[1042] Nacht der Teufel [Benjamin, Iulia]

[November '20]
Benutzeravatar
Benjamin
Assamit
Beiträge: 1426
Registriert: Mo 11. Nov 2019, 09:40

[1042] Nacht der Teufel [Benjamin, Iulia]

Beitrag von Benjamin »

Ein weiteres mal führen Benjamins Schritte ihn die Weinberge hinauf. Er hat abermals die hölzernen Kurzschwerter dabei. Die ganze Szenerie wirkt als würde sie für immer so bleiben, und lediglich die Jahreszeiten könnten sich ändern. Doch etwas hat sich verändert. Es ist der unterschiedliche Gang, die Haltung, der Blick. Etwas hat sich an dem Assamiten verändert. Jedoch fällt es schwer auf die Veränderung auf eine bestimmte Einzelheit zurückzuführen. Hinter den Augen des freundlichen jungen Mannes lauert etwas. Äußerlich deutet nichts außer das selbstgefällige Lächeln darauf hin dass er an die Nacht legt.

Mit geschwinden Schritten passiert er den Garten und steht sobald an der Türe an welche er sanft klopft dann tritt er zwei Schritte zurück, sodass er etwas vom sanften Licht der Öllampe getroffen wird welche sanft bewegt durch den Wind ihre Kreisförmigen Bahnen macht. Ein beruhigendes Bild, wäre da nicht dieser komische Schattenwurf der Benjamins Gesicht knapp zur hälfte bedeckt, seine Augenhöhle tiefer wirken lässt und die Kante seines Kinns ungewöhnlich stark hervorhebt.
Benutzeravatar
Iulia Cornelia
Ventrue
Beiträge: 2040
Registriert: Sa 3. Aug 2019, 02:48

Re: [1042] Nacht der Teufel [Benjamin, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Die Tür wurde einen Spaltweit geöffnet und blaue Augen musterten den Besucher eingehend von oben bis unten, bevor sich der Körper in der Kettenrüstung vor dem Assamiten schweigend verneigte. Kurz darauf wurde die Umgebung vor der Tür von dem sanften Lichtschein im Inneren weiter erhellt, als diese sich öffnete und sich leichte Schritte der Tür näherten.

Das Gesicht der ewigjungen hübschen Frau, die nur wenig später nach draußen trat, wirkte ernst. Schwarz wie die Nacht selbst war ihr langes Kleid aus dickerem Leinen und das ebenso farbige, dünnere Tuch, das ihr Haupt und ihre Haare vollständig bedeckte. Ein ebenso dunkler Umhang lag auf ihren Schultern und kein Schmuck außer einem silberfarbenen, schmalen Ring mit kleinen Blumen befand sich an dem Finger ihrer linken Hand, sowie ein dünner, silberner, schlichter Reif ohne weitere Verzierungen, der das Tuch auf ihrem Kopf an Ort und Stelle hielt.

„Guten Abend.“, begrüßte die Ventrue ihr Gegenüber in Arabisch. Iulia tat sich nach vier Jahren hörbar leichter mit dem Formen der fremden Laute und es machte durchaus den Eindruck, dass sie regelmäßig übte und besser darin wurde. „Es freut mich euch widerzusehen.“, erklärte sie mit einem Nicken, das viel über die Beziehung aussagen mochte, in der die beiden Kainiten zueinander standen.

Iulias außergewöhnlich hübsches Äußeres wirkte noch immer auf natürliche Art und Weise sehr sympathisch, doch da sie nicht lächelte, spiegelten ihre blaugrauen Augen eine gewisse Distanziertheit wider, die gut zu den dunkleren Augenringen passten, von denen Benjamin selbst wusste, dass sie für einen Kainiten keines natürlichen Ursprungs sein könnten. Ihr gesamtes äußeres Erscheinungsbild erinnerte stark an das einer trauernden Witwe, doch den Schmerz über einen tatsächlichen Verlust war für den Banu Haqim in ihren Augen nicht zu erkennen.

