[1040] Wer pisst hier wem ans Bein [Anastasia, Iulia, offen]

[September'20]
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Anastasia
Nosferatu
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[1040] Wer pisst hier wem ans Bein [Anastasia, Iulia, offen]

Beitrag von Anastasia »

((Der Übersichtlichkeit halber ausgegliedert aus [1040] Leuchtfeuer [offen]))

Leise und unscheinbar ist auch eine weitere Verborgene eingetreten. Ihr Gesicht vor den Blicken durch einen Schleier verborgen. Die Nosferatu waren geladen, also waren sie da. So gehörte sich das, dachte sie als sie die anderen ihres Clans sah. Sobald die Gastgeberin sie bemerkte ging sie auf sie zu. Keine Ahnung, wie sie sich verhalten sollte, war dies doch ein Kind, aber eben auch eine Angehörige des Clans der Könige, die irgendwann eine Neugeborene werden würde, wenn man es ihr erlaubte. Und so tapste Anastasia mal wieder in ein etiketäres Fettnäpfchen, verneigte sich zu spät, dann aber einen Hauch zu wenig, und als es ihr auffiel, dann doch noch schnell korrigiert und dann eben einen Hauch zu tief. Mit einem leisen lachen begleitet sieht sie der jungen Frau direkt in die Augen. "Liktorin Anastasia die Verborgene, Neugeborene der Nosferatu. Erfreut, dass ihr uns alle geladen habt. Ich habe euch als Gastgeschenk etwas kleines mitgebracht." Sie hällt ihr einen Welpen hin, ein kleines Viech, eine Straßenkötermischung, aber doch ziemlich niedlich, winselt es, während es von Anastasia der Gastgeberin gereicht wird.
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I said, "Is it good, friend?"


Ausschnitt aus in the desert, stephen crane
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La Cronista
Erzähler
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Re: [1040] Wer pisst hier wem ans Bein [Anastasia, Iulia, offen]

Beitrag von La Cronista »

Der kleine Hund in Anastasias Griff winselte nicht nur in der Anwesenheit von so vielen Raubtieren, die größer und gefährlicher als er selbst waren, er jaulte panisch vor Angst auf, wand sich in ihrem Griff hin und her. Herzzerreßend, wenn man denn noch eines für so etwas hatte, war das Weinen des kleinen Tieres, das den Raum ausfüllte und unweigerlich die Aufmerksamkeit eines jeden Gastes auf sich ziehen musste.
Als wäre das nicht bereits schlimm genug pinkelte der kleine Hund auch noch vor Angst auf den Boden genau zwischen Anastasia und Iulia.
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Angelique
Autarkis
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Re: [1040] Wer pisst hier wem ans Bein [Anastasia, Iulia, offen]

Beitrag von Angelique »

Angelique war entsetzt, als das lebendige Geschenk überreicht wurde. Hätte sie erbleichen können, wäre sie wohl weiß wie eine gekalkte Wand geworden.

Erinnerungsfetzen kamen hoch, die sie längst verdrängt hatte:
Wie sie an der Seite ihrer Sire auf den nächtlichen Mauern Arles stand, während der Horizont von brennenden Dörfern erleuchtet war und die Silhouetten von wilden Reitern sich gegen den Feuerschein abhoben. Auf die Lanzen der Barbaren aus Ungarn waren Köpfe gespießt oder Säuglinge,
Die heidnischen Wilden hatten das ganz Reich bis Spanien und Italien mit Krieg überzogen, weil anstelle verlangten Tributs ein Hund ihnen geschickt worden war....

Dann begann die arme Kreatur auch noch kläglich zu heulen, weil sie sich mitten in einem Haufen unnatürlicher Raubtiere ohne Ausweg befand.

Aber egal, was geschehen würde, Angelique blieb ruhig. Eine musste einen klaren Kopf bewahren und bei Verstand bleiben. Das hatte sie inzwischen gelernt. Keine Blösse geben. Sie war schließlich Klan Malkav an diesem Ort und repräsentierte ihren Ahn.

