[1041] Der Ausguck meldet Sichtkontakt [Benjamin, Valerios]

[Benjamin]

"Höflichkeit ist nur eine Fassade, die flüchtige Erinnerung an eine Zeit in der es echte Verbindungen gegeben hat. Das letzte Überbleibsel von echten Vision und Träumen. Ein Schutzschild den wir erschaffen haben um nicht von unserer eigenen Art gefressen zu werden." Benjamin reisst die Augen weit auf und zuckt mit den Schultern, so als wolle er damit sagen Ich habe die Regeln nicht gemacht aber dass ist nunmal die Wahrheit.

"Stellt euch vor ihr wolltet das Feuer des Ätnas in eine kleine Schatulle einschließen. Aus welchem Material wäre diese Schatulle?" erklärt der Assamit und lächelt dabei vielsagend.

[Valerios]

Valerios schwieg zu der Ausführung des Banu Haquim, doch sein Blick stimmte ihm zu.

"Flüssiges Feuer - es wird sich vielleicht ähnlich verhalten wie Eisen in einer Schmiedeesse. Von daher, wahrscheinlich Basalt oder Purpurstein. Verhält es sich wie griechisches Feuer, dann reicht vermutlich Bronze." schloss Valerios nüchtern. "Aber vermutlich kann euch dazu der werte Vergonzo mehr sagen, oder der Bruder der wohlwerten Anastasia."

[Benjamin]

„Ungefähr so, ja ich kann leider nicht genauer werden, handelt es sich doch um Clansgeheimnisse. Ich dachte nur vielleicht ist euch auf euren Reisen schonmal ein ähnlich potenter Stoff begegnet welcher besonderer Lagervorrauserzungen bedurfte. Wie dem auch sei habt dank für eure Ideen ich werde sie in meine Überlegungen einfließen lassen. Was haltet ihr davon nun bei diesem Gespräch nach dem Kredo. Eine Frage für eine Antwort vorzugehen? Euch gebührt natürlich in dem Fall die erste Frage.“

[Valerios]

"Dann wart ihr so nahe am Vulkan, um die Qualität des flüssigen Feuers zu erforschen? Niemals wäre einer Unseresgleichen dazu fähig". Er blickte den Banu Haqim ungläubig an bevor er fortfuhr:

"Das scheint mir ein fairer Tausch zu sein. Ein Antwort nach bestem Wissen, in aller Vollständigkeit und ohne Lüge. Lasst mich zuerst mit etwas einfachen beginnen: "Der große Konflikt, der diese Stadt gespalten hat, den der aschene Pakt beendete, wer stand eurer Kenntnis nach auf welcher Seite - der Könige, der Schatten, der Teilnahmslosen, der Feigheit oder des Siegers?"

[Benjamin]

Benjamin lächelt wissend, ja man könnte aufgrund seiner Frage zu derartigen Schlüssen kommen, doch in Wirklichkeit drehen sich seine Fragen um etwas gänzlich anderes. "In einer ganz abstrakten Form durchaus, doch meine Frage hatte einen gänzlich anderen Bezug."

Er nickt auf die Frage des Sethiten "Ich kann natürlich nur von meinem eigenen Wissen ausgehen. Ich beanspruche also weder Unfehlbarkeit, noch Vollständigkeit. Doch Ich werde nach bestem Wissen und Gewissen antworten. Zuallerest sei gesagt, dass Ich denke dass es innerhalb dieses Konflikts nur Verlierer und keine Gewinner gab. Die Kampfhandlungen führten dazu, dass die Menschen unserer Art mehr und mehr gewahr wurden und den Aktionen und Unachtsamkeiten Einzelner haben wir es nun zu verdanken, dass wir uns nun in dieser verzwickten Lage befinden. Auf Seiten der Könige befanden sich meines Wissens der höchst verehrte Josef Szokyel von Sardinien, der verehrte Maximinianus, der verehrte Benedetto, der verehrte Ferrucio, der werte Titus, der werte Arash, der werte Gasparo, die werte Avelina, die werte Angelique, die werte Livia und der werte Alain. Ebenso das Kind Iulia. Auch gehörten wohl zwei mir nicht näher bekannte Nsoferatu zu ihren Unterstützern." die Reihenfolge in der die Namen genannt werden deuten sicherlich darauf hin wie Benjamin zu diesen Stand oder wie er ihre Wichtigkeit einschätzt.

