[1040] Als gleiches unter Drache und Wolf [Arash, Iulia, Toma, Valerios]

[Arash]

"Freunde?" Arash schüttelte bei diesem Wort unwillkürlich mit dem Kopf. "Es sind keine Freunde. Es sind Menschen die meinem Weg folgen." begann der Gangrel schnurrend zu erklären. "Sie sind weder eingeweiht noch gebunden. Trotzdem folgen sie dem was ich sie einst lehrte. Irgendwann werden sie sterben, dann werden sie durch andere Ersetzt." träge blinzelte er den Setiten an. "Unser Blut sichert euch niemals Loyalität. Es bindet den Kopf. Aber nie das Herz. Bindet ihr das Herz, braucht ihr dafür kein Blut."

Ein Knurren entfuhr dem jungen Mann, während er sich wieder einmal bewegte und Toma ignorierte. "Jemanden zu binden beraubt ihn seiner Freiheit. Es schränkt ihn ein. Freiheit ist aber das größte Gut, welches jeder verstehen sollte. Nur die Meisten Menschen oder Kainiten sind noch nicht soweit." fuhr er fort.

Als die Worte über die Zollstation fielen entfuhr ihm wieder ein Knurren. "Redet nicht so um den heißen Brei herum. Es nützt niemandem und ihr verschwendet meine Zeit. Sagt wen ihr meint und was ihr glaubt das es nützlich für beide Seiten wäre, dann sagt es." Offenbar war der Gangrel bei so etwas kürzer angebunden und die politischen Verschwurbelungen schienen ihm zuwider.

"Was die einzelnen Territorien in der Stadt angeht, kann ich euch wenig sagen. Ich bin selten dort und ausgewiesene Jagdgebiete gibt es nur noch zwei. Platealonga war früher das exklusive Jagdgebiet des Clans Ventrue. Aber...das war einmal." wieder war seine Stimme zu einem schnurren geworden.

[Valerios]

Auf das erneute Knurren des Gangrel wechselt der Sethit innerhalb von Sekunden Tonfall und Wortwahl an die Erwartungshaltung des Gangrel an*:

"Gut, ohne Verschwendung. Ihre Majestät bat mich, den sterblichen Schmuggel zu überwachen. Ich kann also die Station im Westen selbst überwachen.
Oder falls Ihr als Geißel das sowieso schon tut - oder es euch nicht passt, wenn ich es tue - dann finden wir einen anderen Weg.

Wenn ich dort jemanden platzieren darf, und dann alles was relevant ist an euch berichte - wär das für mich aber das Beste.
Ihr habt weniger Arbeit und ich kann mich nützlich machen, wie Ihre höchst verehrte Majestät sich das wünscht."

Dann aber kehrt er wieder zum ersten Thema zurück, das ihn im Moment sehr viel mehr zu interessieren scheint, als das Geschäftliche:

"Welchen Weg lehrt diesen Menschen?"



* Manipulation + Performance: 3 Erfolge

[Arash]

Arash bemerkte die Veränderungen im Verhalten des Setiten. Seine Zunge fuhr über seine Lippen. Ja er war eine Schlange. Das war offensichtlich. Aber er agierte anders wie seine Vorgängerin. Interessant, aber schwieriger. "Welchen Weg ich ihnen Lehre? " er schüttelte leise schnurrend den Kopf. "Ich lehre sie den Weg der Freiheit. Die Nutzlosigkeit der Stadtmauern. Sie lernen dabei, dass sie stärker werden, wenn sie keine Angst haben. Angst ist wie eine Mauer im Kopf, welche die eigenen Fähigkeiten und Freiheiten beschränkt. Wie eine Stadtmauer, nicht vorrangig dem Schutz dient, sondern der Angst."

Die Bewegungen des Gangrels wurden langsamer. Lauernder. "Den Schmuggel überwachen?" wiederholte der Gangrel die wichtigsten Worte aus dem vorangegangen Satz noch einmal. Lies sie langsam über seine Zunge gleiten. Schmeckte jedes Einzelne, bevor er fortfuhr. "Für eure Aufgabe solltet ihr dort tatsächlich jemanden platzieren." Arash beobachtete ziemlich genau die Reaktion des Setiten. Das er ihm berichten würde, dass wiederholte der Gangrel nicht noch einmal.

"Glaubt ihr, dass ihr den Schmuggel soweit kontrollieren könnt, damit der Handel in Genua über Land mehr floriert, als über die See?" Eine neugierige Frage. Vielleicht mit Hintergedanken gestellt?

