[1042] Wärmende Gesellschaft [Adamo, Iulia]

[November '20]
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Iulia Cornelia
Ventrue
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Re: [1042] Wärmende Gesellschaft [Adamo, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Offenkundig war Iulia darin geübt, auch verfänglichere Themen dezent genug zu verpacken, so dass sie bei sterblichen Ohren kein Aufsehen erregten. Auch schien sie in sterblicher Etikette bewandert zu sein, als sie sich mit einem höflichen Nicken und Lächeln von dem Toreador führen ließ. Auf seinen Einwurf hin etwas vergessen zu haben nickte die Ventrue nur höflich und als der Toreador wiederkam, fand er sie noch immer an dem Zuber stehend, ihre Fingerspitzen sanft durch die warme Flüssigkeit gleiten lassend. Sie lächelte ihn an, während sie seine Entschuldigung mit einem Nicken höflich entgegennahm und erwiderte: „Auf eine Gesellschaft wie die eure, warte ich doch gerne. Einerlei wie lange es dauern mag.“

Als er sich anschickte sich in den Zuber zu setzen, tat sie es ihm gleich. Geschickt rafften ihre Hände das Tuch zuerst auf der einen und dann auf der anderen Seite hoch, während zuerst der eine und dann der andere Fuß ins feuchte Nass glitt. Dann steckte sie den unteren Teil geschickt oben fest und während sie sich weiter niederließ, hob sie das Tuch an, bevor es letztlich zu nicht mehr als einem schmalen Band um ihrer Brust geworden war, welches sie löste, indem sie sich nach vorne zum Rand des Zubers hin lehnte, um dort den Knoten zu lösen und das Tuch auf einem kleinen Schemel daneben trocken abzulegen, bevor sie ihren Körper weiter untertauchte und nach hinten zurückglitt.

Ihre Bewegungen wirkten dabei geübt und natürlich. Offenkundig war es nicht das erste Mal, dass sie badete und doch machte sie nicht den Eindruck, als würde sie sich ihres Körpers überhaupt schämen, als ihre schlanken Arme links und rechts entspannt auf dem Rand des Zubers zu liegen kamen, während der Rest ihres Körpers durch das milchige Nass, dennoch züchtig bedeckt blieb. Erst nachdem einige Momente vergangen waren und der Toreador sich verbal wieder an sie wandte, sah sie zurück in seine Richtung und hörte ihm interessiert zu.

Nachdem er sich aufgerichtet hatte und sich über seine Verwandtschaft erkundigte, rollte sich die Ventrue leicht in seine Richtung, so dass sie auf beide Unterarme gelehnt, am Zuberrand hing, gleich einer Meerjungfrau, die nur ihren Kopf und ihre Schlüsselbeine aus dem Wasser hervorragen ließ. Sie lächelte, als sie sprach: „Oh, ihr missversteht mich, werter Signore Manacres, euer Verwandter war offenbar sehr geschickt im Verhandeln. Nicht viele können von sich behaupten, dass sie an solch dunklen Orten, so weit im Süden, dass die Sonne dort nicht länger scheint und die Schatten herrschen, einen großen Gefallen für ein Schiff, sowie achtundzwanzig Gefallen für eine handverlesene Mannschaft aus der genuesischen Marine gewährt zu bekommen, sowie zwei weitere für die eigene Fürsprache.“

Iulia tauchte ihre Fingerspitzen in das warme Nass und strich sanft über das Wasser, welches bei ihrer Bewegung kleinere Wellen schlug. Die zarte Hand der Ventrue hob sich leicht etwas aus dem unruhigeren Badewasser und kleine Tröpfchen fielen von ihren Fingerspitzen zurück in die Feuchtigkeit zwischen sich und ihrem anderen Arm, während sie diesen beinahe traurig nachblickte. Sanft ließ sie ihre Hand zurück auf den Zuberrand gleiten, bevor sie sich auf den Rücken zurückrollte und ihren Blick gegen Decke wandern ließ. „Die Frage ist nur wie bei so vielem, was man damit macht und was danach aus einem wird.“, erklärte sie ruhig, ihre Fingerspitzen immer wieder ins warme Nass tunkend und damit kleinere Wellen verursachend, als sie ergänzte: „Ihr hattet ihn bei euer Ankunft in Genua bereits gesehen. Er kniete damals bei dem strammen Benediktiner und seiner Begleitung.“