"Auf Seiten der Schatten standen, der verehrte Ilario, die verehrte Acacia, der verehrte Mattia, der verehrte Brimir, der werte Galeno, der werte Salvador, der werte Vergonzo, die werte Sousanna, die werte Signora Achilla, der werte Fray Diego, die werte Anastasia und der werte Ghazed." damit beendet er diese Zusammenfassung.

"Eine interessante Erwähnung sollte noch dem sehr verehrten Godeoc gelten, er wurde auf keiner Seite gesichtet und es gibt zwei Optionen. Entweder er wurde in den Feuern die Clavicula vernichtet hatten verbrannt. Oder er ist untergetaucht. Ich vermute jedoch, dass dieser Angriff auf Clavicula ihm galt und dass er irgendetwas gemacht haben muss, was ihm den Zorn der höchst verehrten Aurore einbrachte. Es gibt soviel was hier noch im Dunkeln liegt, genauso wie andere Dinge." er zuckt abermals mit den Schultern, manche davon kannte er bereits, andere würde er niemals kennen.

"Ihr seid recht bewandert in den Hintergründen der Kainitischen Gesellschaft und den politischen Ursachen die in Genua nur ihre Wirkung entfalten. Ein Zufall? Würde Ich dies annehmen so würde Ich euch beschämen. Welche Fraktion schickt euch nach Genua und welcher der Übergeordneten Fraktionen ist sie angehörig?" in ihrer Welt war nur wenig vom Zufall abhängig und wer davon ausging das nur selten Absicht hinter etwas steckte der war ein Narr.

[Valerios]

"Die wiederholten Brüche der Stille sind unser aller Verlust, in der Tat. Und ein schwerwiegender."

Während Benjamins Ausführung zucken Valerios Lippen und seine Finger tippen aufeinander, während er aufmerksam zuhört.
Kaum etwas davon scheint ihn zu überraschen. Am Ende der ersten Aufzählung, zieht er das Auge hoch, als hätte er einen weitern Namen erwartet.
Und als ganz am Ende der zweiten Aufzählung Anastasias Name auftaucht, hält er kurz verwundert inne.

"Interessant.. Einer der beiden Nosferatu war vermutlich Dotorre Narcosi. Und bei der Loyalität des Clans Malkav scheint sich die Domäne nach Hinzugabe euerer Perspektive uneins zu. Das ihr den Clan Salubri unterschlagen habt, sei euch verziehen. Aber was mich wirklich überrascht ist eure Einschätzung von Anastasia."

Er hielt inne, um seinem Gegenüber Platz für eine Erwiderung oder einen Einschub zu lassen, bevor er fortfuhr:
"Und ja, der sehr verehrte Godeoc, Ahnherr und Ältester der Verborgenen in Genua, das wäre ein eigenes Kapitel."

"Und ich dachte wir wollten mit den einfachen Frage beginnen, wohlwerter Benjamin." Er lacht.

"Der Clan des Seth ist wie ihr als Banu Haqim wisst, ein wichtiger Teil der See der Schatten.
Wir sind Ihre Kundschafter, Ihre Marketender, Ihre Hausmeier, Ihre Karawanenführer, Ihre Eunuchen und Ihre Haremsdamen und Ihre Hawaladar.
Und die Gezeiten der See bewegen uns, so wie wir sie bewegen. Sie ist die Wellen, und wir sind die Gischt. Ihr Profit ist unser Profit, ihr Verlust ist unser Verlust.

Sardinien hat einen hohen Preis bezahlt, für das Geschäft des höchstverehrten Lydiadas. Und Sardinien wartet darauf, dass seine Saat aufgeht.
Und deshalb beobachtet Sardinien den Fortschritt und die Sicherheit seiner Investition.

Die neue Domäne Caliagri di Sardegna ist seit der weißen Flut die Domäne des höchstverehrten Calistus von Pisa und Polyeidos ibn Nakir, mein Akolyth, ist nun sein Vasall. Damit steht Seiner höchst verehrten Majestät auxilium und consilium des sardischen Zirkels zu. Und dem sardischen Zirkel der Schutz seines Lehensherren.
Pacta sunt servanda."

[Benjamin]

Benjamin grinst breit übers Gesicht und beugt sich leicht in Richtung seines Gastes ehe er, fast schon verschwörerisch, sagt "Aber das sind doch die einfachen Fragen werter Valerios." mit einem Zwinkern lehnt er sich wieder zurück.

