[1039] Ein Licht in der Dunkelheit [Iulia, Valerios]

[August'20]
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Iulia Cornelia
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Re: [1039] Ein Licht in der Dunkelheit [Iulia, offen]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Iulias Blick wandte sich ab zu den Sternen, als sie darüber nachzudenken schien. Schließlich begann sie mit gedämpfter Stimme zu sprechen: „Ihr müsst verstehen, werter Valerios, es gab zwar einen Vertreter eures Blutes in der Stadt, doch hatte sie sich nicht offiziell dem Gefallenhandel oder auch der Bezeugung dieser gewidmet. Zumindest nicht, dass es mir bekannt gewesen wäre. Wer also tatsächlich wem, was und in welcher Höhe geschuldet hat, ist ein äußerst trübes Becken in dem unklar ist, wessen Leumund dabei tatsächlich Schaden genommen hat. Gefallen wurden kurz vor der eigenen Vernichtung weitergereicht, versucht mit anderen Dingen aufzuzwingen die womöglich nicht denselben Wert besaßen oder vielleicht doch oder auch mehr, oder auch komplett verweigert weil sie womöglich unangemessen waren in Anbetracht der Umstände oder auch nicht rechtens.“

Die Ventrue zuckte leicht mit den Schultern, als sie ergänzte: „Von außen betrachtet sehr schwer zu sagen wer letztlich recht hatte und wer nicht. Doch allein, die dadurch unterschwellig ausgesendete Botschaft, dass Gefallen auch immer gegen die eigenen Bündnispartner verwendet werden könnten, haben viele vorsichtig werden lassen, diese überhaupt aufzunehmen. Vor allem gegenüber Jenen, bei denen die Absichten und Loyalitäten unklarer erscheinen.“ Die Ventrue pausierte kurz, bevor sie ihre blaugrauen Augen zurück zu Valerios finden ließ.

„Was die Mitglieder der See der Schatten und die Genuesen anbelangt, so versuchen manche, darunter auch ich, gute Beziehungen untereinander aufzubauen. Mit manchen gelingt dies besser, mit manchen schlechter, denn das Misstrauen ist noch immer groß, da man auf unterschiedlichen Seiten eines blutreichen Konflikts stand.“, erklärte Iulia, bevor sie mit den Schultern zuckte, ihre Hände leicht ausbreitete und meinte: „Seht, werter Valerios, Genua ist ein Kochtopf der unterschiedlichsten Bündnisse, Loyalitäten und Fraktionen. Einmal ist man verbündet, einmal einander Feind. So ist es eben. Derzeit gilt der aschene Pakt in Genua, was der See der Schatten einen gewissen Einfluss gewährt. Ob man dies gutheißen will oder nicht, ist nicht die Frage. Doch man sollte diesen Umstand respektieren.“
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Valerios
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Re: [1039] Ein Licht in der Dunkelheit [Iulia, offen]

Beitrag von Valerios »

Valerios war sichtlich erschüttert als er von den Schlichen und Winkelzügen hörte und seine Mine verfinsterte sich.

"Es betrübt mich zu hören, dass Lug und Hinterlist, die Gesellschaft dieser Stadt in solchem Maße beflecken und sich der Schimmel des Vertragsbruches in dieser Weise ausbreitet. Aber habt Dank für den Edelmut der aus dieser Warnung spricht. Gibt es unter den Mitglieder der Häuser solche, die treu zu Ihrem Wort stehen, ganz gleich ob Sie euch Freund oder Feind sind?

Sagt, wenn ihr das Knäuel ein bisschen zu entwirren vermögt. Wie verteilen sich die Clane und zwischen den beiden großen Bündnissen - jenseits dem Offensichtlichen?
Oder reichen die Gräben schon so tief dass sich Clansbruder gegen Clansbruder wendet? Und welchen Einfluss gewährt der aschene Pakt den beiden Parteien?"


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Iulia Cornelia
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Re: [1039] Ein Licht in der Dunkelheit [Iulia, offen]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Iulia überschlug ihr dem Setiten abgewandtes Bein, während sie ihre Hände erneut auf ihrem erhobenen Knie adrett positionierte. Die Ventrue lächelte, gab ihm jedoch noch keine direkte Antwort, sondern meinte: „Das sind einige Fragen, werter Valerios. Sagt, wie gut seid ihr selbst mit der See der Schatten und dessen Strukturen vertraut?“
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Valerios
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Re: [1039] Ein Licht in der Dunkelheit [Iulia, offen]

Beitrag von Valerios »

"So gut wie ein Neugeborener eben mit den Plänen der Ahnen vertraut seien kann.

