[1041] Justitia [Alle]

[Oktober '20]
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Ilario
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Re: [1041] Justitia [Alle]

Beitrag von Ilario »

Der neuernannte Hüter schwieg, gab kein Gebot ab und betrachtete aufmerksam jene die dies taten. Dies versprach interessant zu werden und ein wahrer Reigen für jene denen die Gefallen dargeboten wurden. Ilario selbst war sich nicht ganz sicher ob allein die Weiße Prinzessin jene einheimsen würde, oder ob dem Schwarzen Seneschall auch ein Anteil zustand.
Einige der angebotenen Individuen wären ihm zwar ebenfalls Gefallen wert gewesen, aber die Komplikationen wogen zu schwer. Zumal ein Menschenleben endlich war und keiner seiner Ghule es verdient hatte für eine Kreatur des Tzimisce den Platz zu räumen und sterben zu müssen.
Die Nächte lehren viel, was die Tage niemals wissen.
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Macario
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Re: [1041] Justitia [Alle]

Beitrag von Macario »

Macario registrierte das Interesse an diesem Handel.

Es wäre für ihn sinnlos ein Gebot einzureichen. Als Gast wäre er an letzter Stelle überhaupt. Gänzlich abgesehen davon, dass er den Wert der angesprochenen Personen nicht abschätzen konnte noch die Gefahr, die mit einem solchen Handel verbunden wäre. Wem würde der Gefallen gelten? Welche Schuld würde es kosten?

Mit Argwohn blickte er kurz hinüber zu dem Setiten, der eben noch bis aufs Äußerste gedemütigt worden war und nun schon wieder in den Fokus geriet.

Es war ihm als wollte jener ausrufen, "mehr der Pein, mehr der Qualen!"... oder diesem Wesen war die nun angebrachte Demut am Hofe vollkommen fremd. Der Schlange Glück, dass die Steinigung bereits beendet worden war.
Wie kann man von Licht sprechen, wenn man nicht, wenigstens einmal,
die Erfahrung der Finsternis gemacht hat.
Zenon von Kition
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Il Canzoniere
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Re: [1041] Justitia [Alle]

Beitrag von Il Canzoniere »

Aurore war es die den Zuschlag zu den Gefallen verteilte, wie es schien. Ihr Seneschall hielt sich vornehm zurück und behilet sich ausschließlich aufs Beobachten. Hier, so mochte der geneigte Betrachter erkennen, nahm er es allerdings umso genauer. Neben den vier genannten, schienen sich auch weitere Anwesende für den ein oder anderen Diener des Tzimisces zu interessieren. Benedetto beispielsweise war schnell mit der Hand oben und nickte Aurore dankend zu, als sie ihn sprechen ließ: "Diese Niala interessiert mich sehr. Gerne würde ich sie eine zeitlang in meine Obhut nehmen. Ich biete dafür tiefgehende Informationen auf einem Gebiet eurer Wahl, mit Ausnahme mein eigenes Blut betreffend."
Aurore unterdess ließ sich zu keinem Kommentar dieses Umstandes herab und griff stattdessen die Gebote auf:

"Dann sei es so: Niala geht an Benedetto, Lucio, Marcello und die Wachmänner an Liutprand, Giorgio und Animo an Galeno. Der Sklave Juri an Valerios. Ich akzeptiere euere Gebote. In Galenos Fall veranschlage ich einen großen Gefallen für die beiden Ghule." ihr Blick wanderte zu dem Kappadozianer hinüber - wohl um dessen Bestätigung zu empfangen, ehe sie fortfuhr.
"Ich gebe Galeno außerdem recht, dass auch Alains Besitztümer aufgeteilt werden sollten. Namentlich seine Zuflucht und sein Einfluss. Diesen Einfluss in Nervi unter Kontrolle zu behalten und im Sinne der Domäne zurück unter den Mantel der Stille zu bringen, das ist deine Aufgabe Galeno. Solltest du diese Aufgabe zu meiner Zufriedenheit erfüllen, können wir über deine Anfrage Maddalena bezüglich sprechen. Erst sorgen wir dafür das Nervi keinen dauerhaften Schaden von den Umtrieben des Tzimisces nach sich trägt. Und auch in Bavari wirst du nach dem rechten sehen." damit schien - zumindest der erwähnenswerte oder auch der bekannte Teil des Nachlasses des Tzimisces abgewickelt. Betrachtete man die Hinterlassenschaften jener anderen die nun gen Sizilien gingen, mochte eine solche institutionelle Abhandlungen des Nachlasses auch durchaus gerechtfertigt wirken.

