[1042] Wärmende Gesellschaft [Adamo, Iulia]

[November '20]
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Iulia Cornelia
Ventrue
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Re: [1042] Wärmende Gesellschaft [Adamo, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Die Ventrue lächelte auf seinen Dank bezüglich der freundlichen Geste hin, nickte höflich und beschrieb dann mit ihrer freien Hand eine dezente Geste, welche sie noch weit sympathischer wirken ließ, schien sie sich nicht um derartige Kleinigkeiten zu kümmern. Ganz so, als wäre es doch selbstverständlich, dass die Jüngere den Älteren hierbei einlud. Ganz so, als wäre es ein ungeschriebenes Gesetz.

„Ich blicke freudig einem Gespräch mit euch entgegen, doch womöglich sollten wir uns angemessener dafür kleiden.“, meinte die junge Ventrue mit einem beinahe unbeschwert scherzhaften Unterton in ihrer Stimme, als sie sanft über ihre Kleidung strich. Nur wenig später kam dann auch der Bedienstete zurück, nickte den Herrschaften zu und wies ihnen den Weg zu den jeweiligen Räumen, in denen sich die beiden Geschlechtergetrennt entkleiden und mit dort bereitliegenden Tüchern verhüllen konnten.

Als Iulia den Raum verließ, waren ihre blonden Haare locker eingeflochten und mit silbernen Kämmchen kunstvoll hochgesteckt. Das Tuch aus Leinenstoff bedeckte ihren hochgewachsenen Körper nicht vollständig, sondern ließ auf Grund ihrer hochgewachsenen, schlanken Gestalt einen geradezu unzüchtigen Blick auf ihre Knöchel, sowie ihre unbedeckte Schulterpartie frei. Die Farbe des Stoffes wirkte im Gegensatz zu dem Weiß ihrer Haut, beinahe schmutzig, doch schien sie sich nicht daran zu stören, als sie nur mit einem geknoteten Tuch bedeckt in den wärmeren Bereich des Badehauses geschritten war.

Die Temperatur hier war bereits deutlich angenehmer, als noch im Eingangsbereich und der Duft von Ölen, die tagsüber dem Badewasser zugegeben worden waren, lag sanft in der feuchtwarmen Luft, die sich mit denen von Kräutern und Weihrauch, die verbrannt worden waren, vermischt hatte. Die Bodenfließen hatten die Wärme aufgenommen und der Bedienstete deutete zuvorkommend auf einen kleinen Bereich hinter einer von Blicken geschützten Wand mit einigen Liegen an einem niederen Feuer, dem noch ein Scheit für die Gäste nachgelegt worden war, so dass diese nicht froren, während sie sich darauf geduldeten, dass die beiden Zuber gleichermaßen für sie befüllt wurden, was wohl etwas länger dauern würde, als wenn es nur ein einziger gewesen wäre.

Doch Iulia schien sich daran nicht zu stören. Stattdessen wartete sie geduldig auf das Erscheinen ihrer Begleitung, während sich in dem Ruheraum umblickte und ihr Blick über den bereitgestellten Teller mit Früchten, den zwei Kelchen, sowie einer Karaffe mit Wein und einer mit Wasser wanderte.
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Adamo Manacres
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Re: [1042] Wärmende Gesellschaft [Adamo, Iulia]

Beitrag von Adamo Manacres »

Adamo nickte Iulia zu, nachdem sie ihre Worte gesprochen hatte. Dann geleitete er sie an seiner Hand, bis sich ihre Wege trennten. Dann betrat Adamo den Raum, welchen man ihm zum Umkleiden zugewiesen hatte und entkleidete sich um sich kurz darauf mit einem Tuch, welches es sich um den Unterleib wickelte und einem zweiten Tuch, welches er sich einfach über die Schulter legte. Das weisse Tuch bildete wie bei Iulia einen starken Kontrast. Anders als bei der schönen Ventrue jedoch nicht zu ihrer weissen Haut. Die Haut des Toreador war dunkler, von der Sonne gebräunter, als der Toreador noch vor dem Kuss die Sonnenstrahlen regelmässig und ausgiebig auf der Haut spüren konnte.

Adamo war kein durchtrainierter Kämpfer, aber sein Körper war dennoch wohlgeformt und proportioniert. Trotz seiner langen Haare und dem Bart war an seinem restlichen Körper kein Haarwuchs zu sehen, was ihn in der Umgebung des Badehauses und nur mit Tüchern bekleidet, noch ein wenig ungewohnter aussehen ließ.

So betrat auch er den wärmeren Bereich des Badehauses. Als er den Bereich betrat blieb er stehen, sah sich um und schien den Anblick dessen, was er sah in sich aufzunehmen, sich mit dem Raum vertraut zu machen. Er nahm die Umgebung war, die Fliesen, die Luft die Räume, die Wärme unter seinen Füßen und auch die Bedienstete, die bereitstand, um ihn in den Bereich mit den Liegen zu geleiten. Als er diesen Wartebereich betrat, nahm auch er das kleine, niedrige Feuer war, welches dem Raum ein wenig Wärme und Licht verlieh, des Weiteren die Liegen, das gesamte Ambiente, aber auch die schöne Ventrue, die mitten im Raum, einer sich bewegenden Mamorsäule gleich, stand, und sich so wie er umsah.