Würdevoll wandte sie sich an Arash, den Wilden Mann. "Wohlwerter Arash", meinte sie freundlich, aber so bestimmt, als müsse sie häufig Kriegleute beruhigen, "Ihr seid doch so bewandert mit den Tieren. Vermögt Ihr, das arme Geschöpf zu beruhigen. Es stirbt noch vor Angst und das wäre kein gutes Omen für diesen schönen Abend."

Selbstbeherrschung: heute um 16:48 Uhr
@🌜 Angelique (Olaf) rolled 14. (2 + 8 + 4 = 14)
"I'm a mighty thesaurus! Rawr!"
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Iulia Cornelia
Ventrue
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Re: [1040] Wer pisst hier wem ans Bein [Anastasia, Iulia, offen]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Mit ihren blaugrauen Augen beobachtete sie das wechselhafte und unsichere Auftreten ihres Gegenübers und als Anastasia mit ihrem Blick lachend der Ventrue begegnete, stellte diese fest, dass die Ventrue ihn nicht gesenkt hatte, wie es womöglich von einem Kind erwartet wurde. Stattdessen lag er starr und ohne zu blinzeln auf ihr. Durch ihre hochgewachsene, schlanke Gestalt blickte sie regelrecht auf sie hinab und somit auch auf das mitgebrachte Geschek der Nosferatu.

Als der Welpe sich geradezu panisch erleichterte, wurde das Gesicht der Wache sprichwörtlich kreidebleich, bevor es hochrot wurde.* Der Blick in seinen blauen Augen verfinsterte sich und seine Hand fand zu der Waffe an seiner Seite. Iulias Gesicht derweil war indes zu einer schwerleserlichen Maske geworden,** als sich die Aufmerksamkeit des Raumes auf sie und somit diese Situation wandte.

Über das herzerweichende Jaulen unbeeindruckt, waren ihre blaugrauen Augen auf Angelique gewandert, die vor ihr gesprochen hatte. Die Unterarme der Ventrue verschränken sich unterhalb ihrer Brust, als ihre Körperhaltung widerspiegelte, dass es ihr offenkundig missfiel, dass die Malkavianerin sich hier einmischte und doch unterbrach sie das kleine Orakel nicht. Stattdessen fand ihr Blick auf die Nosferatu vor ihr zurück.

„Euer kleines Geschenk scheint nicht über erforderliche Contenance zu verfügen und vergessen zu haben, wo es sich gerade befindet.“, stellte sie nüchtern fest, bevor sie der Nosferatu wohlwollend und doch eindringlich vorschlug: „Weshalb geht ihr damit nicht raus, Anastasia?“ Trotz ihrer höflichen Worte spiegelten ihre Augen eine eisige Kälte wider, derer sich gerade Anastasia bewusst wurde, nun da sie direkt vor Iulia stand. Eine, die sich tief in ihr Innerstes zu fressen schien und eine, die davon sprach, dass die Ventrue keinen Moment zögern würde, zu anderen Mitteln zu greifen, sofern Anastasia nicht freiwillig und umgehend diesen Ort verlassen würde.

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* Manipulation + Ausflüchte gegen SK 7 -> kein Erfolg
** Manipulation + Ausflüchte gegen SK 7 -> 3 Erfolge
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Anastasia
Nosferatu
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Re: [1040] Wer pisst hier wem ans Bein [Anastasia, Iulia, offen]

Beitrag von Anastasia »

