[1038] Eine Nacht in Freiheit [Fray Diego, Valerios, Arash, Nicolò, Galeno, Achilla, Illario]

[Juli'20]
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Nicolo Trevisan
Salubri
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Re: [1038] Eine Nacht in Freiheit [Fray Diego, offen]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Zwei Gestalten näherten sich in der Dunkelheit San Donato.
Beide waren verhüllt in wollene Kapuzenumhänge, dicht um den Körper geschlungen und die Kapuzen tief ins Gesicht gezogen.

Während der eine sicheren Trittes ging, schien die kleinere Gestalt dahinter mit der Dunkelheit doch so seine Schwierigkeiten zu haben. Jedenfalls waren die Schritte zögerlicher, wo die erste entschlossen ging und es wurde ab und an tastend die Hände herausgestreckt. Bei diesen Gelegenheiten konnte man auch einen länglichen Gegenstand aufblitzen sehen, welcher an der Hüfte der kleineren Gestalt baumelte. Für jene mit scharfen Augen, war dieser sicherlich leicht zu erkennen.

Schweigsam blieben beide dann an den Toren stehen und machten nicht den Eindruck, die Kirche betreten zu wollen.
Ganz kurz warf die größere Gestalt einen Blick zum Dach*, bevor sie schweigsam wieder den Mann an der Eingangstür betrachtete.

____________________________________________

*
Wurf auf Wahrnehmung + Aufmerksamkeit, unter Verwendung von Auspex
@🦄 Nicolò Trevisan: 6d10 = (8+1+3+7+7+4) = 30
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Alain le Beau
Tzimisce
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Re: [1038] Eine Nacht in Freiheit [Fray Diego, offen]

Beitrag von Alain le Beau »

Wo ein Fest gefeiert wird, da fehlt auch der fröhliche Jüngling aus Nervi nur selten. Alain ist allerdings weniger an den Umtrieben anderer Kainskinder interessiert, als an zwei jungen Damen, die sich gespielt zieren, während er ihnen mit hundertjähriger Erfahrung den Hof macht. Es kann nicht lange dauern, bis die Hüllen fallen.

Zum Glück wachen vier Augen über ihn - samt der zugehörigen Körper, die wohl gerüstet und auch bewaffnet erschienen sind. Die beiden Leibwächter halten sich im Schatten, leise Wetten darauf abschließend, wessen Brüste wohl als erstes zum Vorschein kommen werden.

Der Tzimisce ist entschlossen, die Nacht zu genießen und wehe dem, der sich seinem Vergnügen in den Weg stellt!
Love the Sinner. Love the Sin.
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Valerios
Jünger des Seth
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Re: [1038] Eine Nacht in Freiheit [Fray Diego, offen]

Beitrag von Valerios »

Drinnen blieb das schweigsame (und auch das nicht so schweigsame) Treiben vor der Kirche unbemerkt. Der Gast bewegte sich langsam und ehrfurchtsvoll durch das Kirchenschiff. Ihm kam in den Sinn, das er nicht auf den Tag geachtet hatte, als der das vermeintliche Elysium betrat, aber falls die Herrin der Elysien anweisend sein sollte, würde sie wahrscheinlich nicht unbemerkt bleiben. Als er die ersten Reihen der Kirchenbänke erreicht, hält er inne und setzt sich und legt den Mantel neben sich ab.
"Es ist nicht so sehr die Hilfe unserer Freunde, die uns hilft, als vielmehr das vertrauensvolle Wissen, daß sie uns helfen werden."
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Fray Diego
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Re: [1038] Eine Nacht in Freiheit [Fray Diego, offen]

Beitrag von Fray Diego »

Als die beiden Gestalten vor der Tür verharrten, ohne Anstalten zu machen, das Gebäude zu betreten, nickte der Mann ihnen zu, verbeugte sich tief. Seine Bewegungen wirken ungewohnt, eher ungeübt. Entweder ist es niemand, der sich oft verbeugen musste, oder jemand, der es nicht oft getan hat.

"Einen wunderschönen guten Abend. Kann ich den werten Herrschaften weiter helfen oder erwartet ihr jemanden ?"

Nachdem er sich bewegt hat, verfällt er wieder in die steife Haltung eines wachsamen Gardisten.
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Nicolo Trevisan
Salubri
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Re: [1038] Eine Nacht in Freiheit [Fray Diego, offen]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

"Wir wurden hierher bestellt,"
antwortete der Größere der beiden mit einem tiefen Bariton, während er den Mann vor sich zu nickte.