So trat er an Iulia heran. „Wie ich sehe, ist es Euch gelungen, eine dem Anlass angemessenere Kleiderwahl zu treffen. Ich darf euch zu dieser hervorragenden Auswahl gratulieren. Es steht euch wirklich wunderbar,“ sagte der Toreador mit einem deutlichen Grinsen im Gesicht. „Ich hoffe, auch meine Kleiderwahl genügt den Anforderungen?“
Nachdem er geduldig die Antwort der Ventrue abgewartet hatte, deutete er auf die Liegen.

„Setzen wir uns? Ich bin mir sicher, wir werden uns auch im Stehen hervorragend unterhalten, jedoch denke ich, dass es noch ein wenig Zeit in Anspruch nehmen wird, bis wir uns der umschmeichelnden Wärme hingeben können.“

Sofern Iulia zustimmt, wird er warten, bis sie sich eine Liege ausgesucht hat, bis er sich selber eine Liege aussuchen wird, die einem guten Gespräch nicht entgegensteht.
Ob im Sitzen oder im Stehen wendet er sich dann an sein Gegenüber. „ Nun, wie ist es Euch in der letzten Zeit ergangen?“
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Iulia Cornelia
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Re: [1042] Wärmende Gesellschaft [Adamo, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Iulia nickte höflich auf die Worte des Toreadors hin, als sie selbst lächelte und charmant entgegnete: „Ihr versteht die Tücher auf eine besonders schöne Art zu tragen und eure Erscheinung ist ohne jedweden Zweifel ein ganz und gar erhabener Lichtblick, den so darf ich euch versichern nichts entstellen könnte, selbst wenn ihr nicht mehr als Lumpen am eigenen Leib tragen würdet.“

Auf sein Angebot des sich Setzens, nickte die Ventrue und wählte schließlich eine Liege zu seiner Linken aus, als er ihr die erste Wahl darüber überließ. Sie wartete bis auch er die seine getroffen hatte und ließ sich dort nieder, aufmerksam die Bewegungen ihres Gegenübers abpassend und sich diesen anpassend. Ihre Hände adrett vor ihrem Schoss abgelegt und die Beine züchtig nebeneinander geschlossen stehend.

„Ich habe hier und da ein paar kleinere Kratzer abbekommen.“, erklärte die junge Kainitin schließlich mit einem sanften Lächeln auf seine Frage hin, dass jedoch ihre blaugrauen Augen nicht ganz zu erreichen vermochte, bevor sie meinte: „Doch nichts, was die Zeit nicht heilen könnte.“ Ihre feingliedrigen Finger beschrieben eine sanft wegschiebende Geste, während dabei der Blick auf die unversehrte Haut ihres schlanken Unterarms freigegeben wurde, bevor sie diesen wieder artig auf ihren Schoss zurückführte.

„Ich bin, soweit man dies so sagen kann, wohlauf und wende meinen Blick weiterhin auf die Zukunft, die ich gestalten kann und nicht auf die Vergangenheit, die ich außer Lage bin zu verändern.“, beschrieb die junge Ventrue ihren Blick auf die Welt, bevor sie sich erkundigte: „Wie steht es um euch, werter Signore Manacres? Ihr erwähntet in die Stadt gewinnbringend investieren zu wollen? Darf ich fragen, in welchen Feldern ihr gedenkt dies zu tun oder wäre eine solche Frage gar zu indiskret?“
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Adamo Manacres
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Re: [1042] Wärmende Gesellschaft [Adamo, Iulia]

Beitrag von Adamo Manacres »

Adamo beobachtet die Ventrue aufmerksam, als sie sich setzt. Als sie über die paar Kratzer und die verheilten Wunden spricht, nickt er anerkennend, als sie ihm freiwillig oder unfreiwillig einen Blick auf die verheilten Wunden an den Armen gewährt.
„ Ich freue mich, dass es euch in den vergangenen Nächten wohl ergangen ist. Man berichtete mir, dass es in der Vergangenheit Zeiten gegeben haben soll, in welchen dies hier in der Stadt nicht immer der Fall gewesen sein soll.“
Er streckt sich auf der Liege aus, legt das Tuch um die Schultern ab und legt es an seine Seite. Er hat die Beine entspannt übereinander geschlagen und sein Blick wandert interessiert über die Früchte und den Wein.
Bevor er auf die Frage von Iulia antwortet, greift er zur Karaffe mit Wein. „ Verzeiht die indiskrete Frage aber trinkt ihr Wein? Ich selber kann es leider nicht mehr, nichtsdestotrotz genieße ich es, den Wein zu riechen und möchte mir die Angewohnheit des Redens mit einem Kelch Wein in der Hand noch nicht entwöhnen. Darf ich euch einschenken oder stört es Euch, wenn ich mir etwas einschenke, nur der alten Gewohnheit wegen?“


Sollte Iulia bejahen wird er ihr zuerst den Kelch füllen und anschließend sich selber. Sofern seine Begleitung verneint wird er sich den Kelch zu Hälfte füllen, damit der Wein beim Reden und Gestikulieren nicht über den Rand des Kelches schwappt.

