[1041] Die Kunst der Forschung [Toma, Galeno]

[Oktober '20]
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Nubis
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Registriert: Do 31. Mai 2018, 05:24

Re: [1041] Die Kunst der Forschung [Toma, Galeno]

Beitrag von Nubis »

Als es für Galeno so weit war, gesellte er sich zu seinem Ghul und kümmerte sich um ihn.
Auch wenn das Gesicht des Ghuls herzerweichend sein konnte, so war dies fehl am Platz bei dem Kainiten, mit dem er zu tun hatte. Nichts Menschliches an Galeno liess Mitgefühl zu, noch dem alten Pfad geschuldet, war eine Gefühllosigkeit vorherrschend, zwar verstehend, was in dem Ghul vor sich gehen mochte, aber emotional nicht berührt davon. Nicht wirklich.
Dennoch konnte man es ausnutzen, dass noch ein Funke an Hoffnung vorhanden war. Die Loyalität dadurch steigernd.

Ja, er habe in der Vergangenheit tatsächlich oftmals auf ganzer Linie versagt und er könne dies durchaus als eine Strafe sehen. Deswegen hatte er ihn – statt andere – gewählt. Doch er würde eine Chance erhalten. Würde er in Zukunft gute Arbeit leisten und stets loyal sein, dann könne er sich überlegen, ob dies Abbild möglicherweise geändert werden könne. Oder aber er solle sich damit abfinden, dass er so ist, wie er nun ist und daraus das Beste machen. Doch mit diesem Opfer, welches er gebracht habe, hätte er ihm durchaus auch einen guten Dienst erwiesen. Einen, weswegen er ihn behalten würde....ihm gestatten würde, weiterhin an seiner Seite zu sein und auch mit wichtigen Aufgaben betraut werden würde. Welche, für die er nun natürlich bestens geeignet wäre....besser noch, als früher. Er solle ab sofort für den Schutz des Hauses zuständig sein...für den Schutz seines Herrn und dessen Gäste.

Auch für später würde Galeno sich um seinen Ghul kümmern, ihm Gehör schenken, auch nicht des Mitgefühls, sondern der Forschung wegen. Tatsächlich wäre die Aufmerksamkeit ihm gegenüber nun sogar höher, als vorher, beinahe wie bei einem interessanten Haustier, eines, mit dem man reden konnte.
Nach draussen durfte das Wesen natürlich nicht, aber das Haus war gross genug. Ihm wurde aber auch erklärt, warum dies so sei. Draussen wäre es zu gefährlich für ihn, denn so, wie er sein neues Erscheinen ablehnen würde, so würden es die einfachen Menschen nicht verstehen...es wäre gefährlich für sie beide.

Jegliche Erkenntnisse, die er aus dem weiteren Zusammenleben mit dem Ghul ziehen konnte, würde auch mit Toma geteilt werden.
Auch er war der meinung, dass sowohl die Willenskraft des Ghuls, aber auch seine Verbundenheit zur Unsterblichkeit einen Grossteil dazu begetragen haben muss, dass er diesen Zustand zwar nicht akzeptiere, aber damit auf eine gewisse Weise umzugehen wusste. Und der Funke Hoffnung...der war ebenfalls wichtig. Zu wissen, dass sein Herr möglicherweise dies auch wieder ändern könne.... auch das wäre wichtig, damit sich jener nicht aufgeben würde. Ob der Funke irgendwann erlöschen würde? Ob er sich so schleichend, mehr und mehr seiner neuen Gestalt anpassen würde? Eine gute Frage...und sicherlich würde zum Teil auch die ihm gestellte Aufgabe da etwas ausmachen. Verwendungsmöglichkeiten für die neue Gestalt waren zumindest vorhanden....

Das weitere Vorgehen sah er neben der weiteren Beobachtung darin, dass auch die anderen beiden Probanten einer Untersuchung unterzogen werden sollten. Wahrscheinlich wäre tatsächlich jener im Käfig sogar eher dazu bereit, als jener, den man königlich behandeln wollen würde. Auch wenn letzterer Tendenzen dazu hatte, seine eigene Existenz zu kappen....vielleicht änderte sich das auch noch....mit der Behandlung.




Zusammenfassung:

Galeno und Toma forschen zusammen. Zuerst werden die Parameter ihres Handels besprochen, danach geht es an die Forschung selbst. Tomas Mitbringsel wird für später aufgehoben und soll fürstlich behandelt werden, während ein anderer wie ein Tier in Käfigen zubringen muss. Die Forschung selbst startet an einem etwas aufmüpfigeren Ghul, den Galeno beisteuert und man verändert ihn zu einer Art Hund mit menschlichem Gesicht. Eine Gestalt, mit der jener nicht klar kommt, aber auch nicht völlig sein eigenes Selbst verliert.
Das erste Studienobjekt ist geschaffen, zwei weitere werden in den folgenden Jahren nachkommen...und dann ist da noch das lebende Knochentier für Toma, welches ihm Galeno im Handel versprach...
Zudem schnitt Galeno noch etwas an, was aber auch auf später verschoben wurde, da niemand davon Wind bekommen sollte....
Und so würde der eine im Käfig wie ein räudiges Tier behandelt werden..Schläge, wenn er unartig war, rohes Fleisch zu essen, aber stets auf die Gesundheit achtend....umgeben von den Hunden, aber auch weit genug von ihnen entfernt, damit sie ihm nicht schaden würden. Ein Tier unter Tieren....ohne Beachtung von Galenos Seite...

Und der andere würde fürstlich behandelt, selbst in Hungerzeiten. Stets genug zu essen, Wünsche weitesgehend erfüllend, hochkarätig angesprochen....eben, wie man eine Prinzessin auf der Erbse behandeln würde...eine in einem engen, goldenen Käfig...zu seinem eigenen Schutze wohlgemerkt.... Denn hier wäre er sicher vor eben jenen, die ihn einst so mies behandelt und in einer Kiste transportiert hatten. Auch mit ihm würde sich Galeno hin und wieder unterhalten...um eben auch dessen Gefühle im Vorfeld zu erkennen....zu notieren und deren Wandel später festhalten zu können....
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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