Der höchste verehrte Emir Kenza, Friede seiner Asche, regierte seine Domäne Sardinien stets mit wohlwollendem Respekt für die Belange seiner Vasallen.
Die Kehrseite der weitgehenden Freiheit war leider eine gewisse Unruhe in der unsterblichen Gesellschaft und ich denke er war für die brüderliche Unterstützung, die in der See der Schatten weit verbreitet ist, sehr dankbar. Doch, wie man sagt, blieb er dem höchst verehrten Teja, Ahn des Clan Lasombra, Decano del Lago delle Ombre, Vescovo della notte die versprochenen Gegenleistung schuldig, was die Gesichter des Ätna sehr verstimmt hat. Was vermutlich seinen Teil zu den jüngsten Veränderungen beigetragen hat."
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Iulia Cornelia
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Re: [1039] Ein Licht in der Dunkelheit [Iulia, offen]

Beitrag von Iulia Cornelia »

„Vermutlich.“, bestätigte Iulia auf die Worte des Setiten hin und nickte. Ein wohlwollendes Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie ihrerseits erklärte: „Die eindeutige und einfache Zuordnung in bestimmte Bündnisse gestaltet sich in Genua schwierig, da die Kainiten sich üblicherweise nicht offen zu den Fraktion bekennen, denen sie dienen. Würde man also fragen, so wäre wohl die weitverbreitetste Antwort: Genua.“ Die Ventrue zuckte leicht mit den Schultern, bevor sie mit einem beinahe leicht angewidert wirkenden Unterton ergänzte: „Was auch immer das für sie dann letztlich bedeuten soll.“

Die Ventrue schwieg für einen kurzen Moment in dem sie ihre Worte nachwirken ließ, bevor sie ruhig weitersprach: „Auf dem hundertjährigen Thronjubiläum hatten sich öffentlich zur Seite Lydiadas, als Vertreter der See der Schatten, ein paar Mitglieder aus Clan Lasombra, Clan Ravnos und Clan Nosferatu positioniert. Auf Seiten Aurores befanden sich ebenfalls ein paar Mitglieder des Clans Nosferatu, Clan Toreador, Clan Salubri, Clan Tzimice und Clan Gangrel. Davon ab ist mir jeweils ein weiteres Mitglied aus Clan Lasombra, Brujah und Banu Haqim bekannt, dass im Zuge der Okkupation mit Lydiadas eingereist ist und wohl ihm oder auch der See der Schatten vermutlich zuzuordnen ist. Doch wieviel letztlich auf solche eindeutigen Treuebekundungen von Neugeborenen zu geben ist, ist schwer zu beurteilen. Die Motivationen weshalb sie sich öffentlich auf die eine, die andere oder bewusst auf keine Seite gestellt haben, sind so unterschiedlich wie die Kainiten selbst.“

„Tatsächlich befinden sich allerdings Vertreter der unterschiedlichsten Fraktionen in der Domäne.“, meinte das Kind mit einer ruhigen und angenehmen Stimme weiter, die es leicht machte ihr zuzuhören, vor allem da sie über ein Thema zu sprechen schien, welches sie interessierte und sich diese Begeisterung dafür in ihrer Tonfarbe widerspiegelte, auch wenn sie noch an der Oberfläche kratzte, als sie fortfuhr: „Betrachtet man jedoch die politische Relevanz, so sind in der Region nur drei Clans von Bedeutung: Ventrue, Lasombra und Kappadozianer. Sie alle teilen sich, in sich, weiter auf in verschiedene Fraktionen, die sich nicht immer freundschaftlich gegenüberstehen, aber eben auch nicht immer feindschaftlich. Es kann deshalb durchaus sein, dass Clansgeschwister sich auch gegeneinander wenden und auch innerhalb der Fraktionen, soll es mitunter weitere Differenzen geben.“

Erneut machte die Ventrue bewusst eine sprachliche Pause, bevor sie abschloss: „Das ganze Knäul ist also alles andere als einfach und mit nur wenigen Worten vollständig zu entwirren, geschweige denn zu durchschauen. Selbst für Jemanden wie mich, die tatsächlich ein großes Interesse an der Politik unserer Welt hegt. So ihr jedoch zu einem gewissen Aspekt davon etwas wissen möchtet, will ich euch diesen gerne weiter vertiefen, sofern ich darum weiß.“

