[1041] Wem kann man vertrauen? [Alain, Anastasia]

[Oktober '20]
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Alain le Beau
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Re: [1041] Wem kann man vertrauen? [Alain, Anastasia]

Beitrag von Alain le Beau »

Anastasia tritt zwischen die beiden Heckenreihen, geht ein wenig den Weg dazwischen entlang und kommt an die Öffnung der zweiten Hecke. Sie sieht nun zur Rechten die kurze Seitenfront des Palastes, darin eine (geschlossene) Tür, offenbar eine Art Eingang für Diener. Vor ihr, im Schatten des steinernen Gebäudes, stehen mehrere Holzhütten, Verschläge, Lagerhäuser und andere Wirtschaftsgebäude. Zu ihrer Linken sieht sie die Mauer, die um den Palast führt. Darin ist ebenfalls eine Art Vertiefung zu sehen, die auf eine Tür hindeutet und dahinter die dunklen Silhouetten von Bäumen, wahrscheinlich ein Seewald, angelegt um die Felder im Landesinneren vor dem Meereswind zu schützen. Auch an die Mauer selbst ist ein Holzverschlag gebaut, die steinerne Konstruktion als Rückwand nutzend.

Aus einem der größeren Häuser, das sich wohl als Wohngebäude für weniger anspruchsvolle Sterbliche anbieten würde, steigt der Rauch auf, wahrscheinlich aus einer Kochstelle in dem länglichen Haus. Menschen sind keine zu sehen, so spät in der Nacht, auch wenn im Palast vielleicht einige Diener ein- und ausgehen.

Hinter den Gebäuden erahnt Anastasia das Meer, kann das Rauschen der Wellen hören. Im Moment sind die Hunde still - aber ist es eine angespannte oder eine schläfrige Stille?
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Anastasia
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Re: [1041] Wem kann man vertrauen? [Alain, Anastasia]

Beitrag von Anastasia »

Verdunkelt schleicht Anastasia zurück und sieht in der anderen Richtung nach. Rechts am Haus vorbei. Immerhin weiß sie nun, wo sie eventuelle Boten findet. Sie ist weiterhin sehr vorsichtig und sieht sich mit ihren guten Augen genaustens um. Spuren am Boden, offene Fenster weiter oben, Gitter vor den Fenstern, all das, was wichtig sein könnte.
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Alain le Beau
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Re: [1041] Wem kann man vertrauen? [Alain, Anastasia]

Beitrag von Alain le Beau »

Ungesehen zieht sich Anastasia wieder zwischen die Heckenreihen zurück und tritt vor dem Palast daraus hervor. Sie überquert rasch die Allee, die vom Mauertor zum Hauptportal des Palastes führt, bis sie an der anderen Hecke ankommt, die von der rechten Ecke zur Mauer führt. Auch dort tritt sie durch die erste Öffnung, findet sich dann zwischen den beiden Heckenreihen, bis sie auf der anderen Seite wieder herauslugen kann. Sie ist nun rechts vom Palast.

Hier ist es deutlich dunkler, keine Lichter erhellen die Szenerie. Schade, denn es ist eine hübsche Szenerie: Ein Garten, der sich bis zum steinigen Ufer des Meeres erstreckt, dahinter die schwarzen Wellen bis zum Horizont.

Doch auch hier kann Anastasia in der Finsternis Spuren von Kämpfen erkennen. Ein umgeworfener Blumenbogen etwa. Der Garten an sich wirkt recht verwildert, so, als sei er monatelang nur notdürftig gepflegt worden.

Einzig entlang der Wand des Palastes, unterhalb von drei großen offenen Fenstern, findet sich ein Bereich, der wie ein frisch umgegrabenes Beet wirkt. Wenn Anastasia schon einmal im großen Saal des Palastes war, werden ihr die Fenster bekannt vorkommen - dahinter liegt der große, reich ausgestattete Raum mit den Statuen, in dem Alain gewöhnlich seine Gäste empfängt.
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Anastasia
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Re: [1041] Wem kann man vertrauen? [Alain, Anastasia]

Beitrag von Anastasia »

