[1042] Wir tragen alle eine Maske [Achilla, Galeno]

[November '20]
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Nubis
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[1042] Wir tragen alle eine Maske [Achilla, Galeno]

Beitrag von Nubis »

Lachende Bürger, illustre Gestalten. Eine Mischung aus Elend, Arbeiterschicht und Adel versammelt an einem Platz. Hier erhielt man Ablenkung vom Alltag, konnte einige seiner Gelüste befriedigen. Und so war es auch heute in dieser Nacht, als bei Fackellicht und dem Schein grösserer Feuerkörbe die Gaukler und Spielleut zu ihrem Reigen einluden. Ein Reigen aus Gesank, Musik, Geschichten, Ulk und Schalk. Ein Chaos aus Leibern aber wunderschön anzusehen.

Den Hof der Wunder, so nannte ihn das Volk, sollte er meiden. So nah an Clavicula. So nah am "Feind". Doch hatte er jemals auf solche Worte gehört? Nein. Er hatte sich stets einen Einblick verschaffen wollen, einen eigenen, ungetrübt durch die Worte anderer. Und doch war er bisher hier dran höchstens vorbei gegangen. Er hatte sich hier nie wirklich aufgehalten. Wann auch? Die Zeit war knapp bemessen und so gab es immer wichtigere Orte, andere Angelegenheit und Geschäfte.

Doch nun, jetzt, da er einiges hier erreicht hatte und langsam auch einmal hier und da zur Ruhe kommen konnte, gönnte er sich ebenfalls einen genaueren Blick auf dies Geschehen hier. Er war nicht mittendrin, sondern abseits. Hatte sich auf ein leeres, altes Fass gesetzt, welches man aufgestellt hatte. Neben ihm ein gross gewachsener Mann in dunkler Kutte gehüllt und eine Fackel tragend. Beide hielten sich bedeckt, verborgen und genossen die Szenerie auf eine ganz andere Weise, als die grölenden und jubelnden oder mitsingenden Bürger dieser Stadt.
Schlanke, knochige Finger hielten einen Griffel, welcher elegant und geschwind über das Wachs gezogen wurde. Feine Linien wurden herausgeschabt und andere Stellen stehen gelassen. Immer wieder huschte der Blick zur Menge zu einer Frau, welche mit kleinen Schellen auf und ab sprang und zur Musik sich drehte und wandt. Ihre Bewegungen waren geschmeidig wie die einer Katze. Ihr Lächeln konnte so manchen verzaubern und ihre Kleidung wirkte wie die aus fernen Landen. Luftig, leicht und farbenfroh. Kleine Metallplättchen schwangen bei jeder ihrer Bewegungen mit und klimperten fröhlich dabei.

Zuvor hatte man einen Kerl vorgeführt, den man nicht als Mensch deklariert hatte. Was er aber dennoch war. Seine Statur klein und verdreht, seine Ohren etwas zu gross. Sein Gesicht deformiert. Ein wenig eine Version eines kleineren Vergonzos, doch nicht ganz so buckelig. Einen Zwerg hatte man ihn genannt. Und natürlich auch eine Geschichte um ihn gesponnen. Er sei einem Berg im Norden entsprungen, ja, aus Stein werden sie geboren. So sagt man und das muss doch wahr gewesen sein, denn hier stand einer leibhaftig vor ihnen. Man staunte und tuschelte. In dem Berg mögen sicher noch weitere von ihnen leben, doch habe man sich nicht zu weit dort hin gewagt. Ein Drache soll dort hausen und gar grässliches Gebrüll und Rauch soll dem Berg entstiegen sein. Wenn sich natürlich ein wackerer Held finden möge, der sich gegen Drachen zu wappnen weiss....

Natürlich hatte es auch im Publikum den einen oder anderen Wahnsinnigen oder Betrunkenen, der mehr in dieser Geschichte sah, als einfach nur das, was sie war. So hatte sich nun an der Seite eine kleine Gruppe gebildet, die eben jene Geschichtenerzähler belagerten. Mehr wollten sie erfahren von dem Zwerg, dem Berg und seiner Lage. Aber sie waren wenig von Interesse für den, der seinen Wachstafeln Bilder entlockte. Meisterhafte Bilder von einer wunderschönen Tänzerin*.

