[1041] Ein Treffen unter Händlern [Benjamin, Valerios]

[Oktober '20]
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Benjamin
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[1041] Ein Treffen unter Händlern [Benjamin, Valerios]

Beitrag von Benjamin »

Nicht lange nachdem die Nachricht überbracht worden war erhielt Valerios Antwort. Ein Mann Ende der zwanziger, der jedoch aussah als ob er schon einiges vom Leben gesehen hatte überbrachte die Nachricht, dass so der Hausherr es einrichten könnte der Herr Benjamin das Kontor gerne in drei Nächten aufsuchen würde. Er würde um die Mitternachtsstunde ankommen. Der Bote würde warten bis er mit einer Antwort zurückkehren könnte auch wenn dies etwas dauern würde.
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Valerios
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Re: [1041] Ein Treffen unter Händlern [Benjamin, Valerios]

Beitrag von Valerios »

Francesco Mancini verschwendet keine Zeit. Ein kurzes Nachdenken und er sagt dem Boten den Termin zu. Sein Herr freue sich auf das Zusammentreffen.

Büro und Lagerhalle des Francesco Mancini liegen auf dem großen Lagerkomplex der Familie Spinola in Platealonga. Dort stehen mehrere Reihen mit Lagerhallen. An einem Pförtnerhäuschen, das auch nachts besetzt ist, erfährt der Besucher, die genaue Lage von Mancinis Kontor. Die Tür zu der betreffenden Lagerhalle steht in der betreffende Nacht offen, allerdings dringt kein Licht nach draußen.
"Es ist nicht so sehr die Hilfe unserer Freunde, die uns hilft, als vielmehr das vertrauensvolle Wissen, daß sie uns helfen werden."
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Benjamin
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Re: [1041] Ein Treffen unter Händlern [Benjamin, Valerios]

Beitrag von Benjamin »

Benjamin ist alleine unterwegs, oder zumindest wirkt es auf den ersten Blick so. Er ist in die feine Kleidung eines wohlhabenden Händlers gekleidet. Oder wohl eher die Kleidung des Sohnes des wohlhabenden Händlers. Hier und da sieht man am wallenden, viel Bewegungsfreiheit lassenden, Stoff den arabischen Einschlag. Dies Anleihen sind jedoch dezent. Langsam und bedacht, aber nicht trödelnd lenken ihn seine Schritte auf das Tor zum Kontor zu. Kurz bevor er an der Tür ankommen würde horcht er ob er etwas aus dem Inneren vernimmt, oder nun wo er näher ist doch so etwas wie einen Lichtschein sieht.
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Valerios
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Re: [1041] Ein Treffen unter Händlern [Benjamin, Valerios]

Beitrag von Valerios »

Bei Näherkommen bemerkte man dann doch einen kleinen Lichtschein von einer einzelnen Lampe. In dem Zimmer hört man keine großen Geräusche - aber ein Klacken, Klappern, Bohlenknarren, Papierrascheln lässt die Anwesenheit einer Person erahnen.

Dann scheint jemand aufzustehen, das Quietschen eines Scharniers(?) ist zu hören und dann wird leise eine Glocke geschlagen. Viermal ein Doppelschlag.

Valerios tritt aus der Tür, deutet eine Verbeugung an und bittet seinen Gast herein.
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Benjamin
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Re: [1041] Ein Treffen unter Händlern [Benjamin, Valerios]

Beitrag von Benjamin »

Dem Hausherrn mag die kurze Anspannung in der Haltung des Liktors auffallen die sich jedoch sofort löst als er den Sohn Seths sieht. Er deutet ebenso eine Verbeugung an, folgt der Bitte und tritt ein. Seine Augen schweifen kurz durch den Raum ehe er sich Valerios zuwendet.

