[1042] Weiche Felle gegen die Kälte der Nacht [Arash, Iulia]

[Iulia Cornelia]

Iulia ging auf den Vorwurf nicht ein, noch wirkte sie verärgert darüber, auch wenn ihr Blick eine gewisse Kälte ausstrahlte, als sie nicht lächelte. „Weshalb begleitete mein Clansbruder euch?“, bat die Ventrue den Gangrel mit ruhiger Stimme um einen detaillierteren Bericht, als das was sie bereits zu kennen schien. „Welche Aufgabe hatte er inne?“, forderte sie die versprochene, aber fehlende Information ein. „Was tat er nach dem Kampf? Und was meint ihr mit nicht direkt?“, fragte sie weiter nach, während ihre Augen unbewegt auf dem Gangrel lagen.

[Arash]

Der Gangrel wandte wieder kurz den Blick zu der jungen Ventrue, bevor er fortfuhr. "Seine Aufgabe die des Verhörs von Überlebenden. Zugegeben. Es gab keine." er zuckte mit den Schultern. "Bis auf die Zwei, welche euer Bruder als Gefangene abtransportierte, um sie genauer über den Standort meine Clansbruders zu erfahren." Arash schüttelte den Kopf. "Das war das letzte Mal, dass ich ihn gesehen habe. Seither nicht mehr." Ein leises Knurren ertönte. "Mit "nicht direkt" meine ich, dass er nicht in den Kampf eingegriffen hat. Dies haben unsere Männer und wir erledigt." Ein Schmunzeln umspielte seine Lippen. "Und nichts gegen euren Clansbruder, aber es war richtig so. Der werte Gasparo hat andere Qualitäten." schnurrte er.

[Iulia Cornelia]

„Was meint ihr damit es gab keine?!“, fragte die Ventrue ruhig und unaufgeregt weiter, bevor sie ergänzte: „Wie kommt es dann, dass er zwei als Gefangene abtransportieren konnte? War das vor oder nach dem Gemetzel? Wer waren sie? Wie und wo kamen sie in seinen Besitz? In welchem Zustand waren sie? Waren er mit ihnen allein unterwegs? Wohin wollte er sie bringen? Gab es dabei Auffälligkeiten?“

[Arash]

Arash blinzelte träge und lies die Worte von Iulia noch einige Zeit in der Luft hängen. Beinahe so, als würde er gar nicht antworten. Kurz, bevor es unhöflich gewesen wäre, Iulia warten zu lassen, knurrte er leise. Sein Blick war dabei die ganze Zeit auf die schwarze See gerichtet. "Wieso interessiert es euch so sehr? Sucht ihr nach ihm?" Sein Blick wandte sich wieder Iulia zu und dann kam Bewegung in seinen Körper.

Mit geschmeidigen Schritten umrundete er die Ventrue, so dass er nun auf der andere Seite am Rand der Klippe stand. Er schien keine Angst zu haben abzustürzen. Im Gegenteil. Er schien den Wind zu genießen. Schnurrend fuhr er dann aber fort. "Es waren zwei Fleischergesellen, die das Gemetzel überlebten." er zuckte mit den Schultern. "Wir verhörten sie noch an Ort und Stelle, aber viel hatten sie nicht zu sagen. Im Anschluss brachte euer Clansbruder sie zusammen mit seinem Ghul und zwei Männern Alains zur Kirche Santa Maria. Wobei einer noch in der Gasse einen Dolch in den Rücken bekam." Der Gangrel fuhr sich über die Lippen. Aber seine grünen Augen fixierten die junge Kainitin um ihre genaue Reaktion auf die nächsten Worte zu erfassen. "Er sagte Pater Felice würde ihm noch einen Gefallen schulden."