Anastasia bleibt stehen. Überlegt. Ilario hatte ihr damals gesagt, es sei unhöflich und ein Grund jemanden zu zerstören, dringt man ungebeten in sein Heim. Auf der anderen Seite war sie ja gebeten worden. Und sie traute Alain so viel Intelligenz zu, dass er die Fenster mit Absicht offen ließ, um ihr die Möglichkeit zu geben ungesehen hineinzukommen. Luca hatte so viel Angst. Was wenn Alain auch Spione hier vermutete? Dann wäre es sogar sein Wunsch, dass sie ungesehen hineinkommt, um sich erst dort zu erkennen zu geben. Damit sie vermeintlichen Feinde nicht wissen, dass er sich Hife besorgte. Sie war hin und hergerissen. Dann fasste sie den Entschluss. Sie sollte herkommen, weil er sich nicht sicher fühlte. Selbst wenn die Fenster nicht für sie offen waren, so wäre das dann ein Sicherheitsrisiko, dass sie ihm so offenbaren könnte. Sie würde ihm damit ein Gefallen tun. Sie überlegte wesentlich länger, als es für sie üblich war. Und je mehr sie nachdachte, desto mehr kam sie zu dem Schluss, dass Alain WOLLTE, dass sie so herein kam. Wahrscheinlich auch, um ihre Fähigkeiten zu testen. Klopfen.. konnte jeder. Zur Tür rein auch. Was würde ihm ein Kainit bringen, der das übliche tat, wie alle anderen. Wenn er so jemanden gewollt hätte, hätte er eine Nachricht im Elysium anschlagen können. Aber er hat ihr einen Boten gesand, der viel zwischen den Zeilen gesagt hatte. Alain hatte Angst, darum hatte sein Ghul auch Angst. Er fühlte sich nirgends draußen sicher. Also auch Alain nicht. Und somit war klar, was er von ihr erwartete. Dass sie es versteht und ungesehen hinein kommt. Behände klettert sie durch das Fenster hinein, sieht sich um, ob sie dort von einem Diener oder Wache erwartet wird.
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La Cronista
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Re: [1041] Wem kann man vertrauen? [Alain, Anastasia]

Beitrag von La Cronista »

Noch bevor Anastasia die Hauswand erreichen konnte, um daran zum Fenster empor zu klettern und durch jenes in den Palast hinein zu gelangen, gab der Boden unter ihren Füßen nach. Die weiche frische Erde war offenbar an jener Stelle nicht durch Gartenarbeit umgegraben wurden, sondern darunter hatte sich ein verborgenes Gerüst aus Holz und Leinen befunden, dass bei ihrem Darauftreten nachgegeben hatte. Eine Falle.

Mehrere Meter stürzte die Nosferatu in die Tiefe und entging nur knapp den spitzen Holzpflöcken, die vom Boden her emporragten. Die Pfähle berührten ihre Haut und durchstießen ihre Kleidung doch ihr übernatürlich gestärkter Körper konnte von ihnen nicht durchbohrt werden. Stattdessen lag Anastasia nun zwischen den Pflöcken am Boden, festgehangen mit ihrer Kleidung an den Holzspießen in einer knapp fünf Meter tiefen Grube.
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Anastasia
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Re: [1041] Wem kann man vertrauen? [Alain, Anastasia]

Beitrag von Anastasia »

Nach einem kurzen Schrecken muss Anastasia leise lächeln. Das musste sie sich merken. Das war gut. Ob Vergonzo diehier gebaut hatte? Nochmals musste sie lächeln, als sie an den buckligen Baumeister dachte. Sie schnitt ihre Kleidung los und prüfte, ob sie allein hinausklettern konnte.
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Alain le Beau
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Re: [1041] Wem kann man vertrauen? [Alain, Anastasia]

Beitrag von Alain le Beau »

Während Anastasia ihre ersten Kletterversuche unternimmt, immer bedacht, zwischen den Pfählen zu bleiben, hört sie Stimmen, eilige Schritte. Dann erscheinen mehrere Köpfe am Fenster, einer davon unverkennbar der Kopf des Tzimisce, Alain. Auf seinem Gesicht wechseln sich Überraschung, Ärger, Amusement und schließlich ein neutrales freundliches Lächeln ab. "Werte Anastasia!" ruft er hinunter. "Ihr habt das Tor mit dem Fenster verwechselt, wie mir scheint." Dann, etwas ernster: "Bleibt wo ihr seid. Wir holen eine Leiter. Nicht, dass ihr abrutscht und..." Er nickt zu den Pfählen.
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Anastasia
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Re: [1041] Wem kann man vertrauen? [Alain, Anastasia]

Beitrag von Anastasia »

Lauter als gewohnt lacht Anastasia und klettert behände hinauf. Neigt leicht den Kopf und scheint bester Laune. "Soll ich zu euch raufkommen, werter Alain, oder wollen wir weiter das Liebespaar am Fenster mimen?" Ihr ganzer Körper scheint immernoch zu kichern und äußerst belustigt zu sein. In ihrem Blick ist sowas wie Anerkennung zu erkennen.
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Alain le Beau
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Re: [1041] Wem kann man vertrauen? [Alain, Anastasia]

Beitrag von Alain le Beau »

Der Tzimisce sieht ihr zu, wie sie seitlich aus der Grube heraussteigt. "Wollt ihr nicht lieber die Tür nehmen, werte Anastasia? Ich möchte ungern für... eventuelle Unfälle verantwortlich sein." Er reckt sich etwas aus dem Fenster hinaus, um sie noch sehen zu können.
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Anastasia
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Re: [1041] Wem kann man vertrauen? [Alain, Anastasia]

Beitrag von Anastasia »

Anastasia nickt und geht um die Ecke herum, zu der Tür, und wartet dort auf Einlass. Ihre Laune ist gehoben. Eigentlich möchte sie, ob der surealität, nur noch kichern, beruhigt sich aber relativ schnell. Als die Tür geöffnet wird, hat sie immerhin zu kichern aufgehört, nur noch das Lachen in den Augen deutet auf eine gute Laune hin.
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