[1041] Seine größte Tugend war seine Neugier [Toma, Valerios]

[Oktober '20]
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Valerios
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Re: [1041] Seine größte Tugend war seine Neugier [Toma, Valerios]

Beitrag von Valerios »

Valerios Augen folgten Tomas Fingern aufmerksam mit einem leichten Silberblick. Das Biest in seiner Brust war wach und beobachtete das Raubtier das ihm näher kam.
Er kannte das Risiko und war es bereitwillig eingegangen.
"Es ist nicht so sehr die Hilfe unserer Freunde, die uns hilft, als vielmehr das vertrauensvolle Wissen, daß sie uns helfen werden."
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1041] Seine größte Tugend war seine Neugier [Toma, Valerios]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Ohne Gegenwehr oder Abstand einzunehmen legten sich sodann die Finger von Toma auf die Haut des Setiten. Berührten beiderseitig seine Wangen und die Fingerspitzen fuhren über Valerios untere Augenlider, dann strichen sie auch über seine Haut um sie zu fühlen.
Doch nichts von den Schuppen war da zu spüren.

"Zu erst einmal, sprecht uns nicht an wie euren Freund oder Diener, Valerios." sprach der Tzimisce dann vor ihm und für einen Moment verstärkte sich der Druck dessen Finger in dem Gesicht des Sardiniers und Toma sah ihm direkt und streng in die Augen.
Für einen Moment blieb dieser Eindruck, bevor der Druck wieder nachließ, doch die Finger noch blieben.

"Wir kannten Livia kaum. Wir sprachen nur..hm...vielleicht drei mal mit ihr. Sie schaffte es zum Liktoren und war recht erfolgreich im Handel, schätzen wir. Sie konnte sich einiges aufbauen im Umland."
Während Toma sprach, fuhren ihre Finger weiter über Valerios Gesicht, seine Schläfen, Ohren, Hals...
Für manch einen mochte es verführerisch wirken, für andere unheimlich, für andere unangenehm.
"Du fügst dich falsch ein! Du bist so fremd hier! Kannst du du selbst sein? Und bist du ganz bei dir!?" - ASP
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Valerios
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Re: [1041] Seine größte Tugend war seine Neugier [Toma, Valerios]

Beitrag von Valerios »

"Verzeiht, wohlwerter Signore." Er schlug einen Moment die Augen nieder und presste die Lippen kurz aufeinander. Dieser Faux-pas ärgerte ihn. So etwas sollte ihm nicht passieren.

Er lies Tomas Berührung weiter geschehen, sein Mund bliebt auch wenn er nicht sprach leicht geöffnet. Erst als die Hände seinen Hals erreichtet lies er seine Hände leicht über Tomas Handrücken schweben. Er griff nicht danach, berührte Sie nicht einmal, aber sie waren spürbar nah.

Er musterte sein Gegenüber:
"Auch.. Ihr sagtet auch gestaltwandlerische Fähigkeiten aufweist.."
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1041] Seine größte Tugend war seine Neugier [Toma, Valerios]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Toma hob den Blick, der den eigenen Fingern gefolgt war und sah Valerios wieder an.
"Ja...euer Blut ist nicht das einzige, dass eine andere Gestalt annehmen kann. Ob kurzzeitig oder von Dauer. Jedoch war das, was wir bisher von eurem Clan in dieser Hinsicht sahen, wenig und zeigte leider keine vollständige Wandlung. Oder war es nur ein Trugbild?"

Sie senkten den Blick wieder und auch die Hände.
"Ihr spracht von Heka. Was meintet ihr damit? Und inwiefern könnten wir bereit dafür sein? Was ist es was einen bereit dafür sein lässt?"
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Valerios
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Re: [1041] Seine größte Tugend war seine Neugier [Toma, Valerios]

Beitrag von Valerios »

Interessiert nickt Valerios während Toma spricht. "Und wir sprechen beide nicht von banalen Trugbildern? Sondern von echter Verwandlung? Nicht der Monstrosität wie sie Nosferatu, Gangrel oder Salubri befällt, sondern von echter Wandlung?