„Ich denke es ist Zeit.“, erklärte die Ventrue mit ruhiger Stimme weiterhin in der Sprache der Muselmanen, nachdem sie auf die Schwerter geblickt hatte und weiter in Arabisch verbleibend sprach: „Ich möchte mit euch spazieren gehen. Heute. Allein.“ Offenkundig hatte sie nicht vergessen, was der Preis für das Waffentraining war und obwohl sie alles andere als einen Grund dazu hatte, war sie selbst offenkundig unbewaffnet wie auch nicht gerüstet, als sie höflich anfügte: „Meine Schuld begleichen, so es euch beliebt?“

Der Mann an ihrer Seite gab sich Mühe sein Missfallen über die Pläne der heutigen Nacht zu verbergen*. Ihn hatten anscheinend selbst die regelmäßigen, unblutigen Trainingseinheiten mit Iulia nicht davon überzeugen können, dass er es mit seiner Herrin gut meinte, auch wenn er offenkundig Respekt vor ihm hatte, seinen Blick schweigend vor ihm gesenkt hielt und sich Iulias Willen beugte, auch wenn er ihm nicht gefiel.

---
*Manipulation + Ausflüchte: SK7 -> 1 Erfolg
Benutzeravatar
Benjamin
Assamit
Beiträge: 1426
Registriert: Mo 11. Nov 2019, 09:40

Re: [1042] Nacht der Teufel [Benjamin, Iulia]

Beitrag von Benjamin »

Wer mag es dem Ghul verdenken, normalerweise war es der Name seines Clans der ihm vorauseilte. Ehrenlose Mörder denen nichts heilig war nicht einmal die Gesetze des Vaters. Ihnen sei alles recht um die Möglichkeit zu bekommen Zeuge davon zu werden wie die Seele einen Leib verließ und die Augen für immer ins ewige nichts starren würden. Das war das was sie antrieb, hörte man oft, gute loyale Männer den Eintritt zum Himmelstor zu verwehren. Einen Eindruck den Benjamin bisher ins keinster Weise bestätigt hatte. Aber dieses mal, dieses mal ist sein einnehmendes freundliches Lächeln wahrlich angsteinflößend.

Dennoch ist kein Unterton in seiner Stimme zu hören als er in flüssigem aber in weit ausholendem, so als müsse er noch einige Worte umschreiben, Latein antwortet."Mich erfreut es ebenso euch wieder zu treffen." Ein flüchtiger Blick gleitet über sie*, kaum mehr als ein Augenblick, aber mehr scheint er auch nicht zu brauchen, denn er nickt nur verstehend. "Gerne, wenn ihr denkt heute Nacht ist der richtige Zeitpunkt. Ich werde die Waffen hier stehen lassen, bei einem Spaziergang würden sie nicht richtig wirken. Ich werde dafür sorge tragen das uns nichts passiert. Die Stadt ist wieder sicherer, aber noch nicht sicher genug um gänzlich ohne Wachsamkeit zu sein. Er legte die Waffen neben die Tür. Ein Nicken, mehr bekommt der Mann an Iulias Seite heute nicht. Dann dreht er sich um und würde nach ein paar Schritten, jedoch ohne sich umzudrehen warten ob Iulia ihm bereits folgte.

Sollte sich dieser Umstand bewahrheiten so würde er nachdem sie außer Hörreichweite waren eine Frage stellen. "Ihr habt euer Herz versteinert werte Iulia." eine neutrale Feststellung, keine Frage. Sollte sie darauf antworten wollen, so würde er sie lassen, ansonsten konnte sie es dabei belassen.


*Wahrnehmung+Empathie zum aufnehmen der Details
!roll 6d10

RPBot BOT heute um 09:17 Uhr @🩸 Benjamin (Adrian) rolled 37. (3 + 9 + 8 + 7 + 8 + 2 = 37)
Benutzeravatar
Iulia Cornelia
Ventrue
Beiträge: 2040
Registriert: Sa 3. Aug 2019, 02:48

Re: [1042] Nacht der Teufel [Benjamin, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

„Ich bin im Morgengrauen zurück.“, setzte die Ventrue in gemeiner Sprache den Mann über den Ausgang der gesprochenen Worte in Kenntnis, ohne sich zu ihm umzublicken. Dieser selbst war etwas zurückgetreten, als Benjamin nähergekommen war, um die hölzernen Waffen abzulegen. Er selbst wirkte angespannt, doch er verneigte sich tiefer, auf das Nicken des Assamiten hin. Er mochte ihn wohl nicht sonderlich, aber er machte einen schlauen und wohlerzogenen Eindruck. Kein stumpfer Schläger, sondern ein Mann, der klug genug war keinen Kampf zu suchen, den er verlieren würde.