Mit dem halb gefüllten Kelch in der Hand schickt sich Adamo an, auf die Frage Iulias zu antworten.

„ Um auf eure Frage zurück zukommen, in der Tat möchte ich in Genua investieren. Ich sehe in der Stadt und in seinen Bewohnern ein großes Potenzial. In den vergangenen Tagen erwische ich mich immer wieder dabei, in der Nacht durch die Stadt zu schlendern, seine Gebäude zu betrachten, die Kontore und Handelshäuser, aber auch die Plätze und Gärten. Ausnahmslos alles, was ich bisher in der Stadt gesehen habe, gefällt mir und ich bin meinem ehrenwerten Erzeuger ausserordentlich dankbar, dass er mir diese Stadt und diese Domäne ans Herz gelegt hat. Gewinnbringend investieren ist in der Tat ein Ziel, welches ich nicht nur in der Stadt, sondern tatsächlich auch mit der Stadt erreichen möchte. Es wurde mir durch meine Eltern gegeben, dass ich nicht mittellos bin und ich habe das Ansinnen, meine persönlichen Vorlieben in den Bereichen des Schönen und der Künste mit meine Pflichten als Gast in der Domäne, vielleicht sogar irgendwann Bürger dieser Domäne zu verbinden. In der Tat habe ich einige Ideen über mögliche Investitionen, jedoch ist noch nicht ein ganzes Jahr seit meiner Anreise vergangen und ich kenne noch nicht alle Hintergründe über die Umstände und Geschehnisse in den Jahren und Tagen vor meiner Anreise. Zu aller Erst wird es denke ich ein Notwendiges sein, mir und der Kunst eine angemessene Räumlichkeit zu schaffen, in welcher es sich zu lohnt zu leben und zu schaffen.“

Sein Tonfall ist ein entspannter Plauderton, wobei er immer wieder seine gesagten Worte mit Gesten begleitet. Es wird ersichtlich, wieso der Toreador sich den Kelch zu Hälfte gefüllt hat, da kein Tropfen des Weines über den Rand tropft. Als er geendet hat, führt er den Kelch zum Mund, benetzt die Lippen mit dem Tropfen, scheint aber ebenfalls den Geruch des Weines einzuatmen. Dann nimmt er den Kelch in beide Hände, senkt die Arme, so dass der Becher auf seinem Oberschenkel ruht.

„Entschuldigt, meine Ambitionen gehen gelegentlich mit mir durch, so dass ich zu einem übertriebenen Redeschwall neige und ins höfische Plaudern verfalle. Wie steht es um Euch, ich denke ihr habt ebenfalls Ambitionen für Genua?“
Seine klaren dunkle Augen wandern an Iulia von den Beinen aufwärts bis in ihr Gesicht. Sein Lächeln ist fröhlich und authentisch.
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Iulia Cornelia
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Re: [1042] Wärmende Gesellschaft [Adamo, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Iulia nickte nur schweigend auf die Worte des Toreadors bezüglich der vergangenen Nächte hin, bevor sie auf seine nach dem Wein, sanft ihr Haupt schüttelte und höflich meinte: „Äußerst aufmerksam von euch, werter Signore Manacres, doch nein danke. Ich bin gerade nicht durstig. Fühlt euch aber gerne frei euren Gewohnheiten weiter zu folgen. Ich störe mich nicht an ihnen“

Nachdem es sich Adamo auf der Liege bequem gemacht hatte, folgte die Ventrue seinem Beispiel. Ein Kissen wanderte unter ihren angewinkelten Arm, wodurch ihr Oberkörper leicht erhöht lag, während sie selbst seitlich auf der Liege ruhte, ihr Körper und ihr Blick ihrem Gesprächspartner interessiert zugewandt, während der Stoff ihre weiblichen Rundungen züchtig bedeckte. Iulia wirkte offenkundig sehr angetan von ihrem Gesprächspartner, welchem sie mit einem sympathischen Lächeln begegnete auf seine abschließende Frage hin, bevor sie bestätigend nickte und meinte: „Natürlich. Doch lasst mich euch zuerst versichern, dass ich euch sehr gerne zuhöre, so ich darf. Es ist immer recht interessant zu sehen mit welchen Erwartungen einzelne Personen einreisen. Was sie gedenken nicht nur für sich selbst, sondern auch für die Stadt und ihre Bewohner zu tun.“

Die Ventrue schwieg für einen kurzen Moment, bevor sie erklärte: „Ich selbst hatte mich in den vergangen Jahren dafür eingesetzt, dass Leuchthäuser entlang der genuesischen Küste gen Süden gebaut werden. Die aufkommenden Gerüchte über den drohenden Hunger bereiten mir allerdings sehr große Sorgen, weshalb ich gedenke dieses Projekt in den kommenden Jahren zurückzustellen und stattdessen Kontakte und Handelsbeziehungen in entferntere Regionen aufzubauen, so dass die Genuesen die drohende Dürre gut überstehen können. Für mich selbst würde ich gerne die Sprache der Tedesci und des Frankenreiches erlernen, sowie meine Kenntnisse im Arabischen weiter vertiefen. Auch möchte ich regelmäßigere Treffen in kleinerem Rahmen veranstalten, genieße ich es doch sehr in Gesellschaft Anderer zu sein, auch wenn es nicht immer leicht ist, gewinnt man doch gelegentlich den Eindruck, dass Manche ihre gute Kinderstube vergessen haben, sofern sie denn je eine hatten.“ Mit ihrer feingliedrigen freien Hand, beschrieb sie eine flatterhafte Geste, die jedoch widerspiegelte, dass er damit offenkundig nicht gemeint war.

