[1041] Wenn Augen wie Sterne funkeln [Iulia, Valerios]

[Oktober '20]
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Valerios
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Re: [1041] Wenn Augen wie Sterne funkeln [Iulia, Valerios]

Beitrag von Valerios »

"So wie er es mir erzählte, war es ein Versuch eine fruchtbare Zusammenarbeit zwischen den widerstreitenden Fraktionen zu beginnen.
Und gemeinsam einen entscheidenden Vorstoß gegen die außer Kontrolle geratenen Blutsdiener zu führen. Und diese Bereitschaft, ist von moralischer Perspektive als gut einzuschätzen, meint ihr nicht?

Ob der Versuch eine konzertierte Aktion von Mitgliedern der Clane Ventrue, Tschimisze, Gangrel, Brujah und Banu Haquim zu diesem Zeitpunkt durchzuführen,
mit Blick auf das Ziel als klug anzusehen ist, beantwortet sich in meinen Augen durch das Ergebnis selbst. So wie er die Ereignisse schilderte, hat das Zusammenspiel zwischen einigen Beteiligten - der Domäne mehr Schaden als Nutzen gebracht. Und profitabel war es für die wohlwerte Harpyie vermutlich ebenfalls nicht.

Was in meinen Augen unterstreicht, wieviel Weisheit in der Tatsache steckt, dass es sich bei Auxilium und Consilium um Dienstverpflichtungen handelt, und nicht um Freibriefe.

Aber genau diese Offenheit und dieses Vertrauen, die ihn in diese missliche Lage gebracht haben, machten ihn für einen Neuankömmling an diesem Abend, den Ihr dem Frieden und der Konversation gewidmet habt, zu einem angenehmen Gesprächspartner. Ich habe viel über die Gesellschaft von Genua gelernt in diesem Gespräch. Und auch auf geschäftlichem Terrain sind wir zu einander gekommen."

Als sie sich nach dem Missfallen erkundigt, echauffiert sich der Sethit und greift mit einer affektien Geste an sein Herz:

"In ihrer Abwesenheit schlecht über wohlwerte Mitglieder der Gesellschaft zu sprechen.
Meine Teuerste"
- hier überschlägt sich seine Stimme "Haltet ihr mich für einen solchen Wüstling, der sich von diesen schönen Augen zu so unschicklichem Verhalten verführen lässt. Womit habe ich Anlass dazu gegeben, dass ihr so schlecht von mir denkt?"
"Es ist nicht so sehr die Hilfe unserer Freunde, die uns hilft, als vielmehr das vertrauensvolle Wissen, daß sie uns helfen werden."
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Iulia Cornelia
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Re: [1041] Wenn Augen wie Sterne funkeln [Iulia, Valerios]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Iulia lächelte auf die Geste des Setiten zu seinem Herzen hin, winkte dann aber sanft ab und ihre feingliedrige Hand bewegte sich danach leicht in seine Richtung. Eine darreichende, womöglich auch anbietende oder gar einladende Geste.

Dann schlug die Ventrue ihre blaugrauen Augen förmlich darnieder, als sie mit einem leicht amüsierten Schmunzeln in ihrer Stimme sprach: „Offen gestanden fände ich es durchaus ganz und gar verlockend, euch in gewisser Weise etwas zu verführen.“ Mit einem Blick von unten herauf lächelte sie ihn charmant an und mit zarter Stimme ergänzte sie fragend: „Und wer könnte es mir bei einem so starken und charmanten Kainiten wie euch auch verübeln?“ Ihre Augen wanderten über jeden kleinsten Fetzen seines Körpers, bevor sie leicht den Kopf schief legte und sie sich erkundigte: „Doch was ist es was ihr wollt?“ Sie drehte ihren Körper weiter ein, strich die Seide danach glatt, während sie für einen Moment schwieg und ihn derweil beobachtete.

