[1038] Mein Senator, seine Eltern und... Alain [Alain, Benjamin]

[Juli'20]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Benjamin
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[1038] Mein Senator, seine Eltern und... Alain [Alain, Benjamin]

Beitrag von Benjamin »

In einer dieser Nächte erreicht ein Bote den Palais in der Nähe von Nervi. Er erklärt, dass der werte Herr Benjamin bereit sei den werten Herrn zu empfangen, zu dem was sie besprochen hatten. Es sei alles vorbereitet. Ein Schiff würde den werten Herrn erwarten und dann würden sie ablegen bis sie herausgefunden hätten was sie wissen müssten. In drei Nächten würde das Schiff vor Anker liegen.
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Alain le Beau
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Re: [1038] Mein Senator, seine Eltern und... Alain [Alain, Benjamin]

Beitrag von Alain le Beau »

Drei Nächte später stehen Alain und seine beiden Leibwächter am hölzernen Anleger von Nervi und sehen auf das Meer hinaus. Die feinen Finger des Tzimisce fahren über eine grobe Schnitzerei auf einem der Pflöcke, das Bild einer Frau, umgeben von allerlei Meerestieren. Er lächelt.

Der Jüngling ist in ein praktisches Reisegewand gekleidet, mit festen Stiefeln und Lederhandschuhen, eine Umhängetasche an seiner Seite. Die Leibwächter dagegen tragen eine ungewöhnliche Rüstung, eine Mischung aus Kettenhemd und verstärktem Leder. Auf ihren rechten Schultern glänzen silbrige Schuppen, so, als hätte jemand einen Fisch gehäutet und dort angebracht. Die Wämse unter dem Schutz sind türkis gefärbt.

Der Größere der beiden, ein stattlicher Kerl, trägt ein feines Schwert an der Seite und einen Speer auf dem Rücken. Der andere, ein drahtiges Männchen, scheint dagegen keine Waffen zu tragen, wenngleich das fachkundige Auge diverse Ausbeulungen in der Kleidung wahrnimmt, die auf Dolche hindeuten.

Alains Daumen bleibt auf der Wange der geschnitzten Frau liegen, fast zärtlich.
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Benjamin
Assamit
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Re: [1038] Mein Senator, seine Eltern und... Alain [Alain, Benjamin]

Beitrag von Benjamin »

Aus der Küste heraus schält sich ein Schiff. Im Gegensatz zu den hier vorherrschenden gedeckten Tönen ist das Schiff extrem farbenfroh. Helle Gelbtöne wechseln sich mit dunklen Rottönen. Man sieht ihm die Herkunft aus den arabischen Landen defintiv an. Unterschiedliche Seegel sind wie verschachtelte Dreiecke gespannt. So bunt die Farben sind, so leise teilt der Kahn jedoch auch das Meer. Hier wird definitiv Wert darauf gelegt so wenig Lärm zu machen und so wenig Aufmerksamkeit wie möglich zu erregen. Die Wellen die der Bug vor sich herschiebt plätschern an den Steg.

Koordiniert und schnell wird eine Planke ausgelegt, das Schiff am Steg festgezurrt und nur wenige Momente später steht der Schiffsherr vor ihnen. Benjmain verbeugt sich respektvoll vor Alain. Auch den Ghulen gegenüber deutet er so etwas wie ein Nicken an. Kaum merklich, aber es ist da.

