[1043] Der Hüter des Westens - Ein neuer Versuch [Galeno, Valerios]

[Nubis]

"Gegen eine gewisse Gegenleistung könte ich es euch durchaus beibringen lassen." meinte er nickend. "Einer meiner Diener könnte dafür Zeit erübrigen."
Natürlich nur, wenn der Preis stimmte.

"Selbiges gilt im Übrigen für die Teilnahme eures Händlers in einem Zusammenschluss mehrer Händler und Kunsthandwerker Genuas. Es war nicht etwa jener Francesco, der sich hier in diesem Lagerhaus eingemitet hat? Mir wurde gesagt, er würde mit Edelhölzern und Edelseinen handeln. Durchaus interessant, vorrausgesetzt, es wird sich an die Regeln gehalten."

Der Herold begegnete dem Händler vor sich mit einem eindringlichen Blick. Die gestellte Frage war eher rhetorisch, denn Galeno wusste womöglich schon die Antwort darauf. Ware es doch ein zu grosser Zufall...

"Über die Neuankömmlinge werde ich euch kein Wort verraten, was ich durch mein Amt erfahren habe und keine daraus resultierende Einschätzung. Jedoch sei von meiner persönlichen Meinung aus gesagt, dass alle durchaus Potential besitzen und ich sie beobachten werden. Vielleicht wird einer, zwei oder gar alle ein Gewinn für Genua werden, vielleicht aber auch nicht. Noch müssen sie sich behaupten."

[Valerios]

"Dann ist diese Gilde eure Schöpfung?" erkundigte er sich interessiert, bevor er auf den anderen Vorschlag des Herolds einging: "Was das Angebot eines Lateinlehrers angeht. So handelt es sich dabei um eine einfache Dienstleistung über einen längeren Zeitraum, die kein großes Risiko beinhaltet. Das wäre uns einen kleinen Gefallen wert."

Das Sortiment von Francesco Mancini beinhaltet: Kupfergrün aus Tunis oder Griechenland, manchmal auch Beryll aus Marokko und Türkis aus dem Sinai. Außerdem führen wir Ebenholz aus Afrika, Elsbeere und sardische Korkeiche. Außerdem vertreiben wir im Auftrag italienischen Marmor, den allerdings nur in größeren Chargen.

[Nubis]

"Ein Förderer, mehr nicht. Genua kann von dieser Gemeinschaft, diesem Zusammenhalt profitieren."

Er wirkte davon sehr überzeugt. Einzelkämpfer standen alleine da und waren oftmals verloren.
Weiterhin begegnete er ihm freundlich, aber auch bestimmt. Die Überzeugung auch in die folgenden Worte legend.

"Wollt ihr mit eurem Handel ebenfalls beitreten, so wäre ich gewillt, euch dies zu gestatten. Genau wie alle anderen Mitglieder würdet ihr von der Gemeinschaft profitieren können. Bessere Preise und eine bessere Auftragslage allem vorangestellt. Allerdings sind auch Abgaben zu entrichten, die für die Gemeinschaft eingesetzt werden, sollte jemand zum Beispiel in einem Notstand stecken. Ihr würdet euch ausserdem dazu verpflichten, dass ihr der Gilde ausgezeichnete Preise bietet, der Konkurrenz dafür eure Waren wie bisher oder gar ein wenig erhöht anbietet. Der Gewinn liegt bei der Menge der Abnahme und dass ihr nicht suchen müsst, sondern auf euch zugegangen wird. Und wie ihr sicherlich mitbekommen habt, spricht man von der Gilde auch schon ganz gut, was sich immer weiter bessern soll."

Eine Pause folgte, in der die Freundlichkeit auch durch ein offenes Lächeln bestärkt wurde.
"Solch Materialien eignen sich vor allem für hohes Kunsthandwerk und den Ausbau reicher Häuser. Es würde gut passen."

Nachdenklich musterte er sein Gegenüber, wog scheinbar etwas ab. Dann bekräftige er den Handel mit einem Nicken.
"Ein kleiner Gefallen, ja das wäre es... Gut.. Dann soll euch einer meiner Diener Latein beibringen. Auf dass ihr beim nächsten Hofe die Worte der höchst Verehrten besser versteht. Er wird zu euch kommen, sofern ich seine Dienste nicht benötige. Er wird sich bei euch melden, damit ihr wisst wann."

[Valerios]

"Das kann und wird Sie. Es freut mich, wenn mein Sortiment dort einen guten Platz findet und die Gilde bereichern kann.
Ich bin demnächst auf einer Feier eingeladen, dort wollte mich ein Geschäftspartner einem Signore Brigori vorstellen, der auch in der Gilde aktiv ist. Senatore Tomaso wird auch dort sein.

