[1042] Die schwarzen Schwestern [Achilla, Eleonora(SL)]

[November '20]
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La Cronista
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Re: [1042] Die schwarzen Schwestern [Achilla, SL]

Beitrag von La Cronista »

Sie hielt inne, hatte es doch keinen Zweck so. Die andere war zu stark, so musste sie sich fügen. Achilla konnte fühlen wie die Gegenwehr stoppte, dann herrschte einen Moment schweigen.
Wäre es nicht so dunkel gewesen hätte man vielleicht sehen können was der anderen durch den Kopf ging, doch ohne jegliche Mimik, blieb das alles verborgen. Nur ihre Stimme drang dann zu der Nosferatu durch, doch immer noch so unsicher, wie sie auch zuvor geklungen hatte.

"Eleonora...Neugeborene vom Blute Lasombras....Kind des Alexander, Ahn vom Blute Lasombras."

"Ich bin neu in der Stadt, ich wusste nicht wer ihr seid." versuchte sie sich zu erklären.

[Schwierigkeit um Lüge zu erkennen um +1 erschwert da keine Mimik erkennbar: sw 8]
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Signora Achilla
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Re: [1042] Die schwarzen Schwestern [Achilla, SL]

Beitrag von Signora Achilla »

Achilla hielt inne, im ersten Moment eingeschüchtert von solchen Worten. Die Schatten! Und noch dazu die Tochter eines Ahnen? So jemanden vor sich zu haben, direkt hier - es schien unglaublich.
Es war unglaublich, musste sie sich dann trocken korrigieren. Wenn jemand von den Hohen Clans am Hof der Wunder auftauchte, dann mit gerümpfter Nase oder so himmelweitem Abstand zu dem bunten Volk dort, dass es nicht zu übersehen war. War Eleonora eine seltene Ausnahme? Vielleicht… oh, vielleicht? Wie selten und köstlich wäre das? Der Gedanke war verlockend und wollte sie nicht ganz loslassen.

Doch Achilla war sich nicht sicher. Falls die andere die Wahrheit sprach, musste mehr dahinter stecken als die Lust auf einen Abend der Gesellschaft oder die Jagd nach Lebensblut. Und eine so schüchterne Jägerin bei ausgerechnet dieser Spielart der Jagd konnte sich Achilla nur schwer vorstellen. Es war diese Schüchternheit, die Achilla milder stimmte. So süß war sie gewesen... und zumindest dies hatte nach Wahrheit geschmeckt.

Sie ließ die andere dennoch los und trat zurück, zum Ausgang hin, um ihn nötigenfalls mit dem eigenen Körper zu versperren… oder freigeben zu können.
“Was treibt eine Ahnentochter vom Clan der Nacht so heimlich in einer Stadt in der See der Schatten?”, fragte sie milde nach. “Sucht Ihr tatsächlich nur die Nähe? Ist es das warme Blut? Die Wärme der Gesellschaft einer anderen?”

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La Cronista
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Re: [1042] Die schwarzen Schwestern [Achilla, SL]

Beitrag von La Cronista »

Die Signora merkte wie die andere sich mit ihr drehte, sie ansehen musste wohl gerade, auch wenn sie sie nicht sah.

„heimlich? Nein, das wollte ich nicht sein. Ich habe nicht versucht mich einzuschleichen. Wie gesagt wusste ich nicht, dass ihr ein Kainit seid. Wirklich. ...Doch wer seid ihr denn?“ fragte sie zurück.
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Signora Achilla
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Re: [1042] Die schwarzen Schwestern [Achilla, SL]

Beitrag von Signora Achilla »

“Ich? Ein armer Tor bin ich”, meinte die Signora mit einem plötzlichen Lachen. Es klang frei, ganz ohne Maske. Sie war das nicht gewohnt.
“Habt keine Sorge. So oder so: Ich seh’ nichts Falsches an dem, was Ihr getan habt.” Und dann fuhr sie fort, ein wenig verschmitzt, ein wenig herausfordernd. “...oder ich.”

Ihre Kleider raschelten als sie sich einen etwas besseren Stand suchte. “Wer wär’ ich, wenn ich Euch für eine Suche wie die Eure aburteilen würde, eh? Hässlich wär’ ich, und verlogen zu mir selbst.”
Sie tastete einmal über ihr eigenes Gesicht. Es war an ein paar Stellen aufgerissen, wo die Nähte gewesen waren oder wo die Maske lange genug aufgelegen hatte, dass zwischen ihrem Leder und der Gesichtshaut kein echter Unterschied mehr gewesen war. Früher oder später verrottete es alles ineinander.