Iulias Hand hatte auf die Zustimmung ihres Gegenübers hin schweigend nach dem Windlicht neben dem Haus gegriffen und sie schien keine Anstalten zu machen, nicht an der Seite des Banu Haqim in der heutigen Nacht schreiten zu wollen. „Es gibt keinen richtigen Zeitpunkt.“, erklärte die Ventrue mit einer gleichbleibenden Stimme erneut an den Banu Haqim gerichtet in Arabisch, bevor sie hinzufügte: „Ihr habt mir beigebracht, worum ich euch gebeten habe. Ich kannte den Preis dafür. Es ist also an mir diese Schuld zu begleichen.“

Ihre Haltung, mit der sie wenig später ging, war gewohnt aufrecht und ihr Blick verblieb in die Ferne der Stadt gerichtet, während sie durch die Weinreben hindurch ihren Weg zurück in Richtung Dorf fanden. „Habe ich das?!“, erkundigte sich die Ventrue bei ihrem Gegenüber rhetorisch auf dessen nachfolgende Worte hin und ein schmales Lächeln umspielte ihre Lippen. Sanft raschelte der Stoff einen bewusst gesetzten Augenblick später, indem sie ihr Haupt schüttelte, ernster blickte und geradezu schlicht in Arabisch erklärte: „Ich bin älter geworden.“

Die Ventrue ging einige Zeit schweigend, bevor sie meinte: „Ich hörte von eurem Zerwürfnis mit Alain. Es heißt ihr hättet ihn von eurem Schiff gejagt.“ Ihre blaugrauen Augen fanden kurz zu dem Assamiten, den sie musterte, als sie anfügte: „Ich habe die Blicke gesehen, die ihr miteinander ausgetauscht habt in meinem Haus.“ Dann fanden ihre blaugrauen Augen wieder auf den Weg zurück, den sie mit dem Windlicht sanft und ruhig ausleuchtete. „Erzählt mir eure Sicht der Geschichte.“, bat die Ventrue ihre Begleitung der heutigen Nacht an seiner Sichtweise interessiert und offenkundig noch etwas gesellschaftliche Unterhaltung betreiben wollend, während sie auf dem Weg in Richtung Genua waren.
Benutzeravatar
Benjamin
Assamit
Beiträge: 1426
Registriert: Mo 11. Nov 2019, 09:40

Re: [1042] Nacht der Teufel [Benjamin, Iulia]

Beitrag von Benjamin »

Als sie durch die Weinreben den weg wieder zurück gingen den er hergekommen war, verlangsamt sich sein Schritt etwas. Seine Antwort spricht auch er im Arabischen "Ihr habt Recht und ihr tut gut daran euren Worten Taten folgen zu lassen. Nicht alleine weil ihr damit ein gegebenes Wort einhaltet und damit eure Integrität schützt. Sondern weil Ihr euch damit immer wieder aufs neue beweisen werdet dass ihr dazu fähig seid. Nichts ist schwerwiegender für die Ewigkeit als wenn ihr nicht sicher seid ob ihr eurem Wort auch Taten folgen lassen könnt. Ist der Zweifel erst einmal da so müsst ihr Jahrzehnte, vielleicht gar Jahrhunderte damit verbringen ihn bis aufs letzte auszumerzen." im Gegensatz zu ihrem erhabenen edlen Gang der um eine weitere kalte unnahrbare Note verfeinert worden war hat seiner an einer Natürlichkeit gewonnen. Er ist fließender und Benjamin vollführt ihn mit einer Selbstverständlichkeit die in Genua ihres gleichen sucht. Wie ein Raubtier das weiß dass es keine natürlichen Fressfeinde hat und geräuschlos durch den Wald gleitet.

