[1038] Lava sanguine [Angelique, Vergonzo]

[Vergonzo Faro]

Es war für sie nur eine kurze Zeit her, als sie sich das letzte Mal gesehen und gespürt hatten und so trafen sich der Baumeister und seine Muse an einem der ältesten Orte außerhalb Genuas.
In ihrem adoptiertes Nest, die alten römischen Ruinen, fanden sie erneut zusammen. Schon heiß erwartet wurden sie von der lauen Nacht dieser Zeit und dem fahlen Licht des Mondes, welches ihren blassen Teinte immer zum leuchten brachte.
Der Baumeister saß erwartungsvoll auf dem Sockelrest einer längst gefallenen Säule und blickte hinauf in den Himmel.
Hellblau leuchteten seine klaren großen Augen als sich das Licht in ihnen spiegelte. Zwei Krähen saßen weiter oben auf einem halb abgebrochenen Sims in einiger Entfernung und verhielten sich still, schienen die Anwesenheit des Nosferatu akzeptiert zu haben.

Ein krummes Bein angewinkelt, spielte er nachdenklich mit den zerrissenen Lederlappen, welche notdürftig um seine Füße gewickelt worden waren, löchrig und gefrässig.
Die Krähen gaben einen Lasut von sich, als würden sie ersticken. Aufgeregt flatterten sie dann los.
Doch anstatt in die Lüft hinauf zu steigen, gingen sie in den Sturzflug, knapp am Baumeister vorbei und verschwanden in den Ruinen,...dieser blickte sich um.

[Angelique]

Angelique trat ins Licht des Vollmonds. Wie üblich war sie unbemerkt gekommen und hatte wohl die Vögel aufgeschreckt, die sich von Zaubertricks der Untoten nicht täuschen ließen.

Sie trug diesmal ein wunderhübsches Kleichen, wie es einer kleinen Adligen stehen würde, und auch ihre wuscheligen Haare waren gekämmt.
Sie hatte sich herausgeputzt, als würde sie auf einen Ball der Kinder Arikels gehen und nicht zu einer schaurigen Ruine in der Ödnis.

"Schiavo, Schatz", schnurrte sie.

[Vergonzo Faro]

Der Bucklige rutschte vom Sockel herunter und blickte Angelique mit großen Augen an.
Sie leuchtete beinahe im fahlen Licht des Mondes und er war für einen kurzen Moment in Starre, wie die Maus vor der Schlange.

Das Grinsen, welches in sein Gesicht trat, zeigte, dass er sich gefangen hatte und dann vollführte er eine ausladende Verbeugung vor ihr.
"Seid Willkommen Prinzessin des Mondes, Königin meiner Nacht, Muse jeden Verstandes und Hüterin des Wissens aus jahrtausenden, Liebste mein."
Er richtete sich wieder auf und lief in flüssigen Bewegungen zu ihr um sich vor ihr hin zu knien, ihre Hand zu nehmen um diese zu Liebkosen.

"Schön das du gekommen bist, aber deinen Anblick habe ich nicht verdient,...so bezaubernd und strahlend, verzaubernd und begehrenswert..."

[Angelique]

Sie sonnte sich sichtlich unter den Schmeicheleien und fiel dem Nosferatu um den Hals.
Launige Liebkosungen folgten und die beiden Liebenden vergaßen für einige Zeit die garstige Welt der Dunkelheit um sich herum.

Irgendwann später ließ Angelique wieder von dem willigen Opfer ab und fragte: "Und wie ist es dir ergangen? Was gibt es Neues zu berichten?"

[Vergonzo Faro]

Der Baumeister saß entspannt an einen formschiefen Steinbrocken angelehnt, der wohl ehemals ein Teil der massiven Wand gewesen sein musste und sah seiner Prinzessin zu.
Auf ihre Frage hin dachte er nach.
"Ich habe alles nötige in die Wege geleitet für das was kommt und mir geht es gut. Ich hoffe dir ebenfalls. Vor allem wenn ich an deine Lehrstunden bei Alain denke..." jetzt sah er sie seltsam forschend an. Schien ihre Reaktion genau zu beobachten, und das tat er ganz offen für sie erkennbar. Vermutlich würde es keine Geheimnisse und keine Schauspielerei zwischen ihnen geben, wenn sie alleine waren.