„Doch ihr spracht gerade von durchaus angenehmeren Themen. Künsten, die ihr mit euren Pflichten verbinden möchtet. Darf ich fragen, welchem Bereich der Kunst ihr euch selbst dabei widmet? Und was ihr als schön betrachtet? Die Geschmäcker hierbei sind doch manches Mal durchaus… verschieden.“, erkundigte sich die junge Ventrue bei dem Toreador, während sie eine Antwort gespannt abwartete.
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Adamo Manacres
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Re: [1042] Wärmende Gesellschaft [Adamo, Iulia]

Beitrag von Adamo Manacres »

Adamo klatscht begeistert in die Hände, als er Iulia von den Leuchthäusern reden hört. Er liegt weiterhin entspannt auf seiner Liege, gemütlich zurück gelehnt lauscht er den Worten der schönen Ventrue und unterbricht sie kein einziges Mal.

Erst als sie geendet hat, scheint er noch einen kurzen Moment über eine Antwort nachzudenken.
„Zu aller Erst muss ich euch danken für den Ehrgeiz und die Ambitionen in Bezug auf die Errichtung von Leuchthäusern. Ich halte diese für absolut notwendig und sinnvoll, und dies nicht nur weil ich selber mit meinem Schiff in die Stadt gekommen bin und somit was die Anfahrt des Hafens anbelangt, eigene Erfahrungen machen durfte.“

Er scheint einen Moment nachzudenken. Die Hand mit dem Weinkelch wandert gedankenverloren an seine Lippen, der Wein benetzt diese erneut und verbleibt dann anschließend wieder in der rechten Hand des Toreador.
„Auch ich habe die Gerüchte über den drohenden Hunger vernommen und habe immer wieder das Ziel, meinen Beitrag zu dessen Linderung zu leisten. Ein blühender Handel mit Lebensmitteln ist dabei, genauso wie ihr es bereits andeutetet, aus meiner Sicht ein notwendiges Erfordernis, jedoch bin ich mir noch nicht darüber im Klaren, was Genua als Handelsgut anbieten kann oder soll.“

Seine linke Hand reibt sich den Bart, als er fortfährt.

„ Nun, in jedem Fall besitze ich ein nicht allzu kleines Schiff und eine Besatzung, die bereit ist, sich ihren Lohn zu verdienen. Ich bin durchaus bereit, dieses zu Transportzwecken einzusetzen, sofern die Unkosten für ein solches Unterfangen nicht ins Unermessliche steigen. Geht es den Menschen in Genua und seinem Umland schlecht, so geht es auch uns schlecht. Dazu sind wir zu sehr mit den Bewohnern der Stadt verbunden. Solltet ihr ein entsprechendes Handelsgut gefunden haben, so scheut euch bitte nicht, an mich heranzutreten. Ich bin gerne bereit, mich zu beteiligen und einzubringen.“

Seine rechte Hand stellt den Kelch auf den Tisch und er beugt sich dafür ein wenig nach vorne. Seine Hand pflückt eine Traube aus der Schale. Fast scheint es den Anschein zu machen, als wolle er hinein beissen, jedoch auch hier scheint der Toreador deutlich eher vom Geruch der Frucht interessiert zu sein.

„ Eure Fähigkeit zur angeregten und gepflegten Kommunikation ist hervorragend vorhanden. Als eure Gesprächspartner am heutigen Abend kann ich eure Ansinnen, eure sprachlichen Kenntnisse auch in anderen Sprachen einzubringen und somit die Gespräche anderer ebenso wie das meine zu bereichern, nur befürworten. Ich muss zu meiner gelegentlichen Erheiterung gestehen, dass mich jedwede Form des Gespräches interessiert, wobei ich aber auch immer wieder an Sprachen gerate, die ich nicht verstehe, deren Klang jedoch immer wieder verlockend ist. Das Lernen der solchen Sprachen wird denke ich bei Zeiten auch noch auf mich zukommen, wobei ich jedoch noch nicht weiss, welche Sprache es als erstes sein soll.“

Er schmunzelt erneut.

„Die Sprache der Gelehrten wäre eindeutig eine Bereicherung, jedoch finde ich ihren Klang so hart, teilweise brutal und absolut unmelodisch, wobei sich dies bei gesungenen Worten wieder genau andersherum gestaltet. Ein interessanter Aspekt wie ich finde. Auf der anderen Seite die Sprache des Frankenreiches. Der Tempus und die Betohnung der einzelnen Worte machen es zu einer höfischen lauten Sprache, aber geflüstert erzeugen Sie Intimität, Zärtlichkeit und Unbeschwertheit. Beide sind aus meiner Sicht sehr verlockend.“

Während seiner Worte blickt er der schönen Ventrue ins Gesicht, wobei seine Blicke auch immer wieder interessiert durch die Gegend wandern. Es macht den Anschein, als fänden seine klaren, dunklen Augen immer wieder interessante Aspekte in diesem Raum, wobei sie immer wieder zu seiner Gesprächspartnerin zurückkehren.