"Es ist mir nicht entgangen, ebenso ist es auch der natürliche Lauf der Dinge, entweder wir passen uns an oder wir vergehen. Wollte ihr über den Grund sprechen? Was hat von euch eine derartige Wandlung eingefordert?" auf ihre Frage bezürlich Alain lächelt Benjamin verschwörerisch in ihre Richtung.

"Da habt ihr richtig gehört. Eigentlich bin ich dieser Sache in Gänze müde und ich lüge nicht wenn Ich euch sage Ich habe mit dieser Sache schon vor geraumer Zeit abgeschlossen. Eine Unwichtigkeit auf einer Karte voller Schiffsrouten. Eine Möglichkeit sich in den eigenen Gefühlen zu baden wenn wir stattdessen auch wirklich wichtige Dinge erledigen könnten. Dieses Spiel betreibe Ich nur noch seinetwegen. Und während sein Blick voller Hass auf mir liegt sieht er nicht was um ihn herum passiert. Er kann nicht anders, seine Gier lässt es nicht zu." er bleibt einen Moment stehen hebt seine leeren Handflächen nach oben und geht dann kurzerhand auf Iulia zu um aus der Befestigung ihres Schleiers an den Haaren eine Münze hervorzuzaubern. Ein banaler Taschenspielertrick der einfachsten Sorte, aber wie hatte er seine Hände so schnell bewegen können? Er grinst während er die Münze in die Luft schnippst und sie aus der Luft fischt.

"Aber weil ihr es seid die fragt will Ich euch erzählen was geschehen ist. Das erste Problem war, dass Ich von meinem sehr verehrten Seneschall beauftragt wurde Alain bei einer Suche nach einem verschwundenen Kainiten zu helfen. Das Auffinden ebenjenen war die ihm gegebene Möglichkeit vergangene Taten wieder gut zu machen und sich neue Rechte zu verdienen. In einer anderen Sache war Ich einem der Jäger habhaft geworden und bevor dieser zu seinem endgültigen Aufenthaltsort gebracht werden sollte, dachte Ich dass eine Befragun ebenjenes Mannes nichts schaden könnte. Diese Befragung habe Ich mit der werten Harpyie durchgeführt. Ich habe ihn benachrichtigen lassen und ihn auf meinem Boot empfangen, Sicherheitsmaßnahmen veranlasst. Ich dachte Ich würde die Vorurteile ausräumen können die gegen die See der Schatten auf Seiten der Genuesen existieren und erlaubte ihm die Befragung des Verdächtigen. Nachdem er geendet hatte wollte Ich von ihm wissen was er herausgefunden hatte. Er meinte er wüsste, wo sie ihre Blutsquelle, einen Gangrel namens Cynolycos, versteckt hätten. Er muss eine Blutskraft eingesetzt haben, denn über die vorgefallene Unterhaltung war dies nicht herauszufinden. Doch er wollte mir weder sagen wohin es gehen sollte noch wie er an diese Information gekommen war und pochte darauf, dass Ich als Liktor so oder so dazu verpflichtet wäre mit ihm zu kommen um die Menschen zur Strecke zu bringen. Daraufhin verlangte Ich von ihm einen Gefallen für die Möglichkeit zur Befragung und dafür, dass Ich ohne weitere Informationen mit ihm mitgehen würde. Eine Armutszeugnis dass Ich ihn überhaupt daran erinnern musste...eine Harpyie. Dies lehnte er ab und drohte mir stattdessen, dass er diese Untätigkeit eines Liktoren der höchst verehrten Aurore mitteilen würde. Daraufhin drohte Ich ihm dass wenn er nicht augenblicklich von meinem Schiff verschwinde, Ich kurzen Prozess mit ihm und seinen Ghulen machen würde. Augenscheinlich hat er mir diese Demütigung persönlich genommen." Man hört ein leises lachen und ein darauf folgendes Seufzen. Die unterschiedlichen Anwendungen der kainitischen Etikette und eventuell beabsichtigte Abweichungen des Protokolls entgehen ihm heute Abend ebenso nicht und er sucht Iulias Blick und nickt verstehend, nachdem er mit den Schulter gezuckt hat. Ganz so als wollte er aussagen Ich weiß auch nicht was er sich vorgestellt hat wie das ganze danach ablaufen würde
Benutzeravatar
Iulia Cornelia
Ventrue
Beiträge: 2040
Registriert: Sa 3. Aug 2019, 02:48