"Die Nacht zum Gruße werter Alain. Es freut mich das ihr es so kurzfristig einrichten konntet. Kommt an Bord, Ich würde gerne so kurz wie nötig hier vor Anker liegen. Die Ware... ihr versteht sicher." er nickt in Richtung des Schiffes. Gekleidet ist er nur in eine Leinenhose. Sein Leib ist schmal und es zeichnen sich kaum Muskeln unter der Haut ab, wenn man jedoch genau hinschaut sieht man gerade in der Schulterpartie und in den Unterarmen seenige Muskeltstränge. Seine Haut hat jedoch auf den ersten Blick etwas komisches. Es ist als ob sich unter der hellen Haut eine andere bildet. Onyxfarben.
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Alain le Beau
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Re: [1038] Mein Senator, seine Eltern und... Alain [Alain, Benjamin]

Beitrag von Alain le Beau »

Der Blick des Tzimisce gleitet kurz mit professionellem Interesse über den Arm des Assamiten, aber er verneigt sich nur ebenfalls, wenngleich weniger tief. "Auch euch den Gruß der Nacht, werter Benjamin." Schon hat er sich in Bewegung gesetzt, seine Leibwächter direkt hinter ihm. Sein Gang ist schwerer als sonst, weniger grazil. Und auch sonst ist seine Stirn in Falten gelegt, scheinen Alain Sorgen zu plagen, die Benjamin nicht erraten kann.

Während das Schiff ablegt, sieht der Tzimisce auf Nervi hinaus. Runzelt die Stirn. "Erzählt mir, was heute nacht geschehen wird", sagt er leise.
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Benjamin
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Re: [1038] Mein Senator, seine Eltern und... Alain [Alain, Benjamin]

Beitrag von Benjamin »

Benjamins Blick gleitet ebenso über den Tzimiscze , enthält sich jedoch eines Kommentars über die Stimmungslage seines Gastes.

An Deck werden ein paar kleine Laternen angezündet sobald sie die Bucht Nervis hinter sich gelassen haben. Es dauert bis Benjamin antwortet, erst als sie einige Schritt zwischen sich und das Ufer gebracht haben erhebt er seine Stimme. „Ich habe Ottovani Scuto dazu gebracht das er sich in mein Gewahrsam begeben hat. Ich habe ihn bereits ein bisschen zu allgemeineren Dingen wie der Struktur des Netzwerks befragt. Doch er war nicht gerade kooperationsbereit. Bevor Ich also andere hochnotpeinliche Befragungstechniken anwende habe Ich euch die Nachricht zukommen lassen. Ich hoffe das wir ihn in den nächsten Nächten zum Reden bringen und ihr könnt Ihn natürlich über die euch besonders betreffenden Informationen noch einmal gesondert befragen. Für eure Unterbringung und Verpflegung für die nächsten drei Nächte ist gesorgt. Als Zeichen meiner Gastfreundschaft habe Ich euch zwei geräumige Kajüten zur Verdügung stellen lassen.“ fast schon gelassen steht der junge Mann nun mit dem Rücken zur Rehling. Je mehr Distanz sie zwischen sich und den Hafen bringen desto ruhiger wird seine Haltung.

„Ich pflege in diesen Zeiten gerade bei einem solchen Gefangenen etwas genauere Sicherheitsvorkehrungen. Entschuldigt die Unannehmlichkeiten. Habt ihr noch etwas was Ihr vorher gerne besprochen haben wollen würdet?“ Benjamin Hüfte ist leicht eingedreht und seinem Gast zugewandt, musternd wartet er auf Alains Antwort.
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Alain le Beau
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Re: [1038] Mein Senator, seine Eltern und... Alain [Alain, Benjamin]

Beitrag von Alain le Beau »

Alain nickt, offenbar gewillt, das alles so hinzunehmen. "Ein schönes Schiff", sagt er leise. "Ungewöhnlich. Kajüten..." Dann lächelt er melancholisch. "Ich werde natürlich mein Bestes tun. Habt ihr ihn in irgendeiner Form, nun, darben lassen? Oder habt ihr ihn bisher gut behandelt bei eurer Befragung?" Ein interessierter Blick. "Oder - vielleicht noch wichtiger - wie habt ihr einen Melissiden dazu gebracht, sich euch zu überantworten?"