Heka ist ein Wort aus der Sprache des alten Ägypten. Es ist sehr schwierig zu übersetzen. Es bedeutet Geschenk, Kraft, Heilkunst, Wille, Erfüllt sein von Etwas, Perfektion.
Aber der Codex meines Clans erlaubt es mir nicht einem Unschuldigen etwas darüber zu erzählen.

Wie verhält es sich mit der Fähigkeit von der Ihr sprecht? Stammt Sie aus eurem Blut? Wie kam Sie zu euch? Dürft ihr etwas davon her zeigen?"
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1041] Seine größte Tugend war seine Neugier [Toma, Valerios]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Toma schloss kurz die Augen und schmunzelte amüsiert über einen Witz den nur sie selbst gerade verstanden.

"Ah. Perfektion.
Wir sprachen nicht unbedingt von uns, doch wir haben Fähigkeiten die es ermöglichen eine gänzlich andere Gestalt anzunehmen."

antworteten sie dann und schritten ein wenig von Valerios hinweg zum Meer.
"Ihr scheint so überrascht...hm.." sie machten sich so ihre Gedanken dazu. War es den Setiten also nicht gegeben sich mehr zu wandeln als die Augen und die Haut? Oder wusste er es bloß von keinem anderen Clan bisher.
"Eure Geheimnisse sind die euren. So wie die unseren uns vorbehalten sind."

"Würdet ihr sagen euch zeichnet etwas Besonderes aus, abgesehen von eurem Blut?" fragte der Tzimsice dann noch nach einer kurzen Pause, das Thema wechselnd.
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Valerios
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Re: [1041] Seine größte Tugend war seine Neugier [Toma, Valerios]

Beitrag von Valerios »

"Also die Wandelbarkeit eines Verborgenen und die Beständigkeit eines Gangrel. Faszinierend."
In den Worten des Sethiten waren Bewunderung, Neugier und Spott aufs Engste verwoben.

"Etwas Besonderes, mehr als meine Herkunft und mein Stand? Ich bin kein König, kein Papst, kein Ritter, kein Gelehrter. Und ein Künstler bin ich schon lange nicht mehr.
Ich bin ein einfacher Seefahrer, das Besondere liegt für mich hinter dem Horizont, nicht in mir selbst. Daher lautet für mich die Frage nicht: Bin ich besonders, sondern bin ich entscheidend.

Und dafür ist meiner Erfahrung nach vor allem wichtig: Welche Werte verkörpere ich und welchen Wert schöpfe ich.
Ich pflege Toleranz und ermögliche dadurch Wachstum des Wissens. Ich halte die Verbindlichkeit hoch und ermögliche dadurch Wachstum der Stabilität.
Ich strebe nach Gewinn und Kooperation und ermögliche dadurch Wachstum des Profits.

In meinem Clan heißt es: Wir sind die Schöpfung, und nicht der Schöpfer. Und in dem wir Handel treiben, sind wir die Bewegung, sind wir die Ermöglichung, sind wir das Werden der Welt. Wappen, Frauen und Lieder sind Luxus. Ein vertrauenswürdiger Buchhalter eine Notwendigkeit."
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1041] Seine größte Tugend war seine Neugier [Toma, Valerios]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Valerios Antwort fanden sie interessant. Mit einem entsprechenden Blick wandten sie sich ihm wieder vollends zu.

"Ihr sprecht davon einen Wert zu schöpfen und doch seht ihr euch nicht als Schöpfer sondern als Geschöpf? Ist der Wert den ihr besitzt dann jener der euch von eurem Schöpfer gegeben wurde und keiner den ihr euch selbst schafft?"