Re: [1042] Nacht der Teufel [Benjamin, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Der Trick des Banu Haqim hatte umgehend ein sanftes Lächeln auf die zarten Lippen der Ventrue gezaubert, was diese ungemein hübscher und auch deutlich wärmer erschienen ließ. Ganz so, als wäre allein mit dem Schnipsen seiner Finger, ein guter Teil ihrer Kälte verschwunden. Ihre Aufmerksamkeit lag danach zweifelsohne wohlwollend auf ihm, als er bereit war seine Geschichte zu erzählen. Nachdem er geendet hatte, schwieg Iulia einen Moment, bevor sie nickte. Mit einer hörbaren Anerkennung und tiefem Respekt in der Stimme attestierte sie ohne auch nur den Hauch einer Ironie dabei aufkommen zu lassen in Arabisch: „Ein geschickter Zug des Seneschalls. Eine verständliche Reaktion von euch.“

Iulia tat ein paar weitere Schritte stumm, bevor sie ihre Position zu dem Ganzen geradezu unverblümt offen erklärte: „Ich werde mich nicht einmischen. Ich mag unsere Beziehung.“ Der Finger ihrer freien Hand deutete dezent zwischen Benjamin und ihr hin und her, während sie ergänzte: „Ich kam bisher gut mit euch klar. Ich wünsche mir, dass es zwischen uns so bleibt. Die anhaltenden Vorurteile sind…“ Die Ventrue machte eine kurze Sprechpause, in der sie wohl nach dem richtigen arabischen Wort zu suchen schien, um das auszudrücken, was sie sagen wollte. „Unnötig?“, ergänzte sie mit einer leicht fragenden Note im Klang ihrer Stimme, bevor sie beinahe korrigierend anfügte: „Ärgerlich?“

Iulia machte eine bewusste Sprechpause, bevor sie meinte: „Sie schaden Genua. Schaden den Sterblichen. Keiner von uns kann das gutheißen.“ Ernst lag ihr Blick auf ihrem Gegenüber und nachdem ihr Lächeln erneut verschwunden war, wirkte dieser wieder ungleich kühler, wenn auch trotz allem nicht grundlegend feindselig ihm gegenüber gesonnen. „Welche Rolle spielte mein Clansbruder Gasparo bei dem Ganzen? Wie war er involviert?“, erkundigte sie sich bei dem Assamiten mit weiterhin höflich verbleibender Stimme, die frei von jedwedem Vorurteil oder gar Vorverurteilung war. Stattdessen wirkte sie eher, als würde sie sich hier unvoreingenommen ein eigenes Bild über das Geschehene machen wollen.

Als sie wenig später dem Platz zwischen den fünf Höfen näherkamen, die hier ruhig im Tal lagen, hatte sich ihr Haupt leicht gesenkt und auch ihre Schultern wirkten eingefallen. Schweigend durchquerte sie den Ort und ihr Kopf hob sich erst wieder, nachdem sie Maddalena weiter hinter sich zurückgelassen hatten. Auch ihre hochgewachsene Gestalt, die ihr ein zügiges Gehen ermöglichte, fand auf geradezu natürliche Art und Weise in ihre aufrechte Haltung zurück.

