[1042] Eine Rose für den Herold [Galeno, Adamo]

[November '20]
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Adamo Manacres
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Re: [1042] Eine Rose für den Herold [Galeno, Adamo]

Beitrag von Adamo Manacres »

Adamo dankt seinem Gastgeber mit einem Nicken, als dessen Diener ihm den Mantel abnimmt.

" Die Hüterin ist vom Clan der Rose? Sie wurde mir gegenüber mit keiner Silbe erwähnt und ich wollte an meinem ersten Tag nicht mit zuvielen Fragen die Versammlung und die Anwesenden stören. Ich werde mich darum bemühen, zeitnah mit ihr in Kontakt zu treten."

Er schritt zwei Schritte in den Raum und sah sich ein wenig um.

" Wenn es nicht zu unhöflich ist, würde ich mich gerne ein wenig umsehen. Mein Wunsch nach Kunst und mein Wunsch nach kulturellem Austausch leisten sich gerade einen sehr unschönen Wettstreit und ringen miteinander, Euch die Aufmerksamkeit zu schenken, die Euch gebührt und auf der anderen Seite diesen Hort mit Schätzen und Kunstwerken in Augenschein zu nehmen", spricht er mit seiner wohlklingenden Stimme.

" Natürlich gibt es Dinge, die mich interessieren, Worte, Werke, Gedicht und Gesang, ein interessanter Vortrag, ein Gespräch in der Schenke. All dies vermag mich zu fesseln und ich vermag mich in vielen Dinge zu verlieren. "

Sein Blick wandert durch den Raum und bleibt wie magnetisiert an der Freske, welche an der Wand steht hängen. Er betrachtet das Werk für mehrere Augenblicke, geht dann näher.

" Hier haben wir doch schon ein wundervolles Beispiel. Ein absolut fulminantes Werk, welches ihr da geschaffen habt. So etwas vermag es, dass ich mein Umfeld für einen Moment vergesse. Wirklich ein tolles Werk, von dem ich nur hoffen kann, dass es die Anerkennung erhalten wird, welche es meines Erachtens verdient."

Während der Worte wendet er sich immer wieder dem Herold zu, blickt ihn wach und angeregt in die Augen. Die Begeisterung, die in seinen Worten mitschwingt ist authentisch und nicht gespielt.

" Widmet ihr euch nur der Freskenmalerei oder habt ihr noch andere Schaffensgebiete innerhalb der Kunst ?", wendet er sich wieder seinem Gastgeber zu. Sein Blick wandert zwischendurch jedoch immer wieder durch den Raum. Zu viele Werke, die sich nach seiner Aufmerksamkeit verzehren.
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Nubis
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Re: [1042] Eine Rose für den Herold [Galeno, Adamo]

Beitrag von Nubis »

Der Gastgeber strahlte eine innere Ruhe aus, eine Geduld, die er seinem Gast entgegen brachte, indem er eine erhabene und doch nicht überhebliche Pose einnhm. Beobachtende, aber nicht filzende Blicke ruhten auf dem Toreador und ein freundliches, aber auch nicht zu offenherziges Lächeln begleitete ihn und seine Worte.

"Wie kann es unhöflich sein, sich umzusehen und somit dies zu ehren, was ein anderer geschaffen hat? Diese Arbeiten sind ein Teil von mir und widmet ihr ihnen eure Aufmerksamkeit, so widmet ihr sie auch mir."
Tatsächlich wurde das Lächeln etwas offener, als er das Werk betrachtete, welches ein Entwurf für eine besondere Beziehung gewesen war.
"Wenn euch dies Werk gefällt, so solltet ihr irgendwann das Endergebnis in Augenschein nehmen. Es handelt sich um eine Serie an Fresken, die die Wände eines Elysiums zieren. Doch nicht hier. Ich erhielt die Ehre meine Kunst in Pisa gewürdigt zu sehen. Ebenfalls durch einen Vertreter eures Clans."

