[1038] Ein Sehnen nach Vergangenem [Achilla, Toma, Alain, Nicolò]

[Juli'20]
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Alain le Beau
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Re: [1038] Ein Sehnen nach Vergangenem [Achilla, Toma]

Beitrag von Alain le Beau »

Ein Blick auf Alain zeigt, dass Nicolos mit seiner Einschätzung richtig liegen dürfte. Alain ist ungewöhnlich blass geworden, fast totenblass, wo ihn doch sonst ein so rosiger Ton auszeichnet. Zudem rückt er gerade hastig von der Signora ab, während er ihr immer wieder nervöse Blicke zuwirft.

Seine Zunge fährt über die hübschen Lippen, bevor er spricht - und weitere Zentimeter Distanz zwischen sich und die Nosferatu bringt. "Werte Signora... verzeiht die Frage, aber... ist dies das Werk von Toma?" Es schwingt ein Unterton a la '...diesem unseligen Narren' in der Frage mit.

Irgendetwas macht dem Drachen Angst. Aber was?
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Signora Achilla
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Re: [1038] Ein Sehnen nach Vergangenem [Achilla, Toma]

Beitrag von Signora Achilla »

Ein wenig verblüfft hielt die Signora kurz in allem inne und sah dann vom einen zum anderen. “Aber ja”, meinte sie dann, fast enttäuscht, dass das Geheimnis so einfach entblößt und entblättert wurde.
“Was ist mit euch Herren?”
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Nicolo Trevisan
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Re: [1038] Ein Sehnen nach Vergangenem [Achilla, Toma]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Nicolò sah mit weit offenen Augen die Signora an. Dann blickte er stumm zu Alain hinüber.
Schließlich räusperte er sich und suchte offenbar nach den rechten Worten, denn er stammelte immernoch.

"Nun äh..., werte Signoa, sagt... Ihr kennt doch den wohlwerten Herold Galeno sicherlich und Ihr kennt womöglich seine Veränderung und äh die, nun ähem.. weitere Veränderung, meine ich."

Nicolò stoppte und schaute hilfesuchend Alain an.
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Alain le Beau
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Re: [1038] Ein Sehnen nach Vergangenem [Achilla, Toma]

Beitrag von Alain le Beau »

Der blickt verwirrt zurück. "Was hat der werte Galeno damit zu tun? Nein, ich rede von..." Er zeigt auf die Signora "...Tomas Idiotie. Verzeiht. Mir ist gerade eingefallen, dass ich heute Nacht noch etwas Dringendes zu tun habe." Alain erhebt sich rasch und tritt einen Schritt zurück. "Ich hoffe, ihr habt noch eine angenehme Nacht, werte Achilla." Es klingt nicht so, als würde er davon ausgehen. "Werter Nicolo, auf bald. Auf bald." Während er spricht, zieht er sich weiter und weiter von dem Tisch zurück, mit den Augen die Tür suchend.
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Signora Achilla
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Re: [1038] Ein Sehnen nach Vergangenem [Achilla, Toma]

Beitrag von Signora Achilla »

Die Signora - heute Nacht wohl einfach nur Achilla oder wie auch immer wohl ihr Name tatsächlich lautete - sah vom einen zum anderen. Irgend etwas, das ihre Miene bisher erhellt hatte, schien zu erlöschen wie eine Kerze, bei der das Wachs aufgezehrt worden war.

“Ihr lauft davon”, stellte sie für Alain fest. “Als wenn irgendeiner von nur schnell und weit genug laufen könnte. Ha. Sagt mir wenigstens, weshalb!”

Sie sah wieder zu Nicolo. “Und Ihr? Was meint Ihr mit Galeno? Dass er anders ausschaut als er es einmal tat?”
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Nicolo Trevisan
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Re: [1038] Ein Sehnen nach Vergangenem [Achilla, Toma]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Nicolò sah bedauernd dem entschwindenden Drachen hinterher, nach einigen Augenblicken besann er sich aber und wandte sich Achilla um.

