[1042] Die Bestie in uns [Arash, Valerios]

[Valerios]

"Gut."

Francesco schüttelte sich den Regen vom Mantel, fast als wollte er sagen: Nass bin ich schon längst. Und stampfte den beiden hinterher, dicht auf dem Fuß und mit ängstlichem Blicken nach links und rechts auf dem Boden.

Das nächste Mal konnte Valerios gerne selbst hierher kommen, dachte er kurz - bevor die rote Welle der Gier nach Blut und Anerkennung seines Meisters wieder jegliches eigene Bedürfnis aus seinem Geist fegte. Valerios war Sets Stimme. Was er ihm auftrug war Sets Wille. Also, was kümmerte ihn die Gefahr, auf die er gerade zulief?

[Arash]

Die beiden Waldläufer liefen hintereinander und traten somit nie wirklich aus dem Schatten des Anderen heraus. Sie schienen sich trotz der Dunkelheit bestens in diesen Wäldern zurecht zu finden und sie führten Francesco eine ganze Weile durch as Unterholz. Fast konnte man den Eindruck gewinnen, dass die beiden ihn mehrmals im Kreis führten, aber schließlich stieß einer von beiden eine Art lautes Zwitschern aus. Es klange wie Vogelgesang und verhallte schneller im Regen, als man meinen mochte. Doch irgendetwas schien es zu bedeuten, denn kurz darauf traten sie auf eine Lichtung heraus. Hier brannte ein kleines Feuer unter einer Tanne. Der Rauch war kaum zu sehen, denn er wurde von einer Konstruktion aus Blättern und Ästen verteilt. Um das Feuer herum saßen noch drei weitrere Gestalten. Zwei von Ihnen trugen ebenfalls Tiermasken. Ein Bär und eine Art von Raubkatze, vielleicht ein Luchs. Es duftete nach gebratenen Fleisch und nur die dritte Gestalt schien keine Maske zu tragen.

Sie trug nur die Kapuze eines groben Umhangs, der sämtliche Konturen verwischte und reagierte nur sehr langsam auf die Neuankömmlinge, während die beiden Maskenträger Francesco zu mustern schienen.

Der Hase trat zu der Person ohne Maske und schien kurz mit ihr zu sprechen, während der Falke Franceso zum Feuer winkte und ihm eine Keule von etwas anbot, was vielleicht mal ein Hase gewesen war.

[Valerios]

Zögerlich griff der Sarde nach dem fettigen Knochen, den ihm der Falke hinhielt. Er musterte die anderen Tiermenschen skeptisch - er konnte sich keinen Reim darauf machen, was er sah. Aber das Fleisch roch lecker und so aß er, sobald das Vogelwesen den ersten Bissen getan hatte. Sein nasser Mantel war inzwischen klamm und so rückte er an das rauchige Feuer.

[Arash]

Tatsächlich nahm der Falke keinen Bissen von dem Fleisch, denn dafür hätte er wohl die Maske abnehmen müssen.
Dies schien er aber nicht tun zu wollen. Stattdessen erhob sich die Maskenlose Gestalt, welche die Kapuze noch hochgeschlagen hatte und nahm sich ebenfalls ein Stück Fleisch des Bratens. Sie biss genüßlich davon ab und kam dann auf Francesco zu. Unter der Kapuze blickte ihm eine junge Frau entgegen deren blaue Augen und die hellen Haare im totalen Kontrast zu den Masken der anderen Anwesenden stand. "Sei gegrüßt. Wie ist dein Name?"

Dies war mit ziemlicher Sicherheit nicht der Gangrel. Aber sie schien eine besondere Stellung unter den Waldläufern zu haben.

Der Falke und der Hase hatten sich inzwischen ebenfalls ans Feuer gesetzt und schienen sich zu wärmen. Alle beobachteten Francesco aufmerksam, was irgendwie unheimlich wirkte, da man ja keine Gesichtsregungen erkennen konnte.

[Valerios]

"Francesco Mancini, Signora, Diener der Schlange." antwortete er. Er wischte die Hände an der Rückseite seiner Oberschenkel ab und reichte seine Rechte der Damen.

[Arash]

Die Frau sah die Hand an und nickte dann. "Sehr erfreut Francesco. Du kannst mich Tia nennen." ein Lächeln hatte sich auf ihrem Gesicht ausgebreitet. "Ich vermute du suchst eher nach der Geißel der Domäne und weniger nach mir." schmunzelte sie.

[Valerios]

Francesco nickt erleichtert. "So ist es, Tia. Genau den suche ich. Hatte schon leichtere Aufgaben, würd' ich sagen. Ein Seemann wie ich gehört nicht in den Wald. Eigentlich.
Aber schön ist es hier."

[Arash]

Ein glockenhelles Lachen ging von Tia aus. "Ich kannte bisher auch niemanden der einfach in den Wald gelaufen ist und gehofft hat Arash zu finden." schmunzelte die junge Frau. "Ganz zu schweigen davon, dass du auch als Futter für die Wölfe oder den Clansältesten Brimir hättest enden können." nun sah sie ihn ernst an.

"Ich habe gehört du sollst die Nachricht persönlich an ihn überbrigen." sie schüttelte den Kopf. "Das wird kaum möglich sein. Außer du wartest einige Wochen oder Monate....vielleicht nur Tage." sie zuckte mit den Schultern. "Ich kann dir nicht genau sagen wo er gerade ist oder wann er wieder hier sein wird." sie seufzte und schien selbst nicht ganz zufrieden damit. "Aber ich kann deine Nachricht an ihn weiterleiten. Ob er sich dann mit deinem Herren trifft." sie zuckte mit den Schultern. "Das wird das Schicksal entscheiden."

[Valerios]

"Nun gut", seufzte Francesco. "Dann habe ich wohl mein Möglichstes getan. Und vertraue darauf, das die Nachricht da ankommt, wo sie gehört wird.
Es verlangt uns manchmal viel ab Ihnen zu folgen, nicht." Er blickt sie an, um zu sehen, ob Sie versteht, was er meint.

[Arash]

Tia lachte wieder leise. "Einfach wäre langweilig, oder?" sie schmunzelte. "Die Kunst ist nicht ihnen zu folgen, sondern mit ihnen zu reisen." führte sie kryptisch weiter aus.
"Also. Welche Nachricht hast du für Arash?" neugierig sah sie ihn an.