Etwas nachdenklich neigte er das Haupt leicht zur Seite. "Was die Hüterin betrifft, nun, sie lässt aktuell nicht viel von sich hören. Es mag daran liegen, dass dies Amt noch neu ist und ihr mit all den sonstigen Schwierigkeiten dieser Stadt einiges noch abverlangt. Ihr könnt ihr eine Nachricht hinterlassen, doch rechnet nicht mit einer baldigen Kontaktaufnahme durch sie. Ich hegte viel Kontakt zu ihr, doch durch die letzten Ereignisse, ist auch unser Kontakt stark eingeschränkt. Zugegeben, wir sind wohl alle stark beschäftigt. Möglicherweise wäre eine gute Art euch ihr zu präsentieren, dass ihr ihr beweisst, dass ihr es wert seid, mit euch Kontakt zu halten. Dass ihr anders seid, als die ihr ebenfalls bekannten ... Vertreter des Clans der Rosen, die einst Genua einen Besuch abstatteten oder hier noch verweilen und im Ansehen stark gesunken sind."

Diesen Rat gab er der Rose, da ihn dennoch irgendwas mit diesem Clan verband. Er hoffte, dass es keine vergeudete Mühe war.

"Euch interessieren Worte, Werke, Gedicht, Gesang und selbst Schenkengespräche? Das klingt sehr vielseitig. Geht ihr auch all diesen Dingen nach oder liegt euch etwas im Speziellen...besonders?"

Er beantwortete vorerst nicht die letzte Frage, hielt es offen, vielleicht für später. Vielleicht wollte er aber auch nicht alles von sich preis geben und erst einmal etwas über den Gast wissen.
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Adamo Manacres
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Re: [1042] Eine Rose für den Herold [Galeno, Adamo]

Beitrag von Adamo Manacres »

Adamo lächelt, als der Gastgeber ihm sein Verhalten nachsieht. Zu interessant ist das Umfeld in diesem Raum.

" Es freut mich, dass eure Werke ausgestellt werden und der Öffentlichkeit zugängig gemacht werden. So bekommt es letztenendes das was es verdient. Ich persönlich finde es immer sehr schade, wenn Kunst geschaffen wird, und niemand sie erblicken, hören oder einfach nur tragen darf."

Bei dem Thema der Hüterin hört Adamo sehr aufmerksam zu. Danach verbeugt sich Adamo dankbar.

"Ich danke euch für die warmen Worte und auch für die warnenden Worte. Ich werde mich bemühen, herrauszufinden, wie ich der Hüterin dienlich sein kann und auch, welche Dinge man den anderen Mitgliedern meines Clans hier anlastet. Auch wenn es nicht meine Taten sind, so ziehen sie doch das Ansehen des Clans hinab und dies mag ich nicht. "

Das Thema der Künste. Jeder wollte wissen, welcher Kunst er sich widmete und was er tat.

"Ich widme mich in meisten Teilen der Dichtkunst und dem mündlichen Vortrag. Meine Interessen sind jedoch sehr vielseitig. Dichten bedeutet, etwas vom Leben zu erfahren, etwas weiter zu geben, jemanden zum schmunzeln und nachdenken anzuregen. EIn Ziel, welches jeder Künstler erreichen will, meint ihr nicht?"
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Nubis
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Re: [1042] Eine Rose für den Herold [Galeno, Adamo]

Beitrag von Nubis »

"Es ist zu schade, wenn Kunst nicht jemanden erfreuen oder anderweitig in seinen Bann ziehen kann. Also ja, ich kann mich glücklich schätzen, dass andere zu schätzen wissen, was meine Hände und mein Verstand zu schaffen wissen."

Wohlwollend nickte dabei der gastgeber seinem gast zu und beobachtete ihn weiterhin mit einem gewissen Abstand. Sie waren schliesslich nicht auf Du und Du.

