[1042] Ist der Ruf erst ruiniert so lebt es sich... [Angelique, Benjamin]

[Benjamin]

Einen Moment wartet Benjamin ab ob Angelique noch etwas hinzufügen will dann antwortet er. "Gut. Wieso verspracht ihr keine Rache zu nehmen wenn ihr die Frage erlaubt. Und so wie ihr sprecht denkt ihr, dass er noch am Leben ist, auch nach dem Brand der Clavicula erfasst hatte? Was denkt ihr wer diesen Brand verursacht hat und wieso? Ich kann zumindest mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sagen, dass es nicht der sehr verehrte Seneschall war." seine Hände hinter dem Rücken ineinander gelegt steht er da und schaut Angelique fragend an.

"Ich würde mir nicht anmaßen Gottes Werk zu verrichten, sind wir doch Exilanten die außerhalb der Schöpfung existieren. Arbeit wird es wohl immer und überall geben. Zu viele von unserer Art sind korrumpiert von falschen Versprechungen und Visionen." er überlegt und fügt an "Hm... Gibt es Kainiten in Genua von denen ihr wisst dass sie mit eurem Bruder im Blute zusammenarbeiten?" die feinen Sinne der Malkavianerin nehmen eine Aura der Entschlossenheit um den Assamiten wahr, sie ist sich sicher, dass einmal den Plan gefasst er niemand wäre, der davon ablassen würde, auch wenn es seinen eigenen Tod bedeuten könnte.

[Angelique]

"Weil es in einer ohnehin schwierigen Lage sonst Öl ins Feuer gegossen hätte und wieder viele Sterbliche darunter gelitten hätten.
Das wäre zumindest die Geschichte, die ich in ein paar Jahrhunderten hoffe, glauben zu können.

Aber in Wirklichkeit war ich am Boden zerstört, dass durch meinen eigenen dummen Fehler und meine Loyalität zur Familie mir mein Liebster genommen worden war. Ich hatte kaum Willen weiterzuleben und war dankbar für die Rettung durch wahre Freunde.
Und wenn ich einen Eid leiste, dann halte ich mich an ihn."

Sie lachte bitter. "Als wenn diese arianische Kanalratte durch ein billiges Feuer, das alle paar Jahrzehnte sowieso Clavicula heimsucht, getötet würde. Vielleicht, mit etwas Glück, schläft er einen Heilschlaf. Aber irgendwann ist der wieder da und vergiftet erneut den Geist der menschlichen Unterschicht. Und niemand hat einen Orakelspruch diesbezüglich gewollt. Wahrscheinlich weil die denken, ich würde, weil ich ihn nicht leiden kann, daran rumpfuschen."

Bei Ferrucios möglichen Alliierten überlegte sie. "Darüber habe ich mir nie wirklich Gedanken gemacht. Er ist nicht wirklich ein sozial angenehmer Mann, aber ich kann mir vorstellen, dass manche ihm Gefallen schulden."

[Benjamin]

Benjamins Gesicht zeigt Mitgefühl während er nickt. "Ich verstehe."

"Könnt ihr nur für andere Orakelsprechen werte Angelique? Gibt es also eine Art Barriere, sodass man sich nicht in der eigenen Zukunft verlieren kann? So dem so wäre, was haltet ihr davon wenn ihr für mich einen Orakelspruch bezüglich des Verbleibs des sehr verehrten Godeoc's machen würdet. Dies bedeutet nicht, dass ihr mir seinen Namen genannt habt. Immerhin bindet euch ein Versprechen, und Ich bin ebenfalls nur ein Neugeborener, der niemals auch nur wagen würde an solcherlei Dinge zu denken. Aber wer weiß... wann sein Name in einem anderen Gespräch zu einer anderen Zeit an einem anderen Ort wieder auftauchen könnte." er hatte zuerst demütig das Haupt gesenkt, als er darüber geredet hatte das er nur ein einfacher Neugeborener sei. Doch in dem Augenblick als er das aber ausspricht linst eins der Augen unter seinem Haarschopf in Richtung Angeliques und sie sieht ein Lächeln was einem die Haare zu Berge stehen lässt.

[Angelique]

"Nein, aber ich doch nicht verrückt und lese eigenes Schicksal! Das würde mich ja zum Sklaven meiner eigenen Voraussagen machen und es wäre auch ein bisschen Schummeln. Das ist, wie den Willen des Schicksals zu versuchen. Das ist noch nie gut ausgegangen.

Manchmal kommen allerdings ungefragt solche Bilder, die mich warnen.

Was Geodoc angeht, kann ich jederzeit eine Weissagung machen. Solange es nicht aktiv meine Rache fördert, sehe ich nichts Schlechtes darin, harmlose Informationen einem um dessen Gesundheit oder den Aufenthalt des Ahnen besorgten Verwandten versuchen zu geben. Es wäre ja auch im Interesse Genuas, das zu klären, nicht wahr? Es hat nur noch niemand danach gefragt. Nicht mal die Nesiferitu, die ja eigentlich das meiste Interesse daran haben sollten. Es scheint, als liebten sie ihn nicht so, wie es sich gehört, oder aber sie wissen bereits um sein Schicksal und schweigen darüber."

[Benjamin]

Benjamin steht regungslos und mit einem nachdenklichen Gesicht im Raum, ehe er seinen Blick wieder hebt.