Die Ventrue machte eine bewusste Sprechpause, während sie noch immer nachdenklich mit der milchigtrüben Flüssigkeit spielte. „Was eure Verwandte derweil anbelangt, so weiß ich nicht, wie es derzeit um sie bestellt ist. Das letzte Mal, als sich sie sah, war sie derart in ihre Kunst vertieft, dass sie für nichts Anderes Zeit zu haben schien. Auch nicht, sich um gesellschaftliche Treffen zu bemühen, was ich als äußerst bedauerlich empfand, hatte ich doch sehr hohe Hoffnungen und Erwartungen gerade in Jemanden wie sie gesetzt. Umso enttäuschter war ich, sie nicht erfüllt zu sehen.“, erklärte sie, während sie leicht mit den Schultern zuckte und dann abschließend meinte: „Aber ja, die Problematik mit dem Kontakte schließen, gerade wenn man neu in der Stadt ist ist mir bekannt.“

Ihr Haupt wandte sich ihm zu, als sie erklärte: „Ich selbst pflege keinen Kontakt zu eurer Verwandtschaft, aber ich denke ich könnte euch durchaus andere interessante Personen der Stadt vorstellen, sofern ihr daran Gefallen finden würdet.“ Ihre feingliedrige Hand beschrieb eine darreichende Geste, als sie anbot: „Ich kann euch später über meinen Diener eine Kontaktmöglichkeit zukommen lassen, an die ihr euch wenden dürft, sofern euch danach ist.“ Damit schien das Thema für sie vorerst durch zu sein, denn offenkundig hatte sie nicht vor, hier detaillierter über Namen zu sprechen.

Auf den Handel mit Lebensmittel, die Vor- und Nachteile des Seewegs, sowie seine Hoffnung auf Kooperation, ging die junge Ventrue nicht weiter ein. Entweder hatte sie es vergessen oder aber sie hatte hierzu nichts weiter zu sagen. „Worüber handelt das schönste Gedicht, dass ihr in euren Augen bisher selbst geschrieben hattet.“, wandte sich die junge Ventrue dann vermeintlich unverfänglicheren Themen zu.
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Adamo Manacres
Toreador
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Re: [1042] Wärmende Gesellschaft [Adamo, Iulia]

Beitrag von Adamo Manacres »

Mit einem sichtlichen Interesse beobachtete der Toreador das Geschick der schönen Ventrue beim Einsteigen in die Badewanne. Auch wenn ihn selber ein nasses Tuch nicht weiter zu stören schien schien es doch imposant, wie die schöne Iulia es fertigbrachte, geziert und gesittet den Einstieg in den Zuber zustande zu bringen.

Als seine Gesprächspartnerin antwortet zeigt sich Verwunderung im Gesicht Adamos. Das waren wahrlich interessante Neuigkeiten, hatte er doch nicht mit einem Wort erfahren, dass neben der Hüterin des Elysiums augenscheinlich noch ein weiterer Toreador in der Stadt verweilte. Und dann auch noch jemand mit einem offensichtlich so großen Bedarf an Schiff und Mannschaft hatte.

„Eure Worte klingen unglaublich, werte Iulia. Eine Rose, welche so viele Gefallen für Schiff und Mannschaft hergibt ist, nun sagen wir einmal interessant. Auch wenn sich mir die Gründe für ein solches Vorgehen nicht erschließen, so will ich doch nicht urteilen.“

Er beugt sich in dem Zuber nach vorne, streift über seine Beine und reibt diese, um sie ein wenig zu waschen und die Wärme in die Haut einzureiben.

„Grundlegend muss man natürlich sagen, dass ein Schiff und eine geschulte Besatzung in aller erster Linie Neider und Besorgte auf den Plan ruft. Neider aufgrund des Schiffes und der Möglichkeiten, die mit einem solchen Schiff entstehen und andererseits die Besorgten, die sich ebenfalls Gedanken darübermachen, welche Möglichkeiten die betreffende Person hat und was dies für die eigenen Handelswege, Ziele und Pläne bedeuten kann. Ich kann nur spekulieren und das würde in aller erster Linie zu nichts gutem oder schlechten führen und einfach nur ineffizient sein. In jedem Fall wird es einen Grund gehabt haben, wieso er so lange an dem Abend der Justitia knien musste.“

Seine Hände tauchen ins Wasser, schöpfen ein wenig warme Flüssigkeit und benetzen den Oberkörper, bevor auch er tiefer in das Wasser einsinkt und sich entspannt zurücklehnt.