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*
Spoiler!
Geschick + Handwerk, Spezi zwar in Freskenkunst, aber ist halt ne Wachtafel >.>
RPBot
BOT
heute um 15:42 Uhr
@💀Galeno (Iris) ❄ rolled 45. (10 + 2 + 8 + 10 + 4 + 5 + 6 = 45)
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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Signora Achilla
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Re: [1042] Wir tragen alle eine Maske [Achilla, Galeno]

Beitrag von Signora Achilla »

Jede Nacht konnte der Hof der Wunder ein neues, anderes Gesicht haben. Manchmal war es fremd, sogar unheimlich. Manchmal war es hässlich, in pockennarbiger, lepröser Armut, nur schwach kaschiert unter einem Deckmantel aus Wundermittelchen und den schillernden Blüten menschlicher Verzweiflung. Manchmal verriet es die Spuren der Geheimnisse und alter Magie, die hier verborgen lagen, in Rauch und Schatten und geflüsterten Silben, die zu keiner echten Sprache gehörten. Doch oft war es wie heute Nacht: Bunt, exotisch, Grenzen verwischend. Für nur einen kurzen Moment konnte alles möglich erscheinen, alles wahr. Man konnte wahre Schönheit entdecken, ganz gleich wer man war und mit welchem Blick man sie wohl suchte.

Die Signora genoss es. Sie liebte alle Gesichter des Hofes, ihrer Heimat, ihres Reichs - soweit irgend jemand einen Ort wie diesen als “ihr Reich” bezeichnen konnte, was sie selbst stark bezweifelte. Doch sie hatte ihn geerbt, diesen Hof der Wunder, erhandelt oder ergaunert. Es war schwer zu sagen, was davon genau es war. Am Ende spielte es keine echte Rolle, denn die Dinge waren wie sie eben waren und das konnte hier in jeder Nacht anders sein. Das war es, was sie hier liebte und worauf sie acht gab, wenn sie in ihren Nächten über den Hof ging. Manchmal schlenderte sie, manchmal tanzte sie, manchmal humpelte sie als Bettler oder kroch als Kriegsversehrter Alter. Manchmal hing sie am Arm eines prächtigen Burschen, manchmal ging sie in einer bunten Schar aus Schaustellern. Hier konnte jeder alles sein - und nichts. Und das war sie ganz gewiss, diese Herrin vom Hof der Wunder.


In dieser Nacht saß sie unter ein paar aufgespannten und bemalten Tüchern, vor einem dreibeinigen Tisch, auf dem eine flache Schale stand. Für einen Becher Wein, einen Kanten Brot, eine Münze oder sonst etwas von Wert warf sie geschnitzte Knöchel und schenkte jedem, der es wollte, einen Blick in die Zukunft. Auch das liebte sie - nicht, weil sie tatsächlich in die Zukunft schauen konnte, sondern weil sie es liebte, Geschichten zu erzählen und erzählt zu bekommen. Die Menschen, die zu ihr kamen, erzählten genau solche, mit ihren Gesichtern und Leibern, ihren Kleidern und Blicken. Was sie davon hörte und sah, das fing sie auf und spann es weiter, in die Zukunft hinein, so dass sie es zurück erhielten. Es war ein herrliches Spiel.

Doch auch sie sah der Tänzerin zu. Die geschmeidigen Bewegungen weckten eine ganz andere Freude in ihr und mit dieser auch den ewigen Hunger. Doch sie war nicht allein mit einem Auge für die Biegsamkeit der Tänzerin und einem Verlangen nach der Schönheit ihrer Kunst und ihres Leibes.
Das war es am Ende, was den Blick der verhüllten Signora, der alten Wahrsagerin in dieser Nacht, auf den Mann mit der Wachstafel lenkte. Er kam ihr bekannt vor, auch wenn sie keinen Namen zu seinen fahlen Gesichtszügen hatte. Doch sie ahnte, zu welcher Seite der Nacht er wohl gehörte und diese Ahnung allein war genug, dass sie neugierig wurde.

Das war der Grund dafür, dass die alte Wahrsagerin ihre Schale mit den Knöcheln umstülpte, sich ihren knorrigen Gehstock nahm und ihre Tücher und Schleier zurecht ruckte. Die waren gut, um der Wahrsagerin den Funken an Mysterium und Geheimnis zu verleihen, den es nun einmal brauchte, wenn man den Menschen Blicke in die Zukunft geben wollte, aber sie waren schlecht, um sich irgendwohin zu bewegen und dabei nicht über die eigenen Röcke und Tücher zu stolpern. Jede Maske hatte ihre eigenen Tücken und Fallstricke, nicht wahr?