"Manchmal frage Ich mich ob nicht alleine Wissen um das eigene Schicksal oder das Schicksal anderer widerrum dazu führt das jenes sich verändert. Oder ob gerade dieses Wissen dazu führt das das gesetzte Schicksal erfüllt wird. Ein verwirrendes Gedankenspiel wenn man versucht es bis zum Ende zu führen. Bräuchtet ihr etwas bestimmtes um den Orakelspruch zu sprechen werte Angelique? Ein Kleidungsstück, oder eine Katze die mit dem Herr der Unterwelt Claviculas verbunden ist?" interessiert wartet er die Antwort Angeliques ab.

[Angelique]

"Solche Paraphernalien wären überaus hilfreich, wenn auch nicht essentiell nötig. Aber sie würden die Erfolgsaussichten eines Orakelspruchs erhöhen. Bedenkt aber: Solche Sprüche sind keine Schatzkarte mit x. Es wird ein mystischer Spruch oder eine bildhafte Vision dabei herauskommen. Ich interpretiere nicht, sondern sage nur wahr. Der Auftraggeber muss Sinn oder Unsinn in das Orakel legen. Bedenkt das Schicksal des Krösus, als er den Orakelspruch falsch deutet und einen Krieg begann, der ihn sein Reich kostete."

Sie nickte: "Man kann anhand der Kenntnis des Schicksal in selbiges eingreifen. Aber es ist schwierig. Ich selbst überlebte ein Orakel, das meinen Tod prophezeite."

[Benjamin]

"Je mehr wissen wir haben desto bessere Entscheidungen können wir treffen. Denn kennst du dich selbst und deinen Feind so magst du siegreich sein. kennst du weder dich selbst noch deinen Feind so ist man nichts als ein unwissender Narr. Andererseits, ist falsches Wissen auch schlechtes Wissen. Ich frage euch also andersrum. Wollt ihr diesen Orakelspruch sprechen werte Angelique oder denkt ihr es wäre eine schlechte Idee?" Benjamin ist tatsächlich grüblerisch. Er hat heute schon so viel erfahren und überlegt ob es nicht kontraproduktiv wäre wenn sie diese Situation mit noch mehr Bedeutung schwängern würden.

"Vielleicht wäre es auch besser wenn wir den Spruch für ein andermals aufbewahren würden? Unser Treffen zieht schon jetzt Risse wie die Sonne durch den trockenen Boden eines Feldes im Sonner." er lächelt.

[Angelique]

"Aber erst, wenn der Boden aufbricht, sieht man das, was im Dunkel verborgen liegt. Die Sonne soll es ruhig an Tag bringen. So wie viele von den Perfecti verdienen, an den Tag gebracht zu werden."

Sie zögerte aber und meinte dann doch: "Ihr habt aber recht. Für heute sollte es genug sein. Den Orakelspruch will ich vorbereiten und nicht heute aus meinen eigenen Eingeweiden lesen, wie ich es einst für Brimir tat. Es würde mich zu sehr mit Blut an diese Sache binden und mich beteiligen."

Sie lächelte mild. "Und wo Ihr die Sonne erwähnt, so wird diese bald ihr Haupt über den Horizont heben. Wir sollten den Orakelspruch für eine andere, günstigere Nacht aufheben."

Mut-Wurf
heute um 10:33 Uhr
@ Angelique (Olaf) rolled 15. (8 + 4 + 2 + 1 = 15)

[Benjamin]

Benjamin nickt verstehend. "Ihr habt recht. Und wir sollten nicht riskieren dass ihr euer gegebenes Wort doch noch brecht weil wir nicht ein paar Monate oder Jahre warten konnten." freundlich lächelt er und schüttelt den Kopf.

"Ich werde euch also informieren wenn ihr möglicherweise auf eine Pilgerfahrt gehen wollt und solltet?" die leicht ansteigende Intonation am Ende zeigte eine Frage seinerseis an. Der junge Mann wirkt nachdenklich, fast schon fieberhaft grüblerisch und seine Gedanken sind nur noch phasenweise bei ihrem jetzigen Gespräch.

[Angelique]

"Das wäre wunderbar", antwortete sie, "dann kann ich bei der Gelegenheit meine Sire aufsuchen, um meine Fähigkeiten zu vervollkommnen. Außerdem hat das Königreich Burgund infinit mehr Bücher, mit denen ich mein Wissen vertiefen kann, als dieses Fischerdorf mit Cäsarenwahn."

Eine solche Reise würde ihr ein bombensicheres Alibi geben. Das Schlimmste, was man ihr dann vorwerfen konnte, wäre eine Vision, die sie von nahendem Unheil gehabt haben könnte, ohne ihren Klanbruder zu warnen.

Oder aber - so wie einst beim Tode Alerios - als sie nicht in der Stadt weilte - könnte man sogar annehmen, Verschwörer gegen Ferrucio hätten ihre Abwesenheit ausgenutzt, damit sie ihn nicht warnte.
Jeder mit genug Kenntnis des Intrigenspiels Genuas wusste ja, dass sie ihrem Klanbruder beigestanden hatte, als dessen Dorf angegriffen wurde, obwohl sie damals schon spinnefeind waren.

Der wahre Grund aber war, dass Angelique fürchtete, dass das mentale Gespinst Malkavs sie zwingen würde, dem gotteslästerlichen Drecksack zu helfen, ob sie wollte oder nicht.