Aurore schien wenig Leidenschaft für dieses Thema zu hegen, also blickte sie sich noch einmal um und schloß es dann mit einem Nicken ab. "Gut. Dann kommen wir zum letzten Punkt des heutigen Abends oder besser dem Abschluss eines früheren Punktes." mit einem Wink in Richtung Ferrucios setzte sich dieser in Bewegung, kletterte über die in die Arena hinabgelassene Leiter hinab zu den wahrlich Verdammten dieser Nächte. Mit einem weiteren Wink gebat Aurore dann ihr eigenes Kind in die gleiche Richtung aufzubrechen.

"Ferrucio wird nun die Bluttaufe zum Freispruch Iulia Cornelias durchführen. Welcher weitere Anwesende jene Taufe durch den Vates der letzten Tage erlangen möchten, der folge den beiden hinab in die Arena und möge der Zeremonie beiwohnen." führte sie aus, was als letzter Punkt des Abends vorhergesehen war. Sicher würde es niemanden weiteres geben der den gefährlich fanatischen Priester solch eine Prozedur über sich ergehen lassen würde, mochte man denken. Dann jedoch erhob sich Aurore selbst und schritt hinüber zur Leiter, hinab in die Arena. Und auch Benedetto der eben noch eine nachdenkliche Falte auf der Stirn hatte, setzte sich nun hastig in Bewegung.
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Ilario
Lasombra
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Re: [1041] Justitia [Alle]

Beitrag von Ilario »

Mochte es in seiner Auffassung der Vasallität begründet sein, in der Tatsache dass die anderen Ancillae beide Teil der Taufe sein mochten oder waren es Aspekte kainitischer Theologie? War es der Gewichtung der Macht geschuldet oder ganz einfach Pragmatismus? War es nur folgerichtig nachdem was Ilario einst in den Nächten von Kreuzdorf gespürt hatte? Echter Glaube?

Kaum hatte sich Aurore in Richtung der Leiter gewandt, da reagierte der neue Hüter schon und setzte sich ebenfalls in Bewegung. Sowohl der Weißen Prinzessin, wie auch Ferrucio und Benedetto den Vortritt lassend, kletterte er nach ihnen in mit sorgsam bemessenen Bewegungen hinunter in den Sand der Arena.

Die Spiele waren vorüber, nun kam das Blut.
Die Nächte lehren viel, was die Tage niemals wissen.
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Iulia Cornelia
Ventrue
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Re: [1041] Justitia [Alle]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Gehorsam folgte Iulia, ohne auch nur einen einzigen Moment zu zögern, dem Wink des Prinzen hinab in die Tiefen der Arena. Bedacht kletterte sie dabei mit ruhigen und gleichmäßigen Bewegungen die Leiter hinunter, bevor sie mit weiterhin aufrechter und würdevoller Haltung langsam auf Ferrucio zuschritt. Die Harpyie hegte sichtbar tiefen Respekt vor dem Vates, der die Bluttaufe durchführen würde, denn sie hielt ihre blaugrauen Augen demütig vor ihm gesenkt, während sie ihm und seinem Willen durch etwaige Weisungen dessen widerspruchslos nachkam und sich von ihm geradezu bereitwillig durch die Prozedur führen und leiten ließ.

Schnell wurde so auch dem Letzten der Anwesenden klar, dass das Kind des Prinzen entgegen etwaiger Vermutungen, wohl nicht im Geringsten über den Ablauf des Abends eingeweiht worden war, sondern offenkundig bereits die ganze Zeit frei und für sich selbst hatte handeln müssen und dies auch weiterhin tat. Zwar wirkte die junge Ventrue dabei inzwischen deutlich weniger entschlossen als noch zu Beginn des Abends, der von ihr mehrere bittere Preise eingefordert hatte, doch strahlte sie noch immer eine ruhige und kontrollierte, wenn auch distanziert und kühl wirkende Art bei allem was sie tat aus.

Kurz hatte Iulia überrascht über Aurores Worte gewirkt und wohl auch darüber, dass sowohl sie wie auch Benedetto und Ilario ihren Weg zu ihnen in die Arena fanden, danach jedoch lag Dankbarkeit in ihrem ergebenen Blick, bevor sie ihren Fokus auf den Priester hatte zurückwandern lassen. Zwar versuchte Iulia weiterhin ihren Erzeuger dezent in den Augenwinkeln zu behalten, während sie vermied, den inzwischen in der Arena Anwesenden oder auch den Ranghöheren oben, den Rücken bewusst zuzudrehen, doch sofern ihr von dem Malkavianer anderes gewiesen worden wäre, hätte sie sich nicht verweigert.

Und so geduldete sie sich sichtlich gefasst und unaufgeregt der Dinge, die nun weiter geschehen würden.
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Nubis
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Re: [1041] Justitia [Alle]

Beitrag von Nubis »

Galeno senkte noch einmal dankbar sein Haupt.
"So sei es," bestätigte er der Prinzessin die Schuld des grossen Gefallens und zog sich dann still dankend zurück, als sie geendet hatte. Nun würden also auch Nervi und Bavari in seinen Aufgabenbereich fallen.