"Nun... Ihr habt sicherlich bemerkt, dass sich das Aussehen des wohlwerten Herolds veränderte... nun so..., wie es schon bei den Drachen üblich war. In der Nacht, wo die Kräfte der Drachen an ihm angewendet wurden, kam er vor dem Morgengrauen noch zu mir. Und er sah, nun... sehr lebendig aus. Nicht so wie vorher und kurz darauf wieder... Ich fürchte daher,..."

Nicolò hielt inne und betrachtete aufmerksam die Signora, in seinem Blick schlich sich Mitleid, obwohl er seine Stimme um eine gewisse Nüchternheit bemühte.
"... es wird nicht von Dauer sein. Vielleicht irre ich mich, aber ich denke, es wird nicht so sein... die Eigenheiten unserer Stammväter sind auch uns gegeben und zumindest nicht von einem Neugeborenen rückgängig machbar... Ich habe selbst erlebt, dass unser Erbe stärker ist..."
Leise waren seine letzten Worte und trotz des Mitleids in seinen Augen, schwang diesen Letzen auch eine gewisse Genugtuung mit.
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Alain le Beau
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Re: [1038] Ein Sehnen nach Vergangenem [Achilla, Toma]

Beitrag von Alain le Beau »

"Oh, ich laufe nicht davon", sagt der Tzimisce mit einem nervösen Grinsen. "Es ist nur so: So spektakulär jemand aussieht, der mit sieben Messern jongliert, man möchte doch nicht neben ihm stehen. Oder ihr. Insbesondere, wenn sie dabei noch 'Tod dem Grafen' brüllt." Immerhin, er ist stehengeblieben, wohl auch, damit andere Gäste die Natur des Gespräches nicht erahnen. "Natürlich kann man das nicht direkt vergleichen. Was ihr getan habt, das erscheint mir ungleich riskanter."

Nicolos Bericht über Galeno verfolgt er mit Interesse. "Rückgängig, sagt ihr?" Dann schaut er auf die Signora und schaudert. "Ob es wohl ein rascher Prozess war? Man fragt sich auch, wann..."
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Signora Achilla
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Re: [1038] Ein Sehnen nach Vergangenem [Achilla, Toma]

Beitrag von Signora Achilla »

Es war schwer zu sagen, wer von den beiden mit seinen Worten die Nosferatu härter traf. Doch man konnte es förmlich sehen wie sie in sich zusammen sank als wären die Worte Hiebe.
Sie verbarg das Gesicht hinter ihren Händen und schluchzte einmal. In dem Moment wurde deutlicher als je zuvor, wie jung sie wohl gewesen sein musste, als sie gestorben war.

“Was ist so falsch dran, schön sein zu wollen?!”, rief sie plötzlich und senkte ihre Hände wieder. Ihr Gesicht wirkte zu verhärmt und glattgezogen, um tatsächlich mit den echten Schönheiten Genuas mithalten zu können. Doch zumindest war es heil.
“Was ist das für ein Fluch!” Sie schlug sich auf die Brust und schien auch nicht zu bemerken, dass sie die Blicke der Leute im Schankraum auf sich zog. Oder vielleicht bemerkte sie es wohl, doch wie so viele andere Schauspieler brauchte sie das Licht dieser Aufmerksamkeit?
“Ihr habt ja keine Ahnung, wie das ist!”, rief sie. “Ich liebe die Leute um mich her! Meine Familie! Und das Leben selbst! Wieso sollt’ ich das nicht haben so wie jede andere auch?! So wie ihr!” Sie zeigte auf Alain und Nicolo und in einer weiten Geste auch auf den Rest der Leute umher.