"Die Nacht zum gruße werter Valerios Hyakinthos Pieros, Neugeborener im Clan des Seth, Erstgeborener des Timotheus Maniakes, Anchilla und Hüter der Elysien der Domäne Masala in der See der Schatten. Gerne bin Ich eurer Einladung zu einem persönlichen Gespräch nachgekommen. Entschuldigt meine leichte Angespanntheit gerade eben. Doch die Zeiten sind unübersichtlich und man weiß schlussendlich nie ob es den Menschen nun auch schon gelingen könnte Kainiten wie zum Beispiel die werte Annastasia zu täuschen. Ich bin erfreut darüber, dass dem nicht so scheint." er lächelt und wartet ab welche Dinge Valerios dazu veranlasst hatten um dieses Treffen zu bitten. Auffallend ist die leichte Färbung seiner Haut die nur bei näherem Hinsehen auffällt und darauf schließen lässt dass auch er nicht vollständig Abendländischer Abstammung ist. Oder auf etwas anderes, je nachdem wie gut man den Clan der Banu Haqim kennt.
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Valerios
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Re: [1041] Ein Treffen unter Händlern [Benjamin, Valerios]

Beitrag von Valerios »

Die beiden befinden sich in einem einfach eingerichteten Vorzimmer - eine weitere Tür führt wahrscheinlich zu den Waren.

Ein Schreibtisch mit Tintenfass, Abacus und Siegel , zwei Stühle mit geflochtener Sitzfläche, in Kisten verpackte Waren und eine große Waage füllen den Raum. Einzig ein Keramiktopf mit einem kleinen Zitronenbaum gab dem Raum etwas Charme. An der Seitenwand hängen eine große und eine kleine Sanduhr, darunter eine Glocke. An den Warenkisten lehnen zwei kleine Teppich und darauf liegt ein Kompass.

Auch Valerios hat dunklere Haut, heute sind die Schuppen, die von seinen Schläfen den Hals hinunterlaufen für das aufmerksame Augen zu sehen.*
Das Benjamin Masala mit italienischem Akzent ausspricht - und nicht Marsa Aliyy - ist seiner Aufmerksamkeit nicht entgangen.

"Nein, da könnt ihr ganz ohne Sorge sein, wohlwerter Liktor Giordano - um diese Zeit sind fast keine Menschen auf dem Gelände unterwegs. Und bisher habe ich in der Nachbarschaft keine Aktivitäten der Blutegel feststellen können. Aber wenn sie es vermögen, selbst die aufmerksame Liktorin Anastasia zu täuschen.."
hält er kurz inne.

"Sagt, teilen sich die Liktoren die Domäne ebenfalls in Verantwortungsbereich auf, wie die beiden wohlwerten Geisseln?"
Doch dann fällt er sich selbst ins Wort: "Aber nein, bevor ihr antwortet - wo sind denn meine Manieren - darf ich euch etwas zu trinken anbieten?"


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Benjamin
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Re: [1041] Ein Treffen unter Händlern [Benjamin, Valerios]

Beitrag von Benjamin »

Ein kurzer Augenschlag Benjamins ist merklich zu erkennen, als sein Blick auf die Maserung der Schuppen an Valerios Hals fällt.

"Nehmt ruhig den Vornamen werter Valerios, auf den Namen Giordano höre Ich schon seit Jahrzehnten nicht mehr und er ist mehr ein Relikt aus anderen Zeiten. Und nein, die Liktorin Annastasia ist noch nicht getäuscht worden, zumindest nicht dass Ich wüsste. Ich sprach mehr von der Möglichkeit, dass dieses Treffen nicht von euch sondern von jemand anderem über Annastasia innitiiert hätte sein können." er zuckt mit den Schultern, in diesen Zeiten war alles möglich "Um auf euer Angebot einzugehen. Gerne nehme Ich etwas zu trinken wenn ihr es erübrigen könnt. Blut ist rar in diesen Zeiten..." er macht eine wohlgesetzte Sprechpause. "...aber wir wären keine echten Händler wenn wir nicht wüssten wo wir es herbekommen, nicht war." das Schmunzeln auf seinem Gesicht sieht echt aus. Insgesamt wirkt der Jüngling sehr menschlich. Ebenso umgibt ihn eine Aura der Entschlossenheit.

Benjamins Hand fährt leicht über den Stuhl während seine Augen immer noch auf Valerios gerichtet sind. "Nein Ich teile mir keinen Verantwortungsbereich mit den anderen Liktoren. Ich bevorzuge es alleine zu arbeiten, so bin Ich effektiver und habe nur mich selber zu richten wenn aufgrund eines Fehlers eine Strategie nicht aufgeht." er seufzt kurz.

"Aber wie Ich sehe habt ihr euch schon gut in Genua zurechtgefunden. Eine Leistung die wie Ich gehört habe nicht jedem gelingt. Erlaubt mir die Frage, wieso Genua werter Valerios? Und, seid ihr in der Domäne Marsala aufgewachsen? Wohl nicht, denn sonst wäre euer Arabisch besser. 'Aw rubama la?*" verneint er seine eigene Frage und zwinkert Valerios zu.


