[1041] Seine größte Tugend war seine Neugier [Toma, Valerios]

[Oktober '20]
Benutzeravatar
Valerios
Jünger des Seth
Beiträge: 922
Registriert: Do 18. Jun 2020, 21:53

[1041] Seine größte Tugend war seine Neugier [Toma, Valerios]

Beitrag von Valerios »

War doch auf der Einladung der Iulia Cornelia nicht genug Zeit gewesen, alle Fragen des ersten Herolds zu beantworten, sandte Valerios einige Wochen später seinen Sekretär Francesco - einen stämmigen Italiener im Gewand eines Händlers aus Platealonga mit vollem Bart, den die ersten grauen Stränen durchzogen.

Dieser überbrachte die Botschaft seines Herren, sich gerne ein weiteres Mal für ein Gespräch zu treffen. Zeit und Ort würde er dem wohlwerten Herold überlassen.
"Es ist nicht so sehr die Hilfe unserer Freunde, die uns hilft, als vielmehr das vertrauensvolle Wissen, daß sie uns helfen werden."
Benutzeravatar
Toma Ianos Navodeanu
Tzimisce
Beiträge: 4493
Registriert: Mo 3. Okt 2016, 12:41

Re: [1041] Seine größte Tugend war seine Neugier [Toma, Valerios]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Der Diener des Setiten begab sich zu dem einzigen Ort der ihm als Kontaktmöglichkeit bekannt war. Das A Tarda Ora. Das Gebäude das auch Valerios schon betreten hatte, zeugte nun von einigen Ausbesserungen die an der Fassade vorgenommen worden.
Ansonsten hatte sich augenscheinlich nichts verändert. Der Sekretär konnte seine Nachricht abgeben, aber bekam keine Antwort zurück. Man würde es ausrichten.

Es dauert dann auch mehrere Wochen bis Francesco seinerseits einen Mann an seiner Tür in Platealonga stehen hatte, der sprach:
"Guten Abend, Signore Francesco. Mein Herr schickt mich euch eine Nachricht für den verehrten Valerios zu übermitteln. Jener möge sich in einer Woche zur Mitternacht am Strand zwischen Genua und Burgus einfinden."
"Du fügst dich falsch ein! Du bist so fremd hier! Kannst du du selbst sein? Und bist du ganz bei dir!?" - ASP
Benutzeravatar
Valerios
Jünger des Seth
Beiträge: 922
Registriert: Do 18. Jun 2020, 21:53

Re: [1041] Seine größte Tugend war seine Neugier [Toma, Valerios]

Beitrag von Valerios »

Wie ihm sein Herr aufgetragen hatte, bat Francesco den Boten herein. Für Gäste hatte er immer eine Karaffe verdünnten Wein bereit. Auch wenn es sich bei Francesco zweifelsohne um einen Italiener handelte, wurde in diesem Haus orientalische Gastfreundschaft großgeschrieben.

Es war ein einfach eingerichtetes Vorzimmer im Lagerhaus. Ein Schreibtisch mit Tintenfass & Abacus, zwei Stühle mit geflochtener Sitzfläche, in Kisten verpackte Waren und eine große Waage. Einzig ein Keramiktopf mit einem kleinen Zitronenbaum gab dem Raum etwas Charme.

Nach einem Glas Wein und etwas Plauderei entlässt Francesco den Boten mit einer Nachricht an den wohlwerten Signore Navodeanu: Sein Herr hoffe den Herold bei bestem Wohlbefinden und freue sich auf das baldige Treffen.
"Es ist nicht so sehr die Hilfe unserer Freunde, die uns hilft, als vielmehr das vertrauensvolle Wissen, daß sie uns helfen werden."
Benutzeravatar
Toma Ianos Navodeanu
Tzimisce
Beiträge: 4493
Registriert: Mo 3. Okt 2016, 12:41

Re: [1041] Seine größte Tugend war seine Neugier [Toma, Valerios]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Der Bote, der sich als Alvaro vorstellte, sah sich in dem Vorzimmer um und fragte Francesco noch ob dieser also Händler sei und was so seine Waren wären.
Nach ein wenig Plausch begab sich Alvaro wieder zurück in sein Heim und wies Francesco noch darauf hin dass man ihn in einem Gasthaus in Platealonga einmal die Woche finden könnte, sollte er oder sein Herr noch einmal Nachrichten aussenden wollen.