„Wandlung.“, griff Iulia schließlich seine Fragen auf, als sie auf den Banu Haqim blickte und sich bei ihm mit ruhiger und unaufgeregter Stimme erkundigte: „Was meint ihr damit?“ Offenkundig war sie durchaus bereit seine Fragen zu beantworten, doch schien sie sich nicht sicher zu sein, worauf er hinaus wollte. „Hatte ich euch in der Vergangenheit einen Grund dazu gegeben zu bezweifeln, dass ich meinen Worten Taten folgen lassen werde?“, ergänzte sie ihre vorherige Frage ohne einen tatsächlichen Vorwurf darin durchdringen zu lassen. Vielmehr wirkte sie interessiert daran, was es war, was ihn zu dieser Annahme hatte bringen lassen. Ob es in ihren Augen jedoch Dinge gab, die schwerwiegender waren, darüber schwieg sie sich aus.
Benutzeravatar
Benjamin
Assamit
Beiträge: 1426
Registriert: Mo 11. Nov 2019, 09:40

Re: [1042] Nacht der Teufel [Benjamin, Iulia]

Beitrag von Benjamin »

"Es ist ein Umstand den Ich nicht ändern werden kann außer über Zeit, aber ja es ist ein lästiger Umstand. Er verhindert vor allem eins. Eine Zusammenarbeit, etwas was wir in diesen Nächten mehr denn je benötigen würden." ein etwas unwirsched Kopfschütteln folgt.

"Ihr müsst keine Sorge haben dass sich etwas an unserem Umgang ändern könnte. Zumindest nicht in absehbarer Zukunft. Was in den nächsten hundert oder zweihundert Jahre geschehen wird, dazu maße Ich mir jedoch kein Urteil an. Was euren Bruder im Blute betrifft und welche Rolle er in der Sache mit Alain innehatte, dazu weiß Ich leider zu wenig. Es scheint als hätte der werte Alain ihn nach meiner Weigerung der Unterstützung hinzugezogen, ebenso wie den werten Arash und den werten Salvador. Eine unagenehme Situation für alle Seiten. Aber sowohl der werte Salvador, wie auch der werte Alain haben ihre Strafe bekommen, oder werden sie noch bekommen." hier ist sein Wortlaut neutral. Ein Indiz dafür das er tatsächlich mit der Situation abgeschlossen hat. Seine Worte legen ebenso nahe, dass er mit dem Handeln Salvadors nicht übereinstimmt.

Ihrer Umgebung schenkt Benjamin nicht übermäßig viel Aufmerksamkeit, dennoch erkennt man das er trotz allem wachsam ist.

"Mit Wandlung meine Ich den Moment wenn wir durch unsere Umwelt gezwungen wurden unsere Schwüre oder moralischen Werte und ähnliches zu überdenken. Einfach weil unser momentaner Modus Operandi nicht ausreicht oder allzu schwierig durchzuführen ist." auf ihre Frage hin erklärt er ruhig "Nein habt ihr nicht, aber vor allem geht es darum dass ihr euch selbst keinen Grund dazu gebt es zu tun." er bewertet nicht, aber er wird diesen Gedanken auch nicht in seiner Gänze ausführen. Offenbar ist es ihm wichtig dass Iulia das worauf er hinaus will selbst fasst.
Benutzeravatar
Iulia Cornelia
Ventrue
Beiträge: 2040
Registriert: Sa 3. Aug 2019, 02:48

Re: [1042] Nacht der Teufel [Benjamin, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Iulia hatte den von Benjamin geäußerten Schein bezüglich ihres Clansbruders nur kurz abgenickt. Offenbar waren ihr die anderen darin Beteiligten bereits bekannt. Mehr von seinen Worten fand jedoch weder Zustimmung noch Widerspruch seitens der Ventrue. Sie hielt sich vornehm raus, ganz so wie sie es bereits gesagt hatte. Ließ sich abseits der zwei bereits gesagten Sätze darüber, die zugleich alles und doch nichts bedeuten konnten, zu keiner weiteren Wertung über das Ganze hinreißen.

Nachdem der Banu Haqim geendet hatte, schritt Iulia einen Moment schweigend, bevor sie schließlich nur sanft den Kopf schüttelte. „Ich denke ihr täuscht euch bei der Wandlung oder dem was für euch wie eine Wandlung erscheinen mag.“, ergänzte sie abschließend, während sie weiter mit aufrechter Haltung schritt. Mehr schien sie dazu nicht sagen zu wollen. Auch nicht darüber, ob es vor allem darum gehe, sich selbst keinen Grund für Zweifel zu geben.

