[1041] Im Gefolge einer Prinzessin [Iulia, Liutprand]

[Liutprand]

"Anders...Menschen anders...Auserwählte anders...anders als zuletzt. Lange her..."

Liutprand bemühte sich das Gespräch aufrecht zu erhalten und ihm schien die Gesellschaft zu gefallen...auch wenn seine Worte durch seine geringe Zahl an Vokabeln, die er kannte, kurz angebunden war.

"Ich werde gewöhnen dran. Was Du kannst erzähl...von Genua dieser Nacht?"

[Iulia Cornelia]

„Was interessiert euch am Meisten?“, erkundigte sich die jüngere der beiden höflich bei ihrem Gegenüber, als sie versuchte das Themenfeld auf Grund der Kürze der Zeit etwas einzugrenzen. „Welches Wissen benötigt ihr?“, ergänzte sie freundlich und hilfsbereit, während sich in ihrer Mimik eine gewisse Offenheit ihm gegenüber widerspiegelte. „Ihr wart schon einmal in Genua?“, fragte sie abschließend den Ventrue, ob sie ihn richtig verstanden hatte. Sie wirkte darüber offenbar nicht verwundert, aber sie schien wohl über etwas nachzudenken.

[Liutprand]

Er nickte sachte zustimmend.

"Lange das ist her...Stadt anders aussah in der Zeit. Andere Bauten, viel hat sich verändert. Gerne einmal ich erzählen Dir von der Zeit...wenn ich spreche besser die Sprache"

Dabei blickte er einen etwas längeren Moment in Richtung Stadt...von wo nur wenige kleine Lichter zu sehen waren in der Dunkelheit.

"Was kannst Du sagen über unser Blut hier...außer unser Herrscherin? Und was in dieser Nacht geschieht?"

[Iulia Cornelia]

Iulia nickte sanft und bestätigend über das Angebot ihr gerne mehr von der Zeit zu erzählen, wenn er die Sprache besser beherrsche. Offenbar war sie daran durchaus interessiert. Entsprechend beantwortete sie selbst gerne seine Fragen, während sie darauf achtete einfachere lateinische Worte zu verwenden und klarer zu sprechen.

Sie erzählte ihrem Gegenüber mit gedämpfter Stimme: „Lydiadas hat vor sieben Jahren versucht Aurore zu entmachten. Es endete im Waffenstillstand. Aurore blieb Herrscherin. Lydiadas wurde ihr Seneschall. Es geschahen viele Brüche der Traditionen in dieser Zeit. Diese Brüche werden heute bestraft. Die Situation ist angespannt und der Waffenstillstand brüchig. Was in dieser Nacht geschehen wird ist schwer zu sagen. Ich hoffe, es verbleibt friedlich, aber ich rechne nicht damit.“ Ihre blaugrauen Augen wanderten kurz über die Dienerschaft und Männer, bevor sie zurück zu dem gerüsteten Liutprand fanden. Im Gegensatz zu ihm schien sie trotz der Gefahr weder Rüstung noch Waffe bei sich zu tragen.

„Es ist gut euer Blut in Genua zu wissen.“, ging sie auf seine erste Frage ein, bevor sie weiter ausholte und erklärte: „Alexandre d’Harfleuer, Neugeborener vom Blut der Könige aus der Linie Hardestadts wurde seit der Feier von Aurore vor sieben Jahren und der dort versuchten Machtergreifung durch Lydiadas nicht mehr gesehen. Er sei beim Waffenstillstand im Elysium nicht anwesend gewesen. Seine Bleibe sei verlassen gewesen.“

Iulia wirkte nicht glücklich, als sie weitersprach: „Gasparo di Como, Neugeborener vom Blut der Könige aus der Linie Lucius Tarquinius Priscus ist seit etwa vier Jahren spurlos verschwunden. Er hat Aurore berichtet, dass der Bischof die Kontrolle über das Kastell übernommen hat. Er habe sich eine neue Bleibe gesucht, doch der Kontakt sei bald darauf abgerissen. Seine Bleibe sei verlassen gewesen. Der Geruch von Blut sei in der Luft gelegen.“

Erneut machte die junge Ventrue eine bewusste Pause, bevor sie ernst meinte: „Wir sind meines Wissensstandes nach die Einzigen verbliebenen Ventrue innerhalb der Domäne Genua.“

[Liutprand]

Er schob ein wenig das Kinn nach vorne, als er von den Plänen der heutigen Nacht erfuhr. Seine Gedanken mochten in seinem Verstand rasen, doch blieb er äußerlich ruhig und seine Mimik bekam etwas Ehrerbietiges.