So machte sie ihren Weg eher langsam herüber zu dem Fremden und seinem Begleiter. Sie ging gebeugt an ihrem Stock und ihr Kopf war tief genug gesenkt, dass man unter Tuch und Schleier nicht gleich die kunstvolle Maske erkannte, die sie trug. Was sie anzog, das war der Fremde selbst, aber auch das, was er tat. Seine Hände bewegten sich auf eine so feine, so geübte Weise, dass es sich um etwas Besonderes handeln musste, um etwas Seltenes. Vorsichtig schob sie sich ein wenig heran, um einen Blick zu erhaschen… .
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Nubis
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Re: [1042] Wir tragen alle eine Maske [Achilla, Galeno]

Beitrag von Nubis »

Kleine Wachsreste, die herausgeschabt worden waren, sammelten sich auf der Platte und verdeckten teils das Bild. Ein Pusten liess sie fliegen, trug sie ein paar Finger weit, ehe sie gänzlich zu Boden fielen. Wachs, der nicht mehr gebraucht werden würde. Vorerst.
Darunter offenbarte sich eine Zeichnung der Tänzerin. Der Bauch voll durchgebeugt, der Rücken in einem starken Hohlkreuz. Die Arme waren schräg gen Himmel gestreckt, der Kopf weit in den Nacken gelegt. Die Beine hielten nicht viel der Stabilität, denn diese Bewegung war nur für den Moment bestimmt, ehe die Beine wieder vollends gemeinsam auf den Boden glitten und der Leib sich drehte, um wieder aufrechter im Takt der Musik sich zu winden. In Wachs war eine Momentaufnahme gebannt, etwas, was man selten so sehen konnte, denn viel zu schnell war er wieder verstrichen. Doch er hatte abgewartet und dann dies und das Detail genau in dieser Zeit aufgenommen und gezeichnet, um dann wieder zu warten. Bis die nächste Möglichkeit bestand, um wieder einen Blick darauf erhaschen zu können, wieder Linien hinzuzufügen.

Er war so in diese Arbeit verteift, dass er erst einmal die sich nähernde Gestalt gar nicht bemerkte. Hier kreuzten schliesslich immer mal wieder Menschen den Weg, sei es nun, um endlich nach Hause zu gehen, oder weil sie doch den wundervollen Anblick geniessen wollten, der sich ihnen hier bieten würde.
Einer war aber aufmerksamer. Der Begleiter.
Ein leises Räuspern erklang aus seiner Kehle, als sich die Alte, so gebeugt auf ihrem Stock, näherte.
Wo die Augen gerade blind waren, so hörten die Ohren dennoch und etwas verwirrt und alarmiert blickte der Künstler auf. Nun bemerkte er die Frau ebenfalls. Doch kein Erkennen lag in seinem Blick. Nein, er kannte und erkannte sie nicht. Dagegen gesellten sich wohl Fragen hinzu, denn was würde solch ein altes Weibsbild schon von ihm wollen? Neugierde? Eine Beschwerde? Oder einfach nur eine Konversation?

Vorbei war der Zauber, der ihn und die Wachtafeln in einem Bann gehalten hatte, vorbei der Moment, in dem es nur ihn und die Tänzerin gegeben hatte. Sein trauriger, schläfriger Blick glitt noch einmal zu ihr, sie, die nun auch langsam zum Ende kam und dafür einen anderen Tanz mit einer ganz anderen Melodie anstimmte. Er gab die eben noch benutzte Wachstafel seinem Begleiter und dieser verstaute sie zu den anderen.
Doch die Aufmerksamkeit fiel nie gänzlich von der Frau ab, die sich genähert hatte. Vorsicht war geboten, denn vielleicht wollte sie auch stehlen. Nicht selten hier in diesen Gassen. Oder betteln?

So entschied er sich dann doch, sie einmal zu fragen.
"Wundervollen guten Abend. Kann ich irgendwie behilflich sein?"
Und womöglich mochte die Stimme ihr bekannt sein, denn einzig diese hatte sich auch seit der fünf Nächte nicht verändert. Wohlig klang sie, fast wie ein gesang passend zu der Melodei zu der die Tänzerin sich nun drehte. Ein klarer, hoher Ton, kein Stimmbruch darin. Fast eines Knaben gleich, gehörte sie aber einem Mann, der sicherlich schon einige Schicksalschläge hinter sich hatte, aber dennoch gepflegt und edel anmutete. Unter der Kutte mochte sich vielleicht mehr verbergen, als ein einfacher Bürger.