Stattdessen griff sie ein anderes Thema von zuvor mit nachdenklicher Stimme auf: „Ihr spracht eben von Zusammenarbeit.“ Iulia schwieg einen Moment, bevor sie sich interessiert, aber unverbindlich bleibend erkundigte: „Denkt ihr das ist in unserer Gesellschaft möglich? Worin würdet ihr euch eine Zusammenarbeit wünschen? Sofern ihr die Wahl hättet? Und zwischen wem?“
Benutzeravatar
Benjamin
Assamit
Beiträge: 1426
Registriert: Mo 11. Nov 2019, 09:40

Re: [1042] Nacht der Teufel [Benjamin, Iulia]

Beitrag von Benjamin »

Benjamin zuckt nur mit den Schultern, er wirkt nicht als ob er dass Bedürfnis hätte, ein Thema zu vertiefen, was Iulia nicht ansprechen will. Ebenso wird er sie zu keiner Aussage, über die Geschehnissebezüglich Alain drängen. Kaum etwas läge ihm ferner.

"Zusammenarbeit. Ja Ich sprach von Zusammenarbeit. Und ja Ich denke sie ist möglich. Solange die zusammenarbeitenden ein gemeinsames Ziel im Auge haben. Ich denke wir sollten gemeinsam am Schutz der Herde arbeiten und alte Zwiste beilegen. Wir sind nun alle Teil Genuas, haben unseren Teil beizutragen. Jene die die Herde angreifen und ihnen zu schaden gedenken sollten mit besonderer Härte von allen anderen ausgemerzt werden. An ihnen sollte geschlossen ein Exempel statuiert werden. Genua sollte demonstrieren zu was wir fähig sind und dabei keine Gnade walten lassen. Denn jene die gegen unsere gewählten Regeln verstoßen haben, zeigen dass sie diese Gnade nicht verdient haben. Wir sollten ebenso alle daran arbeiten unsere Position innerhalb der See der Schatten zu festigen. Uns gegen Verrat aus den eigenen Reihen absichern und hier auch eine geschlossene Front präsentieren. Diese kleinen unbedeutenden Grabenkämpfe hier in Genua schwächen uns nicht nur nach außen. Sondern auch innerhalb der See der Schatten. Wir sollten uns zielgerichtet um die restlichen freien Ghule kümmern und verhindern dass noch mehr ins Wanken gerät und uns dann in diplomatischen Missionen sowohl in den Süden als auch in den Norden begeben um allen unseren Nachbarn klarzumachen mit wem sie es zu tun bekommen werden wenn sie denken sie könnten La Superba missbrauchen und zu ihrer Milchkuh zu machen. Es ist Zeit nicht mwehr zu fragen zwischen wem Zusammenarbeit entstehen sollte sondern für was!" jedes seiner Worte ist mit Nachdruck ausgesprochen. So als sei dies wirklich eine Vision an der er festhalten würde. Als sei er tatsächlich bereit auf Konflikte zu verzichten und als sei die Härte von der er spricht nicht bloß warme Worte. Eins ist klar, er ist bereit einzulösen über was sie gesprochen hatten. Er würde jedem seiner Worte Taten folgen lassen.
Benutzeravatar
Iulia Cornelia
Ventrue
Beiträge: 2040
Registriert: Sa 3. Aug 2019, 02:48

Re: [1042] Nacht der Teufel [Benjamin, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

„Überaus pathetische Worte.“, bestätigte Iulia das Gesagte ihres Gegenübers, nachdem sie ihm interessiert zugehört hatte, bevor die Ventrue unaufgeregt, geradezu entspannt sich erkundigte: „Und was soll dieses was letztlich genau sein?“ Ob sie seine Aussage jedoch teilte war schwer zu sagen, denn sie hatte ihm weder bestätigend zugenickt noch ihr Haupt geschüttelt.
Gesperrt

Zurück zu „1042“