[1040] Wer pisst hier wem ans Bein [Anastasia, Iulia, offen]

[September'20]
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Aurora
Salubri
Beiträge: 166
Registriert: Fr 8. Mai 2020, 20:32

Re: [1040] Wer pisst hier wem ans Bein [Anastasia, Iulia, offen]

Beitrag von Aurora »

Das Parkett der Politik, der Gefälligkeiten, der Absprachen, der Lügen. Sie alle mussten lernen, sie alle mussten sich beweisen. Ein ausgesprochenes Wort konnte auf einer Veranstaltung das Beste oder das Schlechteste aus den Anwesenden hervorbringen. Ihr selbst war heute Abend nur der Part des zugezogenen neuen Gastes zugedacht.

Seit sie diesen Ort an der Seite ihres Clansbruders betreten hatte, musste sie nicht heimlich lauschen, um zu erkennen, dass hier etwas ausgesprochen wurde, was offensichtlich nicht allen Anwesenden zu gefallen schien. Eine leichte Verblüffung konnte sie jedoch nicht verbergen, als Aurora merkte, dass sich die Gastgeberin im Strudel dieses Disputes zu befinden schien. Während sie den Worten Nicolos lauschte, dessen Inhalt das bestätigten, was sich ihr selbst als neutralem Gast vor Augen bot, trat eine unbekannte Gestalt zu der Gastgeberin, um an die Anwesenden nun ebenfalls Worte zu richten und dem Kind widerum die Hand zu reichen und in dieser Situation beizustehen. Aurora nahm die Geste am Rande des Geschehens war, die Worte der Signora Achilla drangen jedoch nicht an ihr Ohr.

„Obtineamus ab experientia discere erroribus.“

Sie senkte sachte zur Ankunft und des gleichzeitigen Abschieds das Haupt in Richtung der Ventrue, während sie leise erste und letzte Worte auf Latein zu Nicolo sprach.

Danach folgte sie ihrem Clansbruder nach draußen, ruhig und ohne ein weiteres Aufsehen zu erregen. Hier war nicht der Zeitpunkt, hier war nicht der Ort.
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Iulia Cornelia
Ventrue
Beiträge: 2040
Registriert: Sa 3. Aug 2019, 02:48

Re: [1040] Wer pisst hier wem ans Bein [Anastasia, Iulia, offen]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Auf Nicolos Worte hin, wandte sich die Ventrue zu ihm um und sprach ruhig an ihn gewandt: „Ich respektiere eure Wahl, werter Nicolò, doch lasst mich betonen, da ihr wohl erst später hier hinzugekommen seid, dass ich mich niemals, an keinem einzigen Punkt und mit keinem einzigen Wort dazu erdreistet habe, mich offiziell als Hüter des Elysiums oder gar das Leuchthaus als Elysium auszurufen. Ich habe jedoch gesagt und dazu stehe ich weiterhin, dass ich gedenke die Bezeichnung Hüter des Elysiums zu beanspruchen und zu halten, doch ich hatte nichts darüber gesagt wann ich dies täte.“

Iulia wandte sich nun mit ihren Worten an die Kainiten der Domäne, als sie erklärte: „Sollten diese Feinheiten im Gebrauch der Sprache, nicht allen umgehend ersichtlich oder womöglich auch missverstanden worden sein, so bitte ich hiermit öffentlich und förmlich um Vergebung. Die Schuld daran, diesem Umstand nicht umgehend, sowie auch unmissverständlich, klar und eindeutig aufgeklärt zu haben, sei mir und nur mir allein zur Last zu legen.“