Der Tzimisce runzelt die Stirn. "Der sehr verehrte Lydiadas hat mir mitteilen lassen, dass die Melissiden nicht länger Freiwild sind. Aber ich verlasse mich darauf, dass ihr in seinem Auftrag handelt."
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Benjamin
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Re: [1038] Mein Senator, seine Eltern und... Alain [Alain, Benjamin]

Beitrag von Benjamin »

"Habt Dank. Nein Ich habe lediglich ein Gespräch mit ihm geführt um herauszufinden was seine Motivation ist, auch und vor allem deswegen um ein bisschen Grund für unsere heutige Befragung zu legen. Sodass wir uns nicht mit Kleinigkeiten aufhalten müssen. Ich habe ihn bisher gut behandelt, er wurde anständig versorgt und es steht ihm im Rahmen seiner Unterbringung frei sich zu bewegen. Ich habe keine hochnotpeinlichen Technicken angewandt...bisher. Um euch einen kleinen Überblick zu geben. Er denkt, und Ich bin überzeugt das gilt auch für einige seiner Mitstreiter, dass er im Namen Gottes handelt wenn er Jagd auf uns macht oder sich gegen uns erwehrt. Er hat bereits Kainitenblut getrunken, von wem das wäre eine Frage die wir heute vertiefen könnten. Er hat bereits zugegeben, dass sie im Besitz von mindestens einem Kainiten sind von dem sie sich nähren. Er hat ebenso berechtigterweise Angst, dass wenn er Namen aus dem Netzwerk nennt, dass diese dann sterben werden. Entweder erzwingen wir diese Informationen also von ihm, oder wir beschaffen sie uns anderweitig. Eine Option zur Kooperation würde Ich ausschließen. Er hat sich meiner Meinung nach schon zu schuldig gemacht um weiter Milde walten zu lassen. Jedoch würde Ich dies nicht hervorheben, wir wollen ihm meiner Meinung nach eher das Gefühl vermitteln, dass wenn er kooperiert und Namen nennt, er wieder frei sein wird." es folgt ein verschmitztes Lächeln, dass nicht ganz die Augen erreicht. Das Gespräch ist Benjamin durchaus wichtig, aber er scheint keine moralischen Verpflichtungen zu haben, zumindest was Ottovani angeht.

Dann wird sein Lächeln jedoch breiter und er antwortet kryptisch "In uns Allen schlumern durch unser Blut verschiedenste Kräfte. Ihr werdet es verstehen sobald ihr es seht. Sagen wir einfach er hatte die Wahl zu sterben oder sich in Gefangenschaft zu begeben. Und wenn man in eins auf dieser Welt Vertrauen haben kann, dann in den unbedingten Überlebenswillen der Menschen."

Bei der letzten Information hebt Benjamin eine Augenbraue. "Wie kam es dazu, dass der sehr verehrte Seneschall euch über diese Neuerung informiert hat und wann habt ihr diese Informationen bekommen?"
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Alain le Beau
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Re: [1038] Mein Senator, seine Eltern und... Alain [Alain, Benjamin]

Beitrag von Alain le Beau »

"Nun, ich bin verpflichtet, Buße zu tun und die freien Ghule der Stadt Genua zu jagen. Dank meiner... Verfehlungen in den Nächten. Es erschien mir natürlich am einfachsten, bei den Melissiden zu beginnen. Doch als ich dies dem sehr verehrten Lydiadas vorschlug, hat er die Jagd auf sie verboten, also, mir zumindest." Alain zuckt mit den Schultern. "Was natürlich nicht für die Liktoren gelten muss, insbesondere, wenn es sich um seinen persönlichen Favoriten darunter handelt, werter Benjamin."