“Signora Achilla”, so nennen sie mich, so nenne ich mich für die Nacht. “‘s ist kein besonders echter Name, doch der echteste, den ich besitze. Ich bin neugeboren, in Absimilards Blut.”
Für einen Moment lauschte sie in die Dunkelheit hinein nach der anderen.

“Du fürchtest dich.”, stellte sie dann fest.
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La Cronista
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Re: [1042] Die schwarzen Schwestern [Achilla, SL]

Beitrag von La Cronista »

Für eine Weile herrschte Schweigen. Zog die andere nun ein Messer oder stand sie einfach nur da? Würde sie sie angreifen oder nachgeben oder nichts von beidem?
Oh die Situation hatte sich kaum verändert zu zuvor, obwohl sie das hatte. Noch immer wusste keine der beiden ob sie der anderen vertrauen konnte, noch immer herrschte diese Anspannung zwischen ihnen. Die Angst und Faszination vor der Gefahr und war sie gerade nicht sogar noch größer geworden?

"Ich bedaure es sehr, dass wir uns erkennen mussten...so kennenlernen mussten. Dass es nicht einfach eine süße Erfahrung sein konnte. Einfach nur ein Mahl. Doch ich kann auch nicht verbergen, dass es für mich aufregend war und immer noch ist. Und ich nicht weiß wie es nun weiter gehen soll... Ich denke der Moment ist vorbei. Wir haben ihn verloren." Der Moment des Sehnens nach leichtem Genuß. Nach Nähe die ihnen verwehrt war. Doch so konnte es nicht sein. "Ich bitte euch nun...lasst mich gehen. Nun muss ich jemand anderen finden..."
Ihre Stimme schien ruhiger zu werden, auch wenn da immer noch eine Vorsicht mit schwang. Dann raschelte etwas.
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Signora Achilla
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Re: [1042] Die schwarzen Schwestern [Achilla, SL]

Beitrag von Signora Achilla »

“Psshhhh”, machte die Signora da. Sie trat ein wenig zur Seite, so dass die andere gut an ihr vorbei könnte, wenn sie es denn wagte, näher zu kommen.

“Bereue nicht. Nicht das!”, meinte sie dann. “Ich will’s auch nicht tun. Ich hasse es, irgend etwas zu bereuen! Wie oft platzen unsere hübschen Träume, all die Gaukeleien, wenn wir nach ihnen greifen?” Sie hob die Hand und streckte sie in die Dunkelheit hin.
“Doch das Begehren vergeht nicht. Der Hunger ist nicht gestillt. Für keine von uns.”

Die Geste wurde zu einer Aufforderung zum Tanz, auch wenn Achilla nichts davon sehen konnte. Zu sehr war ihr in Fleisch übergegangen, ihre Worte mit dem gesamten Körper zu untermalen wie die Maske oder die Bühne es gebot.
“Um uns her blüht eine ganze Stadt”, flüsterte sie. “Schließ die Augen und lauscht: Du kannst den Atem hören, den Herzschlag. Riech ihn, den Gestank, den Duft von so unzählig vielen. Hörst du’s? Wie sie lachen und weinen? Wie sie trauern und feiern? Gebären, Sterben, Zeugen, Schlafen, Tanzen, Kochen, Rennen, Hassen, Schreien, Flüstern, Johlen? Wie sie sich aneinander reiben, sich gegenseitig ersticken und ausbeuten, sich betrügen und emporheben auf die höchsten Throne, sich in den Dreck treten als die niedersten Bettler?”
Sie sog tief die Luft ein und spürte, wie sich Knäuel aus Larven und Kokons in ihren Lungen regten. Fast musste sie husten, fast musste sie lachen. Ganz sicher wollte sie wissen, was die andere tat.
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La Cronista
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Re: [1042] Die schwarzen Schwestern [Achilla, SL]

Beitrag von La Cronista »