"Allerdings ist es ungebührlich eine Kirche mit Waffen am Körper zu betreten und ich möchte meinen Begleiter hier nicht alleine ausharren lassen. Also warte auch ich. Es sei denn, Ihr könnt mir einen besseren Ort des Wartens nennen."

Beide Gestalten regen sich ansonsten wenig, erschienen aber wachsam, so wie sie ab und an ihre Köpfe bewegten, um die Umgebung im Auge zu behalten.
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Fray Diego
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Re: [1038] Eine Nacht in Freiheit [Fray Diego, offen]

Beitrag von Fray Diego »

Der Mann nickte.

" So weit man mir sagte, war das Innere auch nicht als Treffpunkt benannt sondern richtigerweise der Eingangsbereich. Ich wurde beauftragt, Gäste auf direktem Wege zum Ort des Treffens zu bringen, daher würde ich, wenn es euch recht ist, gerne noch einige Minuten warten, bis ich mich mit Euch auf den Weg mache. Sollte derzeit niemand weiteres erscheinen, oder ihr direkt zum dem Haus gebracht werden wollen, werde ich dies selbstverständlich gerne ermöglichen."
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Nubis
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Re: [1038] Eine Nacht in Freiheit [Fray Diego, offen]

Beitrag von Nubis »

Unbemerkt in der feiernden Menge, etwas abseits stehend, hatte sich ein Mann eher beobachtend positioniert. Er schien am Fest teil zunhaben, doch nicht ganz in Feierlaune zu sein. Von San Donato war er gut hundert weite Schritt entfernt und schien sich auch nicht um die Angelegenheiten dort zu kümmern.

Und doch...


In Nicolos einem Beutel, der nicht richtig festgezogen war und an seinem Gürtel baumelte, wie sonst auch andere der Gürteltaschen, lag etwas verborgen. Nur wenn es sich sicher fühlte mit seiner natürlichen Art des Verstecktseins, linste es hin und wieder hinaus. Ein kleines, graues, unscheinbares Mäuschen. Natürlich nur, wenn sich etwas an der Position ändern würde. Ansonsten verhielt es sich mucksmäuschenstill und regungslos.


Spoiler!
<@Galeno> rolled **38**. (8 + 1 + 5 + 7 + 7 + 5 + 5 = 38).Sk 7 2 Erfolge - Humunkulus beleben..
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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Nicolo Trevisan
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Re: [1038] Eine Nacht in Freiheit [Fray Diego, offen]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Der größere Mann nickte, während er seinen Umhang zurecht zupfte, so dass kurz seine Gürteltasche sichtbar wurde.

"Macht Euch keine Umstände. Wir werden hier warten."
Und mit diesen Worten zogen sie sich etwas in die Schatten von San Donato zurück.
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Fray Diego
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Re: [1038] Eine Nacht in Freiheit [Fray Diego, offen]

Beitrag von Fray Diego »

Wenige Minuten vergingen, bis der Mann sich wieder anschickte, sich überhaupt zu bewegen. Er sah sich noch einmal um und sprach dann die beiden Herrschaften wieder an.

" Nun denn, werte Herren, die Zeit des Aufbruchs ist gekommen. Wenn aus Eurer Sicht nichts dagegen spricht, würden wir uns nun zu dem Ort der Einladung aufmachen.


Er wartet noch auf Entgegnungen seitens der Herrschaften, macht sich dann aber auf den Weg. Seine Schritte sind zügig, mit sicherem Schritt geht es durch die feiernden Menschen, vorbei an Garküchen, Musikanten, Spielleuten, Menschen die tranken, Menschen die tanzten, Menschen die feierten, lachten und weinen, diskutierten und sangen, die ihr Leben genossen. Der Mann ignorierte das alles und führte die beiden Herren zielsicher durch die Gassen, um Ecken und über Plätze, bis sie nach fast 10 Minuten vor einem großen Haus standen, welches sich von außen nicht von den anderen unterschied.

Der Mann klopfte mehrfach an der Tür, welche von innen nach kurzer Zeit geöffnet wurde.

Ein Mann, optisch im gleichen Alter wie der Führer durch die Gassen stand in der Tür, in dezenter, aber gefütterter Kleidung gekleidet und sprach kurz, flüsternd mit dem Mann. Ein geübtes Ohr konnte den Satz " Dies sind Gäste des Herrn" vernehmen und der Mann in der Tür trat beiseite und ließ die Herren eintreten.