„Nun ja, allem Anschein nach ist der Clan der Rose derzeit in der Stadt ein wenig, nun nennen wir es einmal, unterrepräsentiert, insofern freue ich mich, dass ich nach Genua kommen durfte und das Gastrecht erhalten habe. Ich werde bemüht sein, mein Bestes zu tun, um das Ansehen des Clans wieder in ein passenderes oder angemesseneres Licht zu tauchen.“

Sein Kopf wendet sich der Ventrue zu, sein Körper dreht sich leicht auf die Seite, als er weiter spricht. „Inwiefern ist Euch, als ein Kind der höchstverehrten Aurore die Problematik in Bezug auf das Anbahnen von Kontakten in Genua bekannt? Ihr seid eine Ventrue, ihr seid redegewand und wisst euch offensichtlich vortrefflich zu benehmen und zu präsentieren. Und auch wenn ihr vor meiner Anreise als Kind durch die Gassen Genuas wandeltet, so sollte man euch doch mit einem dementsprechenden Respekt gegenüber getreten sein.“

Seine rechte Hand taucht aus dem Wasser auf und unterstreicht seine Worte wieder mit Gesten, wobei das Wasser seinem Arm entlang rinnt und über seine Schulter und seinen Oberkörper wieder den Weg in den Zuber findet.

„Werte Iulia, ich kann euch versichern, ich wäre absolut entzückt, wenn ihr mir einige der interessanten Persönlichkeiten in Genua vorstellen würdet. Ich hoffe, ihr lasst mir ein wenig die Zeit, mich angemessen auf dieses Kennenlernen vorzubereiten. Ich erscheine ungerne zu solchen Anlässen unvorbereitet und ohne einen passenden Spruch auf den Lippen und eine kleine Aufmerksamkeit in den Händen. Aber, auch wenn es mich eigentlich nichts angeht...“

Er zögert einen Moment bevor er fortfährt. „darf ich fragen, wieso ihr keinen Kontakt zu den Toreador in der Stadt habt oder hattet? Es ergeben sich doch wundervolle und interessante Ansatzpunkte in vielerlei Hinsicht, meint ihr nicht? Lag es an den beiden Personen oder war es eher eine persönliche Abneigung auf beiden Seiten?“

Als Adamo auf das schönste Gedicht angesprochen wird, verharrt er einen Moment. Er scheint in Erinnerungen zu schwelgen. Versunken in dem, was sich vor langer Zeit zugetragen hat. Seine Gestik und seine Mimik sind wie eingefroren und sein Blick geht durch die schöne Ventrue hindurch. Hinfort ist die Wärme in seinem Blick, das menschliche, das führsorgliche, statt dessen ist dort Kälte, Zorn oder Bedauern.

Seine Stimme ist brüchig, verharmt, als er beginnt zu sprechen. „ Es ist ein trauriges Liebesgedicht, welches einer Zeit entspringt, in welcher ich noch unter der warmen Sonne wandelte.
Du bist die Sonne meines Lebens,
Im Dunkeln ging mein Lauf -
Ich suchte lange doch vergebens:
Da ging dein Licht mir auf.

Du bist die Liebe meiner Tage,
Mein heimlich Angst und Bang,
Verstummt ist doch die düstre Klage
Bei deiner Stimme süßem Klang.

Du bist die Ruhe meiner Nächte,
Mein Lebenslicht bist du -
Ich halte betend deine Rechte
Und mach dir dann die Augen zu.“ *

Er wendet sich kurz von der Ventrue ab. Schöpft mit den Händen ein wenig Lauge aus dem Zuber und wäscht sich das Gesicht. Dann erst wendet er sich wieder der schönen Frau zu.
„ Verzeiht mir, es berührt mich immer wieder.“ Mit seinen letzten Worten kehren die Wärme und die Führsorge wieder in seine Stimme zurück.




