[1042] Basilisklein und Seth-Tier [Angelique, Valerios]

[Angelique]

"Alles interessiert mich an Set", sprach sie gelassen ein großes Wort aus.

"Das kann man nicht so sagen. Ich war im Kreis treuer Freunde erwacht, die mich gesucht und gefunden hatten... nach langen Jahren, die ich gepfählt in einer Kloake gelegen hatte.

Keine Sorge. Der Gestank ist weg. Ich habe mir die Haut abziehen lassen, um dafür zu sorgen."

[Valerios]

Valerios verzog das Gesicht, als sie von der Kloake erzählte. "Wohl dem der solche Freunde hat."

"Für Alles werden wir mehr als diese Nacht brauchen, vermute ich. Vor allem da ich auch gerne etwas über den Gründer Eurer Linie erfahren würde. So es nicht im Dunkeln liegt, wie es leider in anderen Linien beizeiten der Fall ist. Einige Unsterbliche scheinen sich manchmal mehr Gedanken zu machen, über die kleinen Kiesel auf dem Weg als über das große Bergmassiv, aus dem diese Steinchen geschlagen wurden."

[Angelique]

"Nur zu wahr! Die momentan Hohen Häuser vergessen, dass sie alle keine Adligen sind, da sie von einem Bauern abstammen, der von GOtt verflucht wurde.

Set dagegen war rechtmäßiger König, von Ra dazu ernannt und nur zugunsten des Osiris überstimmt vom Rat der Götter, so ich denn meinen Plutarch und Herodot gut gelesen habe.

Und wenn Ihr, wie ich vermute, Euch auf den Set dieser Mythen beruft als Ahnherrn, so glaubt Ihr aus dem Geschlecht eines Götzenkönig zu stammen, die dritte Generation nicht von Vampiren, sondern von überiridischen Wesen.
Da sind wir uns ähnlich. Ich glaube, dass Malkav, ein Engel und Nachfahre der Lillith ist. Ebenfalls überirdische Wesen, die niemals Menschen waren.

Der große kosmische Witz ist, dass die Häuser, die sich für die Hohen halten, eigentlich Nachfahren eines Bauern und Menschen sind.
Die Pointe des Witzes ist, dass sie glauben, Malkav vernichtet zu haben und die Macht seines Hauses.
Aber da sind sie wie Kinder, die denken, wenn der Mond, das Auge Malkavs, nicht mehr bei Neumond zu sehen ist, er verschwunden sein muss.

Und wie die Kinder sind sie zu dumm und ungebildet, den Namen Malkav zu deuten, der ihnen ins Gesicht die Wahrheit lacht, bedeutet er doch in der Ahnherren der Israeliten Sprache מלך mein Engel, mein Sendbote!"

Das Wissen der kleinen Vampirin hätte einen Hierophanten des Setkults beeindrucken können... und die Häresie der Traditionen einen Kaingläubigen in die sabbernde Raserei schicken.




Int+Akademisch
heute um 12:52 Uhr
@ Angelique (Olaf) rolled 41. (1 + 4 + 3 + 7 + 6 + 10 + 7 + 3 = 41)



Int+Okkult
heute um 12:52 Uhr
@ Angelique (Olaf) rolled 37. (5 + 6 + 8 + 4 + 8 + 2 + 4 = 37)

[Valerios]

Die Überraschung scheint Valerios ins Gesicht geschrieben. Kurz blieb ihm der Mund offen stehen.

Das verändert sich schlagartig als sie den Namen des Herrn von Abydos aussprach. Wütend spuckte er blutig aus:
"Der in stinkendem Leichwasser Gebadete", vervollständigte er den Namen des verachteten Bruders Sets.

Was sollte er von dieser Wissenden halten?, fragte er sich. Seine Augen zollten ihr schweigsam Anerkennung, während er sie weiter interessiert musterte.

Doch die stillen Wasser wurden erneut aufgewühlt, als ihre Worte auf den Mond kamen und seine Züge verdunkelten sich.
Leise begann er etwas zu murmeln.. "Maat hotep, Djehuti-hekau, seku-Udjat * "

Er strich sich durch den Bart während er sich auf eine der Kisten setzte. "Das Auge", war das einzige, das er erwiderte.
Der ernste Tonfall machte klar, das es eine Entscheidung gab. Doch war noch nicht der Moment, um sie zu treffen.

--
*

Spoiler!

Alt-Ägyptisch: Ehre das Gleichgewicht, Thot großer Magier, verschließe das-von-dir-geheilte-Auge

[Angelique]

Sofort wurde die kleine Malkavianerin hellhörig. Die Worte waren ihr nahezu unbekannt. Eine Sprache, so tot wie die Pharaonen. Selbst das Koptische, von dem sie einige wenige Worte aus ihrem Studium der gnostischen Texte kannte, war so entfernt davon wie Brimirs Heidengebrabbel vom Latein Ciceros.

"Ist das die untergegangene Zunge Ägyptenlands, wie sie Moses und Pharao sprachen?", wollte sie wissen. Sie wirkte wie ausgewechselt. Fiebrig leuchteten ihre großen Rehaugen. "Die Sprache, die schon Herodot nicht mehr kannte? Die Sprache, in der die Traumdeuterbücher verfasst worden waren, in denen die Magier nach Deutungen für Josefs Visonen suchten? Ist es die Sprache, in der Hermes, wie die Ägypter den Ibisköpfigen Malkav nannten, die Magie niederschrieb? Könnt Ihr sie mich lehren? Habt Ihr gar Schriften aus der Zeit?"