Völlig verständnislos sieht Anastasia das Kind vor ihr an, knurrt und winselt den Welpen etwas zu, und zieht die Arme mit ihm zurück, so dass es aufhört zu Winseln und zu jaulen. Der Blick wird kurz streng, ob des Herausschmisses, doch dann zuckt sie kurz mit den Schultern und verlässt sammt Geschenk den Raum, das Anwesen. Die Wache wurde ignoriert. Es ist offensichtlich, dass sie einen Teil des gesagten nicht verstanden hat, oder die sehr harsche Reaktion. Wahrscheinlich war das Geschenk nicht gut genug. Kurz überlegte Anastasia, ob sie das Geschenk töten sollte und es tot erneut präsentieren, entschied sich dann aber dagegen. Ihr war nicht ganz wohl auf solchen Festen, wo e um Politik ging. Sie war dort. Hatte Bereitschaft gezeigt friedlich zu sein, hatte sie doch ein unschuldiges und niedliches Geschenk mitgebracht. Vielleicht war es zu viel der Friednereitschaft. Vielleicht sollte das Treffen nicht so friedlich enden, wie die Einladung vermuten ließ. Sie hoffte, dass alle, die ihr nahe waren, unbeschadet den Abend überstanden, aber sie alle konnten für sich selbst sorgen. Sie ging durch die Straßen und überlegte, was sie mit dem Welpen tun sollte. Sie beschloss, es zu behalten und es Geschenk zu nennen.
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Arash
Gangrel
Beiträge: 2736
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Re: [1040] Wer pisst hier wem ans Bein [Anastasia, Iulia, offen]

Beitrag von Arash »

Arash stand weiter hinten im Raum an der Wand und beobachtete jeden der Gäste aufmerksam. Auch wie die junge Ventrue diese begrüßte. Es schien ihn zu interessieren, wie jeder von ihnen ankam. Als Anastasias Geschenk sich erleichterte verdrehte der Gangrel die Augen. Er hatte wohl nichts anderes erwartet. Als sich dann Angelique an ihn wandte, sah er zu dem kleinen Orakel herab und schüttelte den Kopf. Er verschränkte die Arme. "Nein. Wer angeblich das Tier in uns versteht, wie sie vorgibt, muss in der Lage sein auch zu verstehen, wie sich andere Tiere in so einer Situation verhalten." knurrte er.

Der Gangrel schien wirklich keine Anstalten zu machen einzugreifen. Dies war aber scheinbar auch nicht nötig, da Anastasia es von alleine hin bekam. "Als Anastasia gegangen war wandte der Gangrel sich erneut an die Malkavianerin. "Es ist eine Sache ein Tier zu beruhigen. Eine andere ist es dem Tier Sicherheit unter Raubtieren zu geben ohne Blut von uns bekommen zu haben." Er leckte sich über die Lippen. "Anastasia muss noch viel über das Tier lernen. Nicht nur, wie es zu anderen Tieren steht." ein leichtes Grollen lag in seiner Stimme. Dem von Brimir nicht unähnlich, was wahrscheinlich nur Angelique auffallen würde, da sie eine der Wenigen hier war, die mehr mit dem ehemaligen Clansältesten zu tun hatte.
Es ist das Tier in mir!
Es weckt die Gier nach dir!
Hab dich zum Fressen gern!
Kannst du mein Verlangen spürn?
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Toma Ianos Navodeanu
Tzimisce
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Re: [1040] Wer pisst hier wem ans Bein [Anastasia, Iulia, offen]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Toma beobachtete das Kommen der anderen Gäste und war überrascht wie viele von den niederen Clans sich eingefunden hatten und nur sie von den hohen.
Langsam fühlten sie sich hier fehl am Platze. Aber sie waren auch aus einem bestimmten Grund gekommen, doch war es das wert?

Sie empfanden keine starke Abneigung gegenüber der niederen, aber sie waren dies eben nicht umsonst und sofern einige von ihnen auch angenehme Gesprächspartner sein konnten und manche ihnen doch auch näher als gedacht, so konnte es mit anderen schon ein Ärgernis sein. Vor allem wie sie sich benahmen.