[Angelique]

Angelique seufzte. "Ja, Alain. Zu Beginn sehr amüsant, aber irgendwann auch vorhersehbar in seiner entsetzlichen ventruehaften Unterwürfigkeit unter die Regeln und Normen der Gesellschaft. Jemand, der eine Nummer im Warteraum des Bacchustempels ziehen würde.

Für einen Anhänger der Sünde ist er ein sehr braver Christ. Leider verwechselt er Geschmack mit Überfluß, aber das ist wohl Teil des abzuhakenden täglichen Sündigens.

Allerdings hat er einen gewissen Humor, der ihn interessant macht. Und er lernt schnell. Er ist sehr klug, wenn auch nicht sehr weise. Aber ich betreibe kein Erkennen mehr mit ihm. Ich brauchte Nächte, bis GOttes Gnade mir meine Jungfräulichkeit erneuerte, als ich mich mit ihm einließ. Lillith hat mir auf diese Weise gezeigt, dass Alain schlecht für mich ist."

Die grinste. "Das hat aber was Gutes. Ich habe meine Zweifel an meinem Weg dadurch wieder etwas verloren und weiß, dass Euer Weg, verzeih mir, Schatz, nur eine weitere Lüge Kains oder wahrscheinlich eher der Ventrue ist, um Euch bei der Stange zu halten."

Das Mädchen schmunzelte. "Ich brauche kein Glaubensbekenntnis der Sünde aufzusagen, um Spaß und Freude zu haben."
Und neckend feierte sie wieder ein wenig mit Vergonzo und es war offen und ehrlich und ungezügelt

[Vergonzo Faro]

Er lauschte ihren Worten mit ruhiger Gelassenheit und warmherzigen Blicken.
Sein Kopf neigte sich immer wieder zu einem Nicken, ein Zeichen dafür das er verstand und ihre Worte anerkannte.
"Es freut mich zu hören, das Alain kein großes Thema mehr für dich ist. Ich freue mich das Lilith mir geholfen hat. Aber mehr Platz als bis hierher heute räume ich ihm nicht ein."
Damit war für ihn dieses Thema abgehakt.

"Es gibt nichts zu verzeihen und ich erkenne an, dass du den Weg der Sünden neu kennen gelernt und von einer weiteren Seite begutachtet hast. Da ich weiß es wird nicht das letzte Licht sein, welches auf ihn fällt um dir neues zu zeigen. Denn er ist viel mehr als nur das, wie jeder Weg der Nacht."
Dann genoss er die erneute Pause ehe er auf einen anderen Punkt kam.

"Magst du mir erzählen, was zwischen dir und Anastasia so geschehen ist? Ich bin da etwas hellhörig geworden." er grinste sehr breit und entblösste sein klobiges Gebiss.

[Angelique]

"Nicht viel. Wir trafen uns, redeten über Einsatz von Blutsvasallen un Geschäftsmöglichkeiten, gingen wieder auseinander.
Warum fragst du? Hattest du berichtenswerte Zusammenkünfte mit Anastasia? Möchtest du, eine Ménage-à-trois mit mir und ihr?"

Sie fragte das so beiläufig, als spräche sie über das Wetter. Kein gekünstelter Sünder konnte je so ungeniert so etwas so beiläufig sagen wie Angelique die ach so Himmlische.
Es half wohl, als Kind in die Nacht geholt worden zu sein und den Geist von Malkavianern volends geformt bekommen zu haben.

[Vergonzo Faro]

Er legte den Kopf fragend schief, so dass dieser irgendwie aufrechter als zuvor aussah.
"Ich weiß nicht was das ist, aber es klingt als könnte ich erahnen was diese Worte bedeuten sollen." er kicherte.
"Als wenn ich dich teilen würde während ich anwesend bin. Und alle Dritten die bisher dabei waren, waren lediglich Spielzeug." er zwinkerte.

"Nun, so ihr lediglich über solche dinge gesprochen habt, bin ich unbesorgt. Hörtete nur davon, dass ihr Kontakt hattet oder habt, da wurde ich hellhörig und neugierig."

[Angelique]

"Wieso? Muss ich da was wissen? Gehört sie zum Gefolge eines meiner Feinde? Das wäre schade, ich habe mich ja schließlich entschlossen, sie am Leben zu lassen, obwohl sie meinen Etienné umgebracht hatte. Ich hoffe sogar, mit ihr gute Geschäfte machen zu können."