[Iulia Cornelia]

Nachdenklich blickte Iulia auf das Meer, bevor sie sich mit einer unerwartet kalt wirkenden Stimme erkundigte: „Wer tötete den einen der beiden Gefangenen?“ Schweigend blickte sie noch immer geradeaus, die Antwort des Gangrel abwartend. „Und wie und wo kamen die Beiden in Gasparos Besitz? In welchem Zustand waren sie? Gab es dabei Auffälligkeiten?“, wiederholte sie die offengelassenen Fragen, bevor ihre blaugrauen Augen zurück auf Arash wanderten. „Wieso mich das alles interessiert, ist für euch nicht von Belang. Oder soll die Information über das Wieso, euer Gefallen sein, den ihr von mir zurückfordert?“, erkundigte sie sich mit einer ruhigen und unaufgeregten Stimme bei dem Gangrel.

[Arash]

Arash schnaubte genervt, als Iulia weiter bohrte. Seine Stimme wurde zu einem Knurren. "Ihr fragt viel, aber ihr hört nicht zu. Typisch für euren Clan." Arash fletschte die Zähne und ging auf Iulia zu. Seine Bewegungen waren lautlos und geschmeidig, während er begann die junge Ventrue zu umrunden. "Nur, wenn es um eine Kainitische Bedrohung der Domäne geht." begann er ihre Fragen zu beantworten. "Und sollte es so sein, so wäre es nicht der Preis dafür, dass ich euch Informationen gebe."

Träge blinzelte er, während er weiter um die Ventrue herumschlich, wie ein Raubtier, dass seine Beute einkreiste. "Der Ghul des werten Gasparos tötete den Mann. Der Andere Mann war...leicht verletzt wurde aber von den Ghul in Schach gehalten." Wieder ein tieferes Knurren. "Was glaubt ihr wohl, wie sie in sein Besitz gelangt sind? Wir haben sie leben lassen." seine Hand wischte die letzte Frage fast beiseite. "Was meint ihr mit Auffälligkeiten? Er lebte, er wurde weggeschleppt...vom Ghul eures Clansbruders." er zuckte mit den Schultern. "Auffälligkeiten...?" er zuckte mit den Schultern und knurrte erneut. "Was wollt ihr hören?" knurrte er nun schon aggressiver.

[Iulia Cornelia]

Die Ventrue schien völlig unbeeindruckt von dem Gebaren des Gangrel zu sein. Stattdessen wirkte ihr Blick geradezu kalt, während sie ihn um sich herumschleichen ließ, wie ein wildes Tier. „Was von Relevanz ist und sein könnte.“, erklärte die Ventrue schlicht, bevor sie eine bewusste Sprechpause machte und meinte: „Und was eure Schwierigkeiten mit meinem Blutsverwandten anbelangt, so mag es daran liegen, dass die Wenigsten überhaupt die Geduld besitzen, um Jemanden mit Fragen alles aus der Nase zu ziehen, ist dies ein durchaus enervierender Prozess.“ Erneut pausierte sie, um ihren Worten Gewicht zukommen zu lassen. „Alain befand sich in der Obhut von Lydiadas nach dem Gemetzel. Warum war dies bei euch und meinem Clansbruder nicht der Fall?“, erkundigte sie sich weiter, unbeeindruckt davon, ob es dem Gangrel nun gefiel, dass sie weitere Fragen stellte oder nicht. Sie selbst schien daran ähnlich wenig Freude zu haben wie er, doch im Gegensatz zu ihm war ihr Äußeres vollkommen glatt und makellos.

[Arash]

Arash legte den Kopf schief und knurrte, ob der Regungslosigkeit und vielleicht auch den Worten der Ventrue. Er nahm wieder von ihr Abstand und trat an den Klippenrand zurück. So hingen seine Füße zur Hälfte in der Luft. Dies schien ihm aber keine Schwierigkeiten in der Balance zu machen. Nun stand er mit dem Rücken zum Meer und betrachtete Iulia Cornelia aufmerksam. Er schien kurz nachzudenken, leckte sich dann aber über die Lippen und fuhr dann schnurrend fort.