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Iulia Cornelia
Ventrue
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Re: [1042] Wärmende Gesellschaft [Adamo, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

„Es ist wunderschön.“, pflichtete die Ventrue dem Toreador bei, die ihr Kinn andächtig schweigend auf ihrem Unterarm abgelegt und sich in seine Richtung eingerollt hatte, als sie seinem Vortrag zugehört hatte. Ihre Hand beschrieb eine sanfte Geste, die widerspiegelte, dass es hier nichts zu verzeihen gab, als sie ihm ein mildes Lächeln schenkte. Dann rollte sie sich auf den Rücken zurück, nahm etwas Wasser in ihrer Hand auf und ließ es wie aus einer natürlichen Schale gießend über ihre Schulter und Arme wärmend fließen.

Ohne in seine Richtung zu blicken, stellte sie mit einer ruhigen und warmen Stimme fest: „Es berührt euch. Selbst nach all den Jahren noch. Das sieht man. Und das ist selten. Meist schließen wir irgendwann mit unserer Vergangenheit ab. Aber ihr nicht. Das ist auf der einen Seite sehr traurig. Aber auf der anderen auch sehr schön.“ Ihr Kopf drehte sich in seine Richtung und die Ventrue ließ die Worte einen Moment so im Raum stehen, als sie ihn schweigend anlächelte.

„Doch was eure Frage bezüglich eurer Verwandtschaft anbelangt.“, begann Iulia nach einem weiteren Augenblick, die schöne Traurigkeit des Augenblicks sanft aufzulösen, als sie ihn in die härtere Realität der Gegenwart zurückführte, indem sie sprach: „Es müssen inzwischen wohl an die acht Jahre her sein, als ich ihnen zum ersten Mal überhaupt begegnete. Ich war damals noch sehr jung und die Feierlichkeiten sehr groß. Ich hatte nicht die Möglichkeit ihnen dort bekannt zu werden und die darauffolgenden Tage und Nächte waren etwas hektisch.“

Sie machte eine bewusste Sprechpause, bevor sie fortfuhr: „Eure entfernte Verwandte sah ich zwar gelegentlich noch in der Kirche danach, doch ich war damals nicht mehr als ein unbedeutendes Kind, dass den Namen seines Erzeugers nicht führte. Sie hatte entsprechend kein Interesse daran gezeigt, mit mir überhaupt in engeren Kontakt treten zu wollen. Auch wenn ich ihr Engagement zum Schutz der Frauen und die Heilung ihrer Leiden immer sehr bewundert habe und ihr meine Hilfe dahingehend auch angeboten hatte, so zeigte sie doch bisher nie ein Interesse an mir.“ Die Ventrue zuckte sanft mit den Schultern. Offenkundig war es ein Umstand, den sie bedauerte, doch den sie außer Stande gesehen hatte zu ändern.

„Von dem Verbleib eures anderen Verwandten wusste ich nichts. Ich bin ihm bis vor kurzem nicht erneut begegnet und wusste auch nicht, wie man ihn direkt hätte kontaktieren sollen.“, erklärte sie mit einer ruhigen und sachlichen Stimme, als sie unaufgeregt ergänzte: „Mich hatte es ohnehin jedoch verwundert ihn erneut zu sehen. Ich hatte befürchtet der Norden, den er beraubte oder der Süden, dem er die Rückzahlung verweigerte, hätte in den Wirren seinen Kopf gefordert. Doch anscheinend hatte er viel Gutes getan und der Herr hatte trotz allem gnädig schützend seine Hand über ihn gehalten. Und ja, werter Signore Manacres, meine Worte klingen unglaublich, doch da euer Verwandter sie selbst vor einem breiten Publikum bestätigt hatte, nehme ich jedoch zurecht an, dass ich mich diesbezüglich nicht verhört hatte, auch wenn ich es ebenso interessant fand wie ihr. Doch ich weiß nichts über seine Motive, weshalb ich ihn dahingehend nicht verurteilen werde.“

Iulia hob ihre Hände in einer offenen Geste leicht aus dem Wasser, als sie meinte: „Wie ihr also selbst hört, lag es schlicht an den Möglichkeiten überhaupt Kontakte zu euer Familie schließen zu können, nicht dass ich es selbst nicht gewollt hätte.“ Sie zuckte erneut leicht mit den Schultern, bevor sie ihre Hand in seine Richtung leicht öffnend deutend hielt, als sie sprach: „Doch ich werde selbstverständlich sehr gerne verfolgen, was ihr gedenkt zu tun. Wohin euch eure Wege letztlich führen mögen. So ihr erlaubt. Und ich würde mich freuen, so wir regelmäßig Gelegenheiten für derlei entspannte Treffen finden würden, wenn auch womöglich in einem etwas privateren Rahmen als hier.“