„ Ja, die Kunst. Weithin geschätzt und oftmals verkannt. Ich selber fühle mich vielen Künsten verbunden, versuche auch sie mir immer wieder neu zu erschließen und ins Bewusstsein zu rufen. Genua und seine Bewohner haben sich hierbei, wie ich gestehen muss, als ein immerwährender und zuverlässiger Quell an Anregungen ergeben. Ich mag gesprochene und gesungene Worte, ein gut geschriebenes Wort oder einen gut geschriebenen Brief. Eine gepflegte Konversation, wie diese die wir gerade führen, betrachte ich als eine Kunstform, welche sich leider vielen, welche ich kennenlernen durfte, verschließt.“

Dann scheint er sich ab etwas zu erinnern.

„Ich mag Bilder, welche mit einer Kunstfertigkeit gemalt sind. Der Herold Genuas hat hierbei einige sehr schöne und kunstvolle Werke in seiner Werkstatt, wie ich feststellen durfte. Er hat Potenzial, soweit ich dies einschätzen kann. Sie interessieren mich und ich betrachte sie gerne. Aber nicht anders als wie ich schöne Menschen betrachte. Dies geschieht jedoch in allererster Linie aus künstlerischen Gründen. Ihr fragtet, welcher Kunst ich mich widme. Nun dies ist relativ leicht zu beantworten. Ich widme mich der Dichtkunst, oder nennen wir es die Kunst, Situationen, Dinge oder auch Personen so zu beschreiben, dass sich andere, die die Worte lesen oder hören, ein Bild von dem machen können, was mein Auge, oder nennen wir es einmal das Auge des Künstlers in dem Moment des Schaffens wahrgenommen hat.“

Ein leises und verlegenes Kichern ist aus seinem Mund zu hören. Ein Schmunzeln zeigt sich in seinem Gesicht und er zwinkert der Ventrue verspielt zu.

„ Ich bin mir dabei jedoch durchaus bewusst, dass ich immer wieder zum vielen Reden neige, was sich teilweise auch in meinem Dichten wieder spiegelt, jedoch bin ich immer wieder bemüht dies zu ändern, so dass es vielfach erforderlich ist, nächtelang in der Schreibstube zu sitzen und an den Worten zu feilen.“
Dann lehnt er sich zurück, verschränkt seine Arme in seinem Nacken und spricht, eher zu sich selber als zu seiner Gesprächspartnerin: „ Wenn ich an den Abend eurer Freisprechung zurück denke, sollten sich vielleicht einige deren Worte ich vernehmen durfte, ebenfalls zum Feilen der Worte in die Schreibstuben zurück ziehen, bevor sie sich äussern.“

Es vergehen ein oder zwei Augenaufschläge, bis der Toreador erkennt, dass er diese Worte laut in der Gesellschaft einer Dame gesprochen hat. „Oh, verzeiht.“
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Iulia Cornelia
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Re: [1042] Wärmende Gesellschaft [Adamo, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Iulia beschrieb mit ihrer Hand nur eine leicht wegfegende Geste auf seine Bitte um Verzeihung hin. Davon ab hatte sie dem Toreador die ganze Zeit über anscheinend wie gebannt zugehört. Ihr Brustkorb hatte sich dabei in einer ruhigen und gleichmäßigen Bewegung gehoben und gesenkt, während ihre Augenlieder sich gelegentlich geschlossen, und dann kurz darauf wieder geöffnet hatten. Ab und an hatte sie wie beiläufig mit ihrem Finger dezent an die Stirn getupft, um ein anscheinend verlorengegangenes Haar oder auch eine vermeintliche Schweißperle sanft dort wegzumachen, während ihr Körper immer mehr eine sehr entspannte Haltung annahm, als sie anscheinend die Wärme des Raumes sehr genoss und ihre Hände und Füße gelegentlich aneinander rieb, wohl um die vermeintliche Kälte aus ihnen zu vertreiben, die sich darin eingenistet hatte. Menschliche Gesten in Anbetracht der Umgebung, in der sich sich befanden. Als er den Kelch in Richtung seiner Lippen geführt hatte, drifteten ihre blaugrauen Augen zum Feuer hin ab, den kurzen Moment nutzend, um ihren eigenen Gedanken nachzuhängen und die Wärme zu genießen. Sein vorheriges Klatschen auf ihre Erzählung bezüglich der Leuchthäuser hin hatte sie mit einem sanften Stirnrunzeln kurz zurückgelassen, verstand sie seine Begeisterung darüber anscheinend nicht so recht, doch schien sie sich auch nicht weiter darum zu kümmern, denn ihre Stirn hatte sich bald darauf erneut geglättet, als wäre nie etwas gewesen.