Das Kind ließ ihren Blick kurz erneut in die Sterne abdriften, als sie meinte: „Der aschene Pakt derweil ist eine politische Vereinbarung, über die wenig offiziell bekannt ist. Was man gemeinhin darüber weiß ist im Groben, dass Aurore Prinz bleibt und sie sich im Gegenzug der See der Schatten anschließt.“ Was die Ventrue selbst davon hielt, ließ sich nur schwer erahnen, denn ihr hübsches Gesicht wirkte neutral, als sie zu dem Setiten zurückblickte und ergänzte: „Inoffiziell sichert er somit der See der Schatten einen gewissen Einfluss auf das Rechtssystem Genuas und die Deutung der Traditionen. Etwas, wovon ich als Kind unweigerlich betroffen bin, weshalb ich auch gerne mehr über Teja oder die Gesichter des Ätna wissen würde.“

Erneut pausierte Iulia, bevor sie erklärte: „Was die Gefallen anbelangt, so gibt es sicher Jene, die ein Verständnis davon haben, was es bedeutet Gefallen zu erweisen oder auch erwiesen zu bekommen. Ihr solltet aber nicht bei jedem blind darauf vertrauen, dass er oder sie es tut. Ich selbst hatte bisher einen sehr guten und angenehmen Eindruck von euch gewonnen, weshalb ich gewillt bin und war euch Gefallen zu erweisen.“

Die gepflegten Hände der Ventrue lagen noch immer geradezu sittsam auf ihrem Knie, während ihre Augen über ihn alles andere als züchtig wanderten, als sie lächelnd und mit warmer Stimme ergänzte: „Deshalb solltet ihr meine Worte nicht als Edelmut oder gar Naivität missverstehen. Ich investiere stattdessen gerne in Personen, die mir erfolgsversprechend erscheinen.“ Ihre Hände strichen sanft über die Seide, als sie sie glättete, bevor sie abschloss: „Ich baue darauf, dass ihr in Genua mit euren Plänen Erfolg haben werdet. Deshalb sehe ich es mit euch auch nicht als notwendig an, jedes Wort und dessen Wert im Vorfeld bis ins kleinste Detail zu zerpflücken und zu definieren, sondern vertraue darauf, dass ihr auch so wisst was es wert ist und es eines Nachts angemessen begleichen werdet.“
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Valerios
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Re: [1039] Ein Licht in der Dunkelheit [Iulia, offen]

Beitrag von Valerios »

"Ihr schmeichelt mir Signorina. Es freut mich, dass wir einander vertrauen und wir uns auf zukünftige Geschäft freuen.
Aber fühlt euch frei jedes Wort und jedem Details die Aufmerksamkeit zu schenken die es verdient.
Missverständnisse zu vermeiden, die unsere Geschäftsbeziehung gefährden auszuräumen bevor dies geschieht, ist mir ein großes Anliegen.

Denn Missverständnisse werden schnell zu Meinungsverschiedenheiten, zu Angriff, zu Verlusten
Verluste zu Kränkungen, zu Feindschaft. Und Feindschaft schadet dem Geschäft.

Denn letztendlich, und das sollten wir niemals vergessen, ist jeder Kainit eine von unserem Gott verfluchte grausame Monstrosität.
Und die Bestien, die in dieser Stadt hausen, sind nur knapp einem offenen Krieg entkommen.

Daher verzeiht meine Genauigkeit - und ich hoffe ich schmälere damit nicht euren Respekt vor mir:
Nach meiner Zählung habe wir 22 gegen 21 wertvolle Informationen ausgetauscht, womit ich euch noch eine schuldig bin.
Außerdem habt ihr mir mit der Gnade euerer Einladung einen Gefallen erwiesen (OT: mittel), den ich beizeiten zu erwidern gedenke, wie es euch beliebt.

In meinen Augen entsprichts sein Wert drei Gefälligkeiten und ermöglicht euch Zugriff auf einen Dienst der Natur, dir ihr unter keinen Umständen selbst erledigen könnt. Sie darf keine Gefahr an Leib und Leben beinhalten, den Schuldner jedoch durchaus in unangenehme oder sozial herausfordernde Situationen bringen.