Zudem konnte Achilla etwas spüren. Eine Kälte, die hier in dieser Ecke sich zu halten schien. Als wenn der Sommer plötzlich zum Herbst geworden wäre, als wenn der Winter hier bald Einzug halten wolle.
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Signora Achilla
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Re: [1042] Wir tragen alle eine Maske [Achilla, Galeno]

Beitrag von Signora Achilla »

Und Achilla lauschte genau. Sie erinnerte sich an diese Stimme, auch wenn sie nicht klar deuten konnte, von woher. Doch hier kam zu vieles zusammen - und der Platz der Wunder hatte nicht selten einen Gast wie diesen, einen Gast von der anderen Seite der Nacht.
Und so versuchte sie im alten Spiel der Masken, der Maskerade und der Stille über die düsteren Seiten der Nacht eine Brücke zu schlagen. Es gehörte sich nur so, hier an diesem Ort, der ihr zu einem Heim geworden war.

“Ah, so höflich und so freundlich seid Ihr”, begann sie. Sie war nicht zu übel darin, ihre Stimme ein wenig altersbrüchig klingen zu lassen, einfach weil es eben zur Maske und zum Kostüm dazu gehörte. Man fiel nicht einfach aus diesen Dingen heraus und zerstörte all die schönen, so sorgfältig gewebten Illusionen. Nur ein Trampel täte dies, ein Grobian ohne Sinn für die Feinheiten darin.

“Doch ich denke, dass Ihr mit Eurer Kunst hier ein geehrter Gast seid, eh? Ein willkommener Gast, ganz gleich wie harsch und kalt der Wind außerhalb vom Hof der Wunder wohl weht.” Es war ein behutsamer Beginn und auch ein langsamer. Doch wenn der Fremde war wie sie selbst, dann hatte er auch die Geduld der Toten. Sie reichte ihm die lumpenumwickelte Hand hin, die leicht war wie trockener Reisig und sich auch ebenso anfühlen konnte. Doch die Geste war eine freundliche, als wollte sie ihm den Arm tätscheln. Im letzten Moment aber hielt sie inne und drehte ihre Hand herum, so dass sich die Handfläche offen nach oben zeigte.
“Ich freu’ mich jedenfalls, denn ich glaube wohl, in Euch einen zu finden, den ich von früher doch kennen sollte”, meinte sie milde.

In ihrer offenen Hand saß eine einzelne, große braune Motte. Das Tier breitete seine Flügel einmal in den freien Luftzug aus und flatterte mit ein wenig Verspätung in die Höhe. Taumelnd vom eigenen Gewicht und trunken von den flackernden Lichtern umher tanzte sie davon.
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Nubis
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Re: [1042] Wir tragen alle eine Maske [Achilla, Galeno]

Beitrag von Nubis »

Es war schon etwas Sonderbares, dieses Spiel um der Maskerade willen. Diese Masken, die sie schützten und die oftmals selbst für einen von ihnen schwer zu durchschauen waren. Die Momente, in denen ein schier endloses Vermuten sich abwechselte, bis dann doch vielleicht jemand sich mehr zu erkennen gab. Oder nicht. Wie oft war man wohl in seiner Zeit, die man hier auf Gottes Welt verbrachte, schon an Kainiten vorbei gegangen und hatte die Wesen der Nacht nicht als solche bemerkt, sondern lediglich für einen weiteren normalen Menschen oder einen seltsamen Aussenseiter gehalten, dem man aber dennoch nicht sein Gesicht zeigen wollte. Dem man keinen kurzen Einblick in das geben wollte, was man wirklich war. Wobei auch dies niemals der Wirklichkeit entsprach.
Vorerst war es nicht an ihm, denn wenn dies eine Kainitin oder ein Kainit sein könnte, so wurde ihm gerade eine passende und schwer durchschaubare Illusion kredenzt. Eine, bei der er auch gern mitspielte. So lächelte er das alte Mütterchen weiterhin an und blieb höflich, scheuchte sie nicht von Dannen.

Nein, sie kannten sich nicht, ausser, sie war wirklich jemand, der sich noch anderweitig verbergen konnte. Da gab es einige hier in Genua. Er wusste um die Fähigkeiten der Drachen, doch würden weder Alain, noch Toma sich hier grossartig aufhalten oder gar so auf ihn zukommen. Nein. Alein schon eher...aber nein.
Der Clan der Händler konnte solch Werk wohl auch, zumindest wenn man einigen Aussagen und Gerüchten über Livia damals Glaube schenken mochte. Doch im Moment gab es nur einen hier, der gemeldet war und auch bei ihm konnte er sich solch eine Begegnung, wie sie hier statt fand, nicht vorstellen. Wenn, so schien es ihm, war es jemand, der ihn nicht kannte oder nur sehr flüchtig. Seine bekannte Stimme, doch sein Gesicht nichtssagend.

Auch da kamen einige in Frage, doch wer würde hier....
"Ein willkommener Gast also? Nun, das freut mich zu hören. Doch war dem nicht immer so, fürchte ich. Es gab wohl Zeiten, da war dies bunte Treiben nicht für jeden bestimmt, der des Nachts umher wandert, nicht wahr?"