„Euer Angebot mit eurem Schiff ist durchaus interessant, doch Piraterie ist trotz neuerlicher Vereinbarungen, im ligurischen Meer keine Seltenheit. Welche Sicherheiten könntet ihr geben, um Waren ohne Verlust oder Qualitätseinbußen von hier, nach da, zu bringen? Welche freundschaftlichen Beziehungen könnt ihr dafür aufweisen und wer würde hierbei für euch sprechen?“, erkundigte sich Iulia entspannt bei ihrem Gegenüber. Dann streckte sich die junge Ventrue leicht, als sie sich kurz etwas umpositionierte, so dass sie angenehmer lag, bevor sie erklärte: „Ich bin der Ansicht es ist nicht wichtig, was man letztlich lernt, solange man überhaupt lernt. Vor dem ganzen leidigen Konflikt hätte ich wohl auch nicht angenommen, dass es die Sprache der Muselmannen wäre, die ich erlerne.“ Iulia zuckte leicht mit der Schulter als sie meinte: „Nun ist es mein täglich Brot, darin besser zu werden. Aber ich bin auch eine große Verehrerin von Kunst. Ich würde mich freuen, so ihr mir einmal eines eurer Gedichte vortragen möchtet.“
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Adamo Manacres
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Re: [1042] Wärmende Gesellschaft [Adamo, Iulia]

Beitrag von Adamo Manacres »

Adamo setzt sich aufrecht hin bevor er der Ventrue antwortet. Sein Oberkörper ist nach vorne geneigt, die Ellenbogen auf seinen Knien und sein Blick ruht im Gesicht seiner Gegenüber.

"Ich habe hier keine Fürsprecher, zumindest nicht das ich wüsste. Ich habe erst eine Fahrt seit meiner Ankunft in Genua getätigt und sie verlief ohne Probleme und das Schiff war bei Weitem nicht ausgelastet oder hatte zu starken Tiefgang."

Sein Blick senkt sich kurz. Er denkt nach.

"Piraten, ja, ein Übel der Meere, getrieben von Gier und Verzweiflung. Barbaren und eine Geißel der friedlichen Handelsreisenden. Ich hatte bisher noch keine Auseinandersetzung mit ihnen und sehne sie mir auch nicht herbei, jedoch besteht die Besatzung meines Schiffes nicht gerade aus einfachen Dienern sondern aus erfahrenen Seefahrern, die Wissen um was es in solchen Dingen geht. Was freundschaftliche Handelsbeziehungen angeht,..."

Wieder das nachdenkliche Reiben des Barts.Seine Augen sind geschlossen, sein Mund leicht geöffnet. Ohne die Bewegung seiner Hände könnte man meinen,er würde in diesen Momenten verharren wie eine Säule.

"... so komme ich eher zu der Einschätzung das ich derzeit nicht von einer Beziehung reden will, nur weil ich erfolgreich eine lukrative Überfahrt hatte. Es wurde eine Basis geschaffen, von der ich denke, das die Familie Spinola sie auszubauen wünscht. "

Er legt sich langsam wieder auf die Liege, legt die Tücher ordentlich hin, um Wärme an den Körper zu bringen.

" Ich muss sagen, ich kann es absolut verstehen, wenn ihr oder jemand anderes Sicherheit wünscht, aber diese kann ich derzeit nicht geben. Was ich jedoch sagen kann, bei einem Verlust des Schiffes oder bei einem Angriff auf ebendieses verlöre ich meine Männer, meine Besatzung, meine Kunst, meine Zuflucht und vermutlich auch mein Leben. Dies sollte zumindest ein Garant dafür sein, dass alles nur mögliche unternommen wird um das Schiff und die Waren zu seinem Empfänger zu bringen. "

Dein Blick ist fest und seine Mimik und Gestik verdeutlichen, wie überzeugt der Toreador in seiner Einstellung ist.

" Ich muss aber sagen, dass ich auch gewillt wäre dieses Risiko alleine auf mich zu nehmen, solange es nur eine Möglichkeit gibt, Schaden von Genua selbst und seinen Bewohnern abzuwenden. Ich würde aber auch davon ausgehen, dass eher eine ganze Flotte von Schiffen notwendig sein wird anstatt nur einem Schiff. Gehe ich recht in der Annahme, dass Eure Pläne in dieser Richtung bereits deutlich weiter fortgeschritten sind als meine Gedanken? "

Sein Blick, welcher eben noch in das wunderschöne Antlitz der Ventrue gefallen war, wanderte kurz über ihren Körper und nahm ihre Bewegungen wahr. Dann blickte er die Ventrue an, lächelt und streicht sich, als würde er sich wärmen wollen mit den Händen über die Oberarme.

"Ich danke euch für die Bereitschaft, einem meiner Werke zu lauschen. Ich bin mir sicher, dass ich bald in der Lage sein werde, eines meiner Werke zu einem endgültigen Abschluss zu bringen. Welche Kunst ist es, die ihr bevorzugt, wenn ich fragen darf? "

Es ist eher ein offensichtlicjes Interesse denn ein Sinn für höfisches Geplänkel, welches den Toreador in dieser Situation zu dieser Frage zu treiben scheint.
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Iulia Cornelia
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Re: [1042] Wärmende Gesellschaft [Adamo, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

„Ich denke ich kann den allermeisten Künsten etwas abgewinnen, erzählen sie doch alle ihre ganz eigenen Geschichte und geben ihren ganz eigenen Blick auf die Welt wieder.“, erklärte die junge Ventrue, nachdem ihr Gegenüber geendet hatte und sie selbst die Möglichkeit genutzt hatte, ihre Augen dezent über seinen Körper wandern zu lassen, als er gesessen war.