Entspricht das ebenso eurem Verständnis?"
*

Nach der Klärung dieses Sachverhalts wendet sich Valerios wieder den politischen Themen zu:

"Ein Positionierung, die wenig überrascht. Rosen und Drachen loyal wie gewohnt, Salubri und Gangrel auf der selben Seite zu sehen - interessant.
Nosferatu und Kappadzonianer, diplomatisch - ein jeder auf seine Weise. Und die Banu Haquim, geschäftstüchtig wie eh.
Und der Clan des Mondes scheint nicht in Erscheinung zu treten..

Welcher der Nosferatu ergriff Partei für die See der Schatten?

Aber im Wesentlichen folgt die See ihrem üblichen Vorgehen. Der Prinz und die Domäne beugt das Knie und erhält dadurch große Teile seiner inneren Freiheit.
Und Zug um Zug wandern die Schmuckstücke der Stadt in die Schatulle des Clans Lasombra.

Der höchst verehrte Teja kontrolliert im Auftrage der Ältesten des Clans Lasombra - die man die Gesichter des Ätna nennt - alle Besitzungen in Norditalien. Allerdings ist mir nicht klar wie er und Lydiadas zu einander stehen. Was diese Rochade interessant macht ist, das die See der Schatten in Genua expandiert, während Sie sich auf Sardinien zurückzieht, in dem der Clan Brujah vor Ihrer höchstverehrten Majestät das Knie beugt. Und der, der aus der Sache wirklich Profit schlägt, ist der höchst verehrte Prinz von Pisa.

Auch wenn Ihre höchst verehrte Majestät vermutlich einfacher fällt, mit den höchst verehrten Ahnen Kometilos, aus dem Blut Saulots und Kephas, aus dem Blut des Kappadozius umzugehen, als der höchstverehrte Calistus mit dem Pulverfass Caliagri und dem Clan Gangrel.

Aber was den Einfluss auf das Rechtssystem durch die See angeht. Wenn Sie dort eingreifen, sind wahrscheinlich zwei Tatsachen interessant.

Die eine ist, das die Gesichter des Ätna eine Vorliebe haben für grausame Prüfungen. Wenn Sie Gewalt einsetzen, ist es nicht immer Strafe und Vernichtung die Sie im Sinn haben, sondern oftmals Bewährung und Beweis. Was die Grausamkeit nicht leichter zu ertragen macht.

Die andere ist, welchem Glauben der Handelnde folgt. Sind mit der See bereits Muslime in die Stadt vorgedrungen?"


--
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Iulia Cornelia
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Re: [1039] Ein Licht in der Dunkelheit [Iulia, offen]

Beitrag von Iulia Cornelia »

„Sofern die Aussage über die christliche Erziehung des Einen und die Benediktinerrobe des Anderen nicht nur als Vorwand genutzt werden, um sich geschickt zu verbergen, sind mir ansonsten keine anderweitigen religiösen Anzeichen bei den Vertretern der See der Schatten aufgefallen.“, erklärte die Ventrue, bevor sie meinte: „Mich verwundert allerdings, dass ihr über Teja, die Lehnsherrin meiner Ältesten in der männlichen Form sprecht.“ Iulia legte ihren Kopf zur Seite, bevor sie leicht mit den Schultern zuckte und meinte: „Aber vielleicht irre ich mich diesbezüglich auch.“

Sie schwieg kurz, richtete ihr Haupt erneut langsam auf, bevor sie meinte: „Die Ausweitung der Traditionen auf die Zeugung von Blutsdienern scheint von der See der Schatten zu stammen. So es sich dabei um eine grausame Prüfung handelt, bin ich gespannt, wie sich die Kainiten der Domäne damit schlagen werden. Auch die Bestrafung der Stillebrüche scheint unter diesem Gesichtspunkt interessant zu werden. Wir werden sehen, wie sich die Dinge entwickeln. Auch bezüglich meines eigenen Freispruchs.“ Ihre angenehme Stimme war trotz allem unaufgeregt und in sich selbst ruhend, während sie in seinen Augen weiterhin versank und sie mit den Schultern zuckte.