Das Innere des Hauses war nicht prunkvoll, aber komfortabel eingerichtet. Die Räume waren mit Kerzen beleuchtet. Im Eingangsbereich fand sich eine Treppe nach oben, ein kleiner Tisch mit Früchten und Kerzen. Um den Tisch herum fanden sich mehrere Stühle, die zum verweilen einluden.

Vom Eingangsbereich abgehend fanden sich weitere, offen stehende Türen mit weiteren Räumen, allesamt von Kerzen beleuchtet. Kleinere Hocker und Bänke waren mit Kissen belegt oder diese auf dem Boden drapiert mit einem niedrigen Tisch, luden zum Sitzen und Verweilen ein. Leichte und schwere Stoffe von den Decken ermöglichten es den Verweilenden, aus dem Bereich heraus zu schauen, aber auf der anderen Seite auch von außerhalb der Sitzecke gesehen zu werden.
Auf den Tischen fanden sich immer wieder kleinere Skulpturen oder auch nur Früchte, die das Auge des Betrachters auf sich zogen.


Draußen verbeugte sich der Mann noch einmal und machte sich wieder davon, diesmal jedoch in eine andere Richtung als die aus welcher er gekommen war. Der Mann innen verschloss die Tür hinter den Gästen.

" Seid willkommen in den Räumlichkeiten, die Fray Diego für den heutigen Abend zur Verfügung stellt. Selbstverständlich steht es den Herren frei, sich im Hause umzusehen und sich einen Ort zum Verweilen zu suchen. Solltet ihr etwas wünschen, zögert nicht, mich anzusprechen. Fray Diego ist noch im Gebet und wird euch in Kürze begrüßen."
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Signora Achilla
Nosferatu
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Re: [1038] Eine Nacht in Freiheit [Fray Diego, offen]

Beitrag von Signora Achilla »

Es war ein Fest! Und wo ein Fest war, da gab es auch Musik. Es gab das Tanzen und Singen und - oh ja! - es gab auch das Trinken. Es gab die Lust und Wonne, lose Zungen auf warmer Haut, gestohlene erste Küsse, gierige Hände unter Hemden und Röcken… .

Die Signora war mit einem recht gut vorbereiteten Häuflein ihrer Leute hergekommen, doch dann war sie abgelenkt worden. Sie hatte eine alte Großmutter gesehen, mit einem Mund und Kinn, die beide verklebt von klebrig-süßem Honigkuchen waren. Wie hätte sie da nicht versuchen sollen, selbst zu kosten? Und dann war ihr eines der Lieder in die Glieder gefahren und auch in die Kehle - wie hätte sie nicht mittanzen sollen?!


So kam es, dass sie zu spät eintraf. Einer der Schausteller fehlte nun auch, aber das war nicht zu ändern und man würde sich eben zu helfen wissen. So war es ja immer, mit der Bühnenkunst. Zum Glück waren die Masken und Instrumente beisammen, jedenfalls die meisten.
Doch es führte kein Weg an der einfachen Tatsache vorbei, dass sie nun einmal zu spät waren.

Noch mit dem Hochgefühl von Rausch und Honigsüße im Blut sah die Signora sich um und seufzte tief. Ah, was soll’s. Das Feiern war hier und der Betbruder war wahrscheinlich keine auch nur halb so anregende Gesellschaft wie… . Sie sah sich um und konnte sich nicht entscheiden. Es gab so viel vom Leben in Nächten wie diesen!

Doch wie oft hatte sie die Gelegenheit für eine Aufführung vor zeitlosem Publikum? Selbst, wenn es nur klein und in einem so eng gesteckten Rahmen war, war es doch eine seltene Gelegenheit.
Oh, verflucht und zum Teufel!

“Wir gehen direkt zum hohen Herrn”, erklärte sie ihrem Häuflein und raffte die Röcke ihres bunten Festtagskleides ein wenig. Das stieß auf gedämpfte Freude, denn die anderen sahen auch, dass genau hier vor ihren Nasen die Nacht bereits alles bot, was sie sich wünschten.
“Ja, nun!”, erklärte die Signora mit energischer und auch lauter Bühnenstimme. Sie hob die Hand und verkündete: “Die Gelegenheit bekommen wir so schnell nicht wieder!”

Und damit eilten sie los!
Niemand kann auf Dauer eine Maske tragen. (Seneca)
Gesperrt

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