Als Arash sein Geschenk auf den Boden fallen ließ bestätigte sich direkt ihre Gedanken. Warum tat er das mit seinem eigenen Geschenk, dass er auserwählt hatte? Im Haus eines Kainiten der ihn eingeladen hatte... Doch die Ventrue nahm es mit Fassung. Kühler Gelassenheit wie es zu ihrem Blut passte.
Auch von Anastasia ließ sie sich nicht aus der Ruhe bringen.
Toma schüttelte den Kopf. Diese Regung in keinsterweise verbergend wie andere ihre Regungen verbergen mochten.
"Du fügst dich falsch ein! Du bist so fremd hier! Kannst du du selbst sein? Und bist du ganz bei dir!?" - ASP
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Valerios
Jünger des Seth
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Registriert: Do 18. Jun 2020, 21:53

Re: [1040] Wer pisst hier wem ans Bein [Anastasia, Iulia, offen]

Beitrag von Valerios »

Während die Szene zwischen Iulia und der jungen Nosferatu ihren tragischen Lauf nahm, schwankte sein Gesicht zwischen Belustigung über diese bühnenreife Farce und Bestürzung über das respektlose Benehmen dieses Häufchen Elends. Als sie sich dann als "Liktorin" (sic!) vorstellte, erstarrten seine Gesichtszüge schließlich in einem Ausdruck der Fassungslosigkeit - bevor er sich ab- und dem eintretenden Medicus und seinen Begleitern zuwandte.
"Es ist nicht so sehr die Hilfe unserer Freunde, die uns hilft, als vielmehr das vertrauensvolle Wissen, daß sie uns helfen werden."
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Iulia Cornelia
Ventrue
Beiträge: 2040
Registriert: Sa 3. Aug 2019, 02:48

Re: [1040] Wer pisst hier wem ans Bein [Anastasia, Iulia, offen]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Iulia stand mit ihren nackten Füßen fest und sicher auf dem Boden ihres Refugiums. Ihr Körper verblieb weiterhin aufrecht und ihr Blick ruhte völlig regungslos auf der Nosferatu. Die Ventrue war sich ihrer selbst offenkundig wohl bewusst, was ihre gesamte Haltung widerspiegelte. Sie störte sich ganz offensichtlich nicht daran, dass die Aufmerksamkeit auf der Situation und somit auch auf ihr lag.

Obwohl sie gesellschaftlich noch als ein Kind angesehen wurde, stand Iulia völlig furchtlos inmitten von Raubtieren, die allesamt älter als sie waren. Beharrlich bei dem bleibend was sie gesagt hatte, während es sie nicht zu kümmern schien, dass Andere ihre entschlossene Haltung sahen oder auch mitbekamen. Stattdessen wirkte ihr Umgang mit dem Ganzen geradezu natürlich… für eine Ventrue.

Nachdem Anastasia sich eine derartige Blöße gegeben hatte, indem sie knurrte und sogar selbst gewinselt hatte, kräuselte sich die Nase der Ventrue über ein solch unangemessenes Betragen. Doch sie änderte ihre Haltung nicht. Und während Anastasia noch den Raum verließ, winkte Iulia bereits den Wächter, der durch die Drohgebärde sichtlich angespannter war als sie selbst, dezent herbei, um ihm einige Worte leise zuzuflüstern, was dieser mit einem Gang ins Hinterzimmer umgehend und schnellen Schrittes quittierte.

Währenddessen nahm Iulia Tomas Kopfschütteln zur Kenntnis und ein schmales Lächeln umspielte kurz ihre Lippen, bevor ihr Blick ernster wurde und auf den Gangrel fiel. Nachdem dieser geendet hatte, legte die Ventrue ihre Hände auf den Rücken, was dafür sorgte, dass sie noch aufrechter wirkte. Ohne der Pfütze weiter Beachtung zu schenken, schritt sie daran vorbei, weiter in den Raum hinein, so dass sie von den Anwesenden gut gesehen werden konnte.