Dann wandte sie sich an Achilla, die sich an ihre Seite gestellt hatte und sie nickte dieser höflich zu, als sie erneut bestätigte: „Es ist mein Wille und mein Bestreben Genua erneut eine politische Bühne zu bieten, wie es eine Domäne wie Genua verdient und ich bitte die Kainiten Genuas meine in Verärgerung und Ungeduld gesprochen Worte vielmals zu vergeben. Es geziemt sich nicht als Kind aus gutem Hause einen Kainiten öffentlich zu kritisieren, doch ich sehe was in Genua möglich wäre und es schmerzt mich zu wissen, dass es keinen Ort des friedlichen Austausches gibt, an welchem sich unsere Gesellschaft versammeln kann. Gerade wo sie sich durch Sterbliche, aber auch durch andere Wesenheiten bedroht sieht. Umso mehr stimmt es mich traurig, dass gerade Clan Salubri diese Einladung abzulehnen scheint und die Gelegenheit dazu Verbündete in ihrem Kampf zu gewinnen, ungenutzt verstreichen lassen will, einzig auf Grund eines bedauerlichen Missverständnisses. Ihre blaugrauen Augen hatten sich an die beiden gehenden Salubri gewandt, während sie an diese gerichtet gesprochen hatte, bevor sie über den Rest des Raumes glitten.
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Valerios
Jünger des Seth
Beiträge: 922
Registriert: Do 18. Jun 2020, 21:53

Re: [1040] Wer pisst hier wem ans Bein [Anastasia, Iulia, offen]

Beitrag von Valerios »

Mit stillem Interesse beobachtete Valerios das sich Zug für Zug zuspitzende Unheil. Anders als mancher lies ihn das Schauspiel nicht unberührt. Zurückhalten aber sichtbar, lauschte er den Worten und Gesten, bedachte und wog, was sie sagten, wie sie es sagten. Das Streitgespräch bot nicht nur eine vielsagende Charakterstudie, auch die schwingenden Bewegungen des Mobile der Loyalitäten offenbarten einiges über seine neue Heimatstadt.

Mit Sorge registrierte er den Aufbruch der Gäste, war dieser Abend doch für ihn, ebenso wie für Aurora weit kostbarer als die restliche Gesellschaft.
"Es ist nicht so sehr die Hilfe unserer Freunde, die uns hilft, als vielmehr das vertrauensvolle Wissen, daß sie uns helfen werden."
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Alain le Beau
Tzimisce
Beiträge: 2493
Registriert: Mi 28. Feb 2018, 00:39

Re: [1040] Wer pisst hier wem ans Bein [Anastasia, Iulia, offen]

Beitrag von Alain le Beau »

Alain hustet leise, gerade laut genug, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. "Ihr dürft eines nicht vergessen, Iulia von den Königen", sagt er leise. "Das letzte Elysium hat einer Erzverräterin gehört, die ihre Lehnsherrin an die See der Schatten ausgeliefert hat. Solche Dinge beschädigen den Ruf eines Amtes. Und seid die werte Avelina sich aus dem öffentlich, hehe, Leben zurückgezogen hat, haben sich andere Wege der Kommunikation ergeben. Direktere Wege, weniger anfällig für den Verrat wenngleich..." Seine Hand fährt zu seinem Bauch "...nicht vollständig davor gefeit."

Er nickt ihr zu, keineswegs unfreundlich. "Ihr wisst, was ihr wollt, das ist ein seltenes Gut in dieser Welt und doch - ihr seid nicht allein unter den Kainiten darin, auf dem gesellschaftlichen Parkett tanzen zu können. Manche von uns sind schon lange dabei, länger als ein Menschenleben und ihr, nun, Iulia, ihr seid ein Kind. Nicht einmal freigesprochen. Es war mutig, eure Absicht hier zu erklären. Ob es klug war, wird die Zeit zeigen." Er weist auf den Raum. "Dies wäre schon ohne eure Worte eine schwierige Prüfung gewesen. Nun ist eure Ambition untrennbar damit verbunden. Scheitert heute, scheitert beim nächsten Treffen oder beim Treffen danach - es wird euch sofort zum Spott machen. Aber vielleicht - und ich hoffe darauf - gelingt es euch ja, euch zu beweisen."