[Valerios]

"Freiheit. Stärke. Mut." Für einige Momente wirkte der Sethit in sich gekehrt und nachdenklich. Sein Blick glitt über die grünen Augen des Gangrel, die Stirn hin zu den Ansätzen eines Geweihs(?) - Kurz zuckten seine Mundwinkel, dann seine Augen nach links und rechts. Es war deutlich zu merken, dass es etwas gab, was er sagen wollte, doch hielt er sich damit zurück.

Dann fiel er wieder zurück in seinen freundlichen Plauderton, überspielte was ihn beschäftigte.
"Dann habe ich eure Erlaubnis, dort jemanden zu platzieren?

Dass ich ihn kontrollieren kann, soweit bin ich lange noch nicht", gab er ehrlich zu. "Zuerst einmal muss ich verstehen, wie er fließt. Genua ist eine Hafenstadt, das wird sich nicht ändern, aber auch das Hinterland ist wichtig. Und was ich bisher über den Fernhandel durch Genua weiß, ist die Strata Romana nach Nizza und Marseille einen genaueren Blick wert."

[Arash]

Die Regungen des Setiten blieben dem Gangrel nicht verborgen. Aber er reagierte nicht direkt darauf. Vielmehr schien er sie in sich aufzunehmen. Eine Information abzuspeichern. War dieser Gangrel vielleicht nicht so einfältig wie er tat?

"Ihr habt meine Erlaubnis dort jemanden zu postieren. Aber denkt an die Regel der Blutsdiener." schnurrte der Gangrel. Ein Rat. Eine Drohung? Eine unbedachte Anfügung? Schwer zu sagen, war doch die Mimik des Tieres nicht leicht zu lesen. Schließlich aber fuhr er fort. Immer noch in einem schnurrenden Tonfall.

"Wenn ihr auf die Römerstraßen einen Blick werft, so lasst euch gesagt sein, dass diese auch über Mailand nach Genua fließen und die Beziehung zu Mailand ist...belastet." Das letzte Wort ging in einem Ton unter, welcher wohl ein unterdrücktes Lachen sein konnte.

[Valerios]

Valerios verneigte sich. "Vielen Dank, wohlwerte Geißel, vielen Dank. Das Gesetz habe ich selbstverständlich im Blick."

Etwas verschmitzt erwidert er: "Meint ihr das sterbliche oder das unsterbliche Mailand? - Und Turin nicht zu vergessen, auch das erreicht man ja über Savona. Aber das ganze Festland mit ist für einen Seemann wie mich neues Terrain. Nicht das wir auf Sardinien nicht auch Berge und Wälder hätten, aber der Apennin ist doch ein ganz anderes Kaliber."

"Aber, eine ganz andere Sache." wechselt er schon wieder das Thema. "Dieses junge Mädchen, also das in dem bunten Kleid, das vorhin mit euch sprach. Wer ist sie?"

[Arash]

Ein Abweisendes Knurren erklang, als er die Worte des Setiten vernahm. "Das sterbliche Mailand?" die Stimme wurde zu einer Art fauchen. "Wieso sollte mich das sterbliche Mailand kümmern? Sterbliche sind nicht mein Fokus. Die Politik der Städte interessiert mich nicht. Mein Augenmerk liegt einzig auf der Sicherheit der Domäne, was feindliche und verurteilte Kainiten angeht." Die Zunge fuhr wie von selbst über seine Lippen, bevor wieder Interesse in seinem Blick aufflammte.

"Seemann seit ihr?" schnurrte der Gangrel, man könnte fast sagen aufgeregt. Aber am Ende doch eher lauernd. Seine Bewegungen bildeten nun einen Kreis um Valerios, während Arash den anderen Kainiten umkreiste, wie eine Katze die mit ihrer Beute spielte. "Ihr müsst mir erzählen welche Küsten und Meere ihr bereist habt." Dieses Schnurrren war mit wahrer Neugier unterlegt und schien ein wirkliches Interesse des Gangrels zu sein. Dann aber wandet sein Blick sich ab und suchte die beschriebene Person im Raum. "Ihr meint die werte Angelieque. Ein Orakel vom Clan des Mondes. Ich sehe ihr seit euch noch nicht begegnet. Solltet ihr Interesse haben werde ich gerne versuchen euch bekannt zu machen. Auch die werte Angelique nutzt den Landhandel, wenn auch eher innerhalb der Domäne. Aber vielleicht könnten beide Seiten von einer Zusammenarbeit profitieren?" machte der Gangrel ein Angebot, ohne direkt einen Preis zu nennen.