Ein sanftes Lächeln umspielte ihre Lippen, als ihr Blick kurz zur Tür wanderte, bevor sie ihren Kopf auf dem Zuberrand ablegte und die Decke betrachtete, während ihr Körper weiter untertauchte und sie ihre Arme entspannt auf dem Zuberrand ruhen hatte. „Aber ja, ich bin zuversichtlich darin, dass sich das Anbahnen von Kontakten in Zukunft wieder verbessern wird.“, erklärte die Ventrue mit einer ruhigen Stimme, bevor sie ergänzte: „Habt nur etwas Geduld, werter Signore Manacres. Auch wenn ich euch bis dahin, wie ich schon sagte, gerne zur Verfügung stehe, so ihr dies wünscht.“ Ihre blaugrauen Augen fanden kurz auf den Toreador, dem sie ein freundliches Lächeln und einen wohlwollenden Blick, gepaart mit einem kurzen Nicken schenkte.
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Adamo Manacres
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Re: [1042] Wärmende Gesellschaft [Adamo, Iulia]

Beitrag von Adamo Manacres »

„ Oh, ich danke Euch zutiefst. Es ist eines der weniger Werke, welche ich nur sehr selten zum Besten gebe. Ihr habt absolut Recht, was die Vergangenheit angeht. Ich denke aber auch, dass dies für einen Künstler in gewisser Art und Weise wichtig ist.“

Er beobachtet die Ventrue beim Spiel mit dem Wasser, freut sich aber auch sehr über das Kompliment seiner Gegenüber.

„Das Überbringen oder sagen wir einmal das Hervorrufen von Emotionen ist in der Tat ein schwieriges Unterfangen, welches nicht bei jedem gelingen mag. Daher ist es immer auch wichtig, sich an die Vergangenheit zu erinnern, an die Momente, welche die Emotionen hervorgerufen haben.“

Als Iulia von den anderen Toreador erzählt lehnt er sich in der Wanne zurück, bedeckt seinen Oberkörper mit Wasser und lauscht den Worten aus dem lieblichen Munde der Ventrue.

„Das ist interessant. Ich bin immer wieder angetan von der Zuwendung zu den Bedürftigen und den Schutzsuchenden und versuche, dies auch immer wieder vorzuleben, jedoch scheint es in den meisten Fällen ein, teilweise aussichtloser Kampf zu sein, welchen ich jedoch zu keinem Tag, zu keiner Stunde aufgeben werde. Ich denke, dass dies ein wichtiger Aspekt ist.“

Dann dreht er sich im Zuber der Ventrue zu und spricht: „Egal ob ein Kind oder was auch immer, aus meiner Sicht gehört zu den gesellschaftlichen Vertretern in der Stadt auch ein angemessener und respektvoller Umgang. Auch wenn ihr zu der damaligen Zeit nicht den vollständigen Namen nennen konntet oder wolltet, ist es dennoch notwenig, einen Austausch anzustreben. Selbstverständlich war dies nicht eure Schuld, jedoch kenne ich auch die weiteren Umstände, und selbstverständlich meine Schwester diesbezüglich nicht gut genug, um mir diesbezüglich eine Meinung zu bilden.“

Seine Miene ist freundlich, der Ton wieder fröhlich und sicher, jedoch macht sein Verhalten, seine Gestik deutlich, dass er sich wohl eine Meinung gebildet hat aufgrund der Erzählung Iulias.

Als die schöne Ventrue von den Handlungen des anderen Toreador berichtet, zeigt sich Entsetzen in der Miene des Toreador. Die Augen weit aufgerissen, der Mund offen, die Gestik scheint wie komplett eingefroren für einige Wimpernschläge.

