[1043] Das Haus am Ende der Straße [Anastasia, Valerios]

[Dezember '20]
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Valerios
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[1043] Das Haus am Ende der Straße [Anastasia, Valerios]

Beitrag von Valerios »

Francesco Mancini hatte einfache Kleidung angelegt, als er nach Clavicula aufbrach. Mit dem Handbeil am Gürtel sah er eher aus, wie der grummelige Seebär aus seinen jüngeren Jahren, als der geschniegelte Händler aus Platealonga, der er jetzt war.

Er klopfte an den Türbalken der Werkstatt, während er eintrat und sprach den Gesellen an, den er dort antraf: "He Bursche, ist dein Meister Toni da? Signore Mancini würde ihn gerne sprechen."
"Es ist nicht so sehr die Hilfe unserer Freunde, die uns hilft, als vielmehr das vertrauensvolle Wissen, daß sie uns helfen werden."
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Anastasia
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Re: [1043] Das Haus am Ende der Straße [Anastasia, Valerios]

Beitrag von Anastasia »

Der Geselle kommt und schickt die Gesellin nach hinten. "Nein, Meister Toni ist nicht zu sprechen. Kann ich Euch helfen, edler Herr?" Der sehr junge Mann, gerade so erwachsen, schaut fragend, der Umgang mit Menschen im Laden scheint ihm nicht fremd.
I saw a creature, naked, bestial,
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Valerios
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Re: [1043] Das Haus am Ende der Straße [Anastasia, Valerios]

Beitrag von Valerios »

"Kommt er heute noch rein? Dann würd' ich euch das Beil zum Schleifen da lassen, und später nochmal vorbeikommen, um ihn beim Abholen zu sprechen."
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Anastasia
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Re: [1043] Das Haus am Ende der Straße [Anastasia, Valerios]

Beitrag von Anastasia »

Der Geselle schüttelt den Kopf. "Seine Schwester kommt wohl noch rein. Kommt nach dem Sonnenuntergang herein. Das Beil hab ich bis dahin auch fertig, denk ich."
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Valerios
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Re: [1043] Das Haus am Ende der Straße [Anastasia, Valerios]

Beitrag von Valerios »

"Klingt gut. Ich schicke dann meinen sarazenischen Diener, um es abzuholen."

--

Am Abend steht Valerios vor der Werkstatt. Seine Kleidung ist einfach, seine Haare lang und gelockt. Über dem linken Auge trägt er eine Binde. Er wirkt etwas größer als sonst. Liegt wohl an den Stiefeln.
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Anastasia
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Re: [1043] Das Haus am Ende der Straße [Anastasia, Valerios]

Beitrag von Anastasia »

Das Beil ist fertig, gut gearbeitet, glatt und scharf. Anastasia steht Valerios gegenüber, ihr braunes Haar zu einem Dudd. Ihre braunen, fast schwarzen Augen blicken ihn wachsam an. Ihr Kleid hat definitiv schon bessere Zeiten gesehen. "Guten Abend werter Valerios. Gehen wir ein Stück?"
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Valerios
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Re: [1043] Das Haus am Ende der Straße [Anastasia, Valerios]

Beitrag von Valerios »

Ein kurzer prüfender Blick auf die Klinge des Beils, nur ein winziger Moment - pro forma. Ein Nicken mit geschürzten Lippen zollt dem Schleifer Anerkennung

Als Anastasia dann ansetzt um Valerios Namen auszusprechen, bewegen sich ihre Lippen tonlos weiter.* Und der Name bleibt unausgesprochen. Doch schon mit dem nächsten Wort erklingt ihre Stimme wieder. Ein winziger Schnitt, ob sie ihn überhaupt bemerkt?

"Guten Abend.." - Valerios beschränkt sich auf ein Nicken, so tief wie es Anastasias Amt gebührt.
"Gerne." Er öffnete ihr den Weg mit einer großen Armbewegung zur Straße hin.