Nach einer Woche fand Valerios eine einzelne Gestalt in einfachen schmucklosen Beinlingen, Tunika und Mantel am Strand stehen und auf das dunkle, das mondlicht spiegelnde, Meer blicken.
Abseits vom Weg und noch bevor der Strand richtig begann, stand ein Pferd, das auf dem Fleckchen Rasen graste.

--------------
Auspex 1
"Du fügst dich falsch ein! Du bist so fremd hier! Kannst du du selbst sein? Und bist du ganz bei dir!?" - ASP
Benutzeravatar
Valerios
Jünger des Seth
Beiträge: 922
Registriert: Do 18. Jun 2020, 21:53

Re: [1041] Seine größte Tugend war seine Neugier [Toma, Valerios]

Beitrag von Valerios »

Das Brausen der Wellen, die knisternden Schritte der Tiere im Wald, die Schreie der Seevögel. Selbst die fast unhörbaren Schwingen eines Uhus nahm Toma wahr.
Krebse krabbelten knirschend über den Sand. Unter den Wellen zeigten die kleinen Verwirbelungen die für das menschliche Auge unsichtbaren Steine an.

Ein Reh schnaubte im Wald, als es sich in das Moos legte um zu schlafen. Die Äste der knorrigen Steineichen knarrten im Wind. Gurgelnd lief das Blut aus einem frischgeschlagenen Hasen und der typischen Eisengeruch mischte sich unter die faulig-salzige Seeluft. Eine Kolonne winziger Ameisenfüße machten sich auf den Weg, um Ihren Teil der Beute zu beanspruchen.

Doch der, der gehüllt in einen Mantel aus Schweigen und Finsternis auf ihn zu lief, war vor seinen Sinnen verborgen. *
Valerios umkreiste den Drachen, besah seine Kleidung, seine Haare, seine Haut. Wie ein Parfumeur roch er an der Kleidung des Kainiten, bevor er sich ihm gegenübersetzte und seine Mine studierte. Die Farbe seiner Augen, seinen Muskeltonus, die Stellung seiner Schultern. Jedes Details seiner Erscheinung wollte er wahr- und in sich aufnehmen, bevor er sich erhob und an den Waldesrand zurückkehrte.

Dort lies er die Schatten, wie eine altgewordene Haut von sich abgleiten, entlies die Geräusche wieder aus dem Bannkreis, in die er sie gezwungen hatte und trat, wie um seine Anwesenheit anzukündigen auf einen Ast, der sein Kommen laut knackend hörbar machte.

---
*Obfuscate > 1
"Es ist nicht so sehr die Hilfe unserer Freunde, die uns hilft, als vielmehr das vertrauensvolle Wissen, daß sie uns helfen werden."
Benutzeravatar
Toma Ianos Navodeanu
Tzimisce
Beiträge: 4493
Registriert: Mo 3. Okt 2016, 12:41

Re: [1041] Seine größte Tugend war seine Neugier [Toma, Valerios]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Es mochte von außen betrachtet, wenn man es denn konnte, seltsam anmuten, wie Toma nicht völlig still, aber ungerührt weiterhin vor dem Wasser stand, in gerader Haltung und auf die leichten Wellen sah, als würde er durch den Setiten der direkt vor ihm stand einfach hindurchsehen. Was auch so war. Oder viel mehr vorbei ohne es zu wissen oder zu bemerken.

Sie nahmen den anderen Kainiten nicht wahr, obschon ihre Sinne, ihr Gehör das Rauschen des Wassers aufnahmen, den Geruch nach Tang und Fisch und modrigem Holz das als Treibgut angespült worden war und all die anderen Dinge die da kreuchten und krabbelten, nur für die Tiere des Waldes waren sie doch zu weit entfernt um diese noch wahrzunehmen. Doch so viel konnten sie hören was sich so weit von ihnen befand, nur den Kainiten der so nah war, war ihren Sinnen so fern.