"Das Massaker von dem ihr nun sprecht war nicht das an der Fleischerei, sondern es war ein zweiter Kampf in den Apfelhainen Raveccas. Euer Clansbruder war hier schon nicht mehr bei uns. Wir trennten uns nach dem Kampf an der Fleischerei. Aber durch das Verhör fanden wir heraus, dass sie meinen Clansbruder vor Kurzem zwischen Apfelbäumen begraben hatten. Allerdings lagerte genau an dieser Stelle eine Söldnereinheit."

Kurz lies er eine Pause, um seiner Gesprächspartnerin die Gelegenheit zu geben die Worte zu verarbeiten. "Es war zu vermuten das sie dafür bezahlt wurden alle Menschen von diesem Ort fern zu halten, ohne zu wissen weswegen. Daher hat der werte Alain den...werten...Salvador um Unterstützung gebeten." Er fletschte mit den Zähnen und fuhr fort. "Zusammen mit den Söldnern der See der Schatten, wurden die dort stationierten Söldner von den Männern des werten Alain, meinen Waldläufern und den Männern des werten Salvador ausgelöscht. Ich kümmerte mich um Flüchtige und fing sie ab, bevor sie jemanden davon erzählen konnten."

Ein kurzes Blinzeln. "Dann, als die Söldner tot waren begann der Verrat. Die Männer Salvadors und auch er selbst begannen meine Männer und die des werten Alains niederzustrecken." Das Knurren wurde tiefer und die Wut schien wieder in ihm hochzukochen, aber er erzählte weiter. "Da ich nicht in der unmittelbaren Nähe war kehrte ich zur höchst verehrten Prinzessin zurück, um von dem Verrat zu berichten." er zuckte mit den Schultern. "Ich bin nur meinem Weg gefolgt." beendete er vorerst die Erzählung.

[Iulia Cornelia]

„Ich mache euch keinen Vorwurf.“, erklärte die junge Ventrue mit einer gleichbleibend milden und warmen Stimme, während ihre Augen weiter auf ihm lagen. „Doch ihr sagtet auch, dass außer Zwei oder letztlich Einer oder vielleicht auch ganz am Ende Garkeiner, das Treffen an der Fleischerei überlebte. Mir fällt es deshalb schwer, es als etwas anderes, als ein Massaker zu sehen.“, meinte sie ruhig, bevor sie jedoch nur sanft abwinkte und ergänzte: „Aber wir können es auch ein Gemetzel nennen, wenn es euch lieber ist.“ Iulia war offenkundig nicht hier, um über Mittel und Methoden zu streiten oder wie man diese bezeichnen wollte.

„Ich denke ich habe nur noch zwei kurze Fragen zu dem Ganzen. Dieser Pater Felice.“, griff die Ventrue noch einmal das Thema auf, als sie sich erkundigte: „Wer hatte gesagt, dass er ihm noch einen Gefallen schulden würde? Und dieser Hinweis mit der Fleischerei. Von wem stammte er?“

[Arash]

Arash zuckte mit den Schultern. "Wir reden von zwei Gemetzeln, oder Massakern, wie ihr es sehen wollt." schnurrte er, nun nicht mehr ganz so wütend. "Von den Söldnern des Apfelhains überlebte keiner." langsam blinzelte er. "Euer Clansbruder sagte selbst, dass der Pater ihm noch einen Gefallen schuldete." Sein Blick wandte sich wieder zur See und in eine ganze Bestimmte Richtung die Küste entlang.

"Wenn ihr genau wissen wollt von dem der Hinweis der Fleischerei stammt werdet ihr den werten Alain fragen müssen. Er brachte den Hinweis mit..." Wieder ein deutliches Knurren. "Aber wenn ihr meine Vermutung hören wollt...der Hinweis kam wahrscheinlich aus den Reihen der See der Schatten." Sein Blick wandte sich wieder der Ventrue zu. "Trotzdem fragt ihr hierzu am besten den Drachen selbst."