Er verfolgte ihre Geste und hob leicht verwundert die Braue, bis er dann die Motte erblickte. Er verfolgte ihren Flug. Ebenfalls ein Wesen der Nacht, welches im Lichte seinen Tod finden würde.
Nun mochte dies Tier ein Zufall sein, doch wenn man lange dabei war, lange genug schon die Zeichen zu deuten suchte, so wusste man, es gab wenig Zufälle. Vieles geschah, weil es geschehen musste. Vieles verlief geplant.
Und hier gab sich wohl jemand zu erkennen, den er ebenfalls nur flüchtig kannte, doch der ein Merkmal aufwies, welches einbprägsam genug war. Motten. Ein ewiges Flattern, stets von einem Schwarm begleitet, egal, welche Maske sie trug. Bekannt nur von kurzen Momenten, die aber lang genug währten, um Schlüsse aus dieser einen einzigen Motte zu ziehen.
Und ja, er hatte auch gehört, dass sie hier oftmals anzutreffen war. Mit ihrem Gefolge, Schaustellern.

"Möglicherweise habt ihr in mir genau solch einen gefunden. Die Schatten der Vergangenheit brachten uns einst zusammen, doch nicht für lang. Ach, wie die Zeit vergeht. Da waren wir noch jung..."
Er lächelte wie ein Mann, der gerade in herrlichen Erinnerungen schwelgte. Doch wurde er wieder ernster und räusperte sich.
"Es hat sich seither einiges geändert..."

Sein Blick wanderte über die Menschen, die hier ihren Alltag vergessen lassen wollten. Die den Geschichten fremder Länder lauschten und deren Lieder genossen. Die Andersartigkeit beflügelte hier den Genuss.
Doch es waren die gleichen Menschen, die ebenso schnell auch genau dies verfluchten und zerstörten, denn die Andersartigkeit machte ihnen auch Angst. Ungewohntes unverstanden....

"Wollen wir über die alten Zeiten an einem anderen Ort sinnieren? Dies geschäftige Treiben ist zwar ein wundervoller Schauplatz für die Sinne, doch wird man diesem auch schnell überdrüssig."
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Signora Achilla
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Re: [1042] Wir tragen alle eine Maske [Achilla, Galeno]

Beitrag von Signora Achilla »

Die alte Runenleserin nickte dazu und es war leicht, einfach mit dem Schauspiel mitzugehen, als sie sagte: “Ja, ich les’ Euch aus der Hand. Kommt nur mit, denn so eine Sache, die will mit etwas Ruhe angegangen werden. Schöne Hände habt Ihr auch, so fein, für feine Kunst… .”
Und damit legte sie ihm sacht die Hand auf den Arm, so wie eine Alte es vielleicht mit jemandem Jüngeren tut, weil sie eine Stütze braucht. In Wahrheit aber zeigte sie ihm so den Weg, mit sachter Führung durch den Trubel hindurch.

Zwischen zwei Verschlägen tauchten Sie in eine dunklere und stillere Gasse ein, die vom eigentlichen Hof fortführte. Hier, zwischen zwei Häusern, war es kühler. Der Gestank war beißend - offenbar verdiente Clavicula hier ihren Namen mit aller Macht. Doch im Dreck und Unrat auf dem Boden gab es ein paar Trittsteine, die einen vor dem allerärgsten bewahren konnten.
“Ihr habt schon recht, dass die Gegend ganz eifersüchtig betrachtet wird”, meinte die Signora, auch wenn sie den Tonfall der Alten beibehielt. “Doch der Hof war immer am Rande genug, zwischen allerlei verschiedenen Welten und Grenzen. Und zumindest für ein Weilchen kann ich ein Willkommen geben, eh? Ihr habt mich neugierig gemacht. Eure Stimme, Eure Worte… .”
Sie warf im Halbdunkel einen Blick zu ihm und versuchte noch immer, ihn richtig zu platzieren.

Doch sie führte ihn auch weiter. Clavicula hatte unter dem Brand gelitten und was neu wieder errichtet worden war, war meist aus geräuberten Steinen, Balken und anderem gemacht, das in derselben Zerstörung angefallen war. Das Ergebnis waren verwinkelte und manchmal sehr eigentümlich geformte Bauten, abgedichtet und zusammengeschmiedet mit ein wenig brüchigen Wänden aus Holz und Lehm, manchmal auch kaum mehr als Tierhäute und dann wieder durchaus handfeste Mauerteile.
Die Signora führte ihren Gast zu einer Schänke in all dem Elend. Ein paar Bettelkinder kauerten am Kücheneingang und machten sich über ein paar Reste her, die in einem Schweinetrog dort gelandet waren. Am Eingang zum Schankraum stand ein bulliger Kerl mit einem knotigen, schweren Ende von einem Tau locker in der Hand. Es war schwarz von irgendeinem Teer, mit dem es abgesiegelt worden war und konnte wahrscheinlich eine ordentliche Beule oder einen gebrochenen Knochen hinterlassen, wenn man damit eins übergezogen bekam. Der Kerl beäugte alle beiden Neuankömmlinge, aber ließ sie auch ohne weiteres passieren.

