[1038] Pharmakos [offen]

[Juli'20]
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Nubis
Kappadozianer
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Re: [1038] Pharmakos [offen]

Beitrag von Nubis »

Der Tod zog stets durch die Strassen Genuas. Doch jener, der ihm so nah, wie sonst keiner war, hoffte dieses Mal, dass er nicht jenen holen würde, um den es heute ging.
Die Tore waren längst passiert und er mogelte sich durch so manch Seitengasse. Seinen Begleiter stellte er etwas abseits ab mit dem Auge auf die Strassen, die zum Turm führten, weg von Hafenbecken.
Selbst ging Galeno näher, grüsste, wo er erkannte und konnte mit einem Nicken und bezog dann Position nahe des Turmes selbst.
Sein Blick wanderte hinauf und er fragte sich, ob er so etwas tun würde. Wie gewiss der Ausgang sei.
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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Fray Diego
Lasombra
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Re: [1038] Pharmakos [offen]

Beitrag von Fray Diego »

Fray Diego schlenderte entspannt durch die Gassen Genuas, bis er den Turm erreichte. Sein Körper wirkte ruhig und entspannt, seine Gedanken jedoch rasten auf Hochtouren. Viele interessante Ansätze gingen ihm durch den Kopf.

Wäre es sinnvoll gewesen, unter der Wasserlinie, in welcher der Nosferatu landen würde, mehrere Reihen mit Holzpfählen zu platzieren, damit die Wirkung des Sprunges noch ein wenig verstärkt würde? Würde der Nosferatu sehen können, was dort unten auf ihn wartete oder würde er es erst in den Bruchteilen eines Augenblicks nach seinem Eintauchen ins Wasser bemerken? Wie lange würde er dort bleiben, wenige Meter unter der Wasseroberfläche, gepfählt, immer mit der Aussicht auf die Pfähle, die ihn hielten? Würde ihn jemand suchen, wenn er nach seinem Sprung nicht mehr auftauchen würde?

Während Diego, von diesen Fragen bewegt, den Platz betrat , schlich sich, ganz langsam und heimlich der Ansatz eines Lächelns in sein Gesicht. Er war schon einige Schritte gegangen, als er es anscheinend selber bemerkte und das Lächeln wieder verschwand. Ebenfalls verschwand der Liktor in dem Schatten eines Eingangs, um dort mit der Dunkelheit zu verschmelzen und gnädig von den Schatten umschlossen zu werden.

Gespannt wanderten seine Augen über den Platz und den Turm hinauf.
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Nicolo Trevisan
Salubri
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Re: [1038] Pharmakos [offen]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Während Nicolò noch über den möglichen Aufschlagpunkt nach sinnierte, bemerkte er zumindest einige der eintreffenden anderen Kainiten.
Er nickte denjenigen, die er bemerkte teils respektvoll zu, während er andere wohl nicht bemerkte.

Dann wurde er eines Details bewusst und machte einige Schritte auf die kindliche Malkavianerin zu. Er hielt einen respektvollen Abstand, war aber dennoch nahe genug, dass er ihr leise etwas sagen konnte:

"Seid gegrüßt werte Angelique."
Seine Augen wanderten zu dem Boot, was sie wohl eher an der Bewegung seiner Kapuze, als an derer der Augen erkennen konnte.
"Ich sehe Ihr seid gut vorbereitet, für den Fall der Fälle. Etwas das ich leider versäumte. Ich glaube, das Wohlergehen des Baumeisters liegt auch in Eurem Interesse. Wenn dem so ist, möchte ich meine Hilfe anbieten, falls diese nötig sein sollte."
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Ilario
Lasombra
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Re: [1038] Pharmakos [offen]

Beitrag von Ilario »

Ilario erwiderte Blicke und auch das ein oder andere Nicken knapp. Wenn er dies tat lächelte er milde. Dann wandte er den Fokus seiner Aufmerksamkeit aber dem Baumeister zu und stellte diesem leise eine Frage. Wenn es denn eine war.

"Ich sehe meinen neugeborenen Kollegen im Amt nicht. Es sieht ihm gar nicht ähnlich ein so bedeutsames Ereignis zu verpassen..."

Vielleicht war da irgendwas im Busch? Vielleicht wusste Ilario auch einiges, vielleicht auch nicht und er klopfte nur auf denselben.
Die Nächte lehren viel, was die Tage niemals wissen.
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Angelique
Autarkis
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Re: [1038] Pharmakos [offen]

Beitrag von Angelique »

Angelique nickte Nicolo zu. Sie schien das Hilfsangebot zu schätzen.