„Wüstling.“, widerholte sie das Wort leise, nachdenklich und beinahe abfällig. Nach einem Augenblick schüttelte sie sanft den Kopf und sagte nichts weiter dazu. Stattdessen lag Iulia noch immer in einer sichtlich sehr entspannten Haltung da, als sie das Thema wechselte und erklärte: „Ich weiß offen gesagt nichts von einer konzentrierten Aktion an der Mitglieder vom Blut der Könige gegen das Blutegelproblem beteiligt waren oder hätten sein sollen. Zumal es die Aufgabe der Liktoren ist, sich dieses Problems anzunehmen und es entsprechend in den Griff zu bekommen. Oder eben auch Jenen, denen es nicht genug war, was ihnen der Prinz der Domäne als Recht zugestanden hat. Die mehr wollen.“

Sie zuckte leicht mit den Schultern, machte eine bewusste Sprechpause, bevor sie weitersprach: „Oder auch, wie im Fall von Alain, Jenen, die wie er die sechste Tradition gebrochen hatten. Die deshalb zur Ausschaltung von drei freien Ghulen oder der Versiegelung von sechs Lecks in Hinblick auf die Stille des Blutes vom Prinzen aufgefordert worden waren. Oder auch eine Kombination aus beiden. Aber ich nehme an, Alain hat euch auch diesen Teil der Geschichte erzählt.“ Fragend blickte sie auf ihr Gegenüber, als sie für einen Moment schwieg. Ihre feingliedrige Hand befand sich noch immer mit der Handfläche nach oben und mit den Fingerspitzen sanft in seine Richtung deutend.

„Was derweil eure Frage nach der moralischen Perspektive anbelangt, so wäre es meiner bescheidenen Meinung nach gut gewesen, so es zu dieser Problematik überhaupt nicht erst gekommen wäre.“, erklärte die junge Ventrue mit einer ernster gewordenen Stimme abschließend.
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Valerios
Jünger des Seth
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Re: [1041] Wenn Augen wie Sterne funkeln [Iulia, Valerios]

Beitrag von Valerios »

Valerios streckte ihr langsam seine Hand entgegen, während er mit der anderen den Ärmel seines Hemds nach oben strich, während er sich vorbeugt.

"Aber, aber meine Teure, wir kennen uns doch kaum ein paar Nächte" - warf er ihr einen funkelnden, vieldeutigen Blick zu, während seine Fingerspitzen ihre berührten.

Auf der Innenseite seines Arms war währen dessen eine schwarze Schlange sichtbar geworden, die aus dem Ärmel hinaus in Richtung seiner Hand strebte.
Die feingestochene Tinte machte sie im Schein der brennenden Lichter fast lebendig.

Dann stieß er sich wieder ab und rollte auf seine Liege zurück, ebenso wie sie auf ihre. "Was ich will? Alles, was keinen Besitzer hat."

"Dann habe ich mich wohl verhört, als Alain sagte, das der wohlwerte Gasparo di Como ihn tatkräftig unterstützt hätte, nachdem der Liktor den wohlwerten Alain von seinem Schiff gejagt hatte. Aber es scheint, als wären in seiner Geschichte mehr Löcher als in einem Weinberg voller Rebläuse. Denn nein, diesen Teil der Geschichte höre ich zum ersten Mal."

Als sie weiterspricht und ihre Geschichte, Stelle mit dem Traditionsbruch erreicht, erstarrt er für einen Augenblick. Allein die Vorstellung, was für Konsequenzen diese Tatsache hatte, machte ihn schaudern.
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Iulia Cornelia
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Re: [1041] Wenn Augen wie Sterne funkeln [Iulia, Valerios]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Mit einer gewissen Neugierde oder auch Faszination betrachteten die jungen blaugrauen Augen der Ventrue das schwarze Ding das auf seinem Arm erschienen war, doch sie zog ihre Hand von ihm nicht zurück, als sich ihre kühlen Fingerspitzen berührt hatten. Stattdessen schien sie den damit verbundenen gewissen Reiz des Ganzen zu genießen und als er die Berührung abrupt auflöste, wirkte sie für einen kurzen Moment beinahe enttäuscht darüber, bevor ein erneutes Schmunzeln ihre Lippen sanft umspielte und sie seine Bewegung zurück verfolgte.