“Oben hat’s ein wenig Ruhe”, erklärte die Signora und musste dazu durchaus lauter werden, denn das Treiben im Schankraum war rauh und laut. Es gab eine ausgetretene Treppe in ein oberes Stockwerk hinauf. Dort waren schon am Treppenaufgang dicht an dicht gereihte Strohlager, aber eine Art Korridor führte über die Länge des Hauses und an verschiedenen Kammern vorbei. Aus einigen davon kamen Geräusche von Gesprächen oder anderen Vergnügungen, doch man konnte kaum mehr ausmachen. Alles hier verschwamm in der Geräuschkulisse. Aus der Küche roch es herauf nach einer herzhaften Suppe und der Duft vermischte sich mit dem Miasma all der Menschenleiber, von schalem Bier und frischen Brotfladen, Rosmarin und Hart, Hühnerdreck und mehr, dass sich gegen Claviculas Gestank zu verlieren drohte.
Der Raum, in den die Signora ihren Gast letztlich führte, war nicht allzu groß, doch er hatte ein Sammelsurium verschiedener Möbel. Die wollten nicht zusammenpassen und hatten allesamt schon ihre Kerben und Kratzer, doch sie waren hübsch und hier und da sogar bunt bemalt. Es gab Teppiche, Kissen und sogar einen etwas fadenscheinigen Wandteppich mit einem bunten Muster. Zwei junge Frauen saßen bei einer recht hellen Lampe und nähten an etwas, doch als die Signora eintrat und einen seltsamen, kleinen Wink machte, halb Gruß und halb etwas anderes, standen sie auf und gingen - beide mit neugierigen Blicken doch ohne großes Widerwort.

Erst, als die Tür sich schloss, richtete sich die Signora wieder gerader auf und ließ die gebeugte Art des Alters hinter sich. Durch ein Fenster, dessen lederne Läden halb offen standen, konnte man noch gut die Musik vom Platz der Wunder her hören.
Die Signora machte eine Geste zu einem Stuhl hin, der mit zwei Kissen sogar bequem aussah. Sie selbst entledigte sich ein wenig umständlich des schweren Überwurfs, der zur alten Runenleserin mehr gehörte als zu ihr selbst. Nach und nach kam sie so zum Vorschein, mit einem aus verschiedenen Resten zusammengenähten Kleid und der Maske, die sie unter all der Verkleidung, Kunst und Schauspielerei eben doch stets trug. Die von dieser Nacht passte aber immerhin zur alten Wahrsagerin: ein paar Runen waren dort aufgemalt so wie sie auch auf den Knöcheln zu finden gewesen wären, und ein Sammelsurium an Sternen, mit dem einen oder anderen Halbmond dazwischen. Während alledem stob eine ganze Wolke von Motten auf, aufgeschreckt durch all die Bewegung in den Stoffen. Sie kreist um die Gestalt der Nosferatu nur um sich bald schon wieder nieder zu lassen: auf ihr und ihren Kleidern, auf dem Teppich, den Kissen und überall sonst.

Letztlich ließ auch sie sich auch auf in einen Stuhl sinken. Achilla streckte sich einmal, so dass Knochen und Gelenke ein wenig knackten und sie meinte vergnügt: “Eine kleine Reise durch Clavicula, eh? Doch ich freu’ mich über Besuch!”
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Nubis
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Re: [1042] Wir tragen alle eine Maske [Achilla, Galeno]

Beitrag von Nubis »

Wenn Mascharana der Himmel war, so war Clavicula die Hölle. Es war verwunderlich, dass Menschen so leben konnten, wie hier. Selbst ein Bauer draussen auf dem Lande mit Feldern und einem kleinen Hof hatte mehr in seinem Leben, als diese armseeligen Geschöpfe. Doch er besah sich den Zustand diesen Stadtteils und fragte sich, warum es so sein musste. Warum kümmerte sich niemand um den Aufschwung dieses Teils der Stadt? Hatte es noch immer mit den Zusammenhängen zu tun, die ihm einst Benedetto erzählt hatte? War es immernoch der Einfluss des Bösen, der hier durch die Strassen zog und alles Gute verschlang?