Dann legt er die Hände hinter den Rücken. "Wenn ihr hier den Frieden wahren wolltet, nun, das mag bisher gelungen sein. Aber das allein genügt nicht. Ihr müsst eure Gäste auch halten." Dann sieht auch er den Salubri hinterher, insbesondere dem Hinterteil der ihm Unbekannten. Würden die Einhörner sich noch einmal umwenden?
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Nicolo Trevisan
Salubri
Beiträge: 1332
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Re: [1040] Wer pisst hier wem ans Bein [Anastasia, Iulia, offen]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Nicolò hatte die Worte Signora Achillas nicht gehört, da er sich Aurora zugewendet hatte.
Möglicherweise hätte er sonst anders reagiert.

So sagte Nicolò nur mit seinem tiefen Bariton, in ruhiger Art und Weise:
"Wir Salubri sind als Heiler unzweifelhaft um das Wohlergehen der Sterblichen bemüht. Wenn Euch dieses ebenso wichtig ist, freue ich mich darauf, dies mit Euch in Zukunft weiter in San Donato zu besprechen. Ich denke die anderen Vasallen und anerkannten Gäste dieser Domäne kennen meine Meinung und Bemühungen dazu. Und sollte ich mich täuschen, tausche ich mich gerne auch mit Ihnen zu einer anderen Gelegenheit weiter darüber aus."

Mit diesen Worten verließ Nicolò endgütlig das Treffen.
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Iulia Cornelia
Ventrue
Beiträge: 2040
Registriert: Sa 3. Aug 2019, 02:48

Re: [1040] Wer pisst hier wem ans Bein [Anastasia, Iulia, offen]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Iulia blickte dem gehenden Salubri kurz nach, doch hielt sie ihn nicht davon ab zu gehen, noch seine Begleitung. Stattdessen wandte sie sich der Harpyie zu, als sie an ihn gerichtet sprach: „Nein, wohlwerte Harpyie, das muss ich nicht. Jeder meiner Gäste ist freiwillig hier und damit frei heute zu kommen und zu gehen, wie ihm oder ihr beliebt. Ich zwinge Niemanden hier zu sein, noch zu bleiben.“

Ihre Hand deutete einladend in den Raum, bevor sie sie ruhig vor ihren Körper zurückführte. „Es ist richtig, dass ich an meinen Handlungen gemessen werde, doch das werden wir alle. Ich für meinen Teil stehe lieber aufrecht für das ein, woran ich glaube und was ich für wichtig, richtig und nötig erachte, auch wenn ich womöglich dafür verspottet werde. Ich heiße deshalb Jeden der Anwesenden, der hierbleiben möchte und der nicht nur kam, um diese Einladung mit Füßen zu treten, sondern wahrlich an dem Grund eines solchen Treffens interessiert war, in diesen Hallen weiterhin willkommen und dazu eingeladen Gesprächen nachzugehen. Bei allen anderen, die sich für das Gehen entscheiden, bedanke ich mich dennoch für ihr heutiges Kommen und wünsche allzeit sichere Wege.“
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Alain le Beau
Tzimisce
Beiträge: 2493
Registriert: Mi 28. Feb 2018, 00:39

Re: [1040] Wer pisst hier wem ans Bein [Anastasia, Iulia, offen]

Beitrag von Alain le Beau »

"Für jemanden, der so auf exakte Formulierungen achtet, seid ihr sehr begabt darin, andere misszuverstehen", sagt Alain und schüttelt milde den Kopf. "Wir werden sehen, was der Abend noch bringt. Ich für meinen Teil werde jetzt, wie sagtet ihr, das Gespräch suchen."

