[1040] Mit guten Vorsätzen gepflastert [Alain, Nicolo]

[Nicolo Trevisan]

Nicolò schüttelte den Kopf.
"Nein. Ich könnte sie nicht verstehen, da sie kein Italienisch sprachen. So dunkelhäutig wie sie waren, müssten sie aber ausreichend auffällig sein.
Ich hatte angenommen, dass sie im Hafen gestorben wären oder sie automatisch in den Dienst Lydiadas übergingen. "

Seine Hand fuhr etwas intensiver durch seinen Bart und Nicolò hüpfte gar an seinen Barthaaren.
"Wenn ich es Recht bedenke, war das Interesse an ihnen nach jenen Nächten gering.
Nun einen nahm ich mit, da er ... Nun er könnte nicht mehr selber gehen. Etwas mehr als ein Jahr später ist er verstorben, ich... Ich könnte ihn nicht retten..."

Bei seinen Worten war wieder jener Schatten über sein Gesicht gewandert und Nicolò Schultern waren herabgesunken, während er gequält zu Boden sah.

Nicolò bräuchte mehrere Augenblicke, Bus er sich gefangen hatte.
Dann sah er wieder auf:
"Es fragt sich nur, welches ist die richtige Zeit und es erscheint mir gefährlich, ihn zu einem Angriff zu reizen."

[Alain le Beau]

"Soweit ich es sagen kann, sind sie auf einem Schiff der Schatten entkommen. Ob sie geflohen sind oder ob der sehr verehrte Lydiadas davon wusste, werden wir wohl nie erfahren." Er beobachtet Nicolo nachdenklich. "Ich weiß, dass euch die Leben der Sterblichen viel bedeuten, werter Nicolo. Und ich weiß auch, dass sein Tod euch ein Ansporn sein wird, in Zukunft noch mehr Leben zu retten." Alain spricht mit fester Stimme und soweit der Salubri es erkennen kann, meint er es ernst, als er hinzufügt: "Und bedenkt, wie viele ihr schon gerettet habt. Niemand kann die ganze Welt bewahren, werter Nicolo. Aber wenn ihr darüber sprechen wollt, ich bin für euch da."

Sicher, der Tzimisce ist Berichten zufolge ein Sünder, aber man könnte denken, dass sein Mitleid tatsächlich nicht gespielt ist.

[Charisma & Empathie: 3 + 2 + 6 + 4 + 2 + 3 + 8 + 8 => 3 Erfolge]

"Was den Angriff angeht: Der Moment müsste öffentlich sein, unangemessen zudem. Bedauerlich, dass uns derzeit ein Elysium fehlt. Aber sicherlich gibt es andere Möglichkeiten. Oh, und natürlich wäre es wünschenswert, wenn er nicht gegen einen von uns sondern gegen eine, hehe, dritte Partei gerichtet würde." Er hält sich den Bauch. "Glaubt mir, das ist der Alternative weit vorzuziehen."

[Nicolo Trevisan]

„Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass sie nicht noch weiter genutzt würden. Salvador war eindeutig darin, dass diese Blutdiener in den Nächten wichtiger waren, als die verletzten Söldner. Aber mit Wissen kann ich nicht dienen...“
Er murmelte die Worte mehr vor sich hin und schwieg dann wieder, während Nicolò erneut den Boden anstarrte.

Plötzlich fuhr er hoch, sein Blick war wild und in ihm lag eine gefährliche Mischung aus Zweifel, Scham und Wut.
„Ihr versteht nicht, natürlich kann ich nicht die ganze Welt retten. Aber der Tod dieses Dieners ist meine Schuld.“
Der Salubri spukte die folgenden Worte förmlich aus.
„Denn in meiner Hybris nahm ich an, dass ich jeden dort heilen kann, wenn ich nur ausreichende Mittel hätte. Aber stattdessen wandten sich die Gaben meines Blutes gegen ihn. Weil ich zu sorglos war, weil ich zu viel wollte, weil ich zeigen wollte, wessen ich fähig bin und stattdessen lieferte ich den Blutdiener der Verdammnis aus. Nein er starb nicht sofort, es dauerte…“