Tomas dunkles, kurzes Haar wurde vom kalten Wind der über das Meer wehte etwas herumgeworfen. Die Augen in dem eindeutig männlichen Gesicht waren von brauner Farbe und ein kurzer Bart in selbiger dunkelbrauner Farbe des Haupthaares zierte das attraktive Gesicht.
(viewtopic.php?f=14&t=620)

Ihre Kleidung war schlicht in dunklen Tönen gehalten. Nichts davon sah aus als würden sie Geld besitzen oder wenn stellten sie jenes nicht zur Schau.
Sie sendeten keinen nennenswerten Geruch aus. Nur der schwache Geruch nach altem Blut war für den Kainiten erkennbar.

Toma ging am Strand entlang und hockte sich an einer anderen Stelle näher ans Wasser und ließ die Hände durch das kühle Nass fahren, dass sie dann und wann umspülte wenn eine kleine Welle kam.

Als Toma schließlich das erneute Näherkommen Valerios nun hörte, rührten sie sich nicht sofort. Hockten noch weiterhin ein wenig vor dem Wasser, bevor sich sich dann doch langsam erhoben und sich zu dem Setiten umdrehten, die Hände am Mantel trocken wischten.

"Seid gegrüßt, werter Valerios. Ihr habt her gefunden. Seid ihr mit der Domäne schon ausreichend bekannt geworden?"
Sie nickten ihm knapp zu.
"Du fügst dich falsch ein! Du bist so fremd hier! Kannst du du selbst sein? Und bist du ganz bei dir!?" - ASP
Benutzeravatar
Valerios
Jünger des Seth
Beiträge: 922
Registriert: Do 18. Jun 2020, 21:53

Re: [1041] Seine größte Tugend war seine Neugier [Toma, Valerios]

Beitrag von Valerios »

Valerios antwortet mit einem etwas tieferen Nicken: "Wohlwerter Erster Herold, ich kenne die Stadt inzwischen gut, aber außerhalb der Mauern bewege ich mich selten. Hier in der Nähe des zentralen Friedhofs kam ich bisher nicht vorbei, führt mich die Bitte Ihrer Majestät doch eher an die Ränder Ihre Domäne.

Was Ihre Mitglieder angeht, hatte ich durch die werte Signorina Cornelia und den wohlwerte Signore le Beau bereits Gelegenheit, den meisten Amtsträgern meine Aufwartung zu machen. Und das eine oder das andere Mitglied der Domäne sucht mich beizeiten in meinem Kontor auf. Was seine Gastfreundlichkeit anbelangt zeigt sich Stadt und Hof Ihrer Majestät von der besten Seite."
"Es ist nicht so sehr die Hilfe unserer Freunde, die uns hilft, als vielmehr das vertrauensvolle Wissen, daß sie uns helfen werden."
Benutzeravatar
Toma Ianos Navodeanu
Tzimisce
Beiträge: 4493
Registriert: Mo 3. Okt 2016, 12:41

Re: [1041] Seine größte Tugend war seine Neugier [Toma, Valerios]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Toma nickte, entweder so als würden sie den Ausführungen Valerios zustimmen oder als würden sie sie schlicht akzeptieren.
Dann schmunzelten sie etwas.

"Wenn ihr die Ränder der Domäne bereist, so müsst ihr doch schon einmal hier und am Freidhof vorbei gekommen sein, zumindest von ein wenig Entfernung. Doch sicherlich bietet dieser Strand nicht viel sehenswertes. Außer die nahezu unberührte Natur."