Im Zimmer angelangt, beobachtete er ruhig, wie einige der Masken von Achilla abgeworfen wurden. Er hatte all die Zeit nicht gesprochen, alles nur stumm in sich aufgesogen. Die Wahrnehmung und die Gedanken geschärft. Schliesslich war seinesgleichen hier nicht unbedingt erwünscht gewesen. Seine Augen glitten über den Raum und blieben an manchen bemalten Gegenständen hängen. Eher minderwertig wirkten sie, dadurch, dass sie auch schon Gebrauchsspuren aufwiesen. Etwas, was aber ein erneuter Anstrich und eine gute Pinselführung nicht auszugleichen wussten. War dies mit all dem so? War dieses Zimmer nicht einfach nut ein Abbild von Clavicula..nur eben im Kleinen.
Selbst die Stühle stellten die wenigen noch gemütlichen Plätze dar.

Als die Motten davon stoben, verfolgte er den Flug einiger kurz mit den Augen, die aber zurückwanderten, als Achillas Stimme wieder im Raum schwang und die Flügelschläge überstimmte.
Er nahm die Geste der gastfreundschaft an und setzte sich. Sein Begleiter wartete bei der Tür, sofern sie ihn auch in den Raum gelassen hatte, ansonsten hatte er sich draussen hingestellt und das Treiben dort auch etwas beobachtet.

Nun schlug der mann seine Kapuze endgültig zurück und das Antlitz eines gut gepflegten, etwas älteren Mannes in seinen besten jahren kam zum Vorschein. Ein Kaufmann, ein Adliger sogar? Die Kleidung wollte beinahe kaum passen zu eben jenem Abbild, den das Gesicht bot. Jedoch spiegelten sie sich in der Gesundheit des Mannes wider. Die einfache Kleidung im Vergleich zum gepflegten Hauptes, wirkte eher kränklich und zurückhaltend und so erschien auch seine Figut, die zarten, knöchernen Finger, dieeine eisige Kälte ausstrahlten, berührte man sie und das Karge, die Müdigkeit in seiner Miene. Dieser Mann stand mit einem Bein wohl bald im Grab, wenn er nicht sogar schon einer dieser wandelnden Toten war. Aber ein doch recht gut aussehnder dieser Sorte.

"Clavicula...ich habe es lange gemieden, hier zu erscheinen und halte es noch immer für keine gute Idee, mich hier zu befinden. In den Gespinsten eures Clans. Auch wenn ich selbst keinen Groll gegen euresgleichen hege, so halten dies andere Vertreter unser beider Clans nicht gleich. Euer Ältester, sofern dieser den Angriff hier überdauert hat und mein Ältester hegen eine starke Kunkurrenz. Und so hoffe ich, dass ich diese Reise auch unbeschadet und ohne Ärgernis beschreiten darf. Ohne es bereuen zu müssen."

Sein Blick lag ruhig auf ihr. Er log nicht, eine Offenheit, die selten unter ihresgleichen war, strahlte seine Mimik und selbst seine Gestik aus.
"Und ihr versucht mich wahrscheinlich noch immer irgendwo einzuordnen, nicht wahr? Doch dies ist schwer ohne bestimmtes Wissen zu meiner Person. Als wir uns damals begegneten, da war ich noch ein Bursche, der jung und naiv wirkte. Doch die Zeit ändert Ansichten, Verhalten und manches Mal sogar das Äussere.
Achilla vom Clan der Verborgenen, ich bin Galeno Fiore, vom Clan des Todes. Wir zogen gemeinsam durch die Strassen, um jene zu zählen, die uns die Nächte hätten schaden können. Erinnert ihr euch?"

Er betonte mit Absicht sein Amt nicht. Ihm war wichtig, wie sie reagieren würde, auch ohne die Nenung eben diesem.
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Re: [1042] Wir tragen alle eine Maske [Achilla, Galeno]

Beitrag von Signora Achilla »

“Ohh…”, machte die Signora. Und dann erneut, mit Erinnerung und Erkennen: “Ohh!”
Sie lachte einmal und setzte sich zurecht, wirkte erleichtert und erfreut gleichermaßen, soweit man die zarten Gesten und die Haltung deuten mochte.