*arabisch: Oder etwa nicht?
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Valerios
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Re: [1041] Ein Treffen unter Händlern [Benjamin, Valerios]

Beitrag von Valerios »

"Wie es euch recht ist Benjamin. Ich bemerkte schon, das diese Anrede in der Stadt Usus zu sein scheint, doch fällt es mir noch etwas schwer mich daran zu gewöhnen.
Aber ja, die Möglichkeit einer Illusion gilt es in Betracht zu ziehen - sind doch die Täuschungen, die ältere Verborgene zu weben im Stande sind, für so junge Wesen wie uns oft schwer zu durchschauen. Aber nein, diese Wenigkeit bin ich höchstselbst. Wäre ich nicht so unachtsam gewesen, am Abend im Leuchtturm und hätte euch direkt gefragt, dann hätte ich auch nicht den Umweg über die werte Anastasia gehen müssen."


Er wendet sich kurz ab und klopft an die Tür zur Lagerhalle. Kurz darauf tritt ein junger Mann - vielleicht 14, 16 Jahre heraus. Schüchtern blickt er Benjamin an, bevor er wieder den Blick senkt und langsam näher kommt.

Valerios kramt während dessen in einer Kiste nach einem Kelch und einem Messer - auch auf die unterschiedlichen Tischmanieren seiner Gäste ist er vorbereitet.
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Benjamin
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Re: [1041] Ein Treffen unter Händlern [Benjamin, Valerios]

Beitrag von Benjamin »

Wieder mit einem Schmunzeln auf den Lippen nickt Benjamin nur leicht als er die sanften Einwebungen Valerios in seine Worte bemerkt. Als dieser den jungen Mann, der äußerlich nur marginal älter als Benjamin wirkt, eintreten lässt und zu der Kiste geht winkt Benjamin dankend aber abwehrend ab.

"Ich schätze die Mühen werter Valerios, aber Ich bevorzuge die Hand. Wir haben nicht umsonst die Möglichkeit es ihnen erträglicher, wenn nicht gar angenehm zu gestalten." mit einer geschmeidigen ganzheitlichen Bewegung tritt er dem Jungen näher. Seitlich versetzt neben ihm ergreift er sein Handgelenk und führt es nach oben ehe er seine Fangzähne ausfährt und seinem Opfer ein Stöhnen entfährt, die zweite Hand Benjamins stützt die Taille des Jungen.

Er nimmt nicht viel, lediglich ein, zwei Schlücke und schließt geübt die Wunde mit seiner Zunge wieder. Ehe er den etwas Benommenen, welcher leicht orientierungslos aber mit einem verzückten Lächeln auf dem Gesicht herumsteht und zeigt ihm sanftem Druck die Richtung zur Türe aus der er gekommen ist. Während alledem lag sein Blick immer mehr oder minder auf Valerios.

Ebenso fließend wendet er sich wieder dem Gastgeber zu während seine Zunge noch einmal den köstlichen metallischen Geschmack auf der Unterlippe nachfühlt.
"Habt Dank für eure Gastfreundschaft werter Valerios. So, wo waren wir stehen geblieben? Genau.... ihr wolltet meine Fragen beantworten." grinst er seinen Gegenüber an.
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Valerios
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Re: [1041] Ein Treffen unter Händlern [Benjamin, Valerios]

Beitrag von Valerios »

Valerios legt das Messer wieder beiseite und schloss die Tür hinter dem Jungen.

"In der Tat, es ist in den vielen Jahren auf der vergessenen Insel etwas.. eingerostet. Aber auch in Marsala wird in einigen Kreisen noch viel Griechisch gesprochen.
Aber ja, ich war vor allem in Palermo, was ja ein wahrer Schmerztigel ist.

Und jetzt, da der höchstverehrte Emir von Ihrer höchstverehrten Majestät aus Sardinien vertrieben wurde, steht das Italienisch noch einmal höher im Kurs.
Mein Bedauern für den Verlust dieser profitablen Einnahmequelle für euren Clan - waren die Banu Haqim doch immer kostbare Streiter für die Herrschaft der Brujah über die Insel. Aber was sollen die alten Geschichten, sprechen wir doch lieber über das Festland und über Genua.."
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