"Halten Gericht ist oberste Pflicht...Recht...Ehre für Herrscher...egal wo. Und zeigen anderen, dass Konsequenzen gibt für Frevel und Verbrechen. Und sollte werden Blut zu Asche in Nacht...so ist das Opfer für heilig Ordnung und Würde. Froh ich bin...zu bezeugen."

Sein Gesicht wurde etwas ernster, als er über die Situation des Clan der Könige nachdachte.

"Immer schon es gab viel Volk...aber wenig Könige. Und wenn das Volk ist neidvolles Gesindel...und blutrünstig, so wir mussen zusammen sein. Vereint..."

Er betrachtete sie noch einmal.

"Du hast Geschenk erhalten, weil Du bist als alle besser...das habe auch ich. Wir müssen erinnern dem Pack, dass dankbar sie müssen sein, unser Blut trägt die Last der Herrscher."

[Iulia Cornelia]

Ein ehrlich erfreutes Lächeln hatte auf Iulias zarte Lippen zurückgefunden, als Liutprand von dem Geschenk gesprochen hatte, bevor ihr Gesicht wieder etwas ernster wurde, als er von der Last der Herrschaft sprach. „Ja, das tut es.“, bestätigte die junge Ventrue abschließend mit einem Nicken das widerspiegelte, dass sie sich dieser Verantwortung wohl durchaus bewusst war.

„Und doch. Ich bin ein Kind. Mein Wort steht noch immer unter dem der untersten.“, ergänzte Iulia geradezu demütig, auch wenn sich dabei an ihrer kerzengeraden Körperhaltung nichts geändert hatte, mit der sie vor ihm stand. Aufrecht und dem Blut, das sie in sich trug wohl bewusst.

Nach einer kurzen Pause erklärte sie ihrem Clansbruder mit ruhiger Stimme: „Heute Nacht wird Aurore nicht alleine richten können. Der aschene Pakt bindet sie. Sie wird die Gesetze der See der Schatten respektieren und anwenden müssen. Sie wird vielleicht härtere oder auch grausamere Strafen sprechen müssen. Vielleicht auch gegen Kainiten, die ihr loyal ergeben sind. Es wird keine einfache Nacht.“ Die Ventrue machte eine bewusste Sprechpause, bevor sie erneut seine Worte bestätigte: „Wir sollten vereint stehen.“

[Liutprand]

Liutprand nickt selbstbewusst.

"Wir werden..."

Dann betrachtet er sie freundlich.

"Du bist Kind von Königen...Beispiel und Vorbild für alle. Neue Geborene der minderen Clans fließen unreines Blut in Venen. Sie unter Dir stehen denn sie wenig nur mehr als Ungeziefer. Lass sie jaulen...lass sie begeistert mit Vorderpfoten klatschen...was kümmert es uns? Bald vielleicht spricht Dich frei unser Herrscherin und dann spätestens sie schulden Respekt Dir."

Er machte eine kurze Pause uns lächelte ihr aufmunternd entgegen.

"Welchen Weg schreitest Du Durch Nacht...weg von Bestie?"

[Iulia Cornelia]

Iulia begegnete seinem wir werden mit einem kurzen, aber respektvollen Nicken und antwortete ihm dann höflich aber bestimmt, auf seine letzte Frage hin: „Verzeiht, dazu möchte ich nichts sagen. Habt ihr andere Fragen?“

[Liutprand]

Liutprand betrachtete Iukia bach ihrer Antwort einen Augenblick, doch mit einem Lächeln nickte er und schien die Antwort zu akzeptieren.

"Erst...ich will Dich fragen nach Gefallen. Ich brauch Lehrer für die Sprache hier, die von Adel und von Volk. Wenn ich bleibe hier...ich muss besser können sprechen."

Dann schien er zu überlegen.

"Wer unter den neuen Geborenen und denn Ancillae haben welches Ämter...ich wissen muss, wem ich abstatte Besuch in kommende Nächte."