„Das hat sie, wohlwerter Arash.“, pflichtete Iulia dem Gangrel ernst bei als dieser geendet hatte. Klar und deutlich durchflutete ihre Stimme den Raum, die davon zeugte, dass sie es gewohnt war vor anderen zu sprechen und ihre Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, bevor sie mit einem etwas weicherem, aber noch immer bestimmendem Ton feststellte: „Und das wird sie.“

Iulia machte eine bewusste Sprechpause, bevor sie klarstellte: „Ich danke hiermit Anastasia und auch dem Clan Nosferatu vielmals für das gewählte Geschenk. Ich akzeptiere ihre darin an mich formulierte Bitte den Gefallen zu erweisen, Anastasia Nachhilfe im angemessenen Betragen innerhalb unserer Gesellschaft angedeihen zu lassen.“

Ihre blaugrauen Augen wanderten auf Achilla und dann auf Vergonzo ab, bevor sie weiterhin ernst, selbstsicher und betont ergänzte: „Ich bin zuversichtlich, dass diese meine Entscheidung auch im Sinne von Clan Nosferatu sein wird und dieser sich der damit verbundenen und erwiesenen Großzügigkeit meinerseits wohlwollend erinnern wird.“

Die Ventrue machte eine kurze, aber bewusst gesetzte Pause. Dann fügte sie an: Vor allem nachdem sich meine Älteste Aurore, Prinz von Genua, klar genug darin ausgedrückt hatte, dass ein derart unangemessenes Betragen nicht länger in ihrer Domäne gewünscht oder auch toleriert wird. Deshalb würde ich sie auch nur sehr ungerne daran erinnern müssen, dass Clan Nosferatu anscheinend offenkundig noch immer auf die Worte einer Ventrue im wahrsten Sinne des Wortes pisst.“

Iulia hatte ihr letztes Wort förmlich ausgespien und in der ansonsten angenehm warmen Stimme der Ventrue spiegelte sich eine womöglich unerwartete Härte und Kälte wider, als sie ergänzte: Vor allem da ich mich in meiner Einladung klar genug ausgedrückt hatte, dass diese Nacht einer friedlichen Zusammenkunft auf neutralem Grund dienen soll.“ Die Ventrue machte eine erneute und bewusste Sprechpause, während ihre blaugrauen Augen noch einmal auf den beiden anwesenden Nosferatu lagen, bevor er über die restlichen Kainiten weiterwanderte.

„Doch um mit diesem eigentlich nicht weiter erwähnenswerten Missgeschick der Nosferatu abzuschließen, möchte ich die dadurch gebotene Gelegenheit nutzen, um mich ausdrücklich bei allen bereits Anwesenden noch einmal vielmals für ihr heutiges Kommen zu bedanken und die vielen Aufmerksamkeiten, mit denen ich bedacht wurde. Mir ist bewusst wie stark das Vertrauen ineinander gebrochen ist. Gerade nach den Geschehnissen der Nächte. Deshalb freut es mich umso mehr zu sehen, dass so viele dennoch der Einladung gefolgt sind. Es bestätigt mich darin, dass ich mit meinem Wunsch und Bestreben nach diplomatischer Verständigung und dem höflichen Austausch untereinander nicht allein bin. Ich würde mich freuen so dies, trotz mancher Vorbehalte, uns gelingen würde. Für heute, wünsche ich allen Anwesenden, noch viele anregende Gespräche miteinander und einen weiterhin schönen Abend.“ Nach einer höflichen Senkung ihres Hauptes und einer offen einladenden Geste ihrer Hände an alle Anwesenden, war diese leidige Unterbrechung des Abends für Iulia damit offenkundig abgeschlossen, denn ganz so, als wäre nichts gewesen, würde sie sich ihren Gastgeberpflichten weiter zuwenden.