Dann konzentrierte sie sich wieder auf das sich anbahnende Ereignis. Sie prägte sich auch jeden ein, der da war oder eben auch nicht.
"I'm a mighty thesaurus! Rawr!"
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Vergonzo Faro
Nosferatu
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Re: [1038] Pharmakos [offen]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Er lächelte amüsiert als er hörte, dass die Ahnen nicht kommen würden.
„Entsprechend meiner Ansicht der Nacht, erlaube ich es mir meine Schweigepflicht zu brechen um euch und euer Amt nicht zu beleidigen, indem ich euch anschweige. Ich hoffe ihr seht mir dies nach.
So will ich euch gerne Antworten.“

Er machte eine Pause, als hätte er monatelang kein Wort gesprochen und dies wäre etwas in das er wieder hinein kommen müsste.

„Ich danke euch für euer kommen. Auch dafür, dass ihr die ehrenwerten Ahnen über die Ausführung meiner Strafe unterrichtet habt. Dennoch bin ich mir sicher dass sie auf die ein oder andere Art und Weise ein Auge heute Nacht auf den Hafen haben werden,…mindestens durch euer wachsames Gemüt und eure scharfsinnige Aufmerksamkeit. Ihr nennt es Kompromisslos. Habe aber auch Worte wie wahnsinnig, waghalsig und tödlich vernommen. Ich würde es halten wie immer: ich stehe zu meinem Wort. Und ich habe ihre Strafe angenommen.“
Der Baumeister schien es zu genießen, vor seinem Sprung mit Ilario kurz zu sprechen. Vielleicht würde dies das letzte Mal sein.

„Nun, wäre unsere Herrscherin vor Ort würde ich direkt erfahren, ob sie mein Opfer als genehm empfinden würde und meine Schuld als beglichen sehen würde. Aber ich werde mich strikt an ihre Worte halten und offiziell wieder sprechen sobald ich den Pharmakos vollzogen habe.“
Dann sah er sich um und bemerkte, dass wohl bereits ein paar Kainiten der Stadt den Ruf gefolgt waren, es vernommen hatten oder durch Zufall heute Nacht hier waren. An letzteres glaubte er nicht.
„Ich hoffe für die informierten Liktoren, dass sie vor Ort sind und die ihnen aufgetragene Aufgabe ausüben. Ich gab ihnen die bestmögliche Grundlage um unter den Augen der Herrscherin und den Ahnen gut dar zu stehen. Zumindest bei Benjamin bin ich mir sicher, dass er hier ist.“
Dann warf er einen vielsagenden Blick zu Ilario, der sich denken konnte das Anastasia und auch andere der Brut heute Nacht hier sein würden.
Man soll bauen, als wollt man ewig leben, und leben, als sollt man morgen sterben.
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Ilario
Lasombra
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Re: [1038] Pharmakos [offen]

Beitrag von Ilario »

"Wohlgesprochen werter Baumeister, wohlgesprochen." Ein Lächeln huschte über des Schattens Gesicht, dann schüttelte er den Kopf."Keine Sorge, ich bin nicht hier um mehr zu tun als notwendig. Ich werde bezeugen, dass ihr gesprungen seid, nicht mehr."Demonstrativ sah er sich um als Vergonzo von den Liktoren sprach und zuckte dann mit den Schultern. "Die Liktoren werden tun wozu sie da sind, es ist schließlich ihre Aufgabe...
Nun denn, ich will euch nicht länger aufhalten. Ihr seid sicher froh wenn dies alles vorbei ist."
Die Nächte lehren viel, was die Tage niemals wissen.
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Vergonzo Faro
Nosferatu
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Re: [1038] Pharmakos [offen]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Den Blick auf Ilario haltend lächelte er und neigte dankend den Kopf.
Es war für sein Gegenüber zu sehen, dass er kein Wort mehr sprechen würde, bis er gesprungen war.
Dann folgte eine leichte Verbeugung und der Baumeister wandte sich zum Hafenbecken um.

Er lief langsamen Schrittes den Rand des Hafens um den Turm herum ab und schaute konzentriert ins Wasser. So ging er jegliche mögliche Stelle ab, wo sein Sprung enden könnte.
Auch wenn er genau wusste wo er landen würde, musste man es den Zuschauern ja nicht sofort verraten.
Er hielt inne, als er einen Apfel auf den leichten Wellen tanzen sah und stutzte kurz. Ein passendes Zeichen für einen Sünder wie er es war. Es bestärkte ihn darin, dass das was er vorhatte, der richtige Weg war.
Die leichten Wellen waren gut, hatte er doch bereits die unfreundliche Bekanntschaft mit einer glatten Wasseroberfläche gemacht, die hart wie Stein war.

Als er damit fertig war wandte er sich erneut Ilario zu und deutete an das er bereit war.
Dann verschwand der Baumeister im Turm und eine kurze Zeit später erschien eine Gestalt oben auf dem Turm.
Sie war im fahlen Mondlicht schwer auszumachen und so legte der Baumeister seinen schweren Kapuzenmantel ab. In diesem Moment schoben sie einige Wolken beiseite und einen kurzen Moment fiel blasses Licht auf die Gestalt und der genaue Beobachter konnte in der Gestalt recht eindeutig den Ersten Baumeister Genuas erkennen.
Die lederne Haut des Kopf glänzte im Mondlicht, die verschobenen Gesichtpartien und der Buckel, die Haltung...
So blieb er einige Momente stehen, so dass sich ein jeder davon überzeugen konnte, dass hier nicht getickst wurde.
Dann kramte Vergonzo in seinem Mantel herum und holte etwas heraus, machte sich dann bereit zum Sprung.
Man soll bauen, als wollt man ewig leben, und leben, als sollt man morgen sterben.
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Vergonzo Faro
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Re: [1038] Pharmakos [offen]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Ein letzter Blick in den Himmel, als zwei Krähen sich aus dem dunkel der Nacht blicken ließen und ihr Krächzen die ruhige Nacht durchschnitten.
Sie kreisten eine Runde um den Turm ehe sie wieder im in der Nacht verschwanden um sich Beute zu suchen. Vergonzo erinnerte sich daran, wie sie es schafften den Wind zu nutzen.
Den Wind zu spüren und auf ihn zu hören um sich dann von seinen sanften Strömungen tragen zu lassen.

Ein letzter Blick nach unten. Von hier oben konnte er kaum etwas unten erkennen, aber genug um zu wissen das es Zuschauer gab.
Er nahm etwas Anlauf, der Wind schwoll hier oben etwas an und ließ seine Fransen auf dem Kopf wild wehen.
Das war das Zeichen. Er rannte los. Das dünne Bündel Papier unter einen Arm geklemmt.
Ein paar Schritte, mehr Platz war hier oben nicht, aber das wusste er. Der Nosferatu legte alles in den Anlauf und den Absprung.
Seine Arme breiteten sich aus und er verlor das Bündel. Die einzelnen Blätter fächerten, verteilten sich leicht als sie wie Federn zum Boden wogen.
Vergonzo flog einen kurzen Moment durch die Luft und seine kompakte seltsame Silhouette zeichnete sich schwarz vor dem weißen Mond ab. Dann begann der Fall.
Er hatte gut geschätzt und seine Kraft reichte aus um nicht auf dem harten Pflaster des Hafens aufzuschlagen.
Doch würde der Fels, knapp unter der Wasseroberfläche auf der er aufschlagen würde, weniger tödlich sein?

Der Weg nach unten ging bedeutend schneller als die Flugphase und so stürzte er geschickt und sehr schnell Richtung Hafenbecken, knapp hinter der Hafenkante.
Hier gab es Untiefen, spitze Felsen unter der Oberfläche und nur wenig Wasser über dem felsigen scharfkantigen Grund.
Es donnerte wie einen Kanonenschlag als Vergonzo schmerzhaft auf der Wasseroberfläche aufschlug, der heftige Aufprall presste alles Luft auf seinen alten Lungen.
Anwesende mit besonders feinem Gehör oder genutzter Blutskraft, konnten kurz darauf einen zweiten Schlag wahrnehmen.
Das war der Moment als Vergonzo auf dem felsigen Grund aufschlug.

Dann war es still.
Das Wasser beruhigte sich allmählich wieder aber der Nosferatu tauchte nicht wieder auf.

Die circa 15 Flugblätter hatten sich weites gehend um den Turm herum verteilt, einige waren im Wasser gelandet. Eines fast direkt vor dem Eingang des Turm, dort Stand in gutlesbarer und schnörkelfreier Schrift geschrieben:
Das Gesetz fordert, die Strafe nimmt, die Gnade gibt.

Wer Tugend lügt, kann Laster treiben,
und dennoch unbescholten bleiben.

Am Ende richtet der Herr allein.
Man soll bauen, als wollt man ewig leben, und leben, als sollt man morgen sterben.
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Angelique
Autarkis
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Registriert: Fr 22. Jan 2016, 14:50

Re: [1038] Pharmakos [offen]

Beitrag von Angelique »

Angelique eilte sofort los und begann mit geschärften SInnen nach ihrem Geliebten zu suchen, während ihr für diesen Zweck bereites Boot zur Unglücksstelle vorstieß.

Ihr Hass auf die Gesellschaft der Vampire stieg weiter an, obwohl sie nicht für möglich gehalten hatte, dass das ging.
"I'm a mighty thesaurus! Rawr!"
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