[1042] Ein Jahr vergeht schnell [Galeno, Macario]

[November '20]
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Macario
Lasombra
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Re: [1042] Ein Jahr vergeht schnell [Galeno, Macario]

Beitrag von Macario »

Macario nickte nur sacht zur Bestätitgung des gesprochenen Inhalts, ging aber nicht weiter darauf ein.
Er gab Galeno knapp und nüchtern zur Antwort:

"So sei es. Ich werde Euer Ansinnen mit dem Forum Medicorum und Eure Einflussnahme dort unterstützen."

Es entstand durch die doch recht kurze Antwort Macarios eine Gesprächspause.

Noch immer blickte Macario dem Galeno Fiore offen ins Angesicht, als ob er in dessen Antlitz weitere Antworten finden könne.
Wie kann man von Licht sprechen, wenn man nicht, wenigstens einmal,
die Erfahrung der Finsternis gemacht hat.
Zenon von Kition
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Nubis
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Re: [1042] Ein Jahr vergeht schnell [Galeno, Macario]

Beitrag von Nubis »

Der Herold nickte ebenfalls knapp bestätigend.

"Ich werde euch informieren, sobald ich genaueres weiss."

Dann blickte er ihn abwartend und vor allem geduldig an. Er war her gekommen, um Informationen auszutauschen. Was nun? Der Herold liess ihm jedenfalls die Möglichkeit weitere Fragen zu stellen. Egal welcher Natur.
Und Macario konnte schon das Gefühl bekommen, dass der Herold sich speziell hierfür Zeit genommen hatte. Kostbare Zeit.

Je mehr dieser Zeit verstrich, umso mehr war die Kälte natürlich spürbar, zudem sie nicht weit voneinander entfernt sassen.

Diese Ruhe, die in ihm lag, mochte den Klosterbruder vielleicht auch daran erinnern, wie besonnen man seinem Werk im Orden nachging. Wie ein anderer Bruder geduldig die Beichte abnahm oder ein Ohr für Probleme hatte. Wie man die Zeit fürs Beten und Lernen aufwandt und die Hektik des Lebens ausserhalb der Mauern liess.
Es wurde zu einem Moment der Ruhe, in der Gedanken frei werden konnten, denn hier nahm man sich die Zeit, die sie brauchten.
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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Macario
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Re: [1042] Ein Jahr vergeht schnell [Galeno, Macario]

Beitrag von Macario »

Macario ergriff nun seinerseits nach diesem Moment der einkehrenden Ruhe wieder das Wort.
Er erklärte mit angenehmer Stimme:

"So mag ich Euch Wohlwerter jetzt einen Verbündeten nennen, zumindest unserer Bestrebungen in Domus betreffend. Die Zukunft mag offenbaren, ob wir auch Weggefährten oder Vertraute werden können. Ich mag daran glauben. Über meine Fortschritte in Domus und Genua werde ich Euch beizeiten wieder über die bekannten Wege berichten."

Noch einmal fokussierte der Lasombra sein Gegenüber und bekräftigte damit die folgenden Worte:
"Habt Dankt für Eure kostbare Zeit und die Sicherheit, die Ihr diesem Treffen gewährtet."

Der Mönch Macario senkte nun sein Haupt und blickte gen Boden, während er nach kurzer Unterbrechung weitersprach.

"Hoffet auf den Herrn und tuet Gutes,
bleibet im Lande und nähret euch redlich.
"

Diese gesprochenen biblischen Verse waren sicherlich als Abschluss des Gespräches oder zumindest des Gesprächfadens angedacht.
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Zenon von Kition
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Nubis
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Re: [1042] Ein Jahr vergeht schnell [Galeno, Macario]

Beitrag von Nubis »

Der Kappadozianer nickte mit einem Lächeln begleitet.
"So sei es. Doch seid noch vorsichtig so lange ich keine Antwort für euch habe. Auch danach achtet auf euch und achtet auf das Volk, auf dass es nicht leiden muss durch eure Taten. Nicht dass ihr dies von Vornherein vor habt, doch manche Methoden erzeugen erst später ungewollte Konsequenzen. Auch jene, die Anfangs gut erscheinen."

Die Worte noch immer in einem Ruhigen Ton gewält, mit einem sanften, angenehmen Klang und etwas väterlichem darin, beinahe einem guten Lehrer ähnlich oder einem höheren Klosterbruder, der belehrte, aber aus echter Sorge heraus.

Er sah zu dem kunstvollen Altar, schloss die Augen und sprach Worte, die auf den Lippen lagen, doch nicht ihren Klang erreichten.

Diesen kurzen Moment herrschte Stille, dann wendete er sich Macario wieder zu.

Wieder ruhig und bestimmt, doch weiterhin auch mit sanftem Ton, entliess er ihn nun.

"Werter Macario, möge der Herr euch auf sicheren Pfaden nach Hause geleiten. Ich bete für euer Gelingen, euren Schutz, denn er wird euch mit seinen Fittichen decken, und Zuflucht werdet ihr haben unter seinen Flügeln. Seine Wahrheit ist Schirm und Schild."

So erhob er sich und nickte einem Abschied entsprechend. Er würde ihn zur Tür geleiten und die Asche mit seinem Fuss zur Seite treten. Die Stille des Todes brechend. Sie war nicht mehr notwendig.
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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Macario
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Re: [1042] Ein Jahr vergeht schnell [Galeno, Macario]

Beitrag von Macario »

Macario erhob sich kurz nach dem Herold von seinem Sitz, erwiderte den Abschiedsgruß ebenfalls mit einem Nicken des Kopfes. Mit einem beiläufigem Blick zur Seite versuchte sich der Lasombra einzuprägen, welche Fresken zum jetzigen Zeitpunkt noch unvollendet waren, um bei einem möglichen nächsten Treffen, die Fortschritte daran feststellen zu können.

Sicherlich würde man sich alsbald wieder treffen, um hoffentlich die ersten Früchte der vereinbarten Zusammenarbeit zu genießen. Macario musste unbedingt mehr in Erfahrung bringen über den Herold und die Wahrhaftigkeit seines Tuns in Domus. Was waren die Motive des Kappadozianers? Was waren seine Ziele? Wem diente er? Wessen Name war es, der nicht genannt werden konnte? Dieses Treffen hatte die Notwendigkeit der Klärung der Fragen in ihrer Dringlichkeit bestärkt.

Macario nahm wahr, wie Galeno, ganz und gar offensichtlich, mit seinem Fuß, den aschenen Schutzkreis durchbrach, folgte jenem nach und ließ sich ohne weitere Worte hinausgeleiten.
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Zenon von Kition
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Nubis
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Re: [1042] Ein Jahr vergeht schnell [Galeno, Macario]

Beitrag von Nubis »

Galeno wies seinen Diener an, den Herrn noch bis zum Tor zu geleiten und sah beiden nach. Ob dies gut werden würde?



Zusammenfassung:

Macario besucht Galeno nach ca. einem Jahr nach Erhalt seiner Aufgabe. Er berichtet über seine Sichtungen innerhalb diverser Klöster und Kirchen und äussert seinen Wunsch, dies auch weiter fortführen zu dürfen.
Da sich Macario aber gerade in Domus sein Fleckchen gesucht hat, weisst Galeno darauf hin, dass dort wer anderes schon Knteresse bekundet hat...älter, gefährlicher. Er nennt allerdings keine Namen.
Ein Handel soll zustande kommen, wenn Galeno Macario eine frohe Kunde bringen kann, sodass dieser sich weiter in Domus bemühen darf.
Dies Gespräch fand geschützt durch die Toten statt.
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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