Alain faltet die Hände. "Bevor mein Foltermeister an die elenden Melissiden verloren ging, hat er mir von einer recht nützlichen Art erzählt, Subjekten Informationen zu entlocken. Wenn ein Gefangener von der Welt isoliert ist, ihm Schmerz und Tod drohen, dann sucht er nach Freunden. Es ist weise, neben jene, die er fürchtet, auch einen 'Freund' zu stellen, jemanden, der ihm zuhört, ihn versteht. Ich denke, diese Rolle kann ich ausfüllen. Ich kann derjenige sein, der ihm Hilfe und Erlösung bietet, während ihr... nun, das Gegenteil tut. Wir können uns sogar vor ihm - oder in seiner Hörweite - streiten, wie mit ihm umzugehen ist. Wichtig ist, dass er mir sein verzweifeltes Vertrauen schenkt"
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Benjamin
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Re: [1038] Mein Senator, seine Eltern und... Alain [Alain, Benjamin]

Beitrag von Benjamin »

Benjamin nickt und man merkt das er seine Schlüsse zieht. "Ich verstehe werter Alain. Ich glaube hier ist ein entscheidendes Detail untergegangen." ob gewollt oder nicht darüber macht sich der Jüngling kein Urteil sondern zuckt nur kurz mit den Schultern und klärt die Verhältnisse auf. "Die Melissiden sind in mehrere Lager und Splittergruppen unterteilt. So ähnlich wie in unserer Gesellschaft. Einzelne freie Ghule wie die Senatoren arbeiten vorerst für sich aber auch mit den anderen Gruppen. Die Aussage des sehr verehrten Seneschall bezog sich unter dieser Annahme wahrscheinlich vor allem auf die Melissiden Broglios. Nicht jedoch für jene aus Clavicula und die einzelnen Machtposten." wie er zu diesem Schluss kommt legt er jedoch nicht offen. Anscheinend steckt aber noch mehr dahinter als ein bloßes Verbot.

"Das klingt in der Tat ...vielversprechend was ihr mir von den Technicken eures Dieners erzählt. Ich denke wir sollten ihn also zuerst zusammen befragen und die Rollen einnehmen. Zu Beginn der zweiten Nacht, sollte er da noch nicht geredet haben, könnt ihr dann alleine zu ihm um eine Bindung aufzubauen und ihm zu zeigen das ihr es gut mit ihm meint. Im Anschluss befragen wir ihn dann wieder zusammen. Bei beiden gemeinsamen Befragungen könnten wir kleinere Unstimmigkeiten einfließen lassen. Was haltet ihr davon?" dieses mal beobachten die Augen Benjamins die Reaktion des Tzmisczes sehr genau.
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Alain le Beau
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Re: [1038] Mein Senator, seine Eltern und... Alain [Alain, Benjamin]

Beitrag von Alain le Beau »

"Das ist mir bewusst", sagt Alain, "auch wenn ich nicht glaube, dass die Abtrünnigen noch als Melissiden bezeichnet werden sollten. Ihr erinnert euch ja an meine Aufgabe, diese Nonnen aufzuspüren. Sie sind eine dieser Splittergruppen, während andere noch Melissa, meiner Clansschwester, treugeblieben sind. Ich gestehe, dass ich nicht weiß, zu welcher Fraktion euer Scuto gehört. Deswegen ist es gut zu wissen, dass ihr euch der Lage ebenso bewusst seid und wir nicht gegen den Willen der Ahnen verstoßen."

Er lächelt bitter. "Das, was der werte Toma von Wandregisel übrig gelassen hat, wäre wahrscheinlich erfreut, dass ich diese Lektion bewahrt habe." Oder auch nicht - Alain kennt seinen Bruder. "Dann lasst uns beginnen. Ihr werdet fragen, ich werde vor allem mitleidig schauen und gelegentlich den Kopf schütteln. Und ich werde ihn sehr genau beobachten." Der Tzimisce zuckt mit den Schultern. "Ein Senator wird das Lügen gelernt haben, aber gelegentlich lässt sich doch erkennen, wenn er lügt. Wenn es so sein sollte, werde ich leise hüsteln - dann wisst ihr, wann ihr nachhaken solltet."

Der Jüngling legt die Hände auf den Rücken. "Sollen wir?"
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