„Nicht nur Alain, sondern auch Brimir, Toma, Titus, Salvador, Mareno, Vergonzo und auch Dottore hatten die sechste Tradition gebrochen. Jedoch wurde einzig Brimir in jener Nacht zum Tode verurteilt und zur Blutjagd ausgerufen.“, erklärte Iulia mit einer ruhigen Stimme, bevor sie ergänzte: „Ihr hattet seine Statue in meinem Leuchthaus sehen können, auch wenn es eine etwas ältere Abbildung von ihm ist. Die anderen Traditionssünder erhielten derweil die Chance ihre Verfehlungen wieder gut zu machen. Ein überaus gnädiges Urteil in Anbetracht der Alternative, so ihr mich fragt.“

Iulia betrachtete einen Moment ihr Gegenüber nachdenklicher, bevor sie mit einem sanften Lächeln anbot: „Ich denke ich könnte diskret weitere Informationen einholen über das Ganze, so ihr wünscht. Auch oder gerade in Hinblick auf euren neuen Geschäftsbeziehungen mit der Harpyie?“ Fragend blickte sie ihn an, bevor ihre blaugrauen Augen auf die feinen, beinahe lebensechten Linien an seinem Arm abwanderten. „Oder gäbe es noch anderes, was ihr wollt, außer alles, was keinen Besitzer hat?“, fragte sie ihn mit einem beinahe verspielt wirkenden Lächeln von unten herauf. „Etwas, das ich euch bieten könnte?“, erkundigte sich die Ventrue charmant bei ihrem Gegenüber.
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Valerios
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Re: [1041] Wenn Augen wie Sterne funkeln [Iulia, Valerios]

Beitrag von Valerios »

Nicht nur Valerios Stimme war verstummt als sie von den vielen Traditionsbrüchen sprach, auch seine Augen und seine Mimik schwiegen still. Ein betretenes Schweigen.
"Nein, nicht nötig. Wenn Sie in den Augen Ihrer Majestät Gnade verdienen, muss ich nicht mehr wissen." Dass sie es in seinen Augen nicht verdienten, musste er nicht hinzufügen - sein Gesicht sprach Bände.

Als sie zu seiner Erleichterung das Thema wechselten, verzog sich die dunkle Wolke, die eben noch über ihm gehangen war:

"Im Moment bin ich sehr zufrieden mit dem, was ich habe. Aber ich hätte etwas, wenn auch nur eine Kleinigkeit, die ich euch bieten kann:
Ich habe einmal meine Kontakte bei der Familie Spinola spielen lassen und habe einen Verkäufer für hochwertiges Baumaterial ein gutes Stück unter Marktpreis aufgetan. Ich habe es in Augenschein genommen und es entspricht der Qualität, die in dem Leuchtturm verwendet wurde, den ihr bereits erbaut habt. Wäre das für euch von Interesse?"
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Iulia Cornelia
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Re: [1041] Wenn Augen wie Sterne funkeln [Iulia, Valerios]

Beitrag von Iulia Cornelia »

In einer ruhigen Bewegung winkelte die Ventrue ihre ausgestreckte Hand erneut an und führte sie zu ihrer Liege zurück. Dann richtete Iulia ihren Oberkörper damit leicht auf, was ihrem Körper den verlockenden Reiz nahm und betonte, wessen Blut in ihren Adern floss. Nachdenklich strich sie sich einige Zeit über ihr Kinn, während sie den Setiten aus blaugrauen Augen heraus ohne zu Blinzeln betrachtete. „Was wollt ihr dafür?“, fragte sie ihr Gegenüber schließlich, ihn darüber im Unklaren lassend, ob sie tatsächlich Interesse daran hatte oder auch nicht.
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Valerios
Jünger des Seth
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Re: [1041] Wenn Augen wie Sterne funkeln [Iulia, Valerios]

Beitrag von Valerios »