Ein Moment des Nachdenkens folgt ehe er aus einer seiner Taschen eine Münze hervorzieht. "Ich glaube das ist es was man die zwei Gesichter der Malkavianer nennt. Auf der einen Seite ganz normal.... auf der anderen Seite..." er beendet schmunzelnd den Satz, nachdem er die Münze bei seinen Worten zwischen Zeige und Mittelfinger haltend einmal von der einen, einmal von der anderen gezeigt hatte.

"Ich muss leider auch gestehen, dass Ich sowohl mit dem Clan Salubri als auch dem werten Dottore noch keinen Kontakt hatte. Der Nosferatu war wohl vor meiner Zeit Teil von Genua, und mit den Einhörnern verbindet mich nichts außer Sagen und Legenden meines Clans. Bezüglich Anastasia erlaubt mir die Gegenfrage, warum seid ihr überrascht von meiner Einschätzung? Gerne will Ich euch ebenso erklären wie Ich zu dieser komme."

Auf die Ausführungen zu seiner Frage nickt Benjamin und er scheint keine weiteren Erläuterungen zu brauchen. Er würde Valerios erstmal die Möglichkeit zu Nachfragen geben wollen, onehin war es an ihm die nächste Frage auszuwählen so er denn wollte. Einige Worte hatte er dennoch dazu zu sagen. "Aber, aber... Ihr seid doch so viel mehr als nur die Diener eurer Herrn. Genauso wie mein Clan auch mehr ist als ein Schwert in der Klinge was darauf wartet gezogen zu werden..." gefühlvoll fügt sich die eingebaute Pause in den Satz ehe er ihn beendet "...man muss nur genau hinschauen. Ihr habt jedoch einen Punkt. Wir alle sind aufeinander angewiesen."

[Valerios]

"Nun ja, diese Einschätzung zu Anastasia kommt von jemandem, der sehr genau wissen sollte, wer sich auf der Seite ihrer höchstverehrten Majestät positioniert hat.
Ihr 'Vorpreschen' in dieser Sache hat wohl einige Unruhe in den Clan der Verborgenen gebracht, wurde mir berichtet." führt er aus.

"Wie steht es zwischen euch und unseren Verbündeten, dem Clan der Schatten? Was seid ihr, wenn ihr mehr seid als ein Schwert? Findet ihr Gehör beim sehr verehrten Seneschall oder bei der verehrten Harpyie? Oder bei anderen Hütern der Finsternis in Oberitalien? Wohin segelt euer Schiff auf der See?"

[Benjamin]

Benjamin schmunzelt und schaut Valerios eine ganze Weile an so als wolle er abschätzen was für einen Plan die Schlange heute verfolgt.

"Das sind eine Menge Fragen die ihr da habt werter Valerios." in seiner Stimme steckt kein Vorwurf, aber es scheint wohl doch einer Hervorhebung wert.
"Erstens wurdet ihr von eurer Quelle entweder angelogen, oder eure Quelle ist nicht so informiert wie sie denkt. Beides kein guter Umstand. Oder aber es war nur ein komischer Zufall dass Ich die werte Anastasia in der vierten Nacht der Konflikte im Tarda Ora gesehen habe wie sie um eine Unterredung mit dem sehr verehrten Ilario bat, wer weiß das schon."

"Zum Clan der Schatten unterhalte Ich eine gute Beziehung. Ist ihr Weg der Nacht dem Weg des Blutes meines Clans doch sehr ähnlich und ihre Blutsgerichte sind den Praktiken der Banu Haqim durchaus verwandt. Als Liktor findet mein Wort sowohl beim sehr verehrten Seneschall als auch bei der verehrten Harpyie Gehör. Doch gleichzeitig bin Ich ebenso wie ihr nur ein einfacher Neugeborener, mein Einfluss ist also begrenzt." den Rest der Fragen lässt er erstmal außen vor bis sich sein Gest entschieden hatte wie er mit seinem Kommentar umgehen wollte.

[Valerios]

"Nunja, es ist eine einzige Frage mit vielen Facetten. Aber es scheint, als reiche euere guten Beziehung nicht über die Grenzen Genuas hinaus."
Aufmerksam musterte er den Banu Haqim, die Antwort auf diesen letzten Aspekt seiner Frage, würde er aus dessen Gesicht lesen.*

"Was Anastasia betrifft, sind unser beider Beobachtungen beides Indizien. Somit bleibt sie für mich, wie auch der wohlwerte Herold Toma ein unsicherer Kantonist."



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