"Konntet ihr zu eurer Aufgabe denn schon Fortschritte machen? Wir müssen sagen, dass wir in all den Jahren in denen wir hier weilen noch nie in den entlegensten Dörfern der Domäne waren. Wie ist es da?" fragten sie dann noch interessiert.
"Du fügst dich falsch ein! Du bist so fremd hier! Kannst du du selbst sein? Und bist du ganz bei dir!?" - ASP
Benutzeravatar
Valerios
Jünger des Seth
Beiträge: 922
Registriert: Do 18. Jun 2020, 21:53

Re: [1041] Seine größte Tugend war seine Neugier [Toma, Valerios]

Beitrag von Valerios »

"In einiger Entfernung mit Sicherheit. Aber weder der Friedhof noch die unberührte Natur üben einen besonderen Reiz auf mich aus. Aber der Sternenhimmel ist hier draußen immer gut zu sehen. Obwohl der Ausblick von Maddalena aus der schönste ist.

Mit der Aufgabe Ihrer Majestät geht es voran. Ich habe mir bereits die Zollstationen bei Savona, Bavari und Potedecimo angesehen, wie auch die Häfen in Votorri, Quinto del Mare und Nervi.

In Pontedecimo habe ich eine Schwachstelle am Fluss gefunden, die die Schmuggler wahrscheinlich nutzen - dazu wollte ich als nächstes einmal mit dem wohlwerten Liktor Benjamin sprechen. Die Straße über Bavari nach Pisa scheint für Schmuggler nicht so interessant, allerdings haben sie dort nachts leichtes Spiel. Die Station in Savona ist gut gesichert, die Wächter machen ihre Arbeit ordentlich - aber über den Westen spreche ich noch mit der wohlwerten Geißel Arash. Die andere Geißel, Signore Titus war bisher nicht zu erreichen.

In Quinto und Nervi bin ich mir noch unschlüssig, ob dort wirklich Schiffe anlegen können, aber bisher deutet dort nichts auf Schmuggel hin - obwohl die Fischer in Nervi aufgrund der schlechten Fangzahlen allen Grund hätten sich etwas dazu zu verdienen . Aber wenn ich das nächste Mal Alain le Beau besuche, werde ich mir das genauer ansehen. Über eine eingehendere Untersuchung von Votorri verhandle ich noch mit dem wohlwerten Arash.

Generell wird es sich in Genua vor allem um Zollschmuggel handeln. Einfuhrverbote sind vernachlässigbar, aber zur Sicherheit habe ich meine Fühler unter den Verbrechern ebenso ausgestreckt wie unter den ehrbaren Händlern.

Im Hafen in Genua werde ich besonders die sarazenischen Händler im Auge behalten, allerdings konnte ich auch mit dem wohlwerten Gasparo di Como noch nicht sprechen.
Auch er macht sich etwas rar."
"Es ist nicht so sehr die Hilfe unserer Freunde, die uns hilft, als vielmehr das vertrauensvolle Wissen, daß sie uns helfen werden."
Benutzeravatar
Toma Ianos Navodeanu
Tzimisce
Beiträge: 4493
Registriert: Mo 3. Okt 2016, 12:41

Re: [1041] Seine größte Tugend war seine Neugier [Toma, Valerios]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

"Was übt denn einen Reiz auf euch aus?" Fragte der Tzimisce zurück nachdem sie sich alles angehört hatten, was Valerios zu sagen hatte.

„Ihr habt schon beachtliche Fortschritte gemacht. Das ist gut. Welche sind denn die gängisten Methoden mit denen Schmuggler Waren in die Stadt bringen? Ist es denn möglich unbemerkt welche hinein zu bringen. Konntet ihr dazu bereits etwas herausfinden?“ fragten sie weiter und gingen auch noch auf die anderen Themen ein:

„Den werten Titus und den werten Gasparo haben wir auch seit vielen Monaten nicht mehr gesehen, doch man läuft sich ja auch selten auf der Straße über dem Weg.“
„Wie man hörte gab es wohl auch einige Probleme im Kastell. Es würde uns nicht wundern wenn der werte Gasparo sich im Moment bedeckt hält.“
"Du fügst dich falsch ein! Du bist so fremd hier! Kannst du du selbst sein? Und bist du ganz bei dir!?" - ASP
Gesperrt

Zurück zu „1041“