Auch schön, das es passt mit dem Lateinlehrer, das sollte in der Tat eine große Hilfe für mich sein.." Er wusste, das der Herold Handschläge nicht schätzte und so suchte er nach einer anderen Geste um den Handel zu bekräftigen. Schließlich nickte er ihm einfach zu.

[Nubis]

„Eine Auflage an euch besonders mache ich allerdings zur Bedingung. Diese Gilde, ihre Mitglieder und ihre Vertrauten, also auch die befreundeten Senatoren, bleiben frei von jeglicher kainitischer Beeinflussung, keine Kräfte, kein Blut..... Sie soll gedeihen, ihre Eigendynamik behalten und nicht durch Ränkespiele unsereins verdorben werden. Dies ist der Gefallen, den ich von euch einfordere, solltet ihr beitreten wollen. Sollten dies andere Kainiten wagen, so werden wir dagegen vorgehen, die Gilde schützt ihre Mitglieder, dieser Zusammenhalt ist wichtig für jedes Mitglied. Auch für euch oder mich...“

Bei dem Handel mit dem Lateinlehrer nickte er noch einmal bekräftigend. Dies war erledigt.

[Valerios]

"Das will ich gerne tun." erwiderte er. "Welche Senatoren zählen sich zu den Förderern dieses Unterfangens", erkundete er die Verpflichtung.

"Etwas anderes, was ich euch bereits das letzte Mal fragen wollte, als Nachkomme eines Priors und Clansbruder des sehr verehrten Abtes.
Seid ihr auch ein Mann der Kirche, wohlwerter Galeno?"

[Nubis]

Er lächelte und schüttelte dabei den Kopf.
"Sehr wahrscheinlich jene, mit denen stark frequentierter Umgang gepflegt wird."

Doch Namen nannte er keine. Es änderte sich auch immer hier und da etwas.

Dann aber stutzte er und blickte sein Gegenüber fragend an. "Erscheine ich euch wie ein Mann der Kirche? Ich bin gestorben und lies hinter mir, was ich einst war."

[Valerios]

"Es würde mich zumindest nicht verwundern", äußerte er respektvoll. Zumindest den Habitus eines Bruders hatte er nicht abgelegt, so war es sonst schwer zu sagen.
Doch eine so ungewohnt deutlichen Aussage von einem, der sonst so im Vagen blieb - da sollte seine Körpersprache doch zeigen, wie ernst er es meinte.*

"Aber ja, mit dem Übergang in die Unsterblichkeit haben wir eine Welt hinter uns gelassen, und eine neue bessere Welt betreten. Die Freiheit der Ewigkeit."

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*Wahrnehmung+Empathie: Today at 12:19 PM: 1 Erfolg

[Nubis]

Höchstens einige Worte oder ein paar Verhaltensweisen mochten Galeno tatsächlich als einen Ordensbruder noch ausweisen, denn die Kleidung tat dies definitiv nicht und auch keine Tonsur ward zu sehen. So könnte er durchaus auch einfach nur ein gottesfürchtiger Bürger sein, der ehemals eine Ausbildung in einem Kloster genossen hatte.

Und er log den Händler nicht an. Auch wenn er vage blieb, so konnte man erkennen, dass er ehrlich geantwortet hatte. Die alte Zeit war für ihn offenbar vorüber. Doch ob dies nur daran lag, dass er gestorben war und zu einem neuen Leben gefunden hatte, war unklar...da könnte mehr dahinter stecken... eine noch nicht erwähnte Wahrheit über sich und seine Vergangenheit.

"Ob sie eine bessere ist?... Manche mögen sagen ...nein, manche pflegen wie ihr zu antworten... Manche halten sich danach für verflucht, andere für besonders gesegnet. Die Freiheit der Ewigkeit...."

Er lächelte milde.

"Oder die Ewigkeit in Ketten? Die Freiheit nur ein Trugbild? Ein Wunschdenken?"

[Valerios]

"Der Wunsch ist doch der erste Schritt zur Wirklichkeit, nicht wahr. Aber wer sich das Wünschen verwehrt, liegt vermutlich wirklich die Ewigkeit in Ketten.

Etwas ganz anderes: Euer Blut beschäftigt sich ja mehr als andere mit dem Tod, dem wir durch das Geschenk der Verwandlung von der Schippe gesprungen sind.
Gibt es hier auf dem italischen Festland solche, die sich auf das Balsamieren von Leichnamen und die getrennte Bestattung verstehen?" erkundigt sich Valerios.