[Valerios]

Als der Gangrel neugierig zu kreisen begann, wurde Valerios redselig:
"Alle Teile des Mittelmeers zwischen den Säulen des Herakles bis zur hohen Pforte,
vor allem aber ligurische, thyrrhenische, lybische, ionische und ägäische Gewässer - obwohl die Ägäis schon etwas länger her ist. Einmal kamen wir über die balearische See fast bis ans östliche alboranische, aber die Fahrt mussten wir leider abbrechen, da wir in einen heftigen Sturm gekommen sind. Auch die Levante habe ich bisher nur einmal bereist - wir haben ein Schiff aus Zypern aufgebracht, fette Beute kann ich euch sagen..

Daher kennen ich die Küsten Italiens, Dalmatiens, der Provence, Griechenlands, Anatoliens und Lybiens, sowie die Inseln Sizilien, Sardinien, Korsika, Malta, Djerba, Candia, Rhodos und die Islas Baleares - aber am besten vertraut sind mir die Häfen von Palermo, Candia, Tunis, Houmt Souk, Tripolis, Noli, Gaeta, Amalfi und Masala.
Vor allem aus Houmt Souk und Tunis könnte ich euch Geschichten erzählen, die Berber sind ja ein interessantes Volk.."

Als Arash im Raum umherblickte, stoppte Valerios seinen Redefluss - Er hatte die Geißel doch hoffentlich mit seinem Redefluss nicht gelangweilt, manchmal ging es einfach mit ihm durch.

"Nein, ich kenn die werte Signora bedauerlicherweise noch nicht. Das wäre ganz reizend, wenn ihr uns bekannt machtet. Nur ein Narr verpasst eine Geschäftsmöglichkeit, nicht wahr."

[Arash]

Gespannt hörte der Gangrel die Aufzählung all dieser exotischen Orte. Offenbar war der Setit wirklich weit herum gekommen. Trotz das seine Aufmerksamkeit vollkommen seinem Gesprächspartner galt, schien dies nicht für seinen Blick zu gelten. Zumindest kurzzeitig, wurde er von dem jungen Mädchen in bunten Kleidern angezogen, bevor die grünen Augen wieder den weitgereisten Händler fixierten.

"Ihr seid ein weitgereister Mann, Valerios." schnurrte Arash und blieb nun wieder vor ihm stehen. "Wir sollten über diese Orte zu einem anderen Zeitpunkt ein längeres Gespräch führen..." seine Zunge fuhr über die Lippen. "Ich stelle euch gerne der weiten Angelique vor...allerdings...." er hielt kurz inne. "Welchen Preis seit ihr bereit für diesen Kontakt zu zahlen?"

Offenbar gab es nichts umsonst. Auch nicht bei den Gangrel...und scheinbar erst recht nicht bei der Geißel der Domäne.

[Valerios]

"Sehr sehr gerne." erwidert Valerios fast enthusiastisch.

Er wirkt nicht in geringstem Maße überrascht über Arashs Geschäftssinn:
"Ihr verzeiht wenn ich bei geschäftlichen Dinge etwas aushole, ich bemühe mich mich kurz zu fassen"

Kurz versichert er sich, ob sich beim Gangrel Widerspruch regt, bevor er weiterspricht.

"Wir betrachteten eine Kontaktanbahnung, ohne das jemand als Makler für ein Geschäft auftritt als kleine Gefälligkeit.
Eine Gegenleistung für eine einfache Dienstleistung oder eine simplere Aufgabe, die der Handelspartner derzeit nicht selbst erledigen kann.
Sie darf unter keinen Umständen Gefahr an Leib und Leben beinhalten, und den Schuldner nicht in unangenehme und sozial kritische Situationen bringen.

Eine Vorstellungen betrachten wir als Kontaktanbahnung, bei der Handelspartner wohlwollend und nach bestem Wissen und Gewissen vorgestellt wird,
mit dem Ziel eines persönlichen Treffens zwischen den beiden Beteiligten. Ein Handlung des Vermittlers gegen dieses Ziel macht die Gegenleistung für bereits erfolgte Anbahnungsbemühungen ungültig. Eine Information über vollständigen Namen, Clan, Status und Amt der Betroffenen und ein Hinweis, über Risiken des Kontakts, die über das übliche Maß des Kontakts mit Unsterblichen hinausgehen betrachten wir ebenfalls als Bestandteil einer solchen geschäftlichen Transaktion.

Stimmt ihr dieser Einschätzung zu? Oder widerspricht etwas daran, dem was in Genua allgemein als angemessen anerkannt wird?"