"Der Dichtkunst also. Vielleicht kommt ihr einmal in den Umstand etwas vorzutragen? Sicherlich besitzt diese Stadt einiges an Potential für Poesie. So wie sie mir stets eine Inspiration für meine Werke bietet. Das Leben der Strassen, die Arbeit der handwerker, selbst Leid und Trauer oder Angst und Verzweiflung können Stoff für interessante Geschichten sein, die im Bilde oder Text gewürdigt werden sollten. Ich masse mir nicht an zu wissen, was andere Künstler mit ihren Werken sich erhoffen, doch ja, auch ich strebe danach, dass die Kunst vermittelt, erfreut, zusammenführt, anregt oder sogar shockiert. Doch in den meisten Fällen liegen einige dieser Zwecke verborgen und das Offensichtliche ist für die meisten Betrachter nur das Schmeicheln der Sinne und Emotionen."

Dabei dachte er an ein bestimmtes Gemälde, welches er einst verschenkte. Wer hatte wohl die drin liegenden Botschaften richtig begriffen? Und wer nicht?

"Nun, da ihr offensichtlich in Genua eine Zeit lang verweilen möchtet, was ist euer Ansinnen hier in dieser Stadt? Was erhofft ihr euch von den nächsten Jahren?"
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Adamo Manacres
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Re: [1042] Eine Rose für den Herold [Galeno, Adamo]

Beitrag von Adamo Manacres »

Adamo nickte zu den Worten des Heroldsüber die Kunst.

"Schmeicheln der Sinne und Emotionen, eine wundervolle Umschreibung dessen, was wir tun."

Begeistert aufgrund der Wortwahl klatscht er aufgeregt mehrfach in die Hände. Sein Blick schweift dabei erneut über die Fresken und Bilder.

"Mein Ansinnen in der Stadt... muss man zweigeteilt betrachten. Auf der einen Seite der Künstler, der Neues um such herum braucht um neues zu erschaffen. Das Auge will sehen, die Ohren hören, das Herz will lachen und trauern. Emotionen sind es unter anderem, die uns zu dem machen was wir sind. Ich möchte Emotionen erleben. Neue Emotionen von unbekannten Menschen, aber auch neue Häuser, neues Leben."

Seine Stimme ist leicht, fließend, schmeicheld als er diese Worte spricht.

"Auf der anderen Seite stehe ich im Schatten meines Erzeuger. Ich schätze ihn sehr, aber ich möchte mir selber einen Namen machen, mit einen Ruf verdienen, der mir eines Tages genauso voraus eilt wie seiner mir. Ich mag die Politik, die Gesellschaft und die Kunst und ich möchte versuchen all dies für mich zu nutzen."

Dann wird seine Stimme härter.

"Ich bin politisch interessiert und engagiert. Ich bin ehrgeizig und in manchen Fällen zu perfektionistisch. Ich mag Harmonie aber weiss auch, dass ich mit dem Ziel zum Scheitern verurteilt bin. Somit beschränke ich meine Harmonie auf meine Kunst.Aber ich bin nicht in Genua um nur ein Künstler zu sein,wenn ihr versteht was ich meine"
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Nubis
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Re: [1042] Eine Rose für den Herold [Galeno, Adamo]

Beitrag von Nubis »

"Auch einem Schatten hinaus zu treten, ist eine schwierige Sache. Meist werden die Schatten länger und länger. Es ist wie ein Wettstreit, den man zu verlieren droht. Aber manche schaffen womöglich den Sprung, während andere dabei versagen und zu Grunde gehen."
Jeder konnte erkennen, dass der Kappadozianer kein Optimist war oder schon Erfahrungen in diese Richtung getätigt hatte. Ein Versehen, dass er dies so offen preis gab?

"Syrakus ... dort stammt ihr her? Was bedeutete euch diese Domäne? Wie ist es dort?"
Tatsächlich schien er interessiert an den Ansichten seines Gegenübers.
"Wenn ihr euch selbst einen Namen machen wollt, habt ihr diesbezüglich schon ein bestimmtes Ziel im Auge, möglicherweise auch ein Amt?"