Als dann das nächste Thema fiel, die Bluttaufe, blickte er etwas verwundert den Kainiten hinterher, die in die Grube hinab stiegen. Sehr wenige Falten legten sich auf seine Stirn, als die ohnehin schon gespannte Haut sich nachdenklich zusammen zog. War dies hier so üblich?
Er blickte zur Prinzessin, ihrem Kind, Ilario und entschied sich dann kurz nach Iulia ebenfalls hinab zu steigen und sich zu Ferruccio und dieser Taufe zu gesellen. Sein Blick wanderte auch für einen Moment zu Benedetto, fast so, als läge darin ein "wir müssen auch noch einmal reden".

Ruhig wartete er ab, aufmerksam beobachtend, was geschehen würde.
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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Nicolo Trevisan
Salubri
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Re: [1041] Justitia [Alle]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Nicolò hatte einigen der Diener des Allesfressers noch bedeutet Arash heraus zu tragen und auch er selbst half kurz mit.
Erst danach kletterte er aus der Arena und nahm eine Position in der Nähe Galenos ein.

So wurde er von der folgenden Versteigerung überrumpelt.
Auf seinem Gesicht standen Sorgenfalten und er wollte schon seine Hand heben, da dämmerte ihm, dass bereits alle Diener und Ghule untergekommen waren. Sichtlich war Erleichterung auf seinem Gesicht zu lesen.

Bis die weiteren Worte des Prinzen zu ihm drängen. Überrascht oder vielleicht auch irritiert hob er die Augenbrauen, während er wohl wieder in sein typisches grübeln verfiel. Diesmal jedoch riß ihn die Bewegung Galenos schneller aus den Gedanken und kurz entschlossen folgte er dem Herold hinab, zu den anderen wartenden Kainiten.
Seine Miene war dabei gefasst und ruhig.
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Valerios
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Re: [1041] Justitia [Alle]

Beitrag von Valerios »

Valerios neigt sein Haupt in tiefer Dankbarkeit und verharrte in sich gekehrt auf dem einen Knie. Ruhig und demütig, fast so als versuchte er ganz in der Gruppe derer einzutauchen, die oberhalb stehen blieben - keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Er blickte verstohlen zum schwarzen Seneschall hinüber, ob dieser sich in Bewegung setzte oder nicht. Nachdem der Prinz und die meisten Ancilla bereits in die Arena hinabgestiegen waren, würde er anhand dessen Reaktion festmachen, ob er sich dem abscheulichen Treiben der Ungläubigen in der Grube anschließen würde. Das andere Auge wanderte kurz zu Angelique - wie würde sie sich wohl verhalten?
"Es ist nicht so sehr die Hilfe unserer Freunde, die uns hilft, als vielmehr das vertrauensvolle Wissen, daß sie uns helfen werden."
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Angelique
Autarkis
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Re: [1041] Justitia [Alle]

Beitrag von Angelique »

Angeliques ohnehin schmale Lippen waren zu einem Strich geworden.
Kurz wog sie den letzten Stein in ihrer kleinen Hand ab und war versucht, ihn mit der tödlichen Genauigkeit zu schleudern, die schon der sündige Alain zu spüren bekommen hatte.

"So wird all das unschuldige Blut über euch kommen, das auf Erden vergossen worden ist, vom Blut Abels, des Gerechten, bis zum Blut des Zacharias, Barachias' Sohn, den ihr im Vorhof zwischen dem Tempelgebäude und dem Altar ermordet habt", betete sie mit stummen Lippenbewegungen, während sie den Stein losließ und die von den ach so vielen Würfen aufgeschürften Händchen faltete

Ein feines Lächeln der ruhigen Zuversicht lag auf ihrem Gesichtchen. Sollte der falsche Priester sich nur in seinen unheiligen Blasphemien suhlen und die Irregeleiteten mit Sakramenten der Hölle salben. Gottes Gerechtigkeit würde auch ihn ereilen!
"I'm a mighty thesaurus! Rawr!"
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Macario
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Re: [1041] Justitia [Alle]

Beitrag von Macario »

Mit einer gewissen Neugierde im Blick verfolgte Macario das nun folgende Schauspiel, die Bluttaufe.
Er vermerkte diejenigen, die aus freien Stücken hinab Prinz und Anhang in die Grube folgten.

Er würde dies nicht tun.

Solange nicht tun, bis nicht auch der Ahn der Schatten, der schwarze Seneschall, Anstalten machen würde, hinabzusteigen.
Wie kann man von Licht sprechen, wenn man nicht, wenigstens einmal,
die Erfahrung der Finsternis gemacht hat.
Zenon von Kition
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