Er nickt Iulia zu und sieht sich dann nach anderen Kainskindern um, die eine vergnügliche Unterhaltung versprechen.
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Valerios
Jünger des Seth
Beiträge: 922
Registriert: Do 18. Jun 2020, 21:53

Re: [1040] Wer pisst hier wem ans Bein [Anastasia, Iulia, offen]

Beitrag von Valerios »

Es schmerzte Ihn, zu sehen wie die junge Ventrue ihr Schiff immer weiter in schwieriges Fahrwasser steuerte, doch war dieser Abend nicht der richtige, um der Ertrinkenden einen Rettungsanker zu zuwerfen. Aber wollte er Sie doch zumindest soweit unterstützen in dem er die Gespräche, die angesichts der Aufmerksamkeit, die die hitzigen Wortwechsel auf sich zogen, verstummten waren, wieder etwas in Gang brachte - und ging ohne Umwege auf die jüngere der beiden Harpyien zu.

Er hatte den düsteren Schatten des Ancilla durchaus bemerkte, doch wollte er den Älteren unter diesen Umständen nicht belästigen - in der Hoffnung es würde den Lasombra nicht missfallen, wenn er dem Jüngeren den Vorzug gab. (weiter in viewtopic.php?f=5&t=4598)
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Signora Achilla
Nosferatu
Beiträge: 1472
Registriert: Do 7. Feb 2019, 23:24

Re: [1040] Wer pisst hier wem ans Bein [Anastasia, Iulia, offen]

Beitrag von Signora Achilla »

Die Signora unterdes sah den Salubri nach und wenn Blicke töten könnten, so hätten ihre sicherlich scharf geschliffene Messer geworfen.
Doch in Wahrheit konnten ihre Blicke nichts derlei und der Moment zog auch vorüber. Die Signora blinzelte ein- oder zwei Male. Das ewige, hölzerne Lächeln ihrer Maske verbarg ohnehin ihr Gesicht.

Sie wandte sich zu Iulia um zu sehen, wie diese das Geschehen aufnahm - und wie sie wohl fortfahren wollte.
“Keine Nacht ist so bitter und verdorben, dass sich in ihr nicht doch noch ein Genuss, eine Kostbarkeit, ein Wert im Augenblick finden ließe”, bot sie dann an. “Und ich will meinen, dass es davon sogar schon einiges gab, wenn man nur den Blick dafür hat.”
Niemand kann auf Dauer eine Maske tragen. (Seneca)
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Iulia Cornelia
Ventrue
Beiträge: 2040
Registriert: Sa 3. Aug 2019, 02:48

Re: [1040] Wer pisst hier wem ans Bein [Anastasia, Iulia, offen]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Iulias Lippen umspielte ein leichtes Lächeln, doch sie sagte nichts weiter zu dem Tzimisce. Sie hatte offenkundig klargestellt, was sie noch hatte klarstellen wollen, weshalb sie ihm, statt aufzubegehren und etwas zu erwidern, nur sehr höflich zugenickt hatte. Ganz dem wohlerzogenen Kind gleich, welches ihm bereits im Palast begegnet war und das mit dem was sie bis vor so wenigen Momenten gezeigt hatte, nur noch wenig gemein hatte.

Dann wandte sie sich Achilla zu. Iulia schien das Geschehene gut aufzunehmen, denn sie wirkte trotz der sich überschlagenden Ereignisse noch immer völlig ruhig, sich ihrer selbst bewusst und mit ihren unbedeckten Füßen sicher auf der Erde ruhend. „Bitter?“, erkundigte sie sich und ihr Blick fiel kurz zur Tür, bevor sie den Kopf schüttelte, mit den Schultern zuckte und wieder zu ihr sah: „Womöglich. Das Ganze kostete mich etwas.“ Dann wurde ihre Stimme weicher, geradezu sanft, als sie ergänzte: „Aber ich begrüße, dass ihr im Gegensatz zu anderen verstanden habt, was nötig ist.“ Die Ventrue lächelte und nickte der Nosferatu zu, bevor sie ergänzte: „Die Zeit wird mir recht geben mit dem was ich tat.“ Ihre blaugrauen Augen lagen noch immer sanft in ihren milchigen, als sie ergänzte: „Dessen bin ich mir sicher.“ Dann überließ sie es ihrem Gast, ob dieser an diesem Abend etwas Zeit mit der Ventrue verbringen wollte oder nicht.
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