[Iulia Cornelia]

Iulia nickte verstehend auf Liutprands Worte hin. „Natürlich.“, erklärte die junge Ventrue, derart schlicht, als wäre es für sie selbstverständlich, Gefallen zu tauschen. „In Genua gibt es kaum Adel und den Adel den es hier gibt ist von niederer Geburt.“, stellte sie nicht ohne hörbares Bedauern in der Stimme fest, bevor sie sich bei ihm entspannt erkundigte: „Sagt, hegt ihr auch Ziele, die über das Lernen der Sprache hinaus gehen? Ziele wie politischer Einfluss auf den sterblichen Senat der Stadt?“ Fragend blickte sie auf Liutprand, seine Reaktion einschätzend, bevor sie meinte: „Ich hätte einen Sterblichen im Blick, der euch Beides langfristig bieten könnte. Jemanden mit dem ich euch bekannt machen könnte.“ Die Ventrue machte eine bewusste Sprechpause, bevor sie zu verstehen gab: „Mit dem gemeinen Volk habe ich dagegen nur wenig Kontakt. Ich könnte euch einige neue Rekruten zukommen lassen, die ich sonst in meine eigenen Reihen aufgenommen hätte?“ Interessiert wartete sie einen Moment ab, ob sie den Geschmack des Ventrues damit treffen würde.

„Was die Ämter angeht so ist Aurore, Ahn vom Clan der Könige der Prinz der Domäne. Lydiadas, Ahn vom Blute Lasombras ist ihr Seneschall.“, begann Iulia die Aufzählung der Ämter mit einer ruhigen Stimme, die ihren Respekt vor denen die über ihr standen, hörbar widerspiegelte. Sie schwieg für einen Moment und einen Moment länger, als sie sprachlich Abstand zwischen Jene schaffte, die ihnen nachfolgten.

„Der Chronist der Domäne ist Benedetto, Ancilla vom Clan des Todes.“, fuhr sie dann weiter fort. Auch ihm gegenüber ließ sie nicht den angemessenen Respekt missen. Ebenso wenig, als sie auf den zweiten der drei Ancilla zu sprechen kam. „Ferrucio Erminio, Ancilla vom Blut Malkavs wurde in das Amt des Hofgelehrten berufen. Aurores einstigen Kastellan Ilario Contarini, Ancilla der Schatten wurde derweil das Amt der Harpyie zuteil.“, sprach Iulia abschließend, bevor sie eine kurze, wenn auch bedachte Sprechpause machte, bevor sie mit den Neugeborenen Amtsträgern fortfuhr.

Wohl bewusst stellte sie ihren Clansbruder vor alle anderen, als sie ohne einen hörbaren Zweifel über die Richtigkeit dessen in ihrer Stimme sprach: „Gasparo di Como, Neugeborener des Clan Ventrue wurde in das Amt des Hofgelehrten erhoben. Avelina di Braida, Neugeborene des Clans der Rose wurde zur Hüterin des Elysiums ernannt.“. Die Betitelung der Rose wirkte im direkten Vergleich zu der überaus respektzollenden ihrem Clansbruder gegenüber zuvor beinahe schlicht, geradezu neutral.

Dann ergänzte sie weiter: „Galeno Fiore, Neugeborener vom Clan des Todes wurde in das Amt des Herolds ernannt. Das Amt der Liktoren wurde vierfach besetzt. Durch Ghazed, dessen Status und Clan mir bedauerlicherweise nicht bekannt sind. Durch Fray Diego, Neugeborener vom Clan Lasombra. Durch Benjamin Giordano, Neugeborener im Blute der Banu Haqim und durch Anastasia, Neugeborene vom Clan der Verborgenen.“ Auch hier wechselte ihre Betonung in feineren Nuancen durch, die alle zwar nicht den Respekt vor denen die über ihr standen missen ließen, jedoch darauf Rückschlüsse zuließ, dass sie wohl zu manchen ihre ganz eigene Meinung haben musste.

„Alain, Neugeborener aus dem Clan der Drachen wurde ebenfalls zur Harpyie ernannt, während Toma Ianos Navodeanu, neugeboren vom Blut der Drachen weiterhin Herold ist.“, führte Iulia die Liste an Namen fort, die sie wohl den zeitlichen Umständen wegen bewusst kürzer hielt, bevor sie mit den letzten beiden abschloss: „Titus, Neugeborener des Clans des Todes ist noch immer im Amt der Geißel. Gemeinsam mit dem neu zur Geißel ernannten Arash, Neugeborener des Clans des Tieres. Nur einer der Beiden wird jedoch auf Dauer das Amt halten.“

„Sofern ihr dies möchtet, kann ich euch gerne mit Amtsträger bekannt machen, sofern sie mir selbst bekannt sind.“, bot die junge Ventrue ihrem Gegenüber unverbindlich höflich an.