Der Herold schien einige Fragen zu haben. Wahrlich, die Bewohner dieser Stadt waren von Interesse, besonders wenn sie Fänge besassen und sich vom roten Lebenssaft nährten. Er würde als Herold sicherlich auch sein Amt nicht wahr nehmen, sollte er nicht solch Informationen suchen. Doch war es wirklich nur des Amtes wegen oder waren da noch andere Gründe...
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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Adamo Manacres
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Re: [1042] Eine Rose für den Herold [Galeno, Adamo]

Beitrag von Adamo Manacres »

Adamo überlegt einen Augenblick bevor er antwortet.

" Nun, Syrakus ist meine Heimat. Eine Stadt in der ich aufgewachsen bin, in der meine Eltern lebten sowie meine Freunde. Eine Stadt mit welcher ich schöne Erinnerungen verbinde, sowohl vor als auch nach dem Kuss. "

Er zuckt mit den Schultern während seine Stimme wieder den beschwingten Tonfall übernimmt.

"Syrakus wird immer meine Heimatstadt sein, doch habe ich alle weltlichen Belange dort hinter mir gelassen. Die verwinkelten Gassen, die Piazzas genauso wie die stillen, unscheinbaren Plätze an Flüssen und Seen, die zum verweilen einladen . Mein Erzeuger ist eine Person mit welchem ich mich verbunden fühle, jedoch habe ich die Stadt verlassen um etwas neues zu finden. Ich bin Gast in Genua und diese Stadt gefällt mir."

Seine Stimme ist weiterhin fröhlich beschwingt, als er den Herold ansieht.

" Hmmm. Habe ich Ambitionen für ein Amt? Mit Sicherheit. Steht es mir zu mir eins zu wünschen? Selbstverständlich. Aber ich habe mir diesbezüglich noch keine Gedanken gemacht. Die principessa blanca ist diejenige, welche meine Tauglichkeit für ein Amt befinden muss. Ansonsten werde ich mich gerne auf meine Pflichten konzentrieren die mit meiner Anwesenheit als Gast der Domäne verbunden sind. Und wenn bei der einen oder anderen Fahrt mit meinem Schiff ein wenig Profit abfällt, würde ich mit Sicherheit auch nicht nein sagen,allerdings bin ich derzeit noch auf der Suche nach Aufträgen."

Sein Blick heftet sich an den Herold, eine gewaltige Portion Neugierde schwingt bei der nächsten Frage mit.

"Sind denn Ämter zu besetzen?"
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Nubis
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Re: [1042] Eine Rose für den Herold [Galeno, Adamo]

Beitrag von Nubis »

"Wie ist es in einer Stadt zu leben, in der noch die eigene Familie und Freunde existent sind? Ist man dann nicht vor gewaltige Herausforderungen gestellt, um zu verbergen, wer man wirklich ist?"

Der Blick des Gastgebers wirkte nicht fordernd, sein gast musste es nicht unbedingt beantworten. In den Worten schwang ein Hauch von wahrer Neugierde mit, allerdings stets auch den gewissen Abstand wahrend. Eben ein Gespräch unter Fremden, in dem jemand den anderen zu ergründen suchte, vorsichtig und auf eventuelle Fettnäpfchen achtend.

"Hier in Genua werden alle euch noch kennenlernen müssen, eine Herausforderung und doch auch eine gute Gelegenheit für euch. Mir ist Genua eine zweite Heimat geworden, trotz aller Umstände der längst vergangenen Zeit."
Er lächelte milde und schloss kurz die Augen, als besinne er sich einiger Momente der Vergangenheit. Seine Mimik wirkte dabei friedlich in sich ruhend.

Dann öffnete er sich wieder und schmunzelte. Ein leichtes Räuspern entwich ihm. Er schien amüsiert zu sein.