Es blieb wieder ruhig während die Signora sprach, während und danach für eine Weile. Dann erklang wieder die zarte Stimme der Frau und eine Spur von Trauer war darin zu hören.
"Ja...und es ist furchtbar."
Sie kam näher und trat neben die Signora, so nah dass sie sich leicht berührten.
"Du hast recht. Man sollte es nicht bedauern. Doch ich kann es nicht anders. Es ist bedauernswert, es zerreißt mir das Herz und doch....hach...vielleicht aber werden uns ja wieder sehen?"
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Signora Achilla
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Re: [1042] Die schwarzen Schwestern [Achilla, SL]

Beitrag von Signora Achilla »

Achilla neigte sich ein wenig vor, gerade genug, dass sie den Geruch, den Duft der anderen einatmen konnte. Ohne Maske, so frei, konnte und wollte sie dem nicht widerstehen.

“Oh ja”, hauchte sie dann. “Nimm meine Maske, ich schenke sie dir. Heute Nacht hast du sie dir erobert. Und wenn wir uns wiedersehen, dann teile deine Trauer mit mir. Bittersüß und wunderschön. Dann teile ich meine Freude mit dir, den Rausch dessen, was das Leben und Sterben der Blüte um uns her bedeuten kann.”
Sie lehnte sich wieder ein Stück weit zurück.
“Und vielleicht finden wir dann beide einen winzigen Moment lang Frieden. Ah… wäre das nicht köstlich?”
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La Cronista
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Re: [1042] Die schwarzen Schwestern [Achilla, Eleonora(SL)]

Beitrag von La Cronista »

Die andere roch nach wenig mehr als Kräutern und Blumen. Ein frischer Geruch, ein junger Geruch. Ein Hauch Schönheit zwischen all dem Elend, Unrat und Zerstörung um sie herum.

Ein seltsamer kleiner Laut drang zu der Signora hin, ein unterdrücktes Geräusch dass die andere nicht ganz herauslassen wollte.
Dann raschelte es wieder und der Nosferatu wurde ein Stück Stoff in die Hand gedrückt.

"Dann will ich, dass du das behälst...so hat jede etwas von der anderen und wir werden uns wiederfinden..." sprach sie mit belegter Stimme.
"Und gern will ich das Leben und den Frieden mit dir finden..."

Ein letztes Mal drückte sie Hand Achillas, dann entschwand sie aus ihrem kleinen Versteck. Kurz noch ließ der Mond ihre Silouhette aufleuchten, bevor sie Richtung Hof der Wunder verschwand. Die Maske Achillas an ihre Brust gepresst.

Und Achilla selbst blieb allein zurück. Allein in der Dunkelheit in die sie geboren ward, in der sie lebte, liebte und weinte. So wie es immer war, wie es immer sein würde?
Doch ein Hauch Hoffnung blieb zurück, dass dies nicht das Ende gewesen war. Dass dies nicht nur ein flüchtiger Traum gewesen war. Eine Versuchung die süß begann und bitter endete. Dass sie sie wiederfinden könnte.

Sie fühlte den Stoff zwischen in ihren Fingern und unverkennbar haftete dem Stofftuch der Geruch ihres Blutes an.


Zusammenfassung:
Eines nachts finden sich die Schausteller um Signora Achilla und drei verschleierte Witwen auf dem Hof der WUnder zusammen um ausgelassen zu feiern.
Zwei der Frauen wirkten ungestüm und risikofreudig. Begehrten die Lust und den Genuss und zogen sich alsbald mit jeweils einem Mann der Schauspieler zurück.
Nur eine blieb bei Achilla und sprach mit dieser. Wohlgesittet wirkte sie und etwas verschüchter, doch auch deutlich nicht abgeneigt die Nacht mit Achilla zu verbringen.
Im Schutze eines halb eingefallenen verlassenen Hauses kommen sie sich näher ohne einander sehen zu können. Nur die Hände fühlen was die Augen nicht erblicken können.
Dabei kommt es jedoch zu einer unerwarteten Offenbarung. Die junge Witwe ist gar kein Mensch sondern ein Kainit. Eine Lasombra und Kind eines Ahnen wie sie sich vorstellt.
Der Moment der Zweisamkeit verfliegt und die Lasombra flieht in die Nacht, verschreckt von dem was gerade unbeabsichtigt geschah.
Doch tauschten sie noch Schleier und Maske als ein Zeichen ihrer Hingebung und als Versprechen sich doch unter anderen Umständen wieder zu sehen.
Gesperrt

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