---

Und während die Dinge der Kainiten ihren Lauf genommen hatten, hatte von Seiten der Sterblichen ein feuchtes Tuch, von dem der säuerliche Geruch von Zitrusfrüchten ausging, ohne großes Aufsehen darum zu machen, seinen Weg auf die Hinterlassenschaft des Welpen gefunden. Etwas, was wohl einzig ein Mittel war, um die spätere Reinigung zu erleichtern, überdeckte der schwere Geruch des verbrannten Weihrauchs doch ohnehin mehr als großzügig die vielen anderen Gerüche, die in dem Raum vorherrschten. Darunter auch den nach Moschus, der von dem anwesenden Gangrel ausging.

Der Wächter der Ventrue hatte danach ohne Worte und eiligen Schrittes den Raum durchquert und diesen verlassen, während Iulia noch am Sprechen gewesen war, nur um sich draußen suchend umzublicken. Als er sich der gehenden Anastasia im Licht des Leuchtfeuers gewahr wurde, folgte er ihr zügigen Schrittes. „Verehrte Anastasia?“, rief er hinter der Nosferatu her, um auf sich aufmerksam zu machen, bevor er bat: „Bitte wartet.“ In der Hand des ihr nacheilenden Mannes befand sich ein tiefer Weidenkorb, den er, so Anastasia stehen bleiben wäre, auf dem Boden mit einer tiefen Verneigung abstellt hätte.

„Meine Herrin schickt mich.“, hätte er dann tiefatmend erklärt, bevor er ergänzt hätte: „Ich habe einen Weidenkorb, eine Decke und etwas Wasser mitgebracht. Bitte verzeiht vielmals, dass ich nicht dagewesen bin, um euer Geschenk bereits im Vorfeld in Empfang zu nehmen. Ich hatte heute mit keinen Geschenken an meine Herrin gerechnet. Noch weniger mit Lebendigen. Bitte verzeiht vielmals die dadurch entstandenen Unannehmlichkeiten. Ich hoffe der Schreck für den Kleinen war nicht zu groß?“

Fragend, beinahe besorgt hätte er auf den kleinen Welpen in ihren Armen geblickt, bevor er gemeint hätte: „So ihr erlaubt, verehrte Anastasia, werde ich hier draußen bei ihm bleiben, bis er sich etwas beruhigt und von dem Schrecken erholt hat. Ich werde danach dafür Sorge tragen, dass er unbeschadet zu meiner Herrin gelangt. Ich bin sicher, sie freute sich sehr über euer Geschenk, auch wenn sie es aus Sorge um dessen Wohlergehen, womöglich in diesem Augenblick nicht so hatte zeigen können. Auch bin ich zuversichtlich, sie würde euch persönlich gerne noch dafür danken und euch willkommen heißen, sobald sie den Kleinen sicher und versorgt weiß.“ Der hochgewachsene Mann mit den blauen Augen hätte sich noch einmal tief vor Anastasia verneigt, während er auf das Leuchthaus gedeutete hätt. Geduldig und schweigend hätte er ihre Antwort darüber abgewartet.
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Vergonzo Faro
Nosferatu
Beiträge: 2987
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Re: [1040] Wer pisst hier wem ans Bein [Anastasia, Iulia, offen]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Es war nicht von der Hand zu weisen, dass man hier ihre Herkunft und alles was hinter ihr stand deutlich sehen konnte.
Böse Zungen würden behaupten es wäre ein zur Schau stellen, aber seine Zunge war zu jung um schon böse geworden zu sein.
Die Vorstellungen seiner Geschwister bekam er eher am Rande mit doch als Anastasias Geschenk seinen Trieben freien Lauf gab, sah er lediglich mit gefühlsloser Mine zu.

Innerlich mochte er sicher sein bekanntes schiefes Grinsen aufgesetzt haben, denn dies war typisch seine Schwester. Lege einen Scheißhaufen in den Raum, sie tritt rein.
Dann allerdings begann das Theaterstück, aufgeführt von einem Kind, welches sich mit fremden Schatten schützte, um so den Mut zu finden ihr Stück vor denen aufzuführen, in dessen Reihen sie bald wandeln würde.