„ Ich hoffte, ihr würdet scherzen, als ihr dies sagtet, jedoch ist es ersichtlich, dass dies nicht der Fall ist. Ich stimme Euch zu, dass er treffliche Gründe für ein solches Verhalten gehabt haben muss. Alles andere mag ich mir einfach nicht vorstellen. Aber es ist auf jeden Fall hilfreich für mich um zu verstehen, was in den Jahren vor meiner Anreise vorgefallen ist, dass die gesellschaftliche Situation teilweise so, nun sagen wir mal, problematisch ist. Umso froher bin ich über die wundervolle Gelegenheit, am heutigen Abend neben Euch in einem Badezuber zu sitzen, die Wärme zu genießen und einfach ein wenig zu plaudern.“

Adamo ist sichtlich hocherfreut, die Worte der schönen Ventrue über weitere Treffen zu vernehmen.

„Nun aus meiner Sicht kann ich Euch folgendes versichern: Ich habe Pläne mit dieser Stadt. Das bedeutet, ich will mit und in dieser Stadt etwas bewirken. Ich kann so klar darüber reden, weil ich kein Freund davon bin, so etwas in der Hinterhand zu behalten. Wenn man etwas gesagt hat, dann muss man es auch machen oder zumindest zu seinen Worten stehen. Das steigert den persönlichen Ehrgeiz bei der Umsetzung.“

Er grinst, als er letzten Worte spricht.

„ Meine Prioritäten liegen dementsprechend erstmal auf einer Unterkunft auf dem Lande, passenden Möglichkeiten zur Lagerung von Gütern und dann, direkt als nächstes, werde ich versuchen zu schauen, was die Stadt am dringendsten braucht, egal ob Nahrung, Ablenkung, Beschäftigung oder Kunst. Ich bin gerne gewillt meinen Beitrag zu leisten, da ich mir sicher bin, dass es sich irgendwann einmal auszahlen wird. Aber das kann auch einfach mal fröhliches optimistisches Gemüt sein, welches mir manchmal Flausen ins Ohr setzt.“

Adamo zwinkert der Ventrue zu, als er über die Flausen im Ohr spricht. Nachdem das Wasser von seinem Oberkörper hinabgelaufen ist, setzt er sich wieder aufrecht hin, wendet sich über den Rand des Zubers an die schöne Iulia.

„ Ihr habt absolut recht. Gelegenheiten für entspannte Treffen sind mir herzlich willkommen, obwohl ich gestehen muss, dass ich auch diesen Rahmen hier durchaus zu schätzen weiss. Ich bin gerne gewillt, mich auf Euer Urteil, in Bezug auf verlässliche Kontakte oder seien es auch nur Gesprächspartner zu berufen. Jedoch weiß man ja bekanntlich nie, wer mit seinen Ohren direkt um die Ecke lauscht.“

Seine Augen liegen auf dem nebenstehenden Zuber und ruhen vielleicht einen Wimpernschlag länger als notwendig auf der Ventrue, welche so entspannt und verwundbar in dem Zuber liegt.
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Iulia Cornelia
Ventrue
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Re: [1042] Wärmende Gesellschaft [Adamo, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Obwohl die Ventrue nichts am eigenen Leibe trug was sie schützte, ruhte sie trotz dieser Nacktheit offenkundig in sich. Sie rollte sich sogar auf den Bauch, wodurch der obere Teil ihres Rückens völlig ungeschützt aus dem Wasser ragte, während sie ihre Unterarme auf dem Zuberrand überkreuzt hatte und ihren dem Toreador zugewandten Kopf auf ihnen abgelegt hatte.

Mit einem entspannten Schmunzeln in der Stimme sprach sie an diesen gewandt: „Nein, das weiß man wohl letztlich nie so genau.“ Nach einigen weiteren entspannten Momenten und Worten über den Klatsch und Trasch der Sterblichen in der Stadt, trennten sich die beiden Kainiten wohlgewärmt.




Zusammenfassung:
Vor dem Badehaus in Mascharana traf Adamo auf die dort davorstehende Iulia. Er lud sie ein, sich einem Bad dort anzuschließen, was die Ventrue nicht verneinte. Gemeinsam betrat man sie das Etablissement und Iulia beglich die Kosten dezent. Man lernte einander besser kennen. Sie sprachen über Politik, Kunst und Ziele in Genua, während man sie sich den sterblichen Freuden der Welt hingab. Gewärmt verließen beide Kainiten das Badehaus und gingen danach ihrer eigenen Dingen in dieser Nacht weiter nach.
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