"Könnt ihr euch eine solche information denn leisten?"
Doch er rückte gleich etwas nach. "Welcher Natur sollten denn diese Aufträge sein, nach denen ihr sucht? Mit einem Schiff kann man in einer Hafenstadt wie Genua schliesslich viele Aufgaben entdecken. Nur seid ihr auch nicht der einzige Kainit, der ein Schiff sein eigen nannte oder nennt."
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Adamo Manacres
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Re: [1042] Eine Rose für den Herold [Galeno, Adamo]

Beitrag von Adamo Manacres »

Die Hände Adamos heben sich abwehrend.

"Oh nein, ich habe nicht den Kuss zu Lebzeiten meiner Eltern erhalten. Ich habe früh lernen müssen selbstständig zu sein."

Ein trauriger Blick des Bedauerns zeigt sich in seinem Gesicht.

"Ein Ruf als exzentrischer Künstler und Lebemann ist durchaus hilfreich gewesen und musste immer wieder sorgsam gepflegt werden."

Seine Hände streichen über den Tisch. Dann greift er zu dem Becher mit Blut, nimmt ihn in die Hand.

"Hmm ich kann es mir derzeit noch leisten in die wirtschaftlichen Belange Genuas zu investieren. Aussichtsreiche und ehrgeizige Menschen zu fördern. Ein Schiff ist dabei nicht unbedingt als Haupteinahmequelle zu sehen sondern eher als ein Hilfsmittel."

Er stellt den Becher wieder hin und sagt:" Ich mag das Geschäftsprinzip des förderns und forderns"
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Nubis
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Re: [1042] Eine Rose für den Herold [Galeno, Adamo]

Beitrag von Nubis »

"Oh", der Herold wirkte überrascht, nahm somit Teil an der Unterhaltung, blieb nicht starr und abwehrend, sondern verringerte für diesen Moment die Distanz zwischen ihnen. Vielleicht auch, weil Adamo seine etwas vergrössert hatte mit eben jener abwehrenden Geste.

Auch er nahm den Kelch und trank einen Schluck. Gutes, noch warmes Blut. Er nahm die Hand schnell wieder zurück. Generell war sein Griff merkwürdig. Er fasste den Kelch sehr weit unten an, da wo Fuss und Tischplatte sich berührten.

"Es ist ein guter Weg, um Geschäfte zu tätigen und doch eine Gratwanderung, wenn auch eine spannende. Fördern, aber nicht ausgenutzt werden, fordern und dies auch durchsetzen können ohne zu viel zu fordern.
Auch ich schätze diese Art sehr."


Er legte eine Pause ein, sinnierte über etwas. Nachdenklich berührte er das Kinn und strich mit dem Zeigefinger über die Haut, die sich über den Knochen spannte.

"Ab und an kann man sicherlich wen zu schätzen wissen, der ein Schiff sein eigen nennt. Sollte ich eines benötigen, so komme ich gern auf euch zurück, sofern der Preis angemessen ist."

Diese Worte begleitete erneut ein Lächeln und ein Nicken.

"Die höchst verehrte Aurore teilte euch bereits mit, dass ihr euch von mir eine Aufgabe zuteilen lassen sollt, so wie alle anderen Kainiten der Stadt durch einen der Herolde eine solche erhalten haben."

Er liess gewisse Ausnahmen durchs Raster fallen. Diese kümmerten hier nicht.
Nun war er nicht mehr so sehr in Plauderlaune, sondern ernster als vorher. Auch wenn dies Gespräch anregend war, so war er dennoch der Herold und sein Amt verpflichtete.

Und so mochte es verwundern, dass er folgende Frage äusserte:
"Für welche Aufgabe würdet ihr euch wie geschaffen sehen? Versucht dabei konkret zu sein. Mit welcher Tat wollt ihr Genua eine Stütze sein?"
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