„Der Rückzug der See der Schatten von Sardinien ist für mein Verständnis nicht weiter verwunderlich, so ihr mich fragt.“, erklärte die Ventrue mit einem gleichmäßigen Ton. „Pisa ist ein Verbündeter der See der Schatten, wie auch Genua es nun durch Aurores Vasallität zu Teja in gewisser Weise ist. Deshalb scheint es logischerweise auch keinen Grund mehr für die Notwendigkeit zu geben, auf Sardinien unnötig Ressourcen zu verbrauchen, die anderen Orts dringender eingesetzt werden können. Davon ab ist eine Expansion der See der Schatten in Genua nicht sonderlich verwunderlich, so sie sich dem Problem der mailändischen Lasombra oder auch womöglich der Tedeschi widmen wollen würden.“ Iulia schien kurz nachzudenken bevor sie mehr zu sich selbst nickte und feststellte: „Tatsächlich scheinen der See der Schatten nicht mehr viele Domänen zu fehlen, um sich die Alleinherrschaft über die Küstenlinie Norditaliens zu sicher.“

„Was die Frage nach den Nosferatu anbelangt, so lief Anastasia, Neugeborene vom Clan Nosferatu und inzwischen Liktor Arash, Neugeborener vom Clan Gangrel und inzwischen Geißel nach und Dottore Narcosi, Neugeborener vom Clan Nosferatu Alain, Neugeborener vom Clan Tzimisce und inzwischen Harpyie, als diese sich, mehr oder weniger im dem Konflikt hinter Aurore gestellt hatten. Godeoc, Ahn vom Clan Nosferatu hatte davon alles andere als erfreut gewirkt, als die beiden Neugeborenen sich dort positioniert hatten und schickte daraufhin die Signora Achilla, Neugeborene vom Clan Nosferatu wie auch Vergonzo Faro, Neugeborener vom Clan Nosferatu auf Seiten Lydiadas, Ahn vom Clan der Schatten, Consigliere del padrone profondo, sanguigno cacciatore di Catania, Herr der Tiefen, aus der Linie Ahriman min alzilals, Ahnherr des Clan der Schatten, Kind Lasombras. Sein eigenes Kind, Il Ghiotto, Neugeborener vom Clan Nosferatu verblieb dabei an Godeocs Seite und gab keiner der beiden Seiten mehr Gewicht. Ich würde es deshalb von beiden Seiten nicht als bewusstes parteiergreifen bezeichnen. Die einen liefen nur nach und die anderen taten was der Clan respektive ihr Ältester ihnen auftrug.“, erklärte die Ventrue, bevor sie erneut ihre Schultern hob und senkte. Offenkundig sah sie darin keine politische Relevanz.

„Was den Clan des Mondes anbelangt, so ist Ferrucio, Ancilla vom Clan des Mondes schon seit vielen Jahrzehnten der Beichtvater meiner Ältesten und Angelique, Neugeborene vom Clan des Mondes verweigerte sich öffentlich der See der Schatten. Dennoch positionierten sich beide nicht offiziell bei Aurore, sowenig wie dies die Mitglieder von Clan Ventrue taten.“, sprach Iulia ruhig, bevor sie erklärte: „Davon ab, solltet ihr von den Entscheidungen eines Einzelnen, nicht auf die Entscheidungen eines ganzen Clans schließen. Brimir, Ancilla vom Clan Gangrel befand sich an der Seite des verblichenen Kindes Lydiadas Acacias, während Arash sich bewusst bei Aurore platzierte. Gaius, Neugeborener vom Clan Salubri verriet anscheinend seine Lehnsherrin in Aurore und stand auf Seiten der See der Schatten, während Nicolo, Neugeborener sich bei Aurore positioniert hatte. Tatsächlich hatte sich in dieser Nacht kein einziger Clan geschlossen hinter die eine oder den anderen offiziell gestellt.“ Die Ventrue schwieg für einen Moment, bevor sie erneut ihre Schultern langsam hob und senkte und betonte: „Wie ich schon sagte, werter Valerios, das ganze Knäul ist alles andere als einfach und mit nur wenigen Worten vollständig zu entwirren, geschweige denn zu durchschauen.“

Dann legte sie ihren Kopf erneut leicht schief, als sie sich höflich bei ihrem Gegenüber erkundigte: „Bei wie vielen wertvollen Informationen sind wir inzwischen nun gleich, die wir bisher miteinander ausgetauscht haben, werter Valerios? Ich bin kein so erfahrener Händler, wie ihr es seid und bin es deshalb wohl nicht gewohnt, jedes kleinste Detail derart akkurat aufzuwiegen, wie ihr es zu pflegen tut.“ Die Ventrue lächelte ihr Gegenüber noch immer an, während sie ihren Blick nicht von ihm lassen konnte, als sie fügsam ergänzte: „Doch so ihr dies möchtet, werde ich mich gerne nach euren Wünschen richten.“
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Re: [1039] Ein Licht in der Dunkelheit [Iulia, offen]