Nicolò sackte wieder in sich zusammen und murmelte weiter, während er erneut zu Boden starrte, seine Worte waren leise und kaum vernehmbar.
„Sein Geist… abwesend, ließ den Körper als leere Hülle zurück. Anstatt sein Leiden zu beenden, erlag ich der nächsten Hybris. Ich wollte meinen Fehler nicht akzeptieren und wieder gut machen, das unmögliche Erreichen und hielt ihn deshalb am Leben. Schließlich war ich kurz davor Erfolg zu haben, doch das letzte Quäntchen fehlte und so starb er nach mehr als einem Jahr.. Ironischerweise stärkte es sogar meine Gaben...“

Langsam richtete Nicolò sich wieder auf, hob seinen Kopf bis er wieder Alain aus müden Augen anblickte.
„Diese Schuld lastet nun auf mir und mein einziger Trost ist, dass ich so lernte was passierte, damit es mir in Zukunft eine Lehre sein wird.

Wieder hielt Nicolò inne, während er Alain überrumpelt anblickte – von sich überrascht so viel preisgegeben zu haben - aber das Mitleid, es musste echt sein, oder?*
„Ent… entschuldigt bitte…“ Aber der Salubri beendete den Satz nicht und schüttelte den Kopf.

Über den folgenden Themenwechsel schien Nicolò daher dankbar zu sein und antwortete recht schnell.
„Ich… ich wäre in der Lage unsere Seite zu schützen, wenn ich reagieren könnte bevor... aber Salvador erschien mir so schnell in jener Nacht in San Donato, wie… wie die anderen Brujah Ajax und Mattia in der Hofnacht. Es muss eine Gabe ihres Blutes sein... Wenn man es beherrschen würde..."
Nicolò folgte der Bewegung zu seinem Bauch.
„Wenn Ihr wollt, kann ich immerhin eines tun - es lindern, wenn ich schon nicht anders Eure Lage bessern kann…“


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*Wahrnehmung + Empathie
@ Nicolò Trevisan: `6d10` = (4+1+5+10+6+10) = 36

[Alain le Beau]

Der Tzimisce hört sich das Leid des Salubri mit einem Blick voller Mitgefühl an. "Und ihr sagt, er sei gestorben? Werter Nicolo... das muss furchtbar gewesen sein. All diese Bemühungen, für nichts und wieder nichts. Glaubt mir, ich weiß wie ihr euch fühlt. Es ist natürlich nicht vergleichbar, aber... alle Geheimnisse meines Palastes sind geplündert, meine Schöpfungen unter dem Einfluss des Feindes. So viel Mühe, so viel Liebe habe ich ihnen gewidmet, nur um sie nun wohl noch eigenhändig hinrichten zu müssen. Es ist ein Elend." Er schweigt für eine Weile. Dann sieht er Nicolo ernst an. "Solltet ihr noch einmal einen solchen Fall haben, mit eurem Latein am Ende sein, so bringt ihn zu mir. Meine Methoden sind ungleich radikaler, aber vielleicht... kann dies den Ausschlag geben. Der menschliche Geist, ich habe mich viel mit ihm beschäftigt, Einblicke gewonnen..."

Als die Rede erneut auf Salvador kommt, verhärten sich seine Gesichtszüge. "In der Tat. Salvador ist schnell wie ein Pfeil - und sein Schwert schlägt mit der Wucht eines Titanen zu. Ich vermute, dass hier verschiedene formidable Gaben der Nacht zusammenspielen. Ich weiß nicht, wie ihr uns davor bewahren könntet. Im Kampf werden wir ihn nicht besiegen können." Alain sieht an sich herab. "Es wird auch so heilen. Mit der Zeit. Aber wenn ihr wollt..." Er winkt seinen Dienern, die ihm beim Entkleiden helfen.