"Am liebsten würde ich, diese Gelegenheiten pflücken und sie euch schenken, wie Blumen von einer Sommerwiese. Aber der Kaufmann erinnert mich meine Schulden zu bezahlen. Vielleicht könnt' ich ja eine der drei Gefälligkeiten dafür vergelten, dass ihr mich zu eurem Abend eingeladen habt, wenn's nicht zu vermessen ist." erwidert er mit einem knabenhaftem Lächeln.
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Iulia Cornelia
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Re: [1041] Wenn Augen wie Sterne funkeln [Iulia, Valerios]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Valerios erste Worte schienen die Ventrue erneut milder gestimmt zu haben, doch als er von dem Kaufmann und den Schulden sprach, verschwand ihr wohlwollendes Lächeln erneut von ihrem Gesicht. Ihre Augen wanderten zu der beinahe lebensecht wirkenden Schlange auf seinem Arm ab, die sie längere Zeit schweigend zu betrachten schien, ohne ihm jedoch eine Antwort zu geben. Dann erst fand ihr Blick erneut in seine Augen zurück, doch schwieg sie noch immer, während sie geduldig abzuwarten schien, ob er noch mehr dazu zu sagen hatte.
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Valerios
Jünger des Seth
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Re: [1041] Wenn Augen wie Sterne funkeln [Iulia, Valerios]

Beitrag von Valerios »

Valerios Blick folgt dem der Königin. Ruhig lagen seine Augen auf ihr, doch sein Blick insistierte nicht. Kein Ziehen und Zerren. Still besah er vor seinem inneren Augen, was sie wohl fühlen mochte*: Misstrauen, Zweifel, Ärger, Arroganz, Gier. Er besah jedes Gefühl mit Wertschätzung, sperrte sich gegen keines. Löste sich von jeder Anhaftung, jedem Urteil oder Erwartung, um sie die Freiheit ihrer Entscheidung spüren zu lassen. Was auch immer sie zu diesem Angebot sagen würde, es war willkommen.



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* Manipulation + Empathie: Today at 2:01 PM: 3 Erfolge
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Iulia Cornelia
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Re: [1041] Wenn Augen wie Sterne funkeln [Iulia, Valerios]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Was der Setit mit geschultem Blick in den feinen Zügen der Ventrue las, die sonst selbst recht gut darin geübt zu sein schien, ihre wahren Empfindungen zu verbergen, war keines eben jener Gefühle, die er womöglich bei ihr erwartet hatte, denn sie wirkte auf ihn vor allem eines: Enttäuscht. Ob es nun an ihm lag oder von der Situation selbst ausging war schwer zu sagen, denn sie wirkte zwar nachdenklich, doch der Zauber seiner Blutmagie, der noch immer tief und fest über ihr lag verhinderte, dass sie offenkundiges Misstrauen, Zweifel oder gar Verärgerung gegen ihn zu hegen schien. Auch wirkte sie nicht zwangsweise arroganter als zuvor, sondern eher reservierter und ganz so, als wäre mit ihrer Enttäuschung, auch ein Stück ihrer Offenheit und ihres Wohlwollens verschwunden, mit dem sie ihm zuvor begegnet war. Auch wirkte sie alles andere als begierig auf das Angebot, das ihr der Setit unterbreitet hatte. Ganz offenkundig sah sie wohl bisher absolut gar keinen Gewinn für sich selbst darin. Gerade deshalb mochte es für Valerios, der sie in diesem Moment so gut gelesen hatte, letztlich auch wenig überraschend sein, dass Iulia auf sein Schweigen hin, schließlich einzig meinte: „Ich werde darüber nachdenken.“ Sie schwieg erneut für einen Moment, während sie ihre Füße nach vorne drehte, um sie auf den Boden zurück zu bringen und ihren Körper danach in eine sitzende Position aufzurichten. Ihre feingliedrigen Hände strichen kurz den Stoff glatt, der ihre Figur zart umspielte, bevor diese auf ihren Oberschenkeln zu Ruhe fanden. „Gibt es sonst noch etwas, was ihr heute Abend mit mir besprechen möchtet, werter Valerios? Anderenfalls möchte ich euch für euren heutigen Besuch hier danken, aber euch auch nicht länger von anderen Geschäften abhalten.“, erklärte sie ihm höflich.
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