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Spoiler!
*Geistesschärfe+Aufmerksamkeit: (um schnell genug zu reagieren) 3 Erfolge
** Silence of Death
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Anastasia
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Re: [1043] Das Haus am Ende der Straße [Anastasia, Valerios]

Beitrag von Anastasia »

Als mitten im Satz ihre Worte verstummen, verhärten sich Anastasias Züge um die Augen.
"Ich tue Euch einen Gefallen und beende hier die heutige Unterhaltung und widerhole für euch nochmals: Verwendet so etwas nicht, wenn es Sterbliche sehen können. Ich werde mich heute darum kümmern, ob wir beobachtet wurden. Wenn Ihr mich sprechen wollt, können wir uns in drei Nächten an dem Turm des Fallenden Mannes treffen. Kurz vor Mitternacht. Guten Abend." Anastasia dreht sich um und verlässt den dort stehenden Valerios.
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Re: [1043] Das Haus am Ende der Straße [Anastasia, Valerios]

Beitrag von Valerios »

"Dann sprecht ihr nicht meinen Namen, wenn die falschen Ohren ihn hören können. Was wird wohl mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen, ein gesprochenes oder ein nicht gesprochenes Wort?" Unverhohlen zornig funkelte er die Liktorin an. Zwei Mal war sie in zwei Sätzen unachtsam mit dem Gebot der Stille gewesen. Eine Schande für ihr Amt. Er war ihre hochmütigen Belehrungen so satt.

Turm des fallenden Mannes? Was hatte die Verborgene wohl damit gemeint. Er marterte seinen Geist, konnte sich jedoch keinen Reim darauf machen. *
Frustriert trat er gegen einen Jaucheeimer, der am Straßenrand stand, und die Brühe ergoß sich vor seinen Füßen.

--

Er fragte am nächsten Tag Francesco, was mit diesem Namen wohl gemeint sei. Doch auch der Korse wusste keinen Rat. Valerios ging zum Hafen. Er kannte dort einen Wirt, der sich gut auskannte im Viertel und auch in der Stadt. Er fragte auch einen der Bettler auf dem Weg. Und einen anderen auf dem Rückweg.* Doch Fehlanzeige, keiner schien mit diesem Namen etwas anfangen zu können.**

--

Heureka! Ausgerechnet ein Padre wars der den entscheidenden Hinweis geben konnte, welcher Turm wohl gemeint war.*** Valerios miese Laune flaute etwas ab. Hätte der Kirchenmann keine Antwort gewusst, es hätte ihn wohl sein Leben kosten können. Die Bestie hasste diese lange und kräftezehrende Jagd und Valerios Gemüt war trocken wie Zunder in diesen Nächten. Eine Unruhe hatte ihn befallen, die an ihm klebte wie Teer zwischen den Planken.

--

Punkt Mitternacht stand Valerios vor dem Turm, von dem er inständig hoffte, das es der richtige war. Mit einem Hauch von bitterer Ironie hatte er sich in die Robe eines Bettelmönches geworfen, die Kapuze ins Gesicht gezogen, war es doch zunehmender Mond. Sein mittellanges offenes Haar war weiß von Kalk, die Schuhe mit den hohen Holzsohlen ließen ihn größer erscheinen als er war. Das laute Klacken der Schuhe auf dem Straßenpflaster wurde leiser, je näher er dem Turm kam, gab er sich doch Mühe Ruhe zu finden, für das kommende Gespräch.


--
* Geistesschärfe + Nachforschungen: Today at 8:19 PM: -1 Erfolg
* Charisma + Nachforschungen: Today at 8:23 PM: 0 Erfolge
* Charisma + Nachforschungen: Today at 8:26 PM: 2 Erfolge
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Anastasia
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Re: [1043] Das Haus am Ende der Straße [Anastasia, Valerios]

Beitrag von Anastasia »

Aus einem Schatten tritt Anastasia und nickt ihm zu, scheint aber ob der Verkleidung amüsiert. "Wohin des Weges, Mönch?"
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