Der Bauch des Tzimisce wirkt, als habe ihn ein Eber auf die Hauer genommen. Erst auf den zweiten Blick erkennt Nicolo die typischen Merkmale einer Schwertwunde - aber es ist eine Wunde, die mit schier unglaublicher Kraft geschlagen wurde. Alain muss starke Schmerzen haben.

[Nicolo Trevisan]

Nicolò blickt auf und unwillkürlich straffte er sich.
"Ihr habt natürlich recht. Wenn man bedenkt, in welcher Zwickmühle Ihr Euch befindet, ist das meinige nahezu nichtig. Ich sollte mich also nicht gehen lassen."
Verlegen streifte Nicolò dabei seinen Kittel wieder glatt, schließlich sah er den Drachen neugierig an.
"Einblicke in den menschlichen Geist... das klingt interessant. Allerdings will ich es nicht mehr darauf ankommen lassen, dass eine derartige Situation erneut, ohne meine Kontrolle geschieht und ich bin mir auch nicht sicher, ob Eure Fähigkeiten - so gut sie auch sein mögen - dort geholfen hätten. Vielleicht ist es dennoch ein Feld auf das man sich austauschen könnte... Möglichkeiten gibt es ja viele hierzu."

Während Alain sprach, kam Nicolò langsam näher und besah sich die Bauchwunde, bevor er sie jedoch eingehender untersuchte, kam er noch einmal auf Salvador zurück.
"Hm, es gäbe eine Möglichkeit, wo einem auch die größte, körperliche Stärke nichts nutzt... doch nützt dies wiederum nichts, wenn er zuschlägt, bevor man auch nur die Chance aucn nur zu blinzeln."

Dann konzentrierte er sich vollends auf die Wunde um diese zu untersuchen, aber irgendwie war er wohl zu abgelenkt von dem vorher gesagtem und von den Erinnerungen, die ihn immer noch nicht losließen.*

Schließlich seufzte er, auch um seine Irritation zu kaschieren.*
"Ihr solltet noch vorsichtiger werden..."

Dann legte er seine Hände vorsichtig auf die Wunde, währenddessen sich sein drittes Auge öffnete.
Man hätte annehmen können, dass die Berührung kalt gewesen wäre, wie es für Kainiten üblich ist. Stattdessen aber ging von Nicolòs Händen ein wohltuendes, warmes prickeln aus - es war förmlich spürbar wie Energie von den Händen des Heilers in Alains Wunde wanderte. Nicht nur, dass die Hände warm waren, auch von Nicolòs drittem Auge ging ein blutrotes Licht aus, welches den Tzimisce wärmend und Geborgenheit versprechend einhüllte und in seinen Bauch zu versickern schien. Das Gefühl steigerte sich über mehrere Augenblicke weiter und Alain konnte fühlen wie sich das tote Fleisch zusammenzog und sich neue, lebendig anfühlende Haut bildete, während die Wunde mehr und mehr verblasste.
Jedoch allzu schnell ließ das leuchten nach, während Nicolò langsam die Hände weg nahm, während er Alain mit einem mitfühlenden Blick anschaute.
"Mehr vermag ich momentan nicht zu geben. Es sollte zumindest helfen, dass Ihr mit den Gaben Eures Blutes, den Rest vollbringen könnt. Zwar könnte ich auch die Schmerzen nehmen, doch wäre dies nur von kurzer Dauer und dann würde er unvermittelt zurückkehren. Ich denke nicht, dass Euch das behagen würde."

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* Medizin + Int. (Spezi Diagnose):
@ Nicolò Trevisan: 8d10 = (4+7+4+1+5+4+4+1) = 30
Manipulation + Ausflüchte:
@ Nicolò Trevisan: 4d10 = (3+3+9+4) = 19

[Alain le Beau]

"Ich wollte unsere Situationen nicht vergleichen", erwidert Alain leise. "Euer Leid wird nicht weniger schwer dadurch, dass ich ebenfalls welches erlitten habe." Als die heilende Kraft des Salubri ihre Wirkung entfaltet, keucht der Drache auf. Dann lehnt er sich zurück und schließt die Augen, das Gefühl genießend. Als Nicolo geendet hat, streckt er sich und lächelt sanft. "So... viel besser."