„Ich selbst bevorzuge es zu singen.“, erklärte sie weiter, bevor sie sanft abwinkte und ergänzte: „Allerdings bin ich kein Künstler wie ihr.“ Respektvoll nickte sie ihm zu, bevor ihre Finger nachdenklich über ihr Schulterbein strichen, als sie meinte: „Was eure Frage bezüglich meinen Plänen anbelangt, so habe ich mich bisher auf den Handel zu Land verlassen. Der Handel zur See dagegen ist mir fremd. Ich hatte bisher noch Niemanden gefunden dem ich meine Geschäfte dahingehend anvertrauen hätte wollen. Auch wenn ich wohl feststellen durfte, dass die Familie Spinola anscheinend in den letzten Jahren vermehrt Seefahrer rekrutiert. Andererseits weiß ich aber auch zu wenig über sie, noch darüber was die Ziele der Familie in Genua sind. Oder auch darüber, wie geeint die einzelnen Zweige zueinanderstehen.“ Iulia betrachtete Adamo noch einen Moment länger, als sie nachzudenken und abzuwägen schien.

Dann wanderte ihr Blick in Richtung des Mannes, welcher sie aus höflicher Distanz beobachtete. Diesem schenkte sie ein bezauberndes Lächeln und nickte ihm leicht zu, im nonverbal mitteilend, dass sie ihm gewahr war, bevor sie an Adamo sich richtete und sprach: „Es scheint die Zuber wären soweit. Womöglich wollt ihr mir in einer entspannteren Umgebung etwas mehr darüber erzählen, mit welchem Teil der Familie ihr eure Beziehungen pflegt, werter Signore Manacres. Welche Waren ihr gedenkt in Zukunft für sie über See zu transportieren. Schließlich sind eure Risikobereitschaft und euer Mut hierin durchaus lobenswert zu nennen. Gerade oder vor allem auch in Hinblick auf die schwierigere Lage, in die sich andere Mitglieder eurer Familie mit der Seefahrt gebracht haben.“ Der Körper der jungen Ventrue erhob sich langsam in eine sitzende Haltung zurück, als sie meinte: „Aber ich habe keinen Zweifel daran, dass ihr hierbei mehr Verhandlungsgeschick aufweisen werdet, als eure Verwandtschaft.“ Ihre unbedeckte Hand deutete leicht fragend zu dem Mann, als sie Adamos Entscheidung hierüber abwarten würde, als sie sich erkundigte: „Sollen wir?“

So er zustimmte würde sich Iulia erheben und sich mit ihm gemeinsam durch das Badehaus führen lassen, bis zu einem Raum, in dem sechs Zuber standen. Aus zwei nebeneinander liegenden stieg Dampf aus der weißlich wirkendenden Flüssigkeit. Offenkundig Lauge, die dem Badewasser beigemengt worden war und dieses trübte. Der feine Geruch von Holz lag in der Luft und ein kleineres Feuer in einer Schale in der Mitte des Raumes brannte, sowie einige Kerzen bei den Zubern, die eine sanfte Helligkeit schenkten. Nach einer höflichen Verneigung und der Frage, ob die Herrschaften noch etwas benötigen und der Aussage, dass sie ansonsten rufen sollten, zog er sich zurück und ließ die Beiden in dem Raum allein.
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Adamo Manacres
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Re: [1042] Wärmende Gesellschaft [Adamo, Iulia]

Beitrag von Adamo Manacres »

Mit einem freudigen Strahlen im Gesicht nimmt der Toreador das Interesse seiner Gegenüber an den Künsten und am Gesang zur Kenntnis. Es scheint aber auch nicht das erste Mal zu sein, dass er von dem Interesse oder der Begabung anderer Clansvertreter in Bezug auf die Künste erfährt.

Iulias Ausführungen über den Handel zu Land nimmt er interessiert wahr, gerade auch in Hinblick auf die Familie Spinola. Entspannt liegt er auf der Liege und lässt die Worte der schönen Ventrue auf sich wirken. Hinter seiner Stirn arbeitetet es, als er die Informationen verarbeitet und sich Gedanken über eine wahrheitsgemäße Antwort machen.
Als Iulia auf den Mann, welcher am Rande steht reagiert, nimmt er diesen erstmalig wahr. Er scheint kurz zu überlegen, ob es verfängliche Äußerungen gab, reagiert dann jedoch mit einem Nicken auf die Frage nach dem Aufbruch.

Schnell steht er auf und reicht seiner Abendbegleitung die Hand, um ihr von der Liege aufzuhelfen. Sofern Iulia annimmt, wird er sie an galant an der Hand hinter dem Bediensteten des Hauses hergeleiten, bis sie den Raum mit den Badezubern erreicht haben.

Erst dann, als er sie an einen Zuber geleitet hat, ergreift der Toreador erneut das Wort.