Es war ausgerechnet dieser Moment, an dem Achillas Begleiter, in dessen Gesellschaft sie auch hereingekommen war, vortrat und beschwichtigend seine Hände auf ihre Schultern legte. Er brummte etwas beruhigendes, aber kam nicht weit damit. Die junge - oder viel zu alte - Frau wirbelte herum und schlang ihre Arme um ihn, für einen Kuss, der so unerhört innig, verzweifelt und wütend zugleich war, dass es umher einiges Gemurmel gab, Gelächter oder einen Pfiff.
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Nicolo Trevisan
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Re: [1038] Ein Sehnen nach Vergangenem [Achilla, Toma]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Unwillkürlich streckte Nicolò die Hand aus und versuchte sie auf Achillas Schultern zu legen, als sie schluchzte.
Als sie plötzlich die Hände senkte, zog er sie hastig wieder zurück.
In seinem Blick lag immer noch Mitleid und leise sprach er auf Achilla ein.

"Es ist nichts falsch daran schön sein zu wollen. Aber es ist auch nicht das, was uns auferlegt wurde. Es erfordert seinen Preis, bei manchem weniger, bei manchen etwas und bei einigen gar fürchterlich viel."
Sein Blick wanderte bei seinen Worten zu Alain, dann deutete er an, sich mit der linken Hand an seine Stirn zu fassen und deutete schließlich mit der rechten Hand auf Achilla.
"Aber uns wurde auf der anderen Seite ein Geschenk zu teil, etwas das uns befähigt, viel zu bewirken... ob nun zum Guten oder zum Schlechten..."

Welche Überzeugung Nicolò teilte, war offensichtlich - so wie man das Feuer in seinen Augen sehen konnte, als er über das Gute sprach.
"Nur können wir nicht so sein, wie... Ich bitte Euch Signora Achilla, lasst Euch nicht gehen. Zumindest nicht hier."

Dann unterbrach sich Nicolò, als ihr Begleiter zu ihr kam und schwieg.
Stattdessen warf er Alain einen längeren und eindringlichen Blick zu.
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Alain le Beau
Tzimisce
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Re: [1038] Ein Sehnen nach Vergangenem [Achilla, Toma]

Beitrag von Alain le Beau »

Der Tzimisce runzelt die Stirn. "Achilla!" zischt er und tritt auf sie zu, fasst sie an ihren Armen. "Reißt euch zusammen!" Dann werden seine Züge sanft. "Denkt ihr wirklich, ich würde Zeit mit euch verbringen, wenn ihr hässlich wäret? Oh, Achilla..." Seine Stimme ist ein Hauch, melodisch, wie der Wind über den Stränden der Bretagne. "Wir sind nicht länger sterblich. Wir sind keine Menschen mehr. Wer sind sie, euch zu sagen, was schön ist und was nicht? Dies..." Er neigt sich ihr zu, legt seine Wange an die ihre - und gibt vor, die krabbelnde Bewegung dahinter nicht zu spüren "...dies ist nichts weiter als eine andere Maske. Und ihr, ihr seid eine Königin der Masken. Wer von uns präsentiert der Welt solch abwechslungsreiche, wunderschöne Larven?" Ein leises amüsiertes Schnauben über die eigene Doppeldeutigkeit.

"Toma hat euch betrogen. Mehrfach betrogen! Er hat euch im Irrglauben unterstützt, hässlich zu sein - wo er doch selbst jederzeit ein Monster von größter Schrecklichkeit werden kann. Und er hat euch..." Um Worte ringend, weist er auf das neue Gesicht der Nosferatu. "Ich... weiß nicht was passieren wird. Aber wenn ihr nicht alleine sein wollt, werde ich bei euch bleiben." Mitgefühl oder doch Neugier, die den Instinkt zum Selbstschutz überwindet? Es ist schwer zu sagen, und auch wieder nicht, wenn man bedenkt, auf welchen Wegen Alain wandelt. "Was hat mein werter Bruder von euch dafür verlangt?"
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