[Valerios]

Ruhig und anerkennend waren seine nächsten Wort, freundlich fast:
"Es ist die Alte Sprache, da habt ihr recht. Ich könnte euch etwas lehren, so wie ihr mich etwas lehren könnt. Ihr seid eine besondere Frau, wohlwerte Angelique. Doch bevor ich euch Geheimnisse anvertrauen kann, brauche ich etwas von euch."

Doch es war ein lauernder Blick, der auf Ihr lag. Er suchte nach dem kleinsten Sandkorn Widerstand oder Zögern, während er seine Bedingung formulierte:
"Einen Vertrauensbeweis, ein Zeichen, das ihr wirklich ein Kind des Ibis seid, wie ihr sagt. Wie wäre es mit einem Raubvogel, einem Falken vielleicht, einem Sperber oder auch einen Neuntöter?"

[Angelique]

Widerstand gab es da nicht zu spüren. Eher noch mehr Neugier.

"Ich nehme an, das ist buchstäblich gemeint und keine Metapher wie weißes Schweinefleisch oder zweibeinige Ziege, die ich erst noch enträtseln muss.

Ein Falke also, das Symboltier des Neffen Eures Herrn und der Herrschaft über die Welt, wenn mich mein bescheidenes Wissen Plutarchs und Herodots nicht täuscht. Ein Symbol der Sonne.

Es liegt nahe anzunehmen, das Ihr ihn für ein Opferritual benötigt, um die Sonne zu verspotten - was mutig ist, aber für Unsereins auch keine Gefahr bedeutet, von ihr verflucht zu werden. Sind wir ja schon.
Ich hörte von Tiermumien und weiß um die heilende Kraft der zerriebenen Kadaver.

Ich schätze, die sympathetische Magie des Vogels ist höher, wenn nicht Ihr, der Ihr die Sonne hasst, ihn erwerbt, sondern ein nichtsahnender Tölpel - in dem Fall ich.

Klingt nach einer leichten Aventure."

Jemand wie Angelique, die zwar Tiere und Menschen mehr liebte als die meisten Vampire, hatte wenig Probleme, ein Opfertier zu besorgen, las doch auch sie aus den Eingeweiden von Tieren und die Bibel war voll von der Blutgier Gottes. Ferner bedeutete es Ihr nichts, wenn der Götzendiener einen anderen Götzen verhöhnen würde mit seinen Taten. Sie würde tunlichst nicht an diesen Dingen teilhaben.

[Valerios]

"Ja. Buchstäblich.", schmunzelte Valerios und hörte weiter den Ausführungen der Malkavianerin zu.
Manche Details lösten eine Reaktion in seiner Körpersprache aus - sie schien mit einigen Dingen die sie sagte, auf dem richtigen Weg zu sein.

"Bitte bezeichnet euch nicht selbst als Tölpel, meine Teure." entfuhr es ihm bestürzt, bevor er das Thema wechselte.

"Ich habe letzten Monat den wohlwerten Arash in Vottori besucht, und auch seine Schüler kennengelernt. Eine interessante Gemeinschaft. Mit diesen Tiermasken..."

[Angelique]

"Ja, die Tiermasken von Arashs Bergpartisanen. Ein Überbleibsel alter Protome aus den Mysterien des Bacchus und vergleichbarer heidnischer Mysterienkulte. Ich las, dass in vorhellenischer Zeit die Ägypter Pharaos die Götter ebenfalls mit Tierköpfen darstellten. Die Griechen glaubten, die Götter seien in Tiergestalt nach Ägypten geflohen und daher stamme diese Vorstellung. Ich aber bin überzeugt, da alle Barbarenreiche einst solche Sitten kannten und selbst ich gerne eine Larve überstreife, es eine universelle Vorstellung des Göttlichen war."

Sie schaute unschuldig mit neugierig schräg gelegtem Kopf. "Welchen Tierkopf hat Set getragen? Oder war er wie die Götterfamilie seines verfeindeten Bruders von Anfang an in Menschengestalt dargestellt worden? Allerdings kenne ich auch Geschichten, dass sein Neffe einen Falkenkopf wie Ra gehabt hat."

Da mochte Valerios bewusst werden, dass Angelique wie alle Genuesen noch nie eine Darstellung ägyptischer Götter gesehen haben musste und alles nur aus römischer und griechischer Literatur sich erschloss. Das wiederum war beeindruckend.

[Valerios]

"Die wohlwerte Geißel ist also ein Eingeweihter in das Mysterium?

Aber was die Götter Griechenlands angeht, sie sind nicht nach Ägypten geflohen. Sie flohen vor Ägypten. An dieser Stelle irrt euer Herodot - er ist Grieche, oder? Und dieser Plutarch?

Ebenso irrt er, wenn er behauptet, Osiris, das niederste der Insekten des Nilschlamms, besäße Menschengestalt. Sein unheiliger Tier ist Sepa, der Hunderfüßer. Und er trägt seine Hörner. "