“Doch Ihr seht vollständig anders aus als einst!”, meinte sie. “Als wäret Ihr gealtert wie ein Mensch…? Ah, nein, das Gesicht ist ein gänzlich anderes?” Hier jedoch unterbrach sie sich abrupt und neigte einmal das Haupt. Nach einem Moment der Stille meinte sie dann, etwas gesetzter und ruhiger:

“Ah, verzeiht mir dies Ungestüm. Zuallererst sollte ich sagen: Die Gastfreundschaft ist eine alte und eine heilige Sache. Ich habe sie Euch ausgesprochen und sie gilt. Ich kann über alte Rivalitäten und über andere Händel der Alten nichts weiter sagen, das Ihr nicht schon ausgesprochen habt. Sie wurzeln in Ereignissen weit vor meiner Zeit hier. Vielleicht auch vor der Euren.” Die Worte endeten ein wenig milder im Tonfall, versöhnlicher.
“Was ich indes sagen kann, ist, dass auch solche von Eurem Blut mit solchen von meinem ihre Geschäfte machen. Vielleicht ändern sich die Zeiten? Vielleicht ist eine Rivalität auch eben genau dies und nicht bereits eine Vendetta in den Straßen? Gleichwie, in Euren Worten und Eurem Handeln zollt Ihr meinem Ahnherrn in dieser Stadt Achtung. Halten wir es weiter so, eh? Ihr und ich, wir haben es auch damals durch jene Nacht hindurch geschafft und es war nicht zu übel, was uns da gelang und wie. Das würd’ ich ein gutes Vorzeichen nennen.”
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Re: [1042] Wir tragen alle eine Maske [Achilla, Galeno]

Beitrag von Nubis »

"So sollte es auch erscheinen. Arbeitet man mit den Menschen, wird es mit der Zeit merkwürdig, stets jung zu bleiben. Ich weiss nicht, ob dies nicht annähernd mein Äusseres geworden wäre, wenn ich tatsächlich gealtet wäre. Diese Erfahrung wird immer nur einem Mensch vorbehalten bleiben. Aber ich habe einen Weg gefunden, auch wenn es schmerzvoll war und ich es in Zukunft gern meiden würde. Ein anderer Weg, falls nötig, sollte her, einer, der nicht jedes Mal Abhängigkeiten schafft und in wahrer Folter umschrieben werden kann."

Die Mimik, die gerade zwischen einer gewissen Abneigung und doch Hoffnung wechselte, glitt nun zu Freundlichkeit über und er nickte Achilla lächelnd zu.

"Nun, das ist gut, genauso halte ich es auch. Streit anderer ist nicht der Meine. Und es ehrt euch, dass euch die Gastfreundschaft wichtig ist."
Doch legte er den Kopf leicht schief. "So wie ihr sprecht, ist er doch nicht gefallen in jener Nacht, wie es einige behaupten oder vermuten oder vermutlich sogar erhoffen? Oder ein anderer hat seinen Platz eingenommen. Im Grunde eine Information, die meines Amtes wegen interessant wäre, nicht persönlich. Doch vermutlich...früher oder später, werde ich es ohnehin erkennen...."

Ja, zu einem der Treffen vielleicht, falls die Nosferaten auch alle kommen sollten und sich nicht verstecken durften.

Einen kurzen Moment später lachte er auf, wohl etwas verlegen und es schnell auch wieder abbrechend.
"Nun bin ich hier und weiss gar nicht, warum überhaupt..."
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Re: [1042] Wir tragen alle eine Maske [Achilla, Galeno]

Beitrag von Signora Achilla »

“Hmmhh”, griff die Signora nachdenklich die Frage auf, die Galeno damit aufwarf. Warum war er hier? Es war keine seltene Frage am Hof der Wunder und auch nicht hier, ein wenig tiefer nach Clavicula hinein. Oft wussten die, die kamen, nicht genau, weshalb. Manchmal genügte ein Blick auf die Halbwelt und am Hof bereits, manchmal reichte das Staunen und der Zauber des Moments. Doch oft, sehr oft, gab es einen tieferen Wunsch, einen Grund, einen nur halb formulierten Willen… . Die Gründe waren so verschieden wie die Menschen es waren - und auch die Unsterblichen selbst.

Und so lehnte sich die Signora ein wenig zu Galeno und meinte: “Ihr habt ein feines Auge für die Schönheit, die im Leben steckt. Ich hab’s gesehen, als Ihr etwas davon in Wachs gebannt habt.”

“Die Leute, zum Hof kommen… oder zu mir: Oft haben Sie etwas im Sinn, eine Lust, einen Wunsch, eine Frage. Vielleicht hat Euch auch einfach der Wind und das Schicksal hergetrieben oder eine Melodie hat Euch angelockt, ein flüchtiger Moment wie der Tanz.” Sie neigte ein wenig den Kopf.
“Habt Ihr schon einmal so getanzt, junger, alter Herr?”
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