Er legt dem anderen die Hand auf die Schulter und blickt ihm tief in die Augen. "Ihr habt genug getan, Nicolo. Jetzt sagt mir, von welcher Möglichkeit habt ihr gerade gesprochen?"

[Nicolo Trevisan]

Nicolò nickte schwach. "und dennoch sollte ich mich nicht in Selbstmitleid ergehen. Ihr habt recht mir daran zu erinnern, auch anderen zu helfen..."

Nicolò nimmt die Berührung an und erwidert ernst Alains Blick aus seinen drei Augen.
"Ich hätte eine vollendete Heilung bevorzugt. Eure Beschreibung über die Wucht des Titanen ist durchaus treffend. Salvador muss ein erschreckender Krieger sein...
Meine Idee ist womöglich zu riskant. Aber... nun, ich sagte Euch bereits, dass auch meine Kräfte zugenommen haben, seit... jenem unglücklichen Ereignis. Wir Salubri haben uns nicht nur dem Heilen, sondern auch dem Schutz verschrieben und ich könnte etwas... hm... vollbringen, was uns schützen würde.
Doch nützt dies alles nichts, wo Salvador doch schon wird zugeschlagen haben, bevor ich... dazu komme..."
Nicolò klopfte mit seinem Zeigefinger zwei-, dreimal auf seine Lippen und öffnete dann die Hand in eine ausschweifenden Geste.
"Es sei denn, Ihr stündet weit genug von ihm weg... Aber riskant ist es dennoch..."

[Alain le Beau]

"Oh, ich gedenke nicht, mich einem Risiko auszusetzen. Nein. Nein, Salvador wird nicht im Kampf besiegt werden, auch wenn ein Kampf bei seiner Niederlage vielleicht eine Rolle spielen wird." Er verschränkt die Arme. "Zunächst müssen wir lernen, mit wem wir es zu tun haben. Das ist etwas, an dem ihr euch beteiligen könnt, werter Nicolo. Ihr habt ihn erlebt, ihr habt Einblicke die beigetragen werden können und gemeinsam wird ein Bild entstehen, das seine Schwachpunkte erkennbar macht."

Alain lächelt schmerzlich. "Sie liegen nicht im körperlichen, da bin ich mir recht sicher."

[Nicolo Trevisan]

"Da habt ihr wohl recht. Aber ich habe ihn weit weniger erlebt, als Ihr wohl annehmt."
Der Salubri blickte unzufrieden drein.
"In der einen Nacht war ich zu sehr mit den Verwundeten beschäftigt und in der anderen hatte er wiederum kaum Zeit. Wobei er sich bemerkenswerterweise um die Stillebrüche sehr besorgt zeigte. Hm, ich werde alles was mir noch einfällt nieder schreiben und Euch zukommen lassen."
Dabei hob Nicolò entschuldigend die Hände.

"Es ist bedauerlich, dass ich nicht mit mehr dienen kann."

[Alain le Beau]

"Nun, es ist noch nicht aller Tage abend. Ihr seid der beste Heiler unter den Kainskindern Genuas und sie haben euch bereits eingesetzt, werter Nicolo. Wartet auf eure nächste Gelegenheit - vielleicht, wenn ihr Salvadors Gefallen einlösen müsst, vielleicht bei einem anderen Treffen - und dann beobachtet. Ich werde das meine tun und ich hoffe, dass auch der werte Arash entsprechend um seinen verschwundenen Clansbruder besorgt ist. Gemeinsam können wir mehr erreichen. Da bin ich sicher."

Für einen Moment hält er seine Pose noch, dann sinkt er ein wenig in sich zusammen. "Und nun... muss ich rasten. Ich denke, es wird besser gehen, nun, wo die Schmerzen weniger stark sind."