Da trat sein breites Grinsen wieder in die Fratze als er beobachtete und zuhörte.
Beinahe hätte er wieder weg gehört, aber sie lehnte sich ein stück zu weit aus dem Fenster als dass er es hätte ignorieren können.
Sie zwang ihn zu reagieren. Oder zwang er sich selber?

Er wartete geduldig ab, bis die Gastgeberin einen Moment Zeit hatte, ohne das er dabei störte und sprach sie freundlich lächelnd an.
Sein Tonfall war freundlich charmant, seine Betonung sicher und der Blick lag kalt auf ihren Augen.

„Verzeiht die Frage, aber war es nun ein Pissen auf eure Worte, die unserer höchst verehrten Princeps oder doch wieder nur ein Missgeschick, das ist mir jetzt nicht ganz klar.
Aber dafür, dass es nicht weiter erwähnenswert war, habt ihr dennoch viel dazu loswerden müssen. Naja, wie dem auch sei.
Ich bin unter anderem gekommen, um mein Bedauern über diesen Vorfall kund zu tun.



Allerdings weiß ich, dass ihr als Kind noch neu in dieser Nacht seid, daher verzeiht der Clan Nosferatu euch eure Fehleinschätzung.
Man dankt euch für das äußerst freundliche aber falsch gedeutete Angebot einer Unterweisung, doch lehnt dieses ausdrücklich ab. Nun ihr konntet es natürlich nicht besser wissen, aber das ist weder eure Aufgabe noch euer Recht. Daher wird es auch nichts in dieser Sache geben, was wir später euch bezüglich in Erinnerung behalten müssten,“

ein müder Augenaufschlag zierte sein Lächeln und seine Stimme hatte nichts von voran gegangener Sicherheit verloren, “allerdings wird unsere Nachsicht eures kleinen Missgeschicks sicher in Zukunft euch wohlwollend in Erinnerung bleiben.“
Eine kurze Pause entstand, sein Blick lag noch immer kühl auf ihr und selbst das charmante Lächeln konnte hier nichts auflockern.
Grade in dem Moment, in dem die Etikette besagte, man könne die Pause nutzen um zu reagieren, fuhr der Nosferatu fort.


„Da ihr euch heute Nacht noch immer mit dem Mantel der Ahnen schützt anstatt aus diesem Schatten heraus zu treten, wie wir alle hier gehofft hatten, bin ich erneut irritiert. Ich hätte nicht im geringsten daran gedacht, dass ihr eine ernsthafte Gefahr in einem Hundewelpen seht. Ich frage mich wie dieses Wesen diese friedliche Zusammenkunft gefährden könnte, zumal etliche wildere Raubtiere sich hier aufhalten.“

Noch während der letzte Worte sprach, nahm er kurz die Last seines kühlen Blickes kurz von ihr um sich im Raum umzuschauen, ehe er seinen Abschied einläutete.

„Ganz im Sinne eines interessanten ersten Eindrucks und eines nicht ganz so höflichen Betragens auf dieser Feierlichkeit, möchte ich mich an dieser Stelle verabschieden.
Wichtigere Dinge erwarten meine Aufmerksamkeit.“


Dann folgten sehr ehrliche Worte, die er scheinbar nicht als Offizieller aussprach.

„Dennoch darf ich euch gratulieren. Ihr habt eure ersten Schritte auf der Bühne der Neugeborenen eindrucksvoll gesetzt und eine von euch zu erwartende Reaktion bewiesen.
Ich freue mich darauf in den kommenden Nächten einen Termin mit euch zu vereinbaren um das gewünschte Gespräch umzusetzen.“

Er neigte leicht den Kopf zum Abschied.
Dann würde er sich von der Zusammenkunft entfernen. Es blieb abzuwarten ob Iulia zwischen privatem und öffentlichem Gebaren trennen konnte.
Man soll bauen, als wollt man ewig leben, und leben, als sollt man morgen sterben.
Gesperrt

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