Nachdenklich legten sie den Kopf schief und sprachen weiter:

"Handel ist etwas dem wir nie viel abgewinnen konnten, doch sicherlich habt ihr recht, dass er notwendig ist, dass sich Wissen auch nur dadurch verbreitet, dass einer etwas will und der andere es anbietet. Die Arbeit eines Buchhalters ist jedoch sehr...profan. Doch den Nutzen den ihr bringt ist nicht von der Hand zu weisen. Womit handelt ihr denn?"
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Re: [1041] Seine größte Tugend war seine Neugier [Toma, Valerios]

Beitrag von Valerios »

"Zum einen bin ich in den Handel auf sterblicher Ebene involviert - Schmuck, Mandeln, Muskatnüsse, Koriander, Elfenbein, Edelsteine, Purpur, Edelhölzer, Kork, Pecorrino, sardinischen Mirto, Limoncello und Bottarga - obwohl wir mit den neuen Zöllen auf Lebensmittel uns aus diesem Geschäftszweig möglicherweise zurückziehen.
Ich überlege stattdessen in Holz, Marmor und Ziegelsteine zu investieren.

Aber auch in der unsterblichen Welt treibt mein Clan Handel - ihr fragt euch sicher, warum sagt er wir und nicht ich. Zwischen den meisten Mitgliedern des Clans besteht ein weitreichendes Netz von Handelsverbindungen - das Hawala*, das ein weit größeres Sortiment an Waren ermöglicht, als ein einzelner Händler es bieten könnte.

Soweit wir es vermögen, beschaffen wir für unsere Auftraggeber, was diese begehren. Informationen, Geschäftspartner, Gegenstände, Sterbliche, Veränderungen, Seepassagen - oder besorgen die Erfüllung von Aufträgen durch Dritte. Und so es nicht mit dem Amtsverständnis z.B. der Harpyien in einer Stadt konfligiert, bezeugen wir auch geschlossene Verträge delikater Natur in genauer Formulierung oder unterstützen beim Aufsetzen der Vereinbarung. Für ausgewählte Kunden treten wir auch als Advokaten auf.

Auch ermöglichen wir durch anonyme Vermittlung Geschäfte zwischen eigentlich verfeindeten Parteien. Auch das Einlösen von Gefallen unseres Clans bei Dritten fällt unter unser Verständnis von Handel. Wir setzen dabei auf langfristige Handelsbeziehungen.

Auch wenn ich selbst kein Gelehrter bin, sind wir an der Verbreitung von Wissen und Fortschritt interessiert. Als Hüter vieler Stätten in Ägypten, der Levante und im heiligen Land selbst, reichen unsere Überlieferung weit in die Vergangenheit und gerade durch den Kontakt mit den Domänen und Völkern Nordeuropas entstehen viele neue Erkenntnisse durch gegenseitige Inspiration.

Weil wir von Wissen sprechen, das hier kein Missverständnis aufkommt. Ihr sagte vorhin nicht, das das Heka ein Geheimnis ist, ich sagte nur, das wir es nicht an sogenannte Unschuldige, an Unvorbereitete vermitteln dürfen."



--
*Arabisch: Handelsnetzwerk, Tauschsystem
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1041] Seine größte Tugend war seine Neugier [Toma, Valerios]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Sie nickten und würden sich das merken, dass sie hier noch jemanden hatten der Waren besorgen konnten wenn sie das brauchten.
Interessant war es auch, dass sein Clan ein Netzwerk des Handels hatte. War Livia dann also auch darin involviert und die beiden Setiten hatten sich bereits gekannt?

"Ihr seid ein Händler für vieles und Vermittler. Wir werden uns das merken."

„Und wie würde einer von euch vorbereitet werden um das Heka zu erhalten? Was ist es das euer Blut als würdig ansieht und was nicht?“

Alles was sie bisher an den Setiten gesehen hatten, konnten sie auch. Sie benötigten deren Kraft nicht, doch es interessierte sie, wie dieser Clan sich selbst und andere sah.
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