„ Ah, welch wundervoller Ort. Man kann deutlich erkennen, dass sich sowohl beim Bau, als auch bei der Einrichtung sichtlich Mühe gegeben wurde.“
Dann, begibt er sich zu seinem Zuber und schaut sich noch einmal um.

„ Verzeiht mir meine Unhöflichkeit, werte Iulia, aber anscheinend habe ich auf der Liege etwas vergessen, welches für die weitere Gestaltung des Gespräches unabdingbar ist. Seht es mir bitte nach, dass ich kurz entschwinde, um es zu holen.“

Eine Zustimmung der Ventrue vorraus gesetzt, entschwindet der Toreador, um nach einer deutlich längeren Zeit, als es brauchen würde, den Weg zurück zu legen, mit dem Weinkelch in der Hand zurück zu kehren. Es bleibt vollkommen unklar, ob er dies Tat, weil er den Kelch tatsächlich benötigte oder um der schönen Ventrue die Gelegenheit zu geben, sich angemessen in den Zuber zu geben, oder dabei das Gefühl zu haben, beobachtet zu werden.

Sollte sie bereits Platz genommen haben, so wird er anerkennend nicken. Andernfalls wird er abgewandt geduldig warten, bis die Ventrue in den Zuber gestiegen ist.
„ So, da bin ich wieder. Ich hoffe, ihr musstet nicht zu lange auf mich warten.“

Mit dem Tuch um die Hüften geschwungen steigt er in den Zuber mit der Lauge, setzt sich und macht es sich bequem. Erst dann nestelt er das Tuch, welches er um die Hüfte geschlungen hatte, aus dem Wasser hervor und hängt es ausgewrungen über den Zuberrand.

„Nun denn, lasst uns das Gespräch wiederaufnehmen, an dem Punkt wo wir unterbrochen wurden“, führt der Toreador aus. „Niemand muss ein Künstler sein, um einen Sinn für Kunst zu haben. Wichtig ist, dass man selber das, was man schreibt, malt, dichtet oder aufführt als Kunst betrachtet. Erst dann, kann man die Meinung anderer zulassen, wobei aus meiner Sicht Wertschätzung immer angebracht ist. Jemand hat einen Weg gefunden sich selber auszudrücken und es anderen zu präsentieren. Das verdient Respekt und Anerkennung.“
Seine Hände tauchen in das Wasser ein und schöpfen Wasser auf seinen Oberkörper.

„Was den Handel zu Lande angeht, so bietet er seine Vorteile. Verlässliche Routen, wetterbeständig und gut zu bewachen, wenn erforderlich sind deutliche Aspekte, die für den Handel auf dem Landweg sprechen, jedoch bietet es auch die Möglichkeit, von Wegelagerern oder hungrigen Bauern in einem Hinterhalt überfallen zu werden. Auf See sind die Risiken zwar vergleichbar, jedoch ein wenig anders gelagert. Auf See ist man vom Wetter abhängig und kommt nur gut voran, wenn der Wind günstig steht, Bewachung für die Waren hat man zwar an Bord, jedoch auch nur die Anzahl an Besatzung, die Wahrscheinlichkeit, dass jemand Hilferufe hört ist recht gering. Der einzige Vorteil, den das Meer hat ist, dass man Piraten oder andere Schiffe schon weit im Voraus sieht und die Gefahr eines Hinterhaltes somit auch deutlich geringer ist. Ein Risiko ist der eine, wie der andere Weg.“
Er greift wieder zu dem Kelch, welchen er praktischerweise neben den Zuber gestellt hatte. Er hält ihn in der Hand, während er zu der schönen Ventrue hinüber sieht, die sich in geringer Entfernung von ihm im anderen Zuber aufwärmt.

„ Was die Spinolas angeht, so weiss ich recht wenig über sie. Ich kenne bisher nur ein angeheiratetes Mitglied der Familie, welches sich bisher als ein sehr loyaler Geschäftspartner erwiesen hat, was jedoch in dem Bezug nichts heißen will oder muss. Grundlegend liefere ich für ihn Nahrungsmittel und andere Gegenstände, jedoch bin ich auch daran interessiert, gerade in Hinblick auf die Gerüchte des drohenden Hungers, andere Nahrung zu transportieren, wobei ich mir durchaus bewusst bin, dass es ein Risiko birgt, wenn ein Schiff voll mit Getreide und Vieh in den Zeiten des Hungers und der Nahrungsknappheit auf dem Meer unterwegs ist. Aber ich hoffe, dass andere Bürger und Gäste Genuas gewillt sind, in diesem Zusammenhang miteinander zu kooperieren.“

Als würde er sich gerade an einige Worte der schönen Ventrue erinnern, richtet sich Adamo in seiner Badewanne auf.

„ Ihr spracht von anderen Mitgliedern der Familie und von deren Verhandlungsgeschick. Es ist mir zwar bekannt, dass ein Mitglied der Familie in der Stadt ist, aber ich wusste nicht, dass es um das Verhandlungsgeschick so schlecht bestellt ist. Ebenso nicht, dass sie sich in einer schwierigen Lage befinden. Der Kontakt gestaltet sich, nun sagen wir einmal, problematisch.“
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