie war wie eine Schwester für mich."

[Il Canzoniere]

Ein knappes Nicken folgte. Offenbar war das keine Aussage die ihm weiterhalf, wenn auch daran nicht unbedingt jemand schuld war. Die drei weitverbreitetsten Sprachen der Welt grenzten seine Suche offenbar auch nur bedingt ein.

"Ich würde sie aktuell gerne kontaktieren. Hat sie mir doch als eine der ersten in dieser Domäne ihre Treue geschworen, lange bevor ich dieses Amt hier ausfüllte...." er sah einen Moment gedankenverloren aus, dann fokussierte sich sein Blick urplötzlich auf der kleinen Kindvampirin. "Man sagte mir ihr wäret in der Vergangenheit häufiger als Bote gereist, hättet Nachrichten überbracht. Könnt ihr der Ravnos eine Nachricht von mir überbringen? Herausfinden wo sie steckt?" seine Stimme war nicht unfreundlich, hatte aber dennoch etwas schwer abzuschätzendes. Wie ein sich näherndes Wildtier, von dem man nicht genau wusste was es tun würde.

[Angelique]

"Sehr gerne", antwortete die kleine Untote und verbeugte sich tief. "Aber es wäre gut, wenn Ihr mir anhand des Orakelspruchs eine Richtung weist, wo ich zu suchen habe, solltet Ihr bereits eine Ahnung haben, wohin ich mich wenden muss. Eine Botin ist ja keine Jägerin. Ein Gangrel wäre für so etwas wohl geeigneter. Und sollte die Richtung in Gefilde führen, wo Eure Worte Macht haben, so wäre ein Zusatzschreiben von großem Wert für mich, dass mich als Eure bescheidene Gesandte ausweist. Und sollte die Suche mich aber in Gegenden führen, wo Neider Eurer Macht herrschen, so warnt mich bitte davor, damit leise trete oder unter einem Vorwand reise."

Sie verbeugte sich noch einmal. "So Ihr aber keinen Hinweis dem Orakelspruch entnehmen konntet, so will ich es versuchen gegen das Versprechen, einem Irrtum meinerseits bei der Interpretation Gnade zukommen zu lassen."

[Il Canzoniere]

Einen Moment der Stille, der Gedanken, folgte. Dann kam eine knappe Geste aus dem Dunkeln. Irgendeine Bewegung. Ob es Kopfschütteln oder Nicken gewesen, Achseln zucken oder eine Geste mit der Hand, war nicht ganz klar. Zum Glück gab es einige, wenn auch sehr dumpfe, erläuternde Worte dazu kamen:

"Nun... frische, unbestellte Böden, vielleicht auf Ruinen errichtet, in einer Gegend die nahe am Meer und trotzdem in Blickreichweite eines Gebirges liegt. Hinweise auf Kämpfe und Krieg... da fielen mir mehrere Möglichkeiten ein. Iberien... oder Dalmatien. Sardinien... oder Korsika. Die mediteranen Gebiete Anatoliens oder sogar weit entfernte Regionen wie die Normandie. Gegen Marrakesch sprächen die Äcker." wieder eine kurze Pause, als ob er sie an dem Prozess des Nachdenkens teilhaben lassen wollen würde.

"Aufgrund der von euch genannten Sprachen, ihres eigenen Lebensweges und der geografischen Lage würde ich am ehesten auf Iberien oder Dalmatien tippen. Vielleicht sprecht ihr bevor ihr abreist noch einmal mit Ilario. Wenn sie gen Dalmatien abgereist wäre, wäre dies sicherlich über seine Kanäle passiert. Und ich rate euch dies vielleicht nicht zu offen anzusprechen. Es kann sein das er ihre.... Flucht...deckt." sein Gesicht tauchte mit einem Mal aus dem Dunkel auf und betrachtete die kleine Malkavianerin mit einem abschätzenden Blick. Dann zuckte er wirklich mit den Achseln.

"Mir ist es völlig gleich. Ich will nur diese Nachricht überbracht haben. Ob ihr dafür zuerst einige Tausend Kilometer in die falsche Richtung lauft und dann nach einigen erquicklichen Monaten in einem Kriegsgebiet unverrichteter Dinge zurückkehrt ist mir ebenso gleich wie wenn ihr wie ein Pfeil euren Weg direkt ins Ziel findet und nach wenigen Nächten wieder hier seid. Wenn ihr die Nachricht abliefert, habt ihr etwas gut bei mir. Für eure Dienste. Wenn ihr das nicht schafft, nun dann habt ihr nur eure Zeit vergeudet sowie eurem Ruf als Botin eine etwas makelbehaftete Episode hinzugefügt." mit leicht schräg gelegtem Kopf betrachtet er seinen Gast. Offenbar hatte er noch nicht entschieden wie nützlich sie sein mochte.

[Angelique]

"Gut, so soll es denn sein. Wie lautet denn die Botschaft oder gebt Ihr mir einen Brief mit?"

[Il Canzoniere]

Einen Moment herrschte Stille, dann schüttelte jemand in der Düsternis mit dem Kopf: "Sagt ihr einfach das sie mit dem Bericht für mich in Verzug ist."
Offenbar war es das bereits gewesen. Mit einem Wink entließ er die kleine Malkavianerin.