Beitrag von Valerios »

Interessiert lauschte er den Ausführungen der jungen Ventrue:

"Meines Wissens nach wir das Verbergen des Glaubens an Allah bei den Muslim im allgemeinen als haram angesehen. Daher wird das christliche Gepräge dieser Mitglieder wohl keine Fassade sein. Angesichts der heftigen Auseinandersetzungen innerhalb der See der Schatten ist dies vermutlich für Genua erst einmal von Vorteil, dass die Auseinandersetzung nicht auch noch eine religiöse Dimension besitzt."

„Die Ausweitung auf die Zeugung von Blutsdienern scheint von der See der Schatten zu stammen." wiederholt er nachdenklich, bevor er bei der Erwähnung der Stillebrüche Iulia wieder besorgt ansieht - waren diese denn zahlreichen und gravierend?

Ihrer politischen Analyse scheint er im Großen und Ganzen zuzustimmen. Als Sie von Mailand spricht scheint er aufzuhorchen und hakt nach: "Hat sich da eine Kluft aufgetan zwischen den Schatten in Mailand und der See?"

Als Sie die Analyse innerhalb der Stadt fortführte schienen hinter der Stirn des Sethiten Zahnräder eines Uhrwerks zu rattern - viel neues Wissen, Wichtiges von Unwichtigem zu trennen. Es herrschte wenig Einigkeit in dieser Stadt - ein jeder schien zu vorderst auf eigene Rechnung zu arbeiten.

"Ihr schmeichelt einem einfachen Seemann schon wieder, meine Teuerste - ich zähle 28, 22 - aber es ist ja auch keine exakte Wissenschaft.
Nur ein einfaches Werkzeug, um das Gefühl für das Maß und Mitte nicht zu verlieren."





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Re: [1039] Ein Licht in der Dunkelheit [Iulia, offen]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Iulia schien Valerios Blick bezüglich der Stillebrüche bemerkt zu haben, doch sie wusste ihn offenkundig nicht weiter zu deuten, denn sie ging nicht darauf ein. Stattdessen entgegnete die Ventrue mit einem zarten Lächeln nachdem der Setit geendet hatte: „Ich finde es immer wieder äußerst interessant zu sehen, wie stark sich doch die jeweiligen Kulturen voneinander unterscheiden.“ Beinahe leicht amüsiert darüber ergänzte sie: „Wenig verwunderlich, so vieles oftmals nur ein Gefühl ist.“ Ihre feingliedrige Hand beschrieb eine einladende Geste, als sie ihrem Gegenüber anbot: „Was haltet ihr davon, werter Valerios, so wir heute Nacht das Werkzeug bei Seite legen und uns stattdessen gegenseitig so lange Fragen stellen, bis wir beide das Gefühl eines gemeinsamen Maß und Mitte erhalten zu haben?“

Ihre blaugrauen Augen ruhten noch immer auf dem Setiten und seine Gesellschaft schien ihr alles andere als unangenehm zu sein, trotz seiner Augen, die ihren Blick wie magisch anzogen. Iulia ließ ihre Hand zurück auf ihr Knie sinken, als sie meinte: „Was die Lasombra der See der Schatten und Mailand anbelangt, so könnt ihr davon ausgehen, dass Totila, Ahn vom Clan der Schatten, als Prinz von Mailand wenig erfreut darüber gewesen sein wird, dass sein eigener ehemaliger Vasall, nun der Vasall einer anderen ist. Andererseits spricht es auch für eine gewisse Ironie des Schicksals, dass gerade die mailändischen Lasombra die Herausgabe eines von Aurores Vasallen verweigert und diesen lieber an die See der Schatten verkauft hatten.“ Iulia zuckte leicht mit den Schultern, als sie mit einem Lächeln feststellte: „Wie ich schon sagte: Es ist… komplex.“
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Re: [1039] Ein Licht in der Dunkelheit [Iulia, offen]

Beitrag von Valerios »

Dann darf man hoffen, dass es nicht weitere Akteure noch komplexer machen, Turin etwa.. oder Florenz.

Aber sagt: Was interessiert euch, an einem einfachen sardischen Händler, einem maurischen Gastwirt, einem achäischen Seefahrer, einem lakonischen Hirtenjungen?
An